Dienstag, 23. Oktober 2018

Gott erleben hl

​​Losung: Was verborgen ist, ist des HERRN, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern Kindern ewiglich. 5.Mose 29,28 

LehrtextDie Samaritaner sprachen zu der Frau: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland. Johannes 4,42 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

in meinen rund 2000 Losungsauslegungen habe ich viel über Gott geschrieben. Doch ich scheue mich zu behaupten, dass ich viel über ihn weiß. Was ich über ihn schreibe, kommt aus den engen Grenzen meines menschlichen Verstandes und aus meinen ganz persönlichen Glaubenserfahrungen. Ich schreibe von ihm, wie er mir in Jesus begegnet. Ich schreibe von ihm, was ich aus der Bibel von ihm erfahre und was ich von anderen Menschen über ihn gelernt habe. Recht viel mehr kann ich nicht von ihm sagen. Ich glaube aber auch, dass Gott uns Menschen insgesamt so viel von sich zeigt, wie wir von ihm wissen sollen und was zum Glauben und zum Leben hilft.
     Aber auch wenn man alles zusammenträgt, was Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten jemals von Gott glaubten, sagten und schrieben, es würde nur einen winzigen Ausschnitt seiner wahren Macht und Größe zeigen. Vielleicht gibt es ja auf einem Planeten in einer fernen Galaxis intelligente Lebensformen, die Gott geschaffen hat, die aber ganz anders sind als hier auf der Erde und die mit uns Menschen so gut wie keine Ähnlichkeit haben. Die haben vielleicht eine ganz andere Vorstellung, ein ganz anderes Wissen, einen ganz anderen Glauben von ihm. Vielleicht ist das so. Andererseits ist die Tatsache, dass es überhaupt Leben auf unserem Planeten gibt und erst recht menschliches Leben mit Bewusstsein von so unglaublich vielen Voraussetzungen abhängig, dass sich das der klügste Wissenschaftler nicht vorstellen kann. Man kann das zwar weitgehend berechnen, aber nicht begreifen. Sind wir also doch „allein“ in den Weiten und Tiefen dieses gigantischen Universums?
     Jedenfalls können wir von und über Gott nur auf menschliche Weise in für uns verständlichen Bildern sprechen. Doch was Gott an und für sich ist, bleibt uns in diesem Leben für immer verborgen. 
So viel ist mir allerdings klar: Eines ist es, etwas von Gott aus der Bibel und von anderen Menschen zu erfahren. Ein Anderes aber, eigene Glaubenserfahrungen zu machen. Gott erschließt sich nicht über Gedanken und Wörter. Ich erlebe ihn in meinen Gefühlen, wenn solche Gedanken und Wörter Gestalt annehmen, lebendig werden, wenn ich zu ihm bete, von ihm singe, eine Passion von Johann Sebastian Bach höre oder das Musical „Jesus Christ Superstar“. Ich erfahre ihn in der Zuneigung, die mir andere schenken, und bestaune ihn in den Wundern der Natur.
     Meine letzte, intensive Gotteserfahrung hatte ich nach einer Operation, als ich unter dem Einfluss starker Schmerzmittel stand. Ich kenne durchaus die Einwände, die man dagegen vorbringen kann. Aber sie verdunsten wie Wasser auf heißem Asphalt angesichts des Glücksgefühls, das ich empfunden hatte. Schmerzmittel allein können das nicht bewirken. Deshalb ist diese Erfahrung auch nicht wiederholbar. Da muss schon mehreres zusammenkommen, damit sich so eine einzigartige Gotteserfahrung einstellt. So viel will ich noch dazu sagen: Ich fühlte mich in dieser Situation absolut geborgen, geliebt und war zutiefst dankbar, dass ich leben darf.
     Meiner Meinung nach gibt es keinen für alle verbindlichen Glauben, den man in dogmatische Sätze gießen und so konservieren und weitergeben könnte. Glaube war und ist etwas sehr Persönliches und Lebendiges. Das spricht auch aus den Sätzen der Samariter im Lehrtext, wenn sie sagen: »Jetzt glauben wir nicht nur deshalb an Jesus, weil du uns von ihm erzählt hast. Wir haben ihn jetzt selbst gehört und wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt!« Doch, es ist schon gut, wenn mir andere von Gott erzählen, der sich uns Menschen in Jesus zeigt. Aber besser ist es, wenn er selbst mir im Glauben begegnet, wenn er aus der Bibel zu mir spricht und ich spüre, dass er für mich da ist und für die anderen auch (Lehrtext).     

Gebet: Herr, unfassbar bist du und nicht zu begreifen. Du bist meinen Augen verborgen. Wo keine Zeit ist und kein Raum, da bist du - und bist doch zugleich in meiner Zeit und meiner Welt. Das Universum ist für dich ein Bandoneon aus Sternenlicht, auf dem du die Melodie der Schöpfung spielst in Dur und Moll. Und alles, was du geschaffen hast, tanzt dazu den Tanz von Liebe, Tod und Ewigkeit. Du zeigst dich mir in Jesus, damit ich in ihm dein Wesen erkenne. Du lässt mich deine Nähe spüren und machst mich gewiss, dass ich dir gehöre, was auch geschieht. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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