Sonntag, 21. Oktober 2018

Guten Appetit! hl

Losung: Ich pries die Freude, dass der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem Mühen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne. Prediger 8,15 

LehrtextAlles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird. 1.Timotheus 4,4 

Liebe Leserin, lieber Leser,

gibt es was, das du nicht gern isst? Wie ist es zum Beispiel mit Meeresfrüchten, mit Muscheln, Krebstieren, Schnecken und Fischen aller Art? Oder mit Wildbret, mit Reh-, Hasen- und Wildschweinbraten? Oder mit Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Rote Rüben, Blumenkohl oder Fenchel? Mich ekelt es vor Milchhaut. Und darum mag ich auch keinen Pudding, weil sich darauf Haut bilden kann. Sonst aber bin ich beim Essen eher experimentierfreudig, besonders im Ausland.
     Den Juden und Muslimen verbietet die Religion bis heute, bestimmte Speisen zu essen. Da wird genau unterschieden zwischen rein und unrein. Schweinefleisch geht da schon mal gar nicht.
Doch weil das Essen mit zu den größten Lebensfreuden gehört, soll sich der Mensch daran freuen, vor allem dann, wenn es sonst nicht allzu viel Freude in seinem Leben gibt. Das sagt zumindest die heutige Losung. Wer trotzdem hin und wieder mal fastet, kann das ruhig tun. Aber für Christen ist das keine Vorschrift, und damit sammelt man auch bei Gott keine Punkte.
     Der christliche Glaube hatte zunächst einmal eine große Freiheit ins Leben vieler Menschen gebracht. Die jüdischen Speisevorschriften galten nicht mehr und auch nicht die vielen Gesetzen und Geboten, denen sich Menschen unterwerfen mussten, um damit angeblich Gott zu gefallen. Leider kamen alsbald neue Vorschriften und Verbote auf, die die Kirche den Gläubigen wie Mühlsteine um den Hals hängte. Sie sicherte sich damit ihre Macht und machte damit ein großes Geschäft. Inzwischen muss sich niemand mehr solchen Vorschriften unterwerfen, der das nicht will. Gott hat das sowieso noch nie gewollt. Ihm ging und geht es einzig darum, dass wir ihn und unsere Mitmenschen lieben wie uns selbst.
     Der sogenannte Kirchenvater Augustinus sagte im vierten Jahrhundert nach Christus den schönen Satz: „Liebe und tue was du willst.“ Anders gesagt, du kannst tun und lassen was du willst, solange du anderen nicht die Liebe schuldig bleibst. Sie ist die Grenze, die nicht verletzt werden darf. Erst in jüngster Zeit hat man das zumindest in der evangelischen Kirche auch den Schwulen zugebilligt. In anderen Glaubens- und Religionsgemeinschaften sowie in anderen Ländern und Kulturen tut man sich da bis heute schwer.
     »Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut«, sagt der Lehrtext. Und alles meint hier wirklich alles. Es ist ein großes Glück oder besser eine große Gnade, wenn man die Welt so sehen kann als Gottes gute Schöpfung und nicht als Reich der Finsternis. Natürlich geht das nicht immer. Manche Menschen zum Beispiel erscheinen uns als böse. Trotzdem, geschaffen sind sie gut und warum sie dann böse geworden sind, das ist noch einmal eine andere Frage, auf die man oft keine Antwort hat.
     Ich glaube, Gott hat uns die große Freiheit geschenkt, die Welt und uns selbst mit seinen Augen sehen zu dürfen, als gute Schöpfung, die er vollenden wird. Und er hat uns den weiten Raum der Liebe geschenkt, in dem wir leben dürfen, ohne uns mit Verboten und Gesetzen das Leben selber schwer zu machen.
     Gibt es was, das du gern isst (ohne deine Gesundheit damit zu gefährden)? Dann lass es dir schmecken. Guten Appetit!

Gebet: Herr, ich danke dir von Herzen, dass ich die Welt als deine gute Schöpfung sehen und in dem weiten Raum der Liebe leben darf, den du deinen Menschen geschenkt hast. Das nimmt viel Druck, Unzufriedenheit und Verbitterung von mir. Ich muss nicht mehr ständig alles und jeden kritisieren. Ich kann vieles und viele so sein lassen wie sie sind und was sie sind. Und ich darf und kann mich selbst lieben, ohne mich schon beim ersten Blick in den Spiegel herabzusetzen. Ja, das darf und das kann ich, weil du mir dazu deine Gnade schenkst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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