Freitag, 30. November 2018

Neues wagen – Eine Geschichte hl

​​Losung: Wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst: Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang. 5.Mose 28,1.6 

Lehrtext: Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Makedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Makedonien und hilf uns! Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Makedonien zu reisen, gewiss, dass uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen. Apostelgeschichte 16,9-10 

Liebe Leserin, lieber Leser,

manchmal ist es ein Traum, manchmal eine innere Stimme, manchmal ein Fingerzeig, der dich bewegt, etwas zu tun, was du bisher noch nicht getan hast. Wenn du dein Leben durchgehst, wann und wo hast du so etwas erlebt? Wann und wo bist du herausgerufen und herausgefordert worden, etwas Neues zu wagen?
     Mir ist folgendes Beispiel eingefallen. Ich war erst kurz in der damals noch neuen Gemeinde, nicht ganz zwei Jahre, und unzufrieden mit dem traditionellen Kindergottesdienst, den ich vorgefunden hatte. Es war das Jahrzehnte alte Konzept, nach dem fast alle Gemeinden gearbeitet haben und das von Kindern und ihren Eltern kaum noch Zuspruch bekam. 5-10 Kinder im Kindergottesdienst – was für ein ein Armutszeugnis! Das lag nicht an den Mitarbeitenden, die sich nach Kräften bemüht haben. Es lag an der Unfähigkeit der Landeskirche, das Problem zu erkennen und etwas dagegen zu unternehmen.
     Damals hatte ich von einem neuen Konzept gelesen, das in den USA entwickelt worden ist und in einer Gemeinde der badischen Landeskirche erfolgreich umgesetzt wurde. Das wollte ich in unserer Landgemeinde auch versuchen. Also habe ich mit jener Gemeinde Kontakt aufgenommen und das Konzept bei einer Gemeindeversammlung vorgestellt . Am Schluss habe ich dann gefragt, wer denn nun bereit sei, es mit mir umzusetzen. 
     Zunächst rührte sich keine Hand. Dann meldete sich schüchtern eine Frau, die sowieso schon im Kindergottesdienst mitarbeitete.  Eine Frau. Dabei hätte ich mindestens zehn Mitarbeitende für dieses Konzept gebraucht. Jetzt musste ich mich blitzschnell entscheiden: Was sollte ich tun? Sollte ich mir selbst sagen: ‚Diese Gemeinde ist zu Innovationen nicht bereit. Mach die übliche, traditionelle Gemeindearbeit und schau, dass du möglichst schnell eine aufgeschlossenere Gemeinde findest.‘ Oder sollte ich die massive Enttäuschung runterschlucken und mit der einen Mitarbeiterin beginnen? Doch ich war zu sehr überzeugt von dem neuen Konzept, als dass ich es gleich aufgeben wollte. Also habe ich in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder dafür geworben. Und dann starteten wir den Versuch. Sechs Wochen später hatten wir 15 Mitarbeitende und 50 Kinder im Kindergottesdienst.
     Im Nachhinein glaube ich, dass Gott es war, der den Zeigefinger jener Frau in die Höhe gezogen hatte. Das war sein Fingerzeig für mich. Gott sei Dank habe ich ihn wahrgenommen und bin ihm gefolgt. Das war der Beginn, weiterer innovativer Projekte in unserer Gemeindearbeit bis hin zu unserem zeitgemäßen Lichtblickgottesdienst, der alle 14 Tage von 200-300 Leuten aus dem Landkreis besucht wird. Das war auch die Voraussetzungen, dass ich im Jahr 2010 damit begonnen habe, diese Losungsauslegungen zu schreiben.
     Manchmal ist es ein Traum, manchmal eine innere Stimme, manchmal ein Fingerzeig, der dich bewegt, etwas zu tun, was du bisher noch nicht getan hast. Das gilt für dein Privatleben, für das Berufsleben wie für die Gemeindearbeit. Es gibt keine Garantie, dass du immer die richtige Entscheidung triffst und erfolgreich sein wirst. Aber nur wer etwas wagt, kann auch gewinnen. Und eine Niederlage ist weniger schlimm als das Eingeständnis, es nie probiert zu haben.
     Als die Jünger Jesus auf den Wellen des Sees Genezareth sahen, blieben sie alle im Boot hocken bis auf Petrus. Sein Vertrauen zu Jesus war groß genug, auf dem Wasser zu ihm zu gehen. Man kann nicht sein Leben lang hocken bleiben. Man muss auch mal das Boot verlassen und mit Gottvertrauen etwas Neues beginnen.    

Gebet: Herr, in deinem Namen will ich mein Leben wagen. Will offen sein für Bekannte und Fremde. Will Neues lernen und mich von Altem verabschieden. Will die Haltegriffe loslassen, den Sicherheitsgurt öffnen, mein „Boot“ verlassen und dir entgegengehen. Und dann will ich nicht auf den Wind und die Wellen schauen, die mir Angst machen, sondern auf dich, der du der Herr auch über den Wind und die Wellen in meinem Leben bist. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Donnerstag, 29. November 2018

Mein Ziel hl

Losung: HERR, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss. Psalm 39,5 

Lehrtext: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Offenbarung 1,17-18 

Liebe Leserin, lieber Leser,

alle säkularen Wissenschaften einschließlich der Philosophie kennen für die Welt im Allgemeinen und für den Menschen im Besonderen nur ein einziges Ziel: Tod. Zwar arbeitet man im Silicon Valley fieberhaft an der „Nichtsterblichkeit“, aber das heißt nur, dass man hofft, in ein paar Jahren innere Organe mit dem 3D-Drucker aus eigenen Stammzellen nachdrucken und gegen kranke und altersschwache Organe austauschen zu können. Die Aussichten sind gar nicht mal so schlecht. Erste Erfolge erhofft man sich für das Jahr 2050. Dann können sich vielleicht ein paar Superreiche eine gewisse Lebensverlängerung kaufen, aber unsterblich sind sie deswegen auch nicht. Ein schwerer Unfall, ein Krieg oder Terroranschlag – und es ist auch mit der „Nichtsterblichkeit“ vorbei (Näheres im Buch von Yuval Noah Harari, Homo Deus). Letztlich entrinnt niemand dem Schicksal, früher oder später sterben zu müssen.
     Die Bibel hat recht, ich tue gut daran, mich mit meiner Endlichkeit auseinanderzusetzen und damit, dass ich von dieser Welt davon muss. Dadurch lerne ich die Tage, die mir noch bleiben, um so mehr zu schätzen. Denn jeder von ihnen ist der erste vom Rest meines Lebens. Und der Rest schmilzt Tag für Tag zusammen. Auch das sagt die Bibel: „Bestelle dein Haus, denn du musst sterben.“ (Jesaja 38,1 b) Auch in diesem Fall tue ich gut daran, meine letzten Dinge rechtzeitig zu regeln und meinen Nachkommen kein Chaos zu hinterlassen. Und „rechtzeitig“ ist jetzt und nicht irgendwann.
     Aber wie so oft, so kann man auch bei diesem Thema von beiden Seiten vom Pferd fallen. Heute ist das Problem, dass viele, zu viele den Tod und alles was damit zusammenhängt  verdrängen. Sie leben nach dem Motto: Sterben tun nur die anderen, aber mich betrifft es nicht. Früher hingegen soll es Mönche gegeben haben, die in ihrem eigenen Sarg schliefen, um ständig an ihr Lebensende erinnert zu werden. Auch das erscheint mir übertrieben. Wie soll man denn leben können, wenn man ständig den Tod vor Augen hat?
     Mitten hinein in diese Gedanken spricht der Lehrtext: „Fürchte dich nicht! Ich, Jesus Christus, bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.“ Mögen die Wissenschaften nur den Tod als Ziel kennen. Ich kenne Jesus Christus. Die Bibel sagt, in ihm zeigt sich Gott. Er stand am Anfang von allem, was ist, auch von meinem Leben. Und er wird auch am Ende von allem stehen, auch von mir. Und dann, so hoffe ich, nimmt er mich an der Hand und führt mich in Gottes Licht. Ob das wirklich so sein wird, weiß ich nicht. Aber ich glaube es. Noch besser, ‚ich vertraue meine Wege dem Herrn an; er wird's gut mit mir machen – und mit dir auch‘ (Psalm 37,5)
     Was liegt schon an der Nichtsterblichkeit, wenn uns das ewige Leben verheißen ist?!

Gebet: Herr, ich lebe gern und lebe gern auch noch länger. Doch du hast mein Leben in deiner Hand und weißt, wann es genug ist. Dann will ich deine Stimme hören, dieselbe, die mich ins Leben gerufen hat, und ihr folgen. Dann will ich mit dir ins Licht gehen, wo du vollenden wirst, was du begonnen hast. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Mittwoch, 28. November 2018

Was den Glauben schön macht hl

​​Losung: Lass deine Augen offen stehen über diesem Hause Nacht und Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast: Da soll mein Name sein. 1.Könige 8,29 

Lehrtext: Ihr seid nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Epheser 2,19 

Liebe Leserin, lieber Leser,

als Kind wusste ich genau wo Gott wohnt. Schließlich war im Glasfenster über dem Altar meiner Heimatkirche sein Haus abgebildet. Das meinte ich. Also musste es stimmen. Ich konnte zwischen Bild und Wirklichkeit noch nicht unterscheiden. Der auf den Fotos, die von mir gemacht worden waren, war ja auch ich. Warum sollte dann die Abbildung im Kirchenfenster nicht Gottes Haus sein? Und jetzt, viele, viele Jahre später, weiß ich da, wo Gott wohnt? Wie sein Haus aussieht, in dem er lebt?
     Die Juden zur Zeit der Bibel glaubten, dass Gott irgendwie im Tempel in Jerusalem wohne. Ihn nannten sie sein Haus. Auch wenn der Erbauer, König Salomo, schon bei der Einweihung des Tempels sagte: »Doch wirst du, Gott, wirklich auf der Erde wohnen? Ist nicht sogar der weite Himmel noch zu klein, um dich zu fassen, geschweige denn dieses Haus, das ich gebaut habe? Trotzdem bitte ich dich, HERR, wache Tag und Nacht über dieses Haus! Es ist ja der Ort, von dem du selbst gesagt hast: ›Hier will ich wohnen.‹« (Losung).
     Und heute? Immer noch nennt man die Kirchen „Gotteshäuser“, als ob Gott in ihnen wohnte. Nein, er wohnt nicht in einem Haus von Menschenhand gebaut. Er wohnt, wenn man so will, im Glauben der Gläubigen. Da begegnet der Mensch seinem Gott. Das kann auch in einer Kirche oder in einem Tempel sein. Aber sobald die Menschen wieder heimgegangen sind, wohnt da niemand mehr, schon gar nicht Gott.
     Ja, Gott wohnt in meinem Glauben. Doch für mich ist das kein ausgedachter oder eingebildeter Gott, sondern der Schöpfer von Himmel und Erde.

Und darum glaube ich, ...
... dass ich mit der gesamten Schöpfung auch in Gott wohne. Nicht er wohnt in seinen Geschöpfen, wie die Deisten meinen, sondern sie in ihm. Sonne, Mond und Sterne und die winzige Erde mit allem, was darauf lebt, „wohnt“ in ihm. Er ist unser aller Haus. Da sind wir zu gast.
... Doch der Lehrtext sagt, ihr seid mehr als das, mehr als nur seine Gäste. Ihr gehört zu seiner Familie. Nicht nur ihr allein. Durch Jesus Christus gehören auch andere dazu. Durch ihn sind auch sie Mitglieder seiner Familie, sind sie eure Brüder und Schwestern, auch wenn sie anders aussehen wie ihr und andere Sprachen sprechen. 
... Ohne den Glauben anderer abwerten zu wollen, freue ich mich doch über unseren schönen Glauben. Seine Schönheit macht auch aus, dass diese Welt in der ich lebe, kein fremder, böser Ort ist, sondern mein Zuhause. ... ... Und dass die Menschen, die mit mir auf diesem Planeten leben, keine Aliens sind, keine Außerirdischen oder fremde Monster, sondern meine Brüder und Schwestern.
... Und dass mein Gott der barmherzige Vater aller Geschöpfe ist, der keines von ihnen verlieren, sondern jedes vollenden wird, mich auch und dich sowieso.

     Das alles lässt mich in diesem Haus, das lässt mich in Gott geborgen sein. Das macht den Glauben schön. Und genau das will ich dir heute sagen:
     Auch du bist in dieser Welt und in Gott daheim. Vielleicht kannst du das jetzt nicht glauben, weil du schlechte Erfahrungen machst. Dann glaube ich das für dich mit. Und es kann gut sein, dass auch ich meinen schönen Glauben wieder verliere. Dass meine Seele heimatlos wird. Dann brauche ich dich, dass du für mich mitglaubst und mitbetest. Ja, das kann alles sein. Aber deshalb gebe ich jetzt meinen Glauben nicht auf und versuche, auch gegen den Augenschein und meine leisen Zweifel daran festzuhalten. 
     Wo wohnt Gott? Er wohnt bei mir und ich bei ihm. Er wohnt da, wo ich Zuhause bin und wo du meine Schwester bist und mein Bruder.

Gebet: Herr, erst durch dich fühle ich mich in dieser Welt daheim und erkenne ich in anderen meine Brüder und Schwestern. Erst durch dich wird diese Welt, mein Leben und mein Glaube schön. Erst durch dich kann ich mich trotz allem, was schwer ist, meines Lebens freuen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Dienstag, 27. November 2018

Vertrauen lohnt sich hl

Losung: Brich dem Hungrigen dein Brot! Jesaja 58,7 

Lehrtext: Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott. Hebräer 13,16 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Warum du dem Hungrigen dein Brot brechen sollst? Weil du willst, dass auch dir einer sein Brot bricht, wenn du Hunger hast.
Warum du Gutes tun sollst? Weil du willst, dass auch andere freundlich zu dir sind.
Warum du mit anderen teilen sollst? Weil du willst, dass andere auch ihre Zeit mit dir teilen, wenn du sie brauchst.
Wie du Gott einen Gefallen tust? Indem du deinen Mitmenschen einen Gefallen tust.
Wie du Gott etwas opferst? Indem du deinen Mitmenschen etwas schenkst: Brot, Freundlichkeit, Zeit - und ein Lächeln.

Sei deinem Nächsten gegenüber zuvorkommend und tue den ersten Schritt.
Du meinst, du wirst vielleicht ausgenützt und bekommst nichts zurück, wenn du etwas gibst.
Du meinst, du solltest in dieser Welt vorsichtig sein und nicht zu vertrauensselig.
Du meinst, da draußen in der Fremde seien zu viele, denen man nicht trauen könne.

Bedenke, wer Misstrauen sät, erntet Misstrauen. Und wer Vertrauen sät, erntet Vertrauen.
Wie du die Welt ansiehst, so schaut sie dich an.
Wie du in den Wald hineinrufst, so schallt es zurück.

Frage einen, der zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Motorrad weit, sehr weit gereist ist, viele Länder gesehen hat und vielen "Fremden" begegnet ist. Dann wirst du die Antwort bekommen, die auch das Fazit von Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser ist. Zu Fuß, per Autostopp und mit dem Schiff sind sie vier Jahre lang um die Welt gereist, erst zu zweit und dann zu dritt, als ihr Sohn Bruno geboren war. Und als sie wieder daheim waren, sagten sie: 
»Und was am Ende bleibt, ist die Erfahrung; die Erfahrung, dass es sich lohnt zu vertrauen.«

Gebet
Herr, in so vielen Menschen, aller Kulturen, Religionen und Nationen spiegelt sich deine Freundlichkeit. Darum möchte auch ich für sie dein Spiegel sein. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Die Film-Dokumentation der fantastischen Reise von Patrick und Gwendolin findet man zur Zeit in der Videothek von 3Sat: "Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt.

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Montag, 26. November 2018

Was unsere Kultur ausmacht hl

Losung: Der HERR behütet die Fremdlinge und erhält Waisen und Witwen. Psalm 146,9 

Lehrtext: Maria sprach: Er erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen. Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf. Lukas 1,52-54 

Liebe Leserin, lieber Leser,

in den letzten Jahren wurde viel von unserer christlich-abendländischen Leitkultur gesprochen. Dabei ging und geht es um unsere Identität, was uns als Europäer, was uns als Deutsche ausmacht. Diese Werte, Traditionen und auch die Kultur im weitesten Sinn sind mir wichtig, sehr wichtig. Ich möchte nicht, dass unsere kulturellen Errungenschaften, wozu auch unsere Freiheitsrechte gehören, wieder verloren gehen. Aber sie sind nicht von außen bedroht, nicht von Menschen mit anderen Leitkulturen. Sie werden bedroht von der rasanten wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in Verbindung mit Machtinteressen ohne ethische Orientierung. Deren wichtigste Leitfragen sind: Was nützt mir? Was bringt Geld? Wer steht mir im Weg?
     Zur christlich-abendländischen Leitkultur gehört, dass Barmherzigkeit vor dem Profit kommt. Dass die Starken eine Verantwortung für die Schwachen haben. Dass man das Lebensrecht von Gottes Geschöpfen achtet. Zu ihr gehören die beiden Losungsworte von heute und vom vergangenen Samstag:
     »Der Herr behütet die Fremdlinge und erhält Waisen und Witwen.« (Aus Psalm 146) Sowie »Der Herr schafft Gerechtigkeit und Recht allen die Unrecht leiden.« (Aus Psalm 103) Das sind fundamentale Menschenrechte, auch wenn sie nicht so heißen. Sie sind sozusagen gottgegeben. Denn was er tut, ist Maßstab für unser Tun. 
     Das ist ein zentraler Beitrag der hebräischen Bibel (Altes Testament) zu unserer Kultur. Das ist der Beitrag der Juden. Jesus, der selbst Jude war, hat diese Werte aufgegriffen und vorgelebt. Und er hat alle, die mit ihm verbunden sind, darauf verpflichtet. Wo im heutigen Europa noch irgendwelche christlichen Reste sind, da müssen sie gelten. Wo das nicht der Fall ist, ist auch nichts Christliches mehr, auch wenn sich Kirchen und Parteien so nennen.
     Ein Kennzeichen unserer christlichen Leitkultur, die diesen Namen verdient, ist der Schutz der Schwachen. Zu biblischen Zeiten gehörten Hungernde und Arme (Lehrtext) sowie Witwen und Waisen dazu. Sie waren oft rechtlos und der Willkür der Stärkeren ausgeliefert. Und auch damals schon hatten Ausländer einen schweren Stand. Darum wird in der Bibel immer wieder von neuem darauf hingewiesen, ihnen freundlich und hilfsbereit zu begegnen.
     Wer immer im Namen christlicher Tradition oder gar des Glaubens spricht, muss sich und sein Tun daran messen lassen. Ich, der ich das schreibe, zuerst.

Gebet: Herr, du bist meine Orientierung in dieser unübersichtlichen Zeit. Deine Menschenfreundlichkeit, deine Liebe zu den Schwachen, sollen auch für mich Maßstab sein. Denn du bist ja auch mir gegenüber barmherzig und hilfst mir auf alle erdenkliche Weise. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Sonntag, 25. November 2018

Multikulti Himmel hl

​​Losung: Singet dem HERRN ein neues Lied; singet dem HERRN, alle Welt! Psalm 96,1 

Lehrtext: Eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei unserm Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm! Offenbarung 7,9-10 

Liebe Leserin, lieber Leser,

"multikulti" galt in unserer politischen Landschaft lange Zeit als Schimpfwort. Dahinter verbergen sich Ängste vor Zugewanderten, die aus einer anderen Kultur kommen, einer anderen Religion angehören und fremdartig aussehen. Ich finde, man muss solche Ängste ernst nehmen. Schließlich sind sie so alt wie wir Menschen selbst und in jedem von uns verwurzelt.
     Aber muss man aus solchen Ängsten gleich eine Waffe machen und Zugewanderten mit Abneigung, Misstrauen oder gar Hass begegnen? Die Bibel sieht das anders 
(siehe Lehrtext). Die Gemeinde Gottes ist multikulti. Da steht der Rentner aus dem Erzgebirge neben dem jungen Flüchtling aus Syrien. Da steht ein weißer Südstaatler neben einem Schwarzen aus Manhattan. Eine Französin neben einem Chinesen. Eine Israelin neben einem Palästinenser aus dem Gazastreifen. Ein Pole neben einer Russin. Ein Homosexueller aus Berlin neben einem Pfarrer aus Afrika. Eine Deutsche neben einem Afghanen. Ein Anhänger des 1. FC Nürnberg neben einem von Bayern München. Eine Politikerin der Linken neben einem Politiker der AFD. Ein Strafgefangener neben einem Staatsanwalt. Ein evangelikaler Christ neben einem Atheisten. Ein Buddhist aus Myanmar neben einem muslimischen Rohingya … 
     Und alle stehen sie vor dem Thron und dem Lamm in festlichen Kleidern, winken mit Palmzweigen und singen Gott neue Lieder und auch ein paar alte Choräle (Lehrtext). Als Christ glaube ich, dass dann diese große, kunterbunte und multikulturelle Schar, - dass wir dann alle gemeinsam auch das Lamm preisen werden, Jesus, der die Sünden der Welt getragen hat und uns allen Frieden gibt.
     Jetzt, in dieser Zeit, haben wir noch Gelegenheit, uns schon mal daran zu gewöhnen, dass Gott uns genau so geschaffen hat, als kunterbunte und multikulturelle Schar, und dass er uns auch nur so bei sich haben will. Ich jedenfalls kenne keinen Himmel, in dem gilt "Wir da drinnen und ihr da draußen". Keinen, der nur für Deutsche ohne Migrationshintergrund reserviert wäre. Und ich kenne auch keinen, der nur für die Rechtgläubigen, wer immer das sein soll, reserviert wäre. Aber die Bibel zeigt mir den Himmel, in dem ausnahmslos alle willkommen sind. In dem Gottes Kinder keine Berührungsängste mehr haben gegenüber denen, die anders sind als sie und in dem zuerst die Sünder willkommen sind. Wenn mir das nicht passt, muss ich mich bei Gott beschweren. Was er dann wohl sagen wird?
     An dieser Stelle bringe ich wieder die schöne Geschichte von Theologieprofessor Karl Barth, der einmal von einer älteren Dame gefragt wurde: »Herr Professor, werde ich denn im Himmel meine Lieben wiedersehen?« Und Karl Barth antwortete: »Ja. Aber die anderen auch.«

Gebet: Herr, hättest du alle Menschen so gemacht wie mich, wie langweilig wäre dann das Leben. Aber du liebst es bunt. Du liebst die Vielfalt und die Unterschiede. Das macht deine Schöpfung und meine Welt schön und reich. Schenke mir einen Blick für diese Schönheit. Lass mich erkennen, wie reich du mich mit Menschen beschenkst, die anders sind als ich und mach mich fähig, sie zu lieben. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Samstag, 24. November 2018

Deine Zeit und Gottes Zeit hl

​​Losung: Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden. Psalm 103,6 

Lehrtext: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Offenbarung 21,3-4 

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Bibel sagt mir: „Wenn du an Gott denkst, dann denke nicht nur daran, was er früher getan hat und was er jetzt tut. Denke auch daran, was jetzt für dich noch nicht ist, aber für ihn. Dein Gott ist auch der Gott der Zukunft sowohl in dieser Zeit als auch darüber hinaus. Jetzt leiden noch viele Unrecht, ohne dass ihnen Gerechtigkeit und Recht widerfährt. Jetzt werden noch viele Tränen vergossen, die nicht getrocknet werden. Jetzt sind viele krank und nicht alle werden gesund. Das war auch in der Vergangenheit so.
     Doch du hast einen dynamischen und keinen statischen Gott, der lebendig ist und daran arbeitet, dass sich sein großer Plan mit seiner Schöpfung und auch mit dir erfüllt. Setze ihm also kein Ziel und kein Maß. Vertraue lieber, dass Gott im Verborgenen am Werk ist, auch für dich. Er tut, besser, er hat längst getan, was nach seinem Plan und Willen zu seiner Zeit gut ist. Und bedenke: Seine Zeit ist nicht deine Zeit. Was für dich Vergangenheit und Zukunft ist, ist für Gott immer Gegenwart. Deine Zeit vergeht. Seine Zeit bleibt. Ihr Menschen sagt dazu ‚Ewigkeit‘. Sie kommt nicht in der Zukunft. Sie war nicht in der Vergangenheit. Sie ist – von Ewigkeit zu Ewigkeit.
     Alles was er sagt und tut, geht in eine bestimmte Richtung. Alles was er für dich tut, dient dir zum Heil und nicht zum Unheil. Er will deine Freude und nicht dein Leid. Dein Lachen und nicht deine Tränen. Deine Freiheit und nicht, dass du gefangen bleibst in Sorgen und Ängsten und anderen negativen Gefühlen. Er will dich erlösen und nicht verdammen. Er will dich vollenden und nicht verwerfen. Er tut das nicht in der Zukunft. Er hat das längst getan. Mag es auch unter euch Menschen anders sein. Mögt ihr euch auch weiterhin Leid zufügen und das Leben zur Hölle machen. Gott will das nicht. Und er wird nicht zulassen, dass das so bleibt. Das hat er mit Jesus versprochen. Das wird er halten und ist jetzt schon dabei, es zu tun.“
     Das, liebe Leserin, lieber Leser, sagt mir die Bibel. Die Wirklichkeit sagt mir oft etwas anderes. Sie will mir weismachen, dass ich lieber mit dem Schlimmsten rechnen soll und keinen Grund habe, auf eine gute Zukunft zu hoffen. Doch die Wirklichkeit ist nicht alles. Sie ist vordergründig und nicht tiefgründig. Sie kann mir keinen Sinn anbieten. Sie weiß nichts von Krippe und Kreuz, von göttlicher Liebe und Erlösung. Gnade ist für sie ein Fremdwort und Gottvertrauen auch.

GebetHerr, für dich gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft. Du bist. Du bist jetzt da. Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Für dich ist immer „jetzt“. Auch was mit dieser Welt und was mit mir einmal werden wird, – für dich geschieht das jetzt. Du überblickst jede Zeit. Du weißt, was war. Du weißt, was ist. Du weißt, was wird. Das macht meine von Sorgen und Bedenken aufgewühlte Seele still. Du bist jetzt mein Gott. Noch begegnest du mir nur im Glauben. Doch wenn auch für mich einmal die Zeit vorbei sein wird, werde ich dich schauen in ewiger Freude und Glückseligkeit. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Freitag, 23. November 2018

Wie Gott heute spricht hl

Losung: Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt? Jeremia 23,29 

LehrtextAls sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut. Apostelgeschichte 4,31 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir heute können es anders formulieren als die Losung. Wir können sagen: Ist Gottes Wort nicht von der Gewalt einer Supernova-Explosion und hat es nicht die Kraft eines Schwarzen Loches inmitten einer Galaxie? Hat es nicht die Energie, durch die Raum und Zeit entstanden sind und alles, was ist? - Das sind die Vergleiche, die mir heute für Gottes Wort angemessen erscheinen. Was ist demgegenüber schon ein Hammer oder ein Feuer oder ein Erdbeben? Die Menschen der Bibel damals hatten für solche Dimensionen noch keine Begriffe und Anschauungen. Deshalb stehen in ihr Vergleiche, die man zur damaligen Zeit begreifen konnte. Ja, ich meine, dass man sich Gottes Wort gar nicht mächtig genug vorstellen kann.
    Doch auch wenn sein Wort diese Macht und Kraft hat, "braust" es nicht "wie Donnerhall wie Schwertgeklirr und Wogenprall". Das hat er nicht nötig. Gott brüllt nicht. Er redet mir leise ins Gewissen. Sein Wort bewegt mich innerlich. Es tröstet und ermutigt mich. Es gibt mir Orientierung und macht mich froh. Es hat mich ins Leben gerufen und wird mich auch wieder abrufen, heim zu ihm. 
     Am Anfang des Johannesevangeliums heißt es, dass Jesus sein  Wort ist: »Das Wort wurde Mensch und lebte unter uns. Wir selbst haben seine göttliche Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit, wie sie Gott nur seinem einzigen Sohn gibt. In ihm sind Gottes Gnade und Wahrheit zu uns gekommen.« (Johannes 1,14) Durch ihn spricht Gott zu mir. Das macht mir Mut, von ihm zu andern zu sprechen (Lehrtext).
     Ich glaube, dass Gottes Wort die Kraft hat, Menschenleben zu verändern. Es kann gesund machen, versöhnen, Frieden stiften, Hoffnung machen und Liebe wecken. Damit das bei mir immer wieder geschieht, will ich mir Ruhe gönnen und Zeit nehmen, auf sein Wort zu hören. Ich habe es erlebt, dass er zu mir spricht durch mein Gewissen, durch mein Gebet, durch andere Menschen, durch sein Wort in der Bibel, durch Freude und auch durch Leid. Andere haben das auch erlebt. Du vielleicht auch. Jedenfalls hast auch du die Möglichkeit dazu.

Gebet: Herr, manchmal ist dein Himmel leer und stumm. Dann komme ich mir vor wie ein Waisenkind. Dann frage ich mich, wohin soll ich nur gehen? Woran mich halten? Worauf hoffen? Doch dann bewegt dein Wort wieder mein Herz und ich spüre deine Nähe. Ich bitte dich, dass du nicht aufhörst zu mir zu reden auf alle mögliche Weise. Ich brauche deinen dein Versprechen, dass du mein Gott bist und ich dein Mensch. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Donnerstag, 22. November 2018

Herein! Die Tür ist offen. hl

Losung: Wenn ihr den HERRN sucht, wird er sich von euch finden lassen. 2.Chronik 15,2 

LehrtextKlopfet an, so wird euch aufgetan. Matthäus 7,7 

Liebe Leserin, lieber Leser,

woher weißt du, was die richtige Tür ist? Woher weißt du, wo du anklopfen sollst, damit dir geöffnet wird und Jesus dich einlädt? Wer sich auf die Suche nach Gott macht, kommt an vielen Türen vorüber mit vielen Namen. Und alle sagen sie: „Klopfe bei mir an. Da wirst du finden, was du suchst.“ Aber ich möchte doch nicht irgendeinen Gott finden, nicht irgendeinen Glauben glauben. Ich suche den Schöpfer aller Dinge, den Vater aller Menschen, den gnädigen und menschenfreundlichen Gott, der mir in Jesus begegnet. Wo also soll ich anklopfen?
     Am 1. Dezember ist es wieder soweit. Da bekommen viele Kinder einen Adventskalender und manche Erwachsene auch. Oder sie kaufen sich selbst einen. Warum nicht? Ein solcher Kalender hat 24 Türchen. Aber nur hinter einer wird es Weihnachten. Da findest du das Jesuskind in seiner Krippe. Nur hinter einer begegnet dir Gott. Die anderen Türen sind auch nicht bedeutungslos. Entweder ist dahinter ein schönes Bild oder, noch besser, eine Süßigkeit. Diese Türen bringen dich Schritt für Schritt zum Ziel, zum 24. Dezember.
     Leider ist das im wirklichen Leben nicht so. Da kann man sich auf der Suche nach Gott verlaufen. Da kannst du an eine Tür klopfen, dahinter einer ist, der nur etwas von dir will, der dich herumkommandiert, weil er zu schäbig ist, um sich dir zu schenken.
     Doch nun heißt das Evangelium nicht umsonst „die gute Nachricht“. Und die heißt heute: Nicht du musst suchen, sondern du wirst gesucht und gefunden. „Denn“, so sagt Jesus, „ich bin gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ 
(Lukas 19,10) Und nicht du musst anklopfen, sondern er klopft bei dir an: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen“ (Offenbarung 3,20). Wie so oft, ist in der Bibel von beidem die Rede, von dem, was ich als Mensch, dem an Gott liegt, tun kann (suchen, anklopfen)  und davon, dass er längst alles für mich getan hat. Denn der, den ich suche, ist längst da. Er spielt nicht Versteck. Aber manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht.
     Losung und Lehrtext heute haben beide eine Verheißung: Gott wird sich von dir finden lassen, selbst wenn du ihn gar nicht gesucht hast (Jesaja 65,1; Römer 10,20) und Jesus wird dir die Tür öffnen und dich willkommen heißen. Er hat das längst getan. Im Glauben kannst du das entdecken und erkennen. 
     Ich (be)suche diesen Gott, den ich so ‚gefunden‘ habe, jeden Morgen aufs Neue mit meinem Gebet. Und ich klopfe immer wieder bei Jesus an. Und dann sagt er zu mir: ‚Schon gut, du rennst bei mir offene Türen ein‘.

Gebet: Herr,  es tut mir weh, dass so viele, die sich nach dir sehnen, dich nicht finden können. Sie suchen und suchen und klopfen an alle möglichen Türen. Sie suchen die Macht, die sie geschaffen hat und die Kraft, die sie trägt. Dabei bist du längst da. Sie meinen, etwas tun zu müssen. Doch du willst sie, du willst mich nur beschenken. Ich bitte dich für die Menschen, die mir nahe stehen, dass du dich von ihnen finden lässt. Und ich danke dir, dass ich dich habe finden dürfen und dir willkommen bin. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

Mittwoch, 21. November 2018

Gier frisst Seele auf hl

LosungBesser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht. Sprüche 16,8

LehrtextNiemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder im Handel. Denn der Herr straft dies alles. 1.Thessalonicher 4,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Gier ist so alt wie die Menschheit. Losungen und Lehrtext heute erscheinen wie für unsere Zeit gemacht. Aber damals, als diese Bibelworte entstanden sind, war es wohl nicht anders. Manche kriegen eben ihren Hals nicht voll. Und mein Eindruck ist, je mehr Geld jemand schon hat, desto mehr ist er darauf aus, es unter allen Umständen zu vermehren, mit legalen und manchmal auch mit illegalen Steuertricks und kriminellen Manövern. Der Präsident von Bayern München oder die Spitzenmanager der Deutschen Bank oder der deutschen Autokonzerne sind da nur ein paar prominente Beispiele unter vielen.
Aber wer gibt sich schon mit wenig zufrieden, wenn er die Aussicht hat, mehr zu kriegen, auch wenn es dabei nicht immer mit rechten Dingen zugeht?
Der frühere Moderator der Tagesthemen, Ulrich Wickert, hat vor ein paar Jahren ein Buch geschrieben mit dem Titel „Der Ehrliche ist der Dumme“. Stimmt das? Ich fürchte, dass es zumindest nicht ganz falsch ist. Aber das ganze menschliche Zusammenleben, im Privaten wie in der Öffentlichkeit, in der Wirtschaft, wie in der Politik beruht doch darauf, dass es ehrlich zugeht und man einander vertrauen kann. Wie kann eine Gesellschaft ohne gegenseitiges Vertrauen überleben? Wie eine Partnerschaft? Wie eine Familie? Wie kann Handel funktionieren, ohne dass man sich vertraut? Aber wem kann man denn noch trauen, bei wem sich darauf verlassen, dass man nicht über den Tisch gezogen wird?
Die Unehrlichen, die Trickser, die mit ihren illegalen Machenschaften, mit einem Wort die Betrüger – sind sie nicht Parasiten, die von der Ehrlichkeit ihre Mitmenschen leben, diese ausnutzen, und so das Vertrauen zerstören? Stopp, ich muss mich korrigieren und das Wort „Parasiten“ zurücknehmen. Auch die Betrüger sind Menschen, wenn ich mich auch noch so über sie aufrege. In gewisser Hinsicht sind sie selber Opfer; Opfer ihrer eigenen Gier, von der sie beherrscht werden. Denn Gier frisst Seele und Gewissen auf.
So gesehen stimmt die Losung, dass es für mich persönlich besser ist, meiner Gier nicht nachzugeben, auch wenn ich dann in den Augen anderer der Dumme bin. Aber sind die nicht die eigentlich Dummen und Gefährlichen, die mit der Säge der Gier an dem Ast sägen, auf dem wir alle sitzen?

Gebet: Herr, du hast uns in den reichen Ländern genug gegeben, dass wir mit dem, was wir haben, zufrieden sein könnten, ohne immer mehr und noch mehr zu wollen. Doch wie wollen wir ohne deine Hilfe unsere Gier in den Griff kriegen? Wie sollen unsere Kinder und Enkelkinder einmal leben, wenn wir ihnen einen ausgeplünderten Planeten hinterlassen? Wie wollen wir verhindern, dass mit dem gegenseitigen Vertrauen auch unser Gottvertrauen schwindet? Hilf mir, dass ich mich immer wieder neu für Ehrlichkeit und Vertrauen entscheide und gegen die Gier. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

p.s. Aktueller Nachtrag von tagesschau.de 21.11.18, 18 Uhr Steuerraub

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