Mittwoch, 21. November 2018

Gier frisst Seele auf hl

LosungBesser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht. Sprüche 16,8

LehrtextNiemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder im Handel. Denn der Herr straft dies alles. 1.Thessalonicher 4,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Gier ist so alt wie die Menschheit. Losungen und Lehrtext heute erscheinen wie für unsere Zeit gemacht. Aber damals, als diese Bibelworte entstanden sind, war es wohl nicht anders. Manche kriegen eben ihren Hals nicht voll. Und mein Eindruck ist, je mehr Geld jemand schon hat, desto mehr ist er darauf aus, es unter allen Umständen zu vermehren, mit legalen und manchmal auch mit illegalen Steuertricks und kriminellen Manövern. Der Präsident von Bayern München oder die Spitzenmanager der Deutschen Bank oder der deutschen Autokonzerne sind da nur ein paar prominente Beispiele unter vielen.
Aber wer gibt sich schon mit wenig zufrieden, wenn er die Aussicht hat, mehr zu kriegen, auch wenn es dabei nicht immer mit rechten Dingen zugeht?
Der frühere Moderator der Tagesthemen, Ulrich Wickert, hat vor ein paar Jahren ein Buch geschrieben mit dem Titel „Der Ehrliche ist der Dumme“. Stimmt das? Ich fürchte, dass es zumindest nicht ganz falsch ist. Aber das ganze menschliche Zusammenleben, im Privaten wie in der Öffentlichkeit, in der Wirtschaft, wie in der Politik beruht doch darauf, dass es ehrlich zugeht und man einander vertrauen kann. Wie kann eine Gesellschaft ohne gegenseitiges Vertrauen überleben? Wie eine Partnerschaft? Wie eine Familie? Wie kann Handel funktionieren, ohne dass man sich vertraut? Aber wem kann man denn noch trauen, bei wem sich darauf verlassen, dass man nicht über den Tisch gezogen wird?
Die Unehrlichen, die Trickser, die mit ihren illegalen Machenschaften, mit einem Wort die Betrüger – sind sie nicht Parasiten, die von der Ehrlichkeit ihre Mitmenschen leben, diese ausnutzen, und so das Vertrauen zerstören? Stopp, ich muss mich korrigieren und das Wort „Parasiten“ zurücknehmen. Auch die Betrüger sind Menschen, wenn ich mich auch noch so über sie aufrege. In gewisser Hinsicht sind sie selber Opfer; Opfer ihrer eigenen Gier, von der sie beherrscht werden. Denn Gier frisst Seele und Gewissen auf.
So gesehen stimmt die Losung, dass es für mich persönlich besser ist, meiner Gier nicht nachzugeben, auch wenn ich dann in den Augen anderer der Dumme bin. Aber sind die nicht die eigentlich Dummen und Gefährlichen, die mit der Säge der Gier an dem Ast sägen, auf dem wir alle sitzen?

Gebet: Herr, du hast uns in den reichen Ländern genug gegeben, dass wir mit dem, was wir haben, zufrieden sein könnten, ohne immer mehr und noch mehr zu wollen. Doch wie wollen wir ohne deine Hilfe unsere Gier in den Griff kriegen? Wie sollen unsere Kinder und Enkelkinder einmal leben, wenn wir ihnen einen ausgeplünderten Planeten hinterlassen? Wie wollen wir verhindern, dass mit dem gegenseitigen Vertrauen auch unser Gottvertrauen schwindet? Hilf mir, dass ich mich immer wieder neu für Ehrlichkeit und Vertrauen entscheide und gegen die Gier. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

p.s. Aktueller Nachtrag von tagesschau.de 21.11.18, 18 Uhr Steuerraub

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

3 Kommentare:

  1. Leider enthält der erste Absatz Äußerungen, die für mich unter üble Nachrede oder Rufmord fallen: Es gab keine kriminellen Manöver von Spitzenmanagern der Deutschen Bank und etwaige Fehler wären auch nicht kriminell. Es gab nur einen Gerichtsprozess in München und der führte zu einem 100 %-Freispruch, weil absolut nichts dran war. Die deutschen Autokonzerne in die gleiche Kategorie zu werfen geht ebenfalls nicht, auch wenn das im linksgrünen Politlager und nahestehenden Medien so verkauft wird: Es ist ein (!) Autokonzern und ein Manager sitzt in Haft. Falls die Messwertabweichungen (Rollenprüfstand/Straße) gemeint sein sollen: Die amtliche Messmethode legt die zuständige Behörde (!) für alle Hersteller fest und die wurde erst kürzlich geändert. Für die nur in D laufende CO2-Hysterie können die Automobilhersteller nichts. Beispiele aus der Praxis sind ja sinnvoll, aber nur dann, wenn diese auch wirklich zutreffen.

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  2. Ich habe meine Informationen aus der Süddeutschen Zeitung und von tagesschau.de

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  3. Herr Pfarrer Löhr, so ähnlich habe ich es vermutet. Wollte Ihnen mit meiner Kritik auch nicht zu nahe treten - aber leider reichen die üblichen Medien inzwischen nicht mehr aus und schon garnicht die Schlagzeilen alleine. Tiefgehende Recherchen sind ziemlich aufwändig und können freilich nur wenige leisten; das weiß man freilich und das ist demnach auch fatal. Viele übernehmen einfach nur Inhalte von Agenturen und unterscheiden viel zu oft nicht mehr zwischen eigener Meinung und Tatsachen (=Bericht), was mal zum Journalismus-Ethos gehörte.

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