Montag, 26. November 2018

Was unsere Kultur ausmacht hl

Losung: Der HERR behütet die Fremdlinge und erhält Waisen und Witwen. Psalm 146,9 

Lehrtext: Maria sprach: Er erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen. Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf. Lukas 1,52-54 

Liebe Leserin, lieber Leser,

in den letzten Jahren wurde viel von unserer christlich-abendländischen Leitkultur gesprochen. Dabei ging und geht es um unsere Identität, was uns als Europäer, was uns als Deutsche ausmacht. Diese Werte, Traditionen und auch die Kultur im weitesten Sinn sind mir wichtig, sehr wichtig. Ich möchte nicht, dass unsere kulturellen Errungenschaften, wozu auch unsere Freiheitsrechte gehören, wieder verloren gehen. Aber sie sind nicht von außen bedroht, nicht von Menschen mit anderen Leitkulturen. Sie werden bedroht von der rasanten wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in Verbindung mit Machtinteressen ohne ethische Orientierung. Deren wichtigste Leitfragen sind: Was nützt mir? Was bringt Geld? Wer steht mir im Weg?
     Zur christlich-abendländischen Leitkultur gehört, dass Barmherzigkeit vor dem Profit kommt. Dass die Starken eine Verantwortung für die Schwachen haben. Dass man das Lebensrecht von Gottes Geschöpfen achtet. Zu ihr gehören die beiden Losungsworte von heute und vom vergangenen Samstag:
     »Der Herr behütet die Fremdlinge und erhält Waisen und Witwen.« (Aus Psalm 146) Sowie »Der Herr schafft Gerechtigkeit und Recht allen die Unrecht leiden.« (Aus Psalm 103) Das sind fundamentale Menschenrechte, auch wenn sie nicht so heißen. Sie sind sozusagen gottgegeben. Denn was er tut, ist Maßstab für unser Tun. 
     Das ist ein zentraler Beitrag der hebräischen Bibel (Altes Testament) zu unserer Kultur. Das ist der Beitrag der Juden. Jesus, der selbst Jude war, hat diese Werte aufgegriffen und vorgelebt. Und er hat alle, die mit ihm verbunden sind, darauf verpflichtet. Wo im heutigen Europa noch irgendwelche christlichen Reste sind, da müssen sie gelten. Wo das nicht der Fall ist, ist auch nichts Christliches mehr, auch wenn sich Kirchen und Parteien so nennen.
     Ein Kennzeichen unserer christlichen Leitkultur, die diesen Namen verdient, ist der Schutz der Schwachen. Zu biblischen Zeiten gehörten Hungernde und Arme (Lehrtext) sowie Witwen und Waisen dazu. Sie waren oft rechtlos und der Willkür der Stärkeren ausgeliefert. Und auch damals schon hatten Ausländer einen schweren Stand. Darum wird in der Bibel immer wieder von neuem darauf hingewiesen, ihnen freundlich und hilfsbereit zu begegnen.
     Wer immer im Namen christlicher Tradition oder gar des Glaubens spricht, muss sich und sein Tun daran messen lassen. Ich, der ich das schreibe, zuerst.

Gebet: Herr, du bist meine Orientierung in dieser unübersichtlichen Zeit. Deine Menschenfreundlichkeit, deine Liebe zu den Schwachen, sollen auch für mich Maßstab sein. Denn du bist ja auch mir gegenüber barmherzig und hilfst mir auf alle erdenkliche Weise. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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