Freitag, 25. Januar 2019

Manchmal gibt er erst den Samen hl

Losung: HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Psalm 104,24 

Lehrtext: Jesus spricht: Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. (Wenn Gott sogar die Blumen so schön wachsen lässt, die heute auf der Wiese stehen, morgen aber schon verbrannt werden, wird er sich nicht erst recht um euch kümmern? Vertraut ihr Gott so wenig? Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: ›Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?‹ Nur Menschen, die Gott nicht kennen, lassen sich von solchen Dingen bestimmen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht.) Matthäus 6,28-29 (30-32)

Liebe Leserin, lieber Leser,

Vorbemerkung zum Lehrtext: Manche klagen „Ach wenn ich doch nicht mehr arbeiten müsste!“ Ich kann das verstehen, wenn sie einer ungeliebten Tätigkeit nachgehen müssen. Aber ein Leben ganz ohne Arbeit, wäre die Hölle.
     Zum einen meine ich, dass jeder ein Leben lang an sich arbeiten soll. Denn wer sich gehen lässt, wird wohl früher gehen müssen als es ihm lieb ist. Und dass man auf sich selbst achtet, hat auch ganz viel mit Selbstachtung zu tun.
     Zum anderen meine ich, dass sich jeder ein Leben lang beschäftigen soll, auch wenn er keiner bezahlten Arbeit mehr nachgeht. Denn wer mit sich nichts anzufangen weiß, wird wohl früher enden als es ihm lieb ist. Nur noch auf die Mahlzeiten warten, lässt einen Menschen geistig und seelisch verhungern. Und was ist das für ein Leben, das sich nur noch zwischen Arztpraxen und Apotheken abspielt, weil ich aus Bequemlichkeit meine Gesundheit zu lange vernachlässigt habe? "Wer sich stets viel geschont hat, der kränkelt zuletzt an seiner vielen Schonung." (FN) 
     Zum Menschsein gehört, dass man aktiv bleibt bis zuletzt. Dass man etwas will und das, was man will, zu erreichen versucht. Das gilt selbst für solche, die ans Bett oder den Rollstuhl gefesselt sind. Wer sich aber keine Aufgaben mehr sucht, der ist dabei, sich aufzugeben. Nein, ein Leben ganz ohne Arbeit ist nicht erstrebenswert. Es wäre der Anfang vom Ende. Vor allem an zwei Dingen soll jeder arbeiten, an einer erträglichen Beziehung zu seinen Angehörigen und daran, Freunde zu behalten. Ja, auch das ist Arbeit, die herausfordert, und nicht die leichteste.
     So und jetzt zum Lehrtext: Was wäre das für ein grobes Missverständnis, würde man aus dem heutigen Bibelwort herauslesen, dass Jesus ein Leben ohne Arbeit preist. Nicht auf die Arbeit sollen wir verzichten, sondern auf die Sorgen. Ja, unser himmlischer Vater kümmert sich auch um die Blumen und schenkt ihnen herrliche „Kleider“, ohne dass sie dafür was tun müssen. Aber mehr noch kümmert er sich um dich. 
     Die Blumen des letzten Sommers sind längst gemäht, gepflückt oder verdorrt. Ich aber lebe weiterhin. Ihre Schönheit ist vergangen. Meine Menschenwürde ist mir geblieben. Gott gibt mir die Voraussetzungen, dass ich gut leben kann. Und dazu gehört, dass ich mit meinem Kopf und meiner Hände Arbeit mein Leben aktiv gestalte, dass ich etwas für mein körperliches und seelisches Wohlbefinden tue. Ja, er gibt mir die Möglichkeiten dazu. Aber nun liegt es an mir, ob ich sie Wirklichkeit werden lasse. Ich kann und ich soll für mich und andere tun, was in meinen Kräften steht. Dann wird Gott auch das Seine dazu tun.
     Er weiß genau, was ich brauche. Warum sollte er es mir nicht geben, bin ich doch sein Kind? "Die Erde ist voll seiner Güter", die ich zum Leben brauche (Losung). Aber manchmal gibt er mir erst den Samen. Säen und pflanzen, gießen und ernten muss ich dann schon selber. Was ich aber nicht muss, das sagt Jesus auch: "Mach dir keine Sorgen!" Und er fügt hinzu: "Gib sie mir. Ich sorge für dich."

Gebet:  Herr, ich danke dir, dass ich die Möglichkeit habe, für meine Angehörigen und für mich zu sorgen. Ich soll ja nicht sorglos sein, sondern unbesorgt. Ich soll und will tun, was in meinen Kräften steht. Und selbst das bewirkst du in mir und sorgst dafür, dass das Leben trägt. Denn du weißt, was ich brauche. Du hast mich bisher durch schöne und durch leidvolle Zeiten gebracht. Hast meine Lasten mitgetragen und meine Sorgen auf dich genommen. So tust du das jetzt und so wirst du das auch morgen tun. Darum will ich dich damit ehren, dass ich meine Sorgen loslasse, dir gebe und unbesorgter lebe. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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