Samstag, 23. Februar 2019

Herzen und Seelen heilen hl

LosungSiehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass man zugleich ackern und ernten, zugleich keltern und säen wird. Und die Berge werden von Most triefen, und alle Hügel werden fruchtbar sein. Ich will die Gefangenschaft meines Volkes Israel wenden, dass sie die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen sollen, dass sie Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten anlegen und Früchte daraus essen. Amos 9,13-14 

Lehrtext: Der Seher Johannes schreibt: Ein Engel zeigte mir auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Offenbarung 22,2 

Liebe Leserin, lieber Leser,

weder der Prophet Amos aus der heutigen Losung noch der Seher Johannes aus dem heutigen Lehrtext haben sich einen solchen Wohlstand träumen lassen wie wir ihn heute in Westeuropa haben. Man kann praktisch zu jeder Zeit jede Frucht kaufen, die irgendwo auf der Welt wächst: Weintrauben im Frühling, Feldsalat im Sommer, Radieschen im Herbst und Erdbeeren im Winter.
     In der Region Palästina gibt es wieder einen Staat Israel, in dem Juden leben, die so erfolgreich Weinberge pflanzen und Gärten anlegen wie nie zuvor. Und Medikamente zur Heilung unterschiedlichster Krankheiten von Menschen aus allen Völkern sind weltweit verfügbar.
     Amos und Johannes würden, wenn sie das alles sähen, wohl glauben, dass der Messias gekommen und die Heilszeit angebrochen ist. Ja, was die materiellen Güter betrifft, hat das tatsächlich den Anschein.
     Aber von einem weltumspannenden Friedensreich sind wir genauso weit entfernt wie zu ihrer Zeit. Und was die Gerechtigkeit angeht, wurden nur in wenigen Ländern, wie zum Beispiel bei uns, entscheidende Fortschritte erzielt. Und das auch erst seit sieben Jahrzehnten. Die Menschenwürde wird damals wie heute weithin mit Füßen getreten. Und die Gefahr, dass die Menschheit sich wieder selbst zerstört und mit ihr auch den größten Teil der Geschöpfe Gottes, wächst und ist zurzeit so groß wie nie zuvor.
       Nein, wir leben ganz und gar nicht in einer Heilszeit und wir haben auch kein Medikament entdeckt, mit dem wir unsere Herzen und Seelen selber heilen könnten. Ob es für diesen Planeten und seine Bewohner eine lebenswerte Zukunft geben wird, hängt meines Erachtens entscheidend davon ab, inwiefern wir unsere Herzen und Seelen von Gott heilen und unsere Vernunft von ihm erleuchten lassen. Inwiefern wir bereit sind, die Verantwortung für uns und unsere Kinder, die Gott uns gegeben hat, wahrzunehmen, die Gier einzudämmen und auf einen Wohlstand auf Kosten unserer eigenen Zukunft und unsere Mitgeschöpfe zu verzichten.
     Das erfolgreiche Volksbegehren gegen das Bienensterben und für den Artenschutz ist ein erster kleiner Schritt. Viele weitere und viel größere werden folgen müssen, unabhängig davon, wie sehr die Interessengruppen und ihre Lobbyisten dagegen Sturm laufen.

Gebet: Herr, du warst früher die einzige Hoffnung in den Katastrophen der Menschen und du bist es heute, wenn es darum geht, das Schlimmste zu verhüten. Heile du die Herzen und Seelen der Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft von dem Krebsgeschwür der Gier, erleuchte ihre Vernunft und fange bei mir damit an. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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