Samstag, 16. Februar 2019

Wir Gotteskinder hl

LosungLobt den HERRN, alle Völker! Rühmt ihn, ihr Nationen alle! Psalm 117,1 

Lehrtext:  Es ist ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen. Epheser 4,6 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

aha, also doch. Gott ist nicht nur mein Vater, sondern auch deiner. Nicht nur der Vater der Christen, sondern auch der Muslime, Buddhisten, Hindus, Juden und Atheisten. Er gehört uns nicht, sondern wir gehören ihm genauso wie die Mitglieder anderer Religionen. So verstehe ich den heutigen Lehrtext.
     Soll man dann noch die Anhänger anderer Religionen missionieren? Der bisherige Missionseifer hat deutlich mehr Leid als Freude, mehr Gewalt als Frieden in die Welt gebracht. Ich verzichte auf eine Begründung und auf Beispiele. Wer will, findet sie im Internet oder in Karl-Heinz Deschners  erschütternder „Kriminalgeschichte des Christentums“ in zehn (!) Bänden. Nein, auf unsere Geschichte können wir Christen, seitdem wir im vierten Jahrhundert an die Macht gekommen sind, nicht stolz sein. Sie bestand größtenteils aus Irrtum, Gier und Gewalt. Ich frage mich manchmal, was das für ein schrecklicher Gott war, der lange Zeit geglaubt wurde und teilweise noch immer verkündigt wird. Mit Jesus, so wie ich ihn aus den Evangelien kenne, hat er jedenfalls nichts zu tun.
     Doch zurück zum Lehrtext: Gott ist der »Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen« Mit diesem Glauben, mit diesem Blick will ich die Menschen ansehen, auch die, mit denen ich Probleme habe, auch die Politiker, die mir unsympathisch sind, auch die, die mir fremd sind, weil sie aus anderen Kulturen stammen, weil sie anders aussehen, eine andere Sprache sprechen und eine andere Religion haben. Wenn Gott mein Vater ist, dann sind sie alle meine Geschwister, ob mir das passt oder nicht. 
Welches Ansehen (!) haben sie in deinen Augen?
     Es ist seine Sache, dass er uns alle so unterschiedlich geschaffen hat. Das habe ich zu akzeptieren. Ich darf das nicht mit dem Radiergummi der Anmaßung, den allein seligmachenden Glauben zu haben, wieder ausradieren. Wenn wir Christen damit, wie wir unseren Alltag und unseren Glauben leben, andere überzeugen, sodass sie ebenfalls Christen werden möchten, ist das durchaus im Sinne Jesu, wie ich ihn glaube. Wenn sie das nicht möchten, muss ich sie in Ruhe lassen. Wir haben schon genug damit zu tun, diejenigen, die noch Christen sind, von ihrem Bekenntnis und ihrem Glauben zu überzeugen. Und auf diesem Gebiet sind wir nicht gerade erfolgreich.
     Alle Völker sollen den Herrn loben, sagte die Losung. Unsere Aufgabe ist es nicht, sie dazu zu zwingen, sondern selbst damit zu beginnen. Und wenn wir Gott auf überzeugende Art loben, dann werden sie gerne einstimmen.

Gebet nach Psalm 117 in der berührenden Version von Wolfgang Amadeus Mozart (gesungen in lateinischer Sprache "Laudate Dominum" von Agnes Giebel 1953):

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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