Montag, 18. März 2019

Unterscheiden sich Christen von anderen? hl

LosungWeh denen, die unrechtes Urteil schreiben, um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden! Jesaja 10,1.2 

Lehrtext: Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Römer 12,2 

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute kriegen in der Losung mal die Richter ihr Fett weg. Die Richter? Nein, nicht alle. Aber die, die zu allen Zeiten das Recht im Interesse der Mächtigen und Reichen beugen.
     Ich bin dankbar, dass unser Rechtsstaat alles in allem funktioniert besonders im Vergleich   zu den meisten anderen Staaten. Das ist zur Zeit in der Türkei anders. Das war von 1933-1945 in Deutschland anders. Da wütete der Vorsitzende des Volksgerichtshofs Roland Freisler, der die Angeklagten, vor allem die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944, zusammenbrüllte, demütigte und nach kurzem Prozess zwei Stunden nach Urteilsverkündung an Fleischerhaken in Berlin-Plötzensee aufhängen ließ. An ihm schien sich das heutige Losungswort erfüllt zu haben. Denn bald darauf wurde er bei einem Bombenangriff getötet.
     Aber ich bin vorsichtig, biblische Aussagen kurzschlüssig auf geschichtliche Ereignisse unserer Zeit zu übertragen. Da kann man schnell daneben liegen. Und dann muss man sich auch fragen, warum das in dem einem Fall zu passen scheint und in dem anderen wieder nicht. Alles in allem glaube ich aber schon, dass die Nazis so schmählich untergegangen sind, weil sie die Menschlichkeit verraten und die Menschenwürde, die von Gott kommt, mit Füßen getreten haben.

     Im Lehrtext werden die Christen aufgefordert, sich in ihrem Verhalten von denen zu unterscheiden, die nicht auf Gott vertrauen. Wie könnte das aussehen? Es fällt mir schwer, am Verhalten eines Menschen abzulesen, ob er Christ ist und glaubt oder nicht. Da gibt es Christen, die benehmen sich, als sei Gott ihnen egal. Und da gibt es Atheisten oder Gläubige anderer Religionen, die leben, wie man es sich von guten Christen wünscht.
     So viel ist mir jedenfalls klar, auch die „besten Christen“, wenn ich das mal so sagen darf, sind nicht vollkommen. Auch sie haben ihre Fehler und Schwächen. Auch sie versagen und werden schuldig. Vielleicht besteht der Unterschied zwischen ihnen und anderen darin, wie sie damit umgehen.
     Ich meine, gerade als Christ sollte man bereit sein, zu seinen Schwächen und Fehlern zu stehen, sie einzuge-stehen und dafür um Entschuldigung zu bitten. Besonders solche Menschen, die schwächer sind als man selbst, zum Beispiel Kinder. Ich glaube auch, dass das am ehesten gelingt, wenn ich auch Gott bitten kann, mir mein Versagen zu vergeben.
     Und ebenso sollte man als Christ bereit sein, anderen zu verzeihen und zu vergeben, ob sie darum bitten oder nicht, ob sie mir wohlgesonnen sind oder feindlich gesinnt.
     Man muss das auch gar nicht an die große Glocke hängen. Manchmal genügt es schon, wenn ich einem anderen diskret in meinem Herzen vergeben habe. Große Vergebungsgesten beschämen den anderen eher als dass sie ihn entlasten. In solch scheinbar großmütigen  Gesten versteckt sich oft eine kleine Rache.

Gebet: Mein Vater im Himmel, vergib mir meine Schuld wie auch ich denen vergebe, die an
mir schuldig geworden sind. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
***************************************************************************
Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
***************************************************************************
 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen