Samstag, 13. April 2019

Krieg ist Mord hl

LosungEine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm. Sprüche 15,1 

Lehrtext: Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Matthäus 5,9 

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Losung heute versteht sich von selbst. Sie muss nicht extra ausgelegt werden. Man findet sie im Buch der Sprüche Salomonis auch „Buch Kohelet“ genannt, einer Sprichwortsammlung im Alten Testament, aus der auch das eine oder andere deutsche Sprichwort stammt. Wir würden die Losung heute wohl so formulieren: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“
     Genau das passt auch zur Aufgabe der Kinder Gottes, Frieden zu stiften 
(Lehrtext). In der Regel ist jemand, von dem man sagt, er sei ein Feind, ursprünglich gar kein Feind. In der Regel macht man den anderen dazu, indem man ihn zu einem solchen erklärt und sich von ihm ein Feindbild malt. Dann ist es kein Wunder, dass er sich tatsächlich feindselig verhält.
     Das gilt im persönlichen Bereich genauso wie in der Politik. Wer Frieden will, muss darauf verzichten, Öl ins Feuer zu gießen. Aus diesem Grund lehne ich die Feindrhetorik der NATO, der Amerikaner und leider auch unserer eigenen, willfährigen Regierung strikt ab. Da wird Russland wieder zum Feind erklärt wie schon so oft in den letzten 200 Jahren. Und warum? Vielleicht weil man mit Aufrüstung Geschäfte machen will, oder weil man einfach einen Außenfeind braucht, um die Reihe nach innen fest zu schließen und Gefolgschaft verlangen zu können.
     Unsere ehemaligen Politiker, die den kalten Krieg erlebt hatten und dann auch die Wiedervereinigung, hatten sich danach strikt gegen eine neue Verteufelung Russlands gewandt egal ob es sich um die ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl, CDU, Helmut Schmidt oder Willy Brandt, SPD, und ihre jeweiligen Minister wie zum Beispiel Hans-Dietrich Genscher, FDP, gehandelt hat. Aber man hat nicht mehr auf sie gehört.
     Auch, was ich jetzt noch sage, wird vermutlich von den meisten Leserinnen und Lesern nicht geteilt. Aber das ist nun mal meine Überzeugung:
     "Selig sind, die Frieden stiften", heißt es im Lehrtext. Übersetzt man dieses Wort Jesu in sein lateinisches Fremdwort, dann heißt es: "Selig sind die Pazifisten". Aus meiner Sicht gibt es mindestens drei Gründe, Pazifist zu sein:
     Erstens der Glaubensgrund, weil Jesus selbst das sagt.
     Zweitens Vernunft- und Verstandesgründe. Nicht umsonst war das größte wissenschaftliche Genie, Albert Einstein, überzeugter Pazifist und hat darunter gelitten, dass er sich nicht entschiedener gegen den Bau der amerikanischen Atombombe gewandt hatte.
     Drittens bringt mich die geschichtliche Erfahrung dazu, Pazifist zu sein: Weit über 100 Millionen Kriegstote im letzten Jahrhundert, darunter Millionen Kinder, die auf grausamste Weise hingemordet worden sind. Ja, Krieg ist Mord. Jeder Krieg. Wer sich daran beteiligt, macht sich schuldig und hat versagt.
     Die deutschen Soldaten hatte man damals auch belogen, sie würden für Volk und Vaterland in den Krieg ziehen. Folgsam haben sich Millionen abschlachten lassen. Wofür? Man hatte sie nur zu Komplizen des nationalsozialistischen Raub- und Rassenkrieges gemacht. Danach waren sich in unserem Land für kurze Zeit alle einig: "Nie wieder!" Und jetzt? Jetzt heult man in Politik und Medien rum, dass die Waffen und Geräte der Bundeswehr nichts taugen und fordert weitere Milliarden für die Rüstung, statt beispielsweise Polizisten,  Pflegekräfte und Erzieherinnen besser zu bezahlen. Mit Verlaub, es ist zum Kotzen.

Gebet: Herr, meine Kraft ist klein, etwas gegen Militarismus und drohende Kriegsgefahr zu tun. Doch du willst von mir, dass ich nicht nur andere kritisiere, sondern selbst friedfertig bin und niemand, auch nicht mit Worten, verletze. So will ich in meinem Umfeld selbst das leben, was ich von anderen fordere, auf Feindseligkeit verzichten, auf Drohungen und Strafaktionen. Gib mir die Kraft, dir nachzufolgen und meine Feinde zu lieben. Gib mir die Kraft zur Versöhnung und Verständigung. So will ich im Kleinen einen Beitrag für das Große leisten. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

5 Kommentare:

  1. Vieles stimmt ja, aber ein Teil besteht aus Naivität. 'Frieden stiften' und ein Pazifist ist für mich zweierlei. Frieden stiften sollte freilich das Bestreben sein, doch leider ist es auf Erden nicht so einfach, wie es hier dargelegt wird. Für mich ist ein Pazifist deshalb naiv, weil er die Realität in der Welt ignorieren will. Es wird suggeriert, dass ein wehrloser Staat in Frieden leben könnte - ganz bestimmt war es das nie und es ist auch nicht so. Früher oder später wird es eine andere Macht geben, die sich so eine Situation zunutze machen will. Hätten wir nach dem 2. Weltkrieg keine Schutzmächte gehabt, hätte es nicht nur ein kommunistisches Ostdeutschland (mit allen schlimmen und menschenunterdrückenden Folgen) gegeben. Hätte es den sog. kalten Krieg mit den mächtigen und durchhaltenden Alliierten nicht gegeben, wäre der frühere Ostblock immer noch kommunistisch. In der Folge wurde die Nato aus gutem Grunde gegründet. Allerdings halte ich es schon für einen Fehler, dass die Nato wortbrüchig wurde, entgegen ihrer Zusicherung (keine Ausbreitung über die Oder-Neiße hinaus). Hier folgte die Nato einer überzogenen EU-Ausbreitung, was die EU-Bürokraten aber ganz offensichtlich nicht im Griff haben.

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  2. Nachtrag: Wenn Israel nicht wehrhaft wäre, gäbe es diesen Staat längst nicht mehr. Der Iran und Syrien hätten schon längst Israel vernichtet - das wird ja oft genug verlautbart. Der Pazifismus hilft da jedenfalls nicht weiter.

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  3. Insofern finde ich die eigenmächtige Umformulierung der Worte aus der Bergpredigt nicht in Ordnung, weil es eben zweierlei ist, wie oben ausgeführt.

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  4. Abschließende Bemerkung: Wenn man sich nach Auffassung von Pazifisten nicht mal wehren darf (es wird ja nicht differenziert zwischen Angriffskrieg und einer Verteidigung), wäre der größenwahnsinnige Hitler nicht gestoppt worden - das hätte den Nazis gefallen, wenn sie nicht mal auf Gegenwehr gestoßen wären. Größenwahnsinn gibt es auch heute: Wenn Politiker (Macron und eine Reihe deutsche Politiker) von den Vereinigten Staaten von Europa nicht nur träumen - obwohl es sonst kein anderer Staat will. Wer weiß, was sich daraus entwickelt.

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  5. Vielleicht ist es so, wie Sie schreiben. Vielleicht würde man aber in Europa, in Israel und anderswo seit jeher eine andere Politik machen, wenn man sich nicht auf Waffen und Feindbilder stützen würde. Jedenfalls haben nach meiner Kenntnis die Christen in den ersten drei Jahrhunderten keinen Kriegsdienst geleistet, bis das Christentum an die Macht kam und Staatsreligion wurde. Vielleicht war das die große Sünde der Kirche. Vielleicht. Ich bin kein Hellseher, habe aber eine Meinung, die ich oben dargelegt habe.
    Ein gesegnetes Osterfest, lieber Herr walterwerner!

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