Dienstag, 16. April 2019

Lass dir kein schlechtes Gewissen machen! hl

LosungGott, du kennst meine Torheit, und meine Schuld ist dir nicht verborgen. Psalm 69,6 

Lehrtext: Erlöse uns von dem Bösen. Matthäus 6,13 

Liebe Leserin, lieber Leser,

hast du Gott gegenüber ein schlechtes Gewissen, wenn du versagt und dich an einem anderen schuldig gemacht hast? Falls ja, warum? Denke darüber bitte einmal genau nach. Warum hast du dann Gott gegenüber ein schlechtes Gewissen? Von wem weißt du das? Hat Er dir das gesagt?
     Im Buch Hiob, im Alten Testament, heißt es dazu: "Schau gen Himmel und sieh; und schau die Wolken an hoch über dir! Sündigst du, was kannst du Gott schaden? Und wenn deine Missetaten viel sind, was kannst du ihm tun? Und wenn du gerecht wärst, was kannst du ihm geben oder was wird er von deinen Händen nehmen? Nur einem Menschen wie dir kann deine Bosheit etwas tun und einem Menschenkind deine Gerechtigkeit." Hiob 35,5-8
     Nein, Gott gegenüber muss ich kein schlechtes Gewissen haben. Einem Menschen gegenüber, den ich schlecht behandelt habe, schon.
     Ist es dann Gott egal wie ich mich verhalte? Das glaube ich nicht. Die Losung hat recht: Ihm ist mein Versagen und meine Schuld nicht verborgen. Und weil er mein Vater ist, der mich liebt, darum schäme ich mich dann vor ihm. Doch Scham ist was Anderes als ein schlechtes Gewissen oder gar Angst. Dann tut mir mein Verhalten leid, weil ich ihn nicht enttäuschen will.
     Seine Reaktion auf meine Schuld ist, dass er mir vergibt und mich „von dem Bösen errettet“, wie es im Lehrtext heißt und wie wir im Vaterunser bitten. Dafür steht Jesus ein mit allem, was er gesagt, getan und erlitten hat. 
     Sein Kreuzestod sagt mir nicht: „Jesus wurde von Gott an meiner Stelle wegen meiner Sünden getötet“. Was für ein kranker Glaube! Sondern: Jesus hielt an Gottes Liebe für mich bis zum bitteren Ende fest. So vergibt er mir, heilt und rettet mich, wenn ich an meinen Mitmenschen und an mir selbst schuldig werde. Das ist mein Verständnis von Karfreitag, auf den wir in dieser Woche zugehen.

Gebet: Liebe und Treue bis in den Tod – das bist du, mein Herr. Du vergibst selbst noch deinen Feinden und lässt dich von meinem Versagen und meiner Schuld nicht von deinem Weg der Barmherzigkeit abbringen. Darauf verlasse ich mich. Dafür danke ich dir. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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