Freitag, 2. August 2019

Wie hältst du's mit deinen Feinden? hl

LosungWenn eines Menschen Wege dem HERRN wohlgefallen, so lässt er auch seine Feinde mit ihm Frieden machen. Sprüche 16,7 

Lehrtext: Liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein. Lukas 6,35  

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich hoffe nicht, dass du Feinde hast. Wenn aber doch, wer könnten sie sein? Menschen, die ich nicht kenne, sind für mich keine Feinde. Sie sind Fremde, ja, aber Feinde sind sie nicht. Merkwürdigerweise halten manche in unserem Land die Fremden, also Menschen aus anderen Ländern und mit einer anderen Religion, für ihre Feinde, obwohl sie sie gar nicht kennen. Das liegt wohl daran, dass alles Fremde zunächst mal verunsichert und manchmal auch Angst macht. Und gerade die Angst hat die fatale Eigenschaft, das Bild des anderen zu verzerren und in ihm einen Feind zu sehen.
     Demgegenüber ist mein Eindruck, dass vor allem unter Bekannten, also in der eigenen Familie, in der Verwandtschaft, in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz die Feindschaft am größten ist. Manchmal ist der eigene Partner der schlimmste Feind, der einem das Leben vergällt. Manchmal ist es die eigene Mutter. Manchmal der Schwager ... Solchen „Feinden“ entkommt man nicht so leicht. Irgendwie muss man mit ihnen leben. Aber wie?
     Ich hab da kein Patentrezept. Aber vielleicht ist die Feindesliebe, zu der Jesus uns auffordert, zunächst mal dies, dass ich nicht Böses mit Bösem vergelte und dass ich dem anderen helfe, wenn er darauf angewiesen ist. Dass sich trotzdem „Guten Morgen“ sage, auch wenn der andere nicht grüßt und mich anständig verhalte. Eine Nummer größer ist es, wenn ich mich dazu überwinden kann, für den anderen zu beten und ihn als das anzusehen, was auch ich bin: Ein Kind Gottes, von ihm geschaffen und von ihm geliebt.
     Doch wenn die Feindschaft schon so tief ist, dass man unter dem anderen nur noch leidet, so ist es wohl für beide das Beste, wenn man geht. Jesus hat das nicht getan. Er ist geblieben, bis sie ihn umgebracht haben. Er hat gezeigt, dass seine Liebe auch zu den Feinden stärker ist als der Tod. Das hat er stellvertretend für uns alle getan. Fortan muss niemand sich freiwillig von Menschen, die ihm feindlich gesinnt sind, das Leben zur Hölle machen lassen. Niemand muss aus Feindesliebe leiden oder gar sterben. Aber den Unanständigen gegenüber anständig bleiben, den Unfreundlichen gegenüber freundlich, zu den Hartherzigen hilfsbereit - das ist für einen, der Jesus liebt, nicht zuviel verlangt. Oder?

Gebet: Herr, du kennst die Menschen, mit denen ich mich schwer tue, mit denen ich nicht gern zusammen bin. Ich will auch in ihnen deine Geschöpfe sehen, die du nicht weniger liebst als mich. Gib mir die Kraft, mich zu überwinden. Gib mir die Kraft, sie zu ertragen. Gib mir die Kraft, für sie zu beten und für sie da zu sein, wenn sie mein Gebet und meine Hilfe brauchen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach


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