Dienstag, 19. November 2019

Stille Heldin hl

Losung: Wenn sie auch wider dich streiten, werden sie dir dennoch nichts anhaben können; denn ich bin bei dir, spricht der HERR, dass ich dich errette. Jeremia 1,19

Lehrtext: Das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft. 1.Korinther 4,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

vor ein paar Monaten saß eine etwa 60-jährige Frau an unserem Tisch im Biergarten. Offenbar erschienen wir ihr vertrauenswürdig, obwohl sie uns nicht kannte. Und so erzählte sie uns, wie es ihr zu Hause geht. Weil sie gläubig ist und immer wieder in die nächste Kleinstadt zu ihrem Hauskreis fährt, wird sie von den Männern in ihrer eigenen Familie verachtet. Und obwohl sie in einem winzigen Dorf lebt und bestimmt nicht besonders gut informiert ist, weiß sie doch, welche Gesinnung in ihrer Familie herrscht. Und darum sagte sie zu uns: Das sind alles Nazis, so wie die über andere Menschen reden, vor allem über Fremde und Flüchtlinge. Doch die Frau lässt sich nicht brechen und gibt nicht klein bei. Sie hält an ihrem Glauben fest auch gegen die massiven Widerstände bei ihren Angehörigen.

Der tägliche Kampf ums Überleben

     Für mich ist sie eine der vielen kleinen, stillen und unbekannten Heldinnen, die es in unserem Land gibt. Sie treten selten öffentlich in Erscheinung. Man nimmt sie kaum wahr. Aber im Verborgenen kämpfen sie täglich ihren Kampf ums seelische Überleben, um ihren Glauben und um ihre Werte.
     Jeremia, um den es in der Losung geht, hatte noch mit größeren Problemen zu kämpfen. Eigentlich wollte er kein Prophet werden, weil er sich zu jung fühlte. Aber er hörte Gottes Stimme in sich, die ihn dazu aufforderte. Er hörte aber auch seine Zusage: »Wenn sie auch wider dich streiten, werden sie dir dennoch nichts anhaben können; denn ich bin bei dir, spricht der HERR, dass ich dich errette.« (Losung)
     Und so war es dann auch. Der König in Jerusalem und die damalige Kirche zusammen mit der Oberschicht versuchten Jeremia mundtot zu machen, was ihnen zeitweilig gelang. Sie konnten nicht ertragen, was der junge Prophet ihnen im Namen Gottes sagen musste:
     Es würde nicht mehr lange dauern, bis vom Norden Könige kommen würden, die Jerusalem belagern und zerstören würden »um all ihrer Bosheit willen, dass sie mich, den Herrn, verlassen und andern Göttern opfern und ihrer Hände Werk anbeten.« So heißt es in der Bibel.

Kraft gegen Anfeindungen und Zweifel

     Es gibt Zeiten und Situationen, wo man manchmal als einziger noch das Fähnlein des Glaubens hochhalten muss, weil, wie in unserer Gesellschaft heute, der Glaube in der Öffentlichkeit nur noch wenig gilt. Gott kommt in den Medien praktisch nicht mehr vor. Da muss man es auch mal aushalten, dass man von anderen verlacht, angefeindet oder verunglimpft wird. Hoffentlich bleiben dir solche Zeiten und Situationen erspart.
     Aber, wie der Lehrtext sagt, das Reich Gottes, seine Herrschaft ist kein leeres Wort, sondern eine Kraftquelle für jeden, der ihn als seinen Herrn bekennt. Viele hätten in ihrem Glauben nicht durchgehalten, wenn sie nicht von ihm immer wieder die nötige Kraft bekommen hätten. Er soll auch dir seine Kraft geben, wenn du durch Anfeindungen und eigene Zweifel angefochten wirst.

Gebet: Herr, ich danke dir, dass ich meinen Glauben leben kann ohne Angst haben zu müssen, deswegen verfolgt zu werden. Darum will ich diese Zeit nützen und von dir reden sooft und so gut ich kann. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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E-Mail: hansloehr@yahoo.de

2 Kommentare:

  1. Betr. "Gott kommt in den Medien praktisch nicht mehr vor": Wenn ich
    das Wort "praktisch" dem Sinn nach außer Acht lasse, sei der Sender
    "Bibel TV" empfohlen, Zeitschrift "crismon", die Gottesdienstangebote
    auf div. Sendern im Radio sowie den sonntäglichen Gottesdienst im
    Fernsehen. Damit will ich nicht sagen, dies reiche aus.
    Herzlichen Gruß

    Marlis Dransfeld

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  2. Vielen Dank Frau Dransfeld, für Ihren Kommentar.
    Ihre Beispiele betreffen speziell christliche Medienangebote. Damit haben Sie natürlich recht. Ich meinte hingegen die üblichen Massenmedien wie Zeitungen, Zeitschriften, TV-Angebote und Angebote im Internet. Sie alle wollen weltanschaulich neutral sein und meiden einen positiven Bezug zu Gott. Das ist verständlich. Andererseits fehlt dann auch eine wichtige Dimension, die im Zusammenleben von Menschen wirkt.

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