Donnerstag, 5. Dezember 2019

Sanfter Wind hl

Losung: Vor dem HERRN her kam ein großer und gewaltiger Sturmwind, der Berge zerriss und Felsen zerbrach, in dem Sturmwind aber war der HERR nicht. Und nach dem Sturmwind kam ein Erdbeben, in dem Erdbeben aber war der HERR nicht. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer, in dem Feuer aber war der HERR nicht. Nach dem Feuer aber kam das Flüstern eines sanften Windhauchs. 1.Könige 19,11-12

Lehrtext: Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Johannes 4,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie hältst du’s mit der Gewalt?
„Sine vi, sed verbo“, „Ohne Gewalt, sondern mit dem Wort“, lautete ein Grundsatz der Reformatoren vor 500 Jahren. Hätten sich die Christen, gleich welcher Konfession, nur immer daran gehalten!
     Die Geschichte, aus der die Losung kommt, erzählt, dass Gott dem Propheten Elia nicht in den Naturgewalten Sturm, Erdbeben und Feuer begegnete, sondern im „Flüstern eines sanften Windhauchs“. Und Jesus hat lieber die andere Backe hingehalten als zurückzuschlagen. „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“, sagt er von sich und nennt die selig, die selbst sanftmütig sind und Frieden stiften. „Sine vi, sed verbo“.
     Wohl die meisten Menschen, oder soll ich besser sagen Männer?, neigen in Konfliktfällen von Natur aus zur Gewalt. Wie sonst soll man sich die vielen Kriege und Gewaltexzesse bis heute erklären? Doch wer Christ sein will, hat an sich selbst den Anspruch, auf Gewalt zu verzichten. Das verlangt Selbstbeherrschung und Einsicht. Das verlangt, Konflikte in Gesprächen zu lösen und nicht mit Fäusten oder Waffen. Das verlangt vor allem die Fähigkeit zur Selbstkritik und die Bereitschaft zur Versöhnung.
     Es bedeutet einen großen Fortschritt, dass in demokratischen Gesellschaften der Staat mit seinen Polizeiorganen das Gewaltmonopol hat und niemand sich auf eigene Faust mit Gewalt Recht verschaffen darf. Das wirkt nach innen befriedend.
     Doch die Gewaltbereitschaft nach außen, gegenüber anderen Staaten in Form von Rüstung und Militär, bewirkt das meines Erachtens nicht. Das habe ich aus der Geschichte gelernt. Und so ist es ein Trugschluss, von notwendigen Kriegen auf Kosten vieler Opfer und unsäglichen Leids zu sprechen, wenn man dabei außer Acht lässt, dass jeder Krieg eine Vorgeschichte hat, in der die Verantwortlichen versagt haben. Auch der aktuelle Krieg in Afghanistan hat seine Vorgeschichte, als die Amerikaner die Taliban noch aufgerüstet haben.
     Die Römer hatten ihren Kriegsgott Mars. Wir haben Jesus, den „Friedefürst“, wie es in der Bibel heißt. In ihm wirkt Gottes Geist, der Geist des Friedens und der Versöhnung. Der lieber flüstert als schreit. Der keine Gewalt nötig hat, weil sein Wort aufs Ganze mächtiger ist als jede Gewalt, jede Rüstung und alles Militär.  
    
Gebet: Herr, ohne den Geist deines Friedens wird nicht Friede weder im Großen noch im Kleinen. Schenke der Welt diesen Geist und fange bei mir damit an. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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