Dienstag, 10. Dezember 2019

Wie bleibe ich Christ? hl

Losung: Der HERR sprach zu Mose: Das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll des HERRN Werk sehen. 2.Mose 34,10

Lehrtext: Jesus zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk. Matthäus 4,23

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Geschichte, aus der die heutige Losung kommt, erzählt aus der legendären Frühzeit der Israeliten. Doch ihre eigentliche Absicht ist, spätere Generationen zu warnen. Sie galt den Israeliten, die um 585 v.Chr. nach Babylonien verschleppt wurden und dort etwa 70 Jahre leben mussten. Sie sagt ihnen:
     „Vergesst nicht, Gott hat einen Bund mit euch geschlossen. Er ist euch treu, auch wenn ihr jetzt eine schwere Zeit durchmachen müsst. Doch seid auch ihr ihm treu. Haltet am Glauben und an den Geboten fest. Tut, was er will, dann werdet ihr wieder in euer Land zurückkommen. Vor allem vermischt euch nicht mit den Babyloniern und übernehmt auf keinen Fall ihre Religion, sonst werdet ihr als Volk untergehen. Vertraut darauf, Gott ist nach wie vor am Werk und ihr werdet noch sehen, wie er euch auf wunderbare Weise helfen wird.“
     Und so war es dann auch: Andere Völker, die nach Babylon als Zwangsarbeiter verschleppt wurden, sind untergegangen. Aber die Juden hatten ihre Identität bewahrt. Ihre Religion und ihr Glaube haben sie gerettet. Diese Erfahrung war so tiefgreifend, dass sie auch in den 1900 Jahren Diaspora, in denen sie über die halbe Welt verstreut leben mussten, daran festgehalten haben. Aus diesem Grund gibt es sie noch heute, trotz aller Verfolgung und Unterdrückung.
     Doch das ist kein Einzelfall. Volksgruppen und Bekenntnisgemeinschaften, die von anderen bekämpft werden, besinnen sich auf ihre religiösen Wurzeln und ringen um ihren Glauben, weil sie instinktiv spüren, dass sie sich ohne diesen Rückhalt verlieren. Ein aktuelles Beispiel sind die  muslimischen Rohingya in Myanmar. In den letzten Jahrhunderten wurden die Mitgliedern vieler sogenannter Freikirchen von Staat und Großkirche verfolgt und sind darum zumeist in die Vereinigten Staaten geflohen. Meine Vorfahren mussten in jener Zeit ihres evangelischen Bekenntnisses wegen aus Österreich fort und haben sich mit anderen Schicksalsgenossen in Franken angesiedelt.
     Wir heute werden als Christen nicht verfolgt. Aber in unserem säkularen Land weht uns schon länger der Wind ins Gesicht. Da kann es passieren, dass du erstaunt angeschaut wirst, wenn deine Arbeitskollegen oder Freunde mitbekommen, dass du Christ bist und dir dein Glaube wichtig ist. Denn als solcher gehörst du zu einer immer kleiner werdenden Minderheit. Und der Anpassungsdruck der Mehrheitsgesellschaft nimmt zu. 
     Um den Glauben nicht zu verlieren und damit auch ein Stück weit deine Identität, musst du dich aktiv darum bemühen. Diese Losungsauslegungen sollen ein kleiner Beitrag dazu sein. Aber wichtiger noch ist, dass du selbst im Gebet mit Gott in Verbindung bleibst und darauf vertraust, dass er für dich da ist und dir deinen Weg zeigt. Er ist kein eifernder Gott wie es im Kontext der Losung heißt. Er kommt in Jesus als der Barmherzige, der rettet und heilt (Lehrtext).
     
Gebet: Herr, wenn ich meinen Glauben verliere, wer bin ich dann noch? Was bin ich dann noch? Was darf ich dann noch hoffen? Worauf vertrauen? Wenn ich meinen Glauben verliere, dann habe ich alles verloren, auch mich. Aber du wirst das nicht zulassen. Denn du bist mein Hirte, der auch über meinen Glauben wacht. An dir halte ich fest, weil du mich hältst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

p.s. Ich freue mich über Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter, Facebook etc, weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das jeweilige Programm einfügen.

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden nachträglich korrigiert.
In diesem Blog finden Sie über 3000 Losungsauslegungen. Kontakt: hansloehr@yahoo.de

3 Kommentare:

  1. Danke, Herr Löhr, das Gebet spricht mir aus der Seele. Genauso empfinde ich das.
    Und auch das Andere stimmt.Als ich noch arbeitete, gab es jedes Mal mindestens von einem Kollegen eine Spitze Bemerkung, wenn ich Sonderurlaub haben wollte, weil ich zum Kirchentag fahren wollte und am Stand unserer Südafrikapartnerschaft helfen wollte.
    Herzliche Grüße
    Rita Stammer

    AntwortenLöschen
  2. Wir, in unserem Land werden als Christen z. Z. nicht verfolgt, aber weltweit werden Massen von Glaubensgeschwistern massiv verfolgt und misshandelt (siehe Open Doors). Sie brauchen dringend unsere Gebete und Unterstützung. Lassen wir uns in Dankbarkeit und herzlichem Erbarmen dazu aufrufen. G. Städter

    AntwortenLöschen
  3. Da haben Sie leider recht, Herr oder Frau Städter.
    Danke für den Hinweis.

    AntwortenLöschen