Freitag, 31. Januar 2020

Weg mit den Sorgen! hl

Losung: Ich habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet. 1.Samuel 1,15

Lehrtext: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. 1.Petrus 5,7

Liebe Leserin, lieber Leser,

hast du einen Menschen, dem du alles sagen kannst? Ich nicht. Ich habe gute Freunde mit denen ich über vieles reden kann. Doch ich will nicht über alles reden. Anders bei Gott. Ihm sage ich alles, was mich bewegt. Wirklich alles. Das tut mir gut. Und darum geht es ja auch. Ich will nicht an dem Kram ersticken, der mich belastet. Ich will mich aussprechen können, komplett. Bei ihm kann ich das.
     Dabei kommt es zu dem bekannten Phänomen: Was ich oft ‚unverdaut‘ mit mir herumschleppe, belastet mich. Aber wenn ich die Dinge einmal auf den Begriff gebracht habe, wird mir bewusst, was mich umtreibt. Und wenn ich dann Gott mein Herz ausgeschüttet habe, dann ist das alles erst mal „draußen“ und ich frage: „Herr, wie siehst du das?“ Das reicht oft schon, dass ich das, was mich beschäftigt, noch in einem anderen Licht sehe. Oft ist es dann so, dass vor Gott alles relativ wird und damit auch weniger wichtig und gewichtig.

In den Himmel damit

     Der Lehrtext heute gehört für mich zu den großen Bibelworten. Doch dazu muss ich ihn mir zu eigen machen und so umformulieren: „Komm, Hans, wirf deine Sorgen auf deinen Herrn, denn er sorgt für dich.“ Und manchmal gehe ich raus, laufe ein Stück, nehme meine Sorgen symbolisch in beide Hände und werfe sie zum Himmel wie einen Vogel:

Gebet: Da, Herr, du wolltest meine Sorgen; hier hast du sie. Nun sieh du zu, was du daraus machst. Ich weiß, du wirst sie nicht einfach wegzaubern. Aber du wirst dafür sorgen, dass mich meine Probleme nicht erdrücken. Du wirst etwas tun, was es mir leichter macht, mit meinen Sorgen zu leben und von ihnen loszukommen. Wer sonst als du weiß, wie es mir geht und was ich brauche. Darum wirst du mir auch helfen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Donnerstag, 30. Januar 2020

voreingenommen und befangen hl

Losung: Du sollst den Geringen nicht vorziehen, aber auch den Großen nicht begünstigen. 3.Mose 19,15

Lehrtext: Haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person. Jakobus 2,1

Liebe Leserin, lieber Leser,

     dass die Großen begünstigt werden, ist in unserer Gesellschaft wie auch in anderen gang und gäbe. Wenn du mal eine gewisse Position und damit ein gewisses Ansehen erreicht hast, sei es in der Politik oder als einflussreicher Geschäftsmann, als Star oder als Sponsor, dann wird dir Vieles „nachgeschmissen“, was sich andere erarbeiten müssen. Gerade bei Politikern ist das heikel, weil sie als unbestechlich gelten sollen. 
     Dass die Geringen bevorzugt behandelt werden, das habe ich noch nicht erlebt. Eher das Gegenteil. Das gilt auch vor Gericht. Ein angesehenes und vielleicht auch reiches Mitglied der Gesellschaft mit weißem Kragen und Krawatte hat es vor Gericht fast immer leichter als ein kleiner Angestellter oder ein Obdachloser. Das liegt nicht an der Ungerechtigkeit von Richtern, sondern in der Natur der Sache. Manche Dinge und damit auch Personen sind einem eben vertrauter und sympathischer und deshalb sieht man sie wohlwollender an als andere. Da muss auch ich aufpassen.
     Aber die Bibel fordert absolute Gerechtigkeit gegenüber jedermann und verbietet das Ansehen der Person. Merkwürdig, das gilt seit über 2000 Jahren und hat auch in all der Zeit in Deutschland gegolten, in der das Christentum die alleinige Religion war. Aber solche Gebote spielten bei unseren allerchristlichsten Herrschern in Staat und Kirche so gut wie keine Rolle. Immerhin ist die Gleichheit vor dem Gesetz inzwischen ein Grundsatz unseres Rechtsstaates, der gegebenenfalls eingeklagt werden kann, wenn man einem Richter Befangenheit nachweisen kann.

Gleiches Ansehen im Gottesdienst?

     Doch bei Jakobus, von dem unser heutiger Lehrtext stammt, geht es nicht um die Justiz, sondern um den Gottesdienst. Wenigstens da sollen alle gleich behandelt werden egal wie mächtig, berühmt oder reich sie sind oder wie machtlos, unbedeutend und arm. Aber gehe mal in einen öffentlichen Gottesdienst anlässlich eines gesellschaftlich wichtigen Ereignisses. Wer da wohl in der ersten Reihe sitzt? Ich habe jedenfalls noch keinen Gottesdienst im Fernsehen gesehen, in dem die Kanzlerin oder der Bundespräsident mitten unter den anderen Besuchern gesessen hätte. „Aus Sicherheitsgründen“ sagt man heute dazu und rechtfertigt damit die alte hierarchische Ordnung.
     Was wohl Jesus dazu sagen würde oder sagt? Vielleicht ist das in der Volkskirche gar nicht mehr so wichtig und in der Freikirche auch nicht, wenn der Bundespräsident oder Joe Kaeser von Siemens mit 14 Millionen Euro Jahresgehalt zu Besuch kommt.

Gebet: Herr, ich tue mich leicht, andere zu kritisieren, weil sie die Großen gegenüber den Kleinen vorziehen. Dazu habe ich nicht allzu viel Gelegenheit. Aber auch im Umgang mit den Menschen aus meiner Umgebung muss ich aufpassen, dass ich sie nicht einteile in sympathisch und unsympathisch und sie dann unterschiedlich behandle. Ich selbst möchte ja auch nicht benachteiligt werden. Darum soll das auch für mich gelten, was du sagst: Behandle jeden Menschen so wie auch du von ihm behandelt werden möchtest. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Mittwoch, 29. Januar 2020

Behutsam mit den Schwachen hl

Losung: Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jesaja 42,3

Lehrtext: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Lukas 19,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein geknicktes Rohr und ein glimmender Docht – wer weiß, wie viele Menschen so sind oder sich so fühlen. Manche Frau, die von ihrem Mann geschlagen wird, wird sich wohl so erleben. Mancher Obdachlose ist so ein geknicktes Rohr. Und mancher, der todkrank darnieder liegt, ist nur noch ein glimmender Docht.

Ein teuflisches Bedürfnis

     Und dann gibt es noch die vielen, auf denen die Stärkeren herumtrampeln, weil sie die Macht dazu haben. Mir fallen dabei die Arbeitssklaven in Indien oder in Arabischen Emiraten ein. Doch auch bei uns in Deutschland gibt es Arbeitsverhältnisse, in denen Menschen schikaniert und ausgebeutet werden. Und nicht zuletzt muss ich an die Mobbingopfer denken in den Schulen und Betrieben. Was ist das nur für ein teuflisches Bedürfnis, andere Menschen seelisch oder körperlich zu quälen?!
     In diese Welt „ist der Menschensohn gekommen“. So hat Jesus sich selbst genannt. Er ist das genaue Gegenteil von all den Herumtramplern und Schikanierern. Er sagt von sich: »Vertraut mir, denn ich gehe behutsam mit euch um und sehe auf niemanden herab.« (Matthäus 11,29). So ist es bei ihm. So sollte es in der Kirche sein. Ist es so?
     Jesus ist auf dem Weg zu den geknickten Rohren und glimmenden Dochten. Um sie zu schützen und am Leben zu erhalten braucht er auch dich und mich. Braucht er Menschen, die sensibel dafür sind, wie andere behandelt werden. Die nicht wegschauen, sondern den Mund aufmachen und für die Schwachen eintreten. 
     Und schließlich kommen auch Zeiten, in denen ich mich wie ein geknicktes Rohr fühle, wo es mir an Kraft und Energie fehlt, wo mich Konflikte quälen, Sorgen drücken und eigene Schwächen verunsichern. Nein, ich möchte kein geknicktes Rohr sein. Aber wenn es sich so verhält, dann hoffe und vertraue ich, dass es auch dieses Mal so ist, wie es früher schon war: dass Jesus mich wieder aufrichtet und heilt.

Gebet: Herr, ich danke dir, dass immer wieder Menschen mutig aufstehen und für andere eintreten, die schlecht behandelt werden. Aus welchen Motiven auch immer sie das tun, sie handeln in deinem Sinn. Gibt auch mir den Mut, es ihnen gleichzutun. Du selbst bist ja in erster Linie nicht zu den Starken gegangen, sondern zu den Schwachen; nicht zu den Gerechten, sondern zu den Sündern; nicht zu den Siegern, sondern zu den Versagern. Du kümmerst dich um die geknickten Rohre und die glimmenden Dochte. Lass es mich dir gleich tun. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Dienstag, 28. Januar 2020

Offene Türen hl

Losung: Siehe, wenn Gott zerbricht, so hilft kein Bauen; wenn er jemand einschließt, kann niemand aufmachen. Hiob 12,14

Lehrtext: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, und der zuschließt, und niemand tut auf: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann. Offenbarung 3,7-8

Liebe Leserin, lieber Leser,

immer wieder mal gibt es in der Belegschaft einer Firma, in einer Behörde, in einer Kirchengemeinde Streit um Schlüssel: Wer darf einen Schlüssel haben und wer nicht? Wer kann anderen Zutritt gewähren oder verwehren? Wer die Schlüssel hat, hat Macht. Das ist der eigentliche Punkt, um den es geht.
     Von Jesus Christus heißt es im Buch der Offenbarung: »Ich habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.« (Offenbarung 1,18) Die Tore des Totenreiches, so heißt das, stehen offen. Niemand mehr wird für immer dort eingeschlossen. Der Tod hat keine Macht mehr über Gottes Geschöpfe, über dich und mich, sondern der, der am Kreuz den Tod überwunden hat.

Wer öffnet die Tür?

     Doch es geht auch ein paar Nummern kleiner. Wie oft meinen Menschen, dass es in ihrer Situation keinen Ausweg mehr gäbe. Auch mir ist so ergangen. Ich war auf der Suche nach einer Bleibe für mich und meine Kinder und die beiden Kater. Wochenlang, monatelang hat sich keine Lösung abgezeichnet. Doch mit einem Mal hatte ich in nächster Nähe für uns alle ein neues Zuhause gefunden. Da, wo zunächst nur eine Wand zu sein schien, hat sich plötzlich eine Tür geöffnet. Doch wer hat sie geöffnet? Der Zufall? Ich selbst? Andere Menschen? Man kann das so sehen. Ich sehe das anders. Für mich war die Lösung eine Gebetserhörung.
     Ein Freund von mir steht vor einer lebenswichtigen Operation. Er braucht dafür einen Spezialisten, weil ihm bisher nicht geholfen werden konnte. Doch wie soll er die teuere Behandlung bezahlen? Er ist nicht privat versichert und hat auch sonst keine Mittel, die er einsetzen könnte. Und jetzt? Ich habe ihn ermutigt und gesagt: „Lass es machen. Es wird einen Weg geben, wie das Ganze finanziert wird, auch wenn wir das im Augenblick noch nicht wissen.“
     Wir Menschen stoßen immer wieder mal an unsere Grenzen. Aus eigener Kraft kommen wir nicht darüber hinaus. Aber Gott weiß jetzt schon die Türen, die er für uns öffnen wird zu der Zeit, die er bestimmt. Nein, niemandes Zukunft ist mit Brettern vernagelt. Gott kennt die Wege, auf denen es weitergeht und die Türen, durch die wir Neuland betreten.  

Gebet:  
Herr, du sagst:
Vertrau den neuen Wegen,
auf die ich dich gesandt!
Ich selbst komm dir entgegen.
Die Zukunft ist mein Land.
Brich auf, so kannst du hoffen
in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore steh‘n dir offen.
Das Land ist hell und weit.
Ich verlass mich auf dein Wort und gehe an deiner Hand. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Montag, 27. Januar 2020

gerufen hl

Losung: Wer ruft die Geschlechter von Anfang her? Ich bin's, der HERR, der Erste und bei den Letzten noch derselbe. Jesaja 41,4

Lehrtext: Gott hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr über alles. Apostelgeschichte 10,36

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Wer ruft die Geschlechter von Anfang her?“ (Losung) Der ist’s, der auch dich ins Leben gerufen hat. Der jede einzelne Welle an den Strand ruft und jeden Windhauch, der das Wasser bewegt. Der die Atmosphäre geschaffen hat mit der Luft, die wir zum Atmen brauchen.
     Er ist heute derselbe Gott, der mit seinem Wort die Welt geschaffen hat (Psalm 33,9; Hebräer 11,3). Der dabei war, als der erste Stern entstand und die erste lebende Zelle. Und er wird derselbe sein, wenn Zeit und Raum und damit alles Leben wieder vergeht. Er ruft ins Leben und ruft aus dem Leben. Er ruft uns zur Verantwortung, damit wir die Erde bebauen und bewahren (1. Mose 2,15).

Gott be-ruft

    Er hat Adam gerufen: „Wo bist du?“ (1. Mose 3,9). Abraham hat er in ein fremdes Land gerufen, um dort zu leben (1. Mose 12,1). Er hat den träumenden Jakob von der Himmelsleiter gerufen (1. Mose 28,12-16) und ihm eine glänzende Zukunft verheißen. Durch den Pharao hat er Jakobs Sohn Josef aus dem Gefängnis gerufen (1. Mose 41,14). Er hat Mose aus dem brennenden Busch gerufen und ihm seinen Namen offenbart: „Ich bin der „IchBinDa“ (2. Mose 3,6.14). Er hat den jungen David gerufen, König zu sein (1. Samuel 16,1) und die Propheten, dass sie sein Wort verkünden (1. Samuel 3,4-11; Jeremia 1,5 u.a.). Maria hat er durch seinen Engel be-rufen, dass sie zur Mutter von Jesus bestimmt sei (Lukas 1,26-33). In seinem Sohn hat er Fischer gerufen, seine Jünger zu sein (Matthäus 4,18.19).

Er ruft dich aus deinem Gefängnis

     Und er hat uns gerufen, bei ihm unsere Lasten und Sorgen abzuladen (Matthäus 11,27-30). Er selbst ist das Licht (Johannes 8,12), in das er uns ruft, die Quelle, zu der er ruft (Psalm 36,10; Offenbarung 21,6), das Brot des Lebens, zu dem er ruft (Johannes 6,35.48). Er ruft uns zum Frieden (Lehrtext). Er ruft uns zu sich, jetzt und dann, in der Zeit und in der Ewigkeit (Lukas 23,43; Johannes 14,3 u.a.).
     Immer wieder ruft er mich, ruft er dich aus dem Gefängnis unserer Sorgen und unseres Leids, aus unseren Zweifeln und Ängsten, aus unserer Gleichgültigkeit und dem Gottvergessen. Immer wieder ruft er uns „in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8,21). Er ruft uns bei unseren Namen, weil er uns kennt (Jesaja 43,1).

Gebet:  Herr, solange du uns Menschen rufst, solange weiß ich, dass wir nicht verlassen sind. Auf verschiedene Weise nimmst du Kontakt zu mir auf: Durch dein Wort in der Bibel, durch andere Menschen, durch die Natur, die Musik. So gibst du mir zu verstehen, dass du für mich da bist. Das tut mir gut und ermutigt mich, die Herausforderungen anzunehmen, die das Leben bringt. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Sonntag, 26. Januar 2020

Wie du glaubst ist wichtiger als was du glaubst hl

Predigt von Hans Löhr in den Kirchengottesdiensten am Letzten Sonntag nach Epiphanias um 8:45 h in Thann und um 10:00 h in Sommersdorf

Predigttext: Matthäus 8,5-10.13 
Als Jesus in Kapernaum eintraf, kam ein Hauptmann des römischen Heeres zu ihm und bat ihn um Hilfe: »Herr, mein Diener liegt gelähmt bei mir zu Hause und leidet entsetzlich.« Jesus antwortete: »Ich will mitkommen und ihn heilen.« Der Hauptmann erwiderte: »Herr, ich bin es nicht wert, dich in meinem Haus zu empfangen. Sag nur ein einziges Wort, dann wird mein Diener gesund. Auch ich stehe unter höherem Befehl und habe andererseits Soldaten, die mir gehorchen. Wenn ich zu einem sage: ›Geh!‹, dann geht er. Befehle ich einem anderen: ›Komm!‹, dann kommt er. Und wenn ich zu meinem Diener sage: ›Tu dies!‹, dann führt er meinen Auftrag aus.« Als Jesus das hörte, wunderte er sich sehr. Er sagte zu den Menschen, die ihm gefolgt waren: »Eins ist sicher: Unter allen Juden in Israel bin ich keinem Menschen mit einem so festen Glauben begegnet. Dann sagte Jesus zu dem Hauptmann: »Geh wieder nach Hause! Was du geglaubt hast, soll nun geschehen.« Zur selben Zeit wurde der Diener gesund.

Liebe Gemeinde,

das Thema, über das ich heute zu euch predigen werde, heißt: „Wie du glaubst ist wichtiger als was du glaubst.“
     Kannst du dich noch erinnern, was du alles im Religionsunterricht und im Konfirmandenunterricht gelernt hast und auch später in den Predigten, die du gehört hast? Wer hier zur älteren Generation gehört, erinnert sich noch an das eine oder andere Gesangbuchlied, an bestimmte Psalmen und Bibelworte und an die Hauptstücke aus dem Kleinen Katechismus von Martin Luther oftmals mit dessen Auslegung.
     Ich habe den Kindern in der Grundschule biblischen Geschichten beigebracht und im Konfirmandenunterricht sollten sie wenigstens die zentralen Lieder und Katechismus-Stücke, wie die Zehn Gebote und das Glaubensbekenntnis, kennenlernen und können. Wir haben da auch über den Glauben geredet. Ganz besonders wichtig war mir, dass sie den Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ nicht nur auswendig konnten, sondern auch verstanden haben. Aber ob ich ihnen beim Glauben geholfen habe, kann ich nicht beurteilen.
     Und ihr? Habt ihr gelernt, wie das mit dem Glauben geht? Und wenn ja, von wem? Oder habt auch ihr nur gelernt, was man alles glauben soll, aber nicht wie?
     Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das in der Schule oder im Konfirmandenunterricht gelernt habe. Im Theologiestudium an der Universität ging es ausschließlich um Wissen, aber nicht um den Glauben, schon gar nicht um den eigenen. Wie man glauben und beten soll, war da kein Thema. Doch darauf kommt es doch entscheidend an im Leben eines Menschen. Was hilft mir das ganze Wissen, wenn mir in meinem Alltag der Glaube keinen Halt gibt und ich nicht weiß, wie ich das machen soll? Und darum hat mir mehr als das Studium meine Mutter den Glauben gelehrt, wenn sie mit mir abends gebetet und Gesangbuchlieder gesungen hat.
     Vorgestern ist eine junge Frau aus unserer Pfarrei, die ich getauft und im Religionsunterricht gehabt habe, an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben. Meine Kinder waren mit ihr in der Grundschule. Sie haben mir mittags diese schreckliche Nachricht mit nach Hause gebracht. Natürlich war ich schockiert. Irgendwie wollte ich das im ersten Moment nicht wahrhaben. Und so stellte ich die törichte Frage „Stimmt das wirklich?“ Natürlich hat es gestimmt. Wie geht man nun mit so einer Hiobsbotschaft um? Ich habe da auch keine Patentlösung.
      Aber als wir uns an den Mittagstisch gesetzt haben, habe ich nicht eines von den üblichen, bekannten Tischgebeten gesprochen, sondern bin in meinem Gebet auf dieses Ereignis eingegangen und habe an die Eltern und nächsten Angehörigen der jungen Frau gedacht. Durch meinen Glauben wusste ich, dass ich mich an Gott wenden konnte. Ich vertraute einfach darauf, dass meine tastenden Worte ihn erreichen. Und mein Glaube half mir, nicht irgendwelche banalen Sprüche von mir zu geben oder gar zu verstummen, sondern im Gebet Worte zu finden, die wie ein Halteseil auf einem schwierigen Weg wirkten.
     Aus der biblischen Geschichte für diese Predigt haben wir soeben gehört, dass auch der römische Hauptmann angesichts der furchtbaren Schmerzen seines Kranken Burschen hilflos war. Wer weiß, was er schon alles versucht hatte. Wen er schon alles um Hilfe gebeten hatte, der seinem Diener helfen sollte und doch nicht konnte. Vielleicht hatte er auch zu seinen römischen Göttern gebetet, ihnen geopfert und irgendwelche Gelübde gemacht.
     Doch nun kam Jesus in die kleine Stadt Kapernaum. Da beschloss er, vor ihm, einem Juden, sein Herz auszuschütten und ihn zu bitten, dem Kranken zu helfen. Aber er bat ihn nicht um Arznei, nicht um eine Behandlung, ja nicht einmal um einen Besuch bei dem Patienten. Er bat Jesus lediglich: »Sag nur ein einziges Wort, dann wird mein Diener gesund.« Erstaunlich, wie dieser Heide der Kraft von Jesu Worten vertraute und wie er sinngemäß sagte: „Sag was, Jesus. Sag nur einen Satz oder ein Wort. Dann wird es besser mit meinen Knecht und auch mit mir. Dann überwindet er die Krankheit und ich verliere meine Angst um ihn. Sag was, Jesus. Sag einfach was. Ich verlass mich darauf, dass das genügt.“
     Das, liebe Freunde, ist Glaube. Du musst gar nicht viel wissen, du musst nicht die ganze Bibel gelesen haben, musst nicht den Katechismus auswendig können, musst nicht erklären können, was Buße und Beichte, Taufe und Abendmahl bedeuten, wie man das Glaubensbekenntnis richtig versteht und das Vaterunser. Wenn du das alles kannst, wunderbar. Aber du musst das nicht können. Wichtiger als dieses Wissen ist, dass du Gott, wie er uns in Jesus begegnet, vertraust.
     Und wie geht das? Vielleicht so, indem du zu ihm sagst:
[Gebet:] „Lieber Gott, du weißt ja, dass es mit meinen Glauben nicht weit her ist. Aber das soll mich nicht hindern, dir zu sagen, was mir auf der Seele liegt. Du kennst ja meine Sorgen. Du kennst auch meine Ängste. Du weißt, welche Probleme ich habe. Ich vertraue dir, dass du mich damit nicht allein lässt. Du kannst mir helfen und wirst es auch tun. Du hast mich doch bisher schon durch gute und schlechte Zeiten gebracht. Tu‘s auch jetzt. Hilf mir in meiner Not. Ich brauch dich. Ich hab sonst niemanden. Amen“
     Vielleicht fragst du jetzt: Ist das schon alles? Muss ich da nicht mehr wissen und tun? Muss ich Gott nicht wenigstens irgendwie zeigen, dass ich es ernst mit dem Glauben meine? Soll ich vielleicht etwas für einen guten Zweck spenden? Soll ich ihm was versprechen? Soll ich mein Leben ändern? Soll ich stärker auf andere Menschen achten, die meine Hilfe brauchen? Soll ich öfter den Gottesdienst besuchen? Was soll ich tun, damit Gott merkt, dass ich glaube und hilft?
     Du kannst das alles tun. Aber du musst das nicht. Wenn du diese Dinge tust, dann nicht um auf Gott Eindruck zu machen. Nicht, um ihn zu veranlassen, dass er tut, was in deinem Sinn ist. Er tut nur, was in seinem Sinn ist. Gott lässt sich von keinem Menschen beeindrucken oder vereinnahmen oder gar bestechen. Er ist in jeder Hinsicht frei und schenkt seine Gnade wem er will. Denn seine Liebe ist bedingungslos. Da kann niemand etwas dafür tun, dass er sie ihm schenke. Wenn du aber etwas von den Dingen tust, die ich genannt habe, dann aus Dankbarkeit. Danke ihm damit für alles, was er bisher schon für dich getan hat.
     Ich spitze jetzt einmal zu und sage: Es gibt nur diesen einzigen Grund, Christ zu sein, also zu glauben und zu beten und in den Gottesdienst zu gehen, etwas zu spenden und anderen zu helfen, und dieser Grund ist Dankbarkeit. Denn Gott hat dir schon immer alles gegeben, was du brauchst. Er gibt es dir jetzt in diesem Augenblick. Und er wird es auch morgen geben. Es hat aber keinen Sinn, deshalb Christ zu sein, weil ich etwas will. Weil ich will, dass er mich segnet. Weil ich will, dass er mir hilft. Weil ich will, dass er mich oder andere gesund macht. Weil ich will, dass er mir vergibt. Weil ich will, dass er mich behütet. Weil ich will, dass er mich schließlich und endlich rettet, erlöst und mich aufnimmt in sein Reich. Nein, deswegen muss ich nicht Christ sein, deswegen muss ich nicht glauben. Denn es kommt bei Gott nicht darauf an, was ich will, sondern was er will. Es kommt nicht darauf an, was ich tue, sondern was er tut.
     Schon lange bevor ich auf der Welt war, hat gegolten, was auch jetzt gilt: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Er war schon immer für seine Geschöpfe da, ob sie das gewusst haben oder nicht, ob sie das geglaubt haben oder nicht. Er ist das auch jetzt. Er ist auch jetzt für dich und für mich da, ob wir daran zweifeln oder nicht. Gott lässt sich nicht von unserer Frömmigkeit beeindrucken und er lässt sich auch nicht von unserem Unglauben beeindrucken. Er hat heute Morgen die Sonne für dich aufgehen lassen, egal ob du an ihn gedacht hast oder nicht, egal ob du nach dem Aufwachen gebetet hast oder nicht, egal ob du glaubst oder nicht. Und genauso hat er für jeden anderen Menschen heute Morgen die Sonne aufgehen lassen für Christen und Muslime, für Juden, Buddhisten und Atheisten und wie sie alle heißen und was sie alles sind.
     Wir, liebe Freunde, haben die große, unbegreifliche Gnade, dass wir ihn in Jesus Christus erkennen können. Und genau das ist es auch, warum jeder von uns hier dankbar sein kann, dankbar für sein Leben, dankbar für seinen Glauben, dankbar für alle Hilfe, die ihm bis heute zuteil geworden ist. Heute haben wir uns im Gottesdienst wieder vergewissert, dass wir dankbare Menschen sein können, dass uns das froh macht, zufrieden und uns auf Gott vertrauen lässt.
     Wir sind ja nicht die ersten, denen Gott hilft, auch wenn sie vielleicht nicht richtig glauben oder gar nicht glauben. In der Bibel wird erzählt, wie eine Frau mit Blutfluss Jesus von hinten berührt und geheilt wird. Das Vertrauen, das in der Geste dieser Frau lag, hat ihr geholfen. Genauso war es bei dem Blinden von Jericho, der gerufen hat „Kyrie, eleison - Herr, erbarme dich.“ Genauso war es bei der Frau aus Syrophönizien, einer Heidin, bei der samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen, bei der Prostituierten, die seine Füße gesalbt hat, bei vielen Kranken und Aussätzigen. Bei keinem von ihnen hat Jesus eine Glaubensprüfung abgehalten. Bei keinem von ihnen hat er den Lebenswandel abgeprüft. Bei keinem von ihnen hat er Bedingungen gestellt. Es hat genügt, dass sie ihn gebraucht haben. Und so war er einfach für sie da. Und er war es auch, der das Vertrauen in ihnen geweckt hat, damit sie ihre ganze Hoffnung auf ihn setzen konnten.
     So war es auch bei dem römischen Hauptmann von Kapernaum, einem Heiden. Jesus hat nicht von ihm verlangt, den Göttern, die dieser Hauptmann bisher verehrt hatte, abzuschwören. Vielleicht ist dieser Mann auch nach der Begegnung mit ihm ein Heide geblieben. Ich weiß das nicht. Aber so wie es bei allen diesen Menschen aus der Bibel war, so ist es auch bei dir und bei mir. Gott schenkt uns in Jesus bedingungslos seine Liebe und tut für uns, was wir brauchen. Freilich geschehen im Leben eines jeden von uns Dinge, die uns wehtun und die wir nicht verstehen. Aber soll ich mich deshalb von Gott abwenden? Nein, im Gegenteil ich wende mich ihm erst recht zu und du kannst das auch.
     Die junge Frau, die tödlich verunglückt ist, - ich kann nichts mehr für sie tun, aber er. Er kann sie zu sich nehmen und wird das auch tun. Ihre Angehörigen, die erschüttert sind und schwer an dem Leid tragen, das sie getroffen hat, - ich kann sie nicht trösten, aber er. Er kann sie trösten, wie nur Gott trösten kann, und wird das auch tun. Er wird sie begleiten im Tal der Trauer und sie allmählich wieder ins alltägliche Leben zurückbringen. Und darum sage ich wie der Hauptmann von Kapernaum: „Herr, sprich ein Wort, so werden die seelischen Wunden heilen. Gib du die Kraft, das Leid zu tragen und den Verlust hinzunehmen.“
     Und wir hier können gemeinsam sagen: „Herr, was auch immer geschieht, ob wir es verstehen oder nicht, wir bleiben dir treu, weil du uns treu bist. Wir vertrauen auf dich, weil du unser Hirte bist auf der grünen Aue und im finsteren Tal. Danke“.

Samstag, 25. Januar 2020

Das Kraftzentrum hl

Losung: Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Jesaja 40,28

Lehrtext: Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes. Römer 15,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gott ist das Kraftzentrum des Universums und das Kraftzentrum deines Lebens. All die ungeheure Energie in den Abermilliarden Sternen der Milliarden Galaxien kommt von ihm. Ebenso die Energie in den 3 Millionen 720 Milliarden Zellen deines Körpers. Er ist die Kraft schlechthin, aus der alles hervorgeht, die alles erhält, auf die alles zuläuft. Er ist die Kraft der Materie und des Geistes und auch die Kraft deiner Seele. Durch ihn ist, was ist und ohne ihn ist nichts, was ist. Er ist Gott, ewig und heilig, barmherzig und gütig. Und du bist sein Geschöpf, sein Mensch, sein Kind.

Mehr als der beste Freund

     Doch dein Gott ist nicht bloß eine anonyme Energie, eine unfassbare Kraft, ein unbegreiflicher Geist, über allem erhaben und unerreichbar, jenseits von Zeit und Raum in der Ewigkeit. Er ist Mensch geworden im Kind in der Krippe und im Mann am Kreuz. So kommt er zu dir, damit du zu ihm kommen kannst, damit du ihm vertrauen und ihn lieben kannst mehr als deinen besten Freund.
     Mit diesem Gott im Glauben zu leben, erfreut und beruhigt dein Herz, füllt die Seele mit Zuversicht und macht sie stark mitten im Auf und Ab der Zeit. Denn er ist der Fels in der Brandung von Sorgen und Leid, die Burg in der Angst, die Sonne in der Nacht deiner Traurigkeit. Er segne dich und „erfülle dich mit aller Freude und Frieden“ (Lehrtext) ! 
   
Gebet: Herr, was ich hier für andere geschrieben habe, wünsche ich auch für mich selbst. Du warst bisher mein Halt in schwierigen Zeiten, sei es weiterhin. Du warst bisher mein Schutz, zu dem ich mich im Gebet flüchten konnte. Sei das weiterhin. Du warst bisher mein Licht, wenn es um mich und in mir dunkel wurde, leuchte auch weiterhin. Du bist ja der Morgenstern, wenn es noch finster ist, und machst mein Leben wieder hell. Auf dich will ich schauen, dich preisen. Amen

Herzliche Grüße,

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