Donnerstag, 30. April 2020

Was habe ich davon, dass ich an Gott glaube? hl

Losung: Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind. Psalm 73,1

Lehrtext: Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt, so reden wir freimütig zu Gott, und was wir bitten, empfangen wir von ihm; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist. 1.Johannes 3,21-22

Liebe Leserin, lieber Leser,

das ist schon seit jeher für Menschen, die an Gott glauben, ein Problem, dass es anderen, denen er egal ist, gut geht. Immer wieder einmal kommt die Bibel darauf zu sprechen (Hiob; Prediger …), so auch im (klick) Psalm 73, aus dem die heutige Losung stammt. Und so fragen sich viele, denen es nicht so gut geht, bis heute: ‚Habe ich denn nichts davon, dass ich an Gott glaube? Soll ich mich mit dem Trost zufrieden geben, dass es mir im Jenseits einmal besser gehen wird?‘ Oder wie der Verfasser von Psalm 73: „War es denn völlig umsonst, dass ich mir ein reines Gewissen bewahrte und mir nie etwas zuschulden kommen ließ?“ (Psalm 73,13)

Religiöse DNA

     Die Vorstellung, dass Gott mich irgendwie belohnen müsse, wenn ich mich schon nach ihm richte, ist Teil der religiösen DNA der Menschen, egal welcher Religion. Sich davon zu lösen, fällt schwer. Und doch hat das Verhältnis zwischen Gott und Mensch nichts mit Belohnung oder Strafe zu tun. Mir selbst ist diese Erkenntnis schwer gefallen. Dass dennoch in der Bibel so viel davon die Rede ist, zeigt nur, wie stark die Verfasser der biblischen Schriften jener religiösen Vorstellung verhaftet sind, auch der, der den ersten Johannesbrief geschrieben hat (Lehrtext).

Die Vertröstung aufs Jenseits ist zynisch

     Stattdessen gibt es auf die Frage, warum es den Anschein hat, dass dieser belohnt und jener bestraft wird keine Antwort (siehe Buch Hiob). Auch die Vertröstung auf das Jenseits verfängt nicht. Damit wurde und wird in der Geschichte zu viel Schindluder getrieben. Die Leibeigenen, die Sklaven, die Schuldknechte, die Ausgebeuteten sollten bleiben, was sie waren. Dafür würden sie einmal im Himmel belohnt. – Was für ein widerlicher Zynismus!
     Aber bietet denn dann die Religion keinen Trost? Für Anhänger verschiedener Religionen vielleicht. Für mich nicht. Mich beruhigen keine Wallfahrten und Votivgaben, keine Opfer und Spenden, keine Gebetsmühlen und Ablässe, keine kirchlichen Rituale, keine Wahnvorstellungen, dass es Reine und Unreine gäbe, Erwählte und Verworfene. Ich kann mit einem magischen Bibelverständnis nichts anfangen. Ich sammle bei Gott keine Fleißpunkte, wenn ich alles, was in ihr steht, wörtlich nehme und blind glaube und meine, was nicht in ihr steht, sei nicht so wichtig. Und darum heißt dieses Blog „Nachdenken über die Bibel“ und nicht „Nachplappern der Bibel.“

Was mein Trost ist

     Und dennoch ist Gott auch mein Trost (Losung), auch wenn ich von mir nicht behaupten kann, dass ich ein reines Herz habe, seine Gebote halte und tue, was vor ihm wohlgefällig ist (Lehrtext). So voll mag ich den Mund nicht nehmen. So anmaßend will ich nicht sein. Mein Trost ist Jesus Christus. Bei Gott kommt es nicht auf mein reines Herz an, sondern auf seines. Nicht darauf, dass ich alle Gebote halte, sondern dass er sein eigenes Liebesgebot erfüllt und ich ihm auf diesem Weg folge, so gut ich kann. Gott hat von Jesus gesagt, dass er an ihm „Wohlgefallen habe“. Doch weil ich zu ihm gehöre wie eine Hand oder ein Fuß zu seinem Leib, darum gilt das auch mir, obwohl ihm bestimmt nicht alles gefällt, was ich tue.
     Der Verfasser von Psalm 73 sagt, entscheidend ist, wie das Leben endet. Die Frevler „wird Gott ins Verderben stürzen“, aber die Frommen würden „ihm immer nahe sein“. Ja, ich glaube auch, dass letztlich das Ende entscheidend ist. Doch weil ich auf Jesus vertraue, glaube ich, dass alles, was Gott angefangen hat, schließlich und endlich ein gutes Ende nehmen wird – ausnahmslos alles!

Gebet: Herr, das stimmt, ich kann freimütig mit dir reden und so unter deine Augen treten, wie ich bin. Dazu brauche ich keine Leistungsnachweise und teuren Erlaubnisscheine. Du wirst mir mit meinen Grenzen und Schwächen durch dieses Leben hindurch helfen wie du das auch bei anderen tust und mich und sie und deine ganze Schöpfung erlösen. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr


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Mittwoch, 29. April 2020

„Zaubermittel“ Anerkennung hl

Losung: Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu. Prediger 9,10

Lehrtext: Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. Römer 12,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie viel bist du dir wert? Je nachdem wie du dich selbst wertschätzt und auf dich achtest. Je nachdem wie du dich pflegst und sorgsam mit dir umgehst. Natürlich kann man alles übertreiben. Man kann selbstverliebt viele Stunden vor dem Badezimmerspiegel verbringen. Man kann aber auch immer nachlässiger werden und ungepflegt herumlaufen. Jedenfalls kann man auf sich schauen, sodass man mit sich selbst zufrieden sein kann und bei anderen wenigstens nicht unangenehm auffällt.
     Doch die eigene Wertschätzung hat ja nicht nur mit der äußeren Erscheinung zu tun. Da geht es auch darum, wie ich mich sonst einbringe im Haushalt, in der Partnerschaft, in der Erziehung und im Betrieb bei der Arbeit.
     Die heutige Losung sagt: »Wenn du etwas tust, dann sei mit vollem Einsatz bei der Sache!« Im Englischen gibt es dafür das Wort committed, das man mit ‚engagiert‘, ‚motiviert‘, ‚gewissenhaft‘ umschreiben kann. Aber manche werden auch bei ihrem Tun nachlässig. Das liegt nicht nur an ihnen selbst, sondern sehr oft auch daran, dass sie auf das, was sie tun, keine Rückmeldung (Feedback) bekommen und keine Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Auf diese Weise richten Chefs und Vorgesetzte einen enormen wirtschaftlichen Schaden an, weil sie ihre Mitarbeitenden nicht dazu motivieren, ihr Potenzial auszuschöpfen.

Jeder braucht Anerkennung

     Ich meine, jeder Mensch braucht Anerkennung, um sich mit seinen Stärken und Gaben gern einzubringen. Das gilt besonders innerhalb der Familie. Kinder brauchen die Bestätigung ihrer Eltern und ein Mann die seiner Frau. Wenn er es ihr nie recht machen kann, wenn sie ihm ständig ein unzufriedenes Gesicht zeigt, ist es kein Wunder, dass die Ehe den Bach runtergeht. Und umgekehrt. Das Problem dabei ist weniger der Partner als man selbst. Die eigene Unzufriedenheit, die man oft schon von seinen Eltern erfahren hat, wird dann auf den Partner übertragen. Im Satz vor unserem heutigen Lehrtext heißt es stattdessen: »Seid in herzlicher Liebe miteinander verbunden, gegenseitige Achtung soll euer Zusammenleben bestimmen.«
     Die Losung heute ist insofern wenig hilfreich, als sie nicht begründet, warum man mit seiner Kraft tun soll, was zu tun ist. Paulus aber begründet seine Aufforderung im Lehrtext mit dem nachfolgenden Satz. Da heißt es: »Seid fröhlich in der Hoffnung darauf, dass Gott seine Zusagen erfüllt.« Feuer und Flamme für Gott zu sein, für ihn im Geist zu brennen, geht nur, wenn ich von ihm begeistert bin. Die Jünger Jesu hatten an Pfingsten ein solches „Feuer“-Erlebnis. Daraufhin haben sie sich mit ihrem Glauben nicht mehr versteckt, sondern sich in die Welt hinaus gewagt und die Liebe Gottes in Jesus Christus verkündet. Sie waren sich ihres Wertes als Botschafter des Evangeliums bewusst. Sie hatten ihre Anerkennung von Jesus selbst bekommen, der sie dieser Aufgabe für würdig befunden und losgeschickt hat.

Was mich motiviert

     Aber was ist nun mit dir und mir? Was motiviert uns, dass wir uns ganz und gar mit unseren Möglichkeiten einbringen? Dass wir daheim oder in der Arbeit committed sind, engagiert und motiviert? Ich denke, dass Gott dich und mich wertschätzt, weil er uns das Leben und den Glauben geschenkt hat und mit ihm seine Liebe. Weil er uns erfahren lässt, dass wir seine Töchter und Söhne sind und er unser Vater. Er dient uns in Jesus Christus Tag für Tag. Das soll mich motivieren, auch ihm zu dienen. 
     Vielleicht hilft mir das ja, mich von der Anerkennung durch andere Menschen immer mehr freizumachen, auf ihn zu schauen und meine Arbeit seinetwegen zu tun. Schön wär's. Doch es soll mir auch dazu helfen, anderen die Anerkennung zu geben, die sie oft so schmerzlich vermissen. Das beginnt mit einem Euro für den Paketboten, setzt sich fort mit einem Dankeschön bei der Kassiererin im Supermarkt für ihren wichtigen Dienst in schwieriger Zeit und endet nicht damit, den Kindern, der Partnerin oder dem Partner Zeichen der Wertschätzung und Liebe zu schenken.

Gebet: Herr, ich wünsche mir so viel innere Freiheit, dass ich mich nicht mehr von anderen Menschen abhängig machen muss, sondern so leben kann wie es dir gefällt. Das soll mein Dankeschön sein, dass du mich wertschätzt und liebst. Du wirst mir die Kraft geben, auch meinen Mitmenschen in deinem Geist zu begegnen, dass sie sich wahrgenommen und geachtet fühlen. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr


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Dienstag, 28. April 2020

Empfange die Goldmedaille hl

Losung: So richtet nun euer Herz und euren Sinn darauf, den HERRN, euren Gott, zu suchen. 1.Chronik 22,19

Lehrtext: Lauft so, dass ihr den Siegespreis erlangt. 1.Korinther 9,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Apostel Paulus war ohne Zweifel ein genialer Theologe. Wir Christen haben ihm tiefe Einsichten in das Evangelium, in die frohe und gute Nachricht von Jesus zu verdanken. Er prägt auch zu einem beträchtlichen Teil meinen Glauben, so wie er auch den Glauben der Christenheit in den letzten 2000 Jahren geprägt hat. Doch Paulus war kein Heiliger wie auch sonst niemand heilig ist. Er hatte seine Schwächen und Grenzen. 
Manche Schwäche war die Kehrseite seiner Stärke. So war er zum Beispiel sehr diszipliniert, hatte einen starken inneren Antrieb, sein Amt als Apostel und Missionar auszuüben, war auf seine Aufgabe fokussiert und war mit einem überdurchschnittlich hohen Energielevel ausgestattet. Mit diesen Stärken hatte er zunächst die ersten Christen blutig verfolgt. Dann, nach seiner Bekehrung, hat er damit andere für Christus gewonnen und Gemeinden gegründet. 
     Andererseits war seine Gesundheit nicht die beste. In seinen Briefen deutet er an, dass er an Epilepsie leidet. Zwar war er ein genialer Verfasser von theologischen Gedanken, aber im persönlichen Kontakt war er kein mitreißender Redner. Er hatte in den ersten christlichen Gemeinden Anhänger und Feinde. Zu seinen Schwächen gehörte auch die Unduldsamkeit, wenn das Leben in den Gemeinden nicht so lief, wie er sich das vorgestellt hatte.
     Ab und zu schoss er mit seinen Gedanken über das Ziel hinaus. Doch dann schrieb er wieder einen Satz wie diesen, der für meinen Glauben zentral ist: »Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, keine Macht der Welt und auch nicht der Tod.« (Römer 8,39)
     In dem Briefabschnitt an die Christen in Korinth, aus dem der heutige Lehrtext kommt, nimmt er sich selbst zum Vorbild für die Korinther. Er fordert sie auf, in dem Wettkampf des Glaubens, in dem sie sich seiner Meinung nach befinden, gleich ihm um den Sieg zu kämpfen. Dabei wird nicht klar, ob es Paulus um den Erfolg seiner Mission unter den Griechen geht oder um seine eigene Seligkeit (»unvergänglichen Preis«, Vers 25).

Kampf bis zum Umfallen

     Was aber klar wird, ist sein Einsatz für beides. Er lebt für diesen »Kampf« und will ihn unbedingt gewinnen. Dem ordnet er wie ein Olympionike alles andere unter. Und darum schreibt er in Vers 27: »Ich gebe alles für diesen Sieg und hole das Letzte aus meinem Körper heraus. Er muss sich meinem Willen fügen. Denn ich will nicht andere zum Kampf des Glaubens auffordern und selbst als untauglich ausscheiden.«
     Aber was ist seine Motivation, sein Antrieb? In Vers 16 schreibt er dazu: »Dass ich die rettende Botschaft verkünde, ist allerdings kein Anlass, mich zu loben; ich muss es tun! Dieser Aufgabe kann ich mich unmöglich entziehen. Sonst würde Gottes Strafe mich treffen.«

Druck auf andere Christen

     Mit diesen Sätzen übt Paulus einen großen Druck auf die Christen in Korinth aus und auf alle, die seitdem seine Briefe gelesen haben. Er begeht den Fehler, den viele außergewöhnliche Menschen begehen, aber auch Eltern und Lehrer, wenn sie anderen das gleiche abverlangen, wozu sie selbst fähig sind. Aber längst nicht alle haben dazu die Energie und Kraft. Längst nicht alle haben diesen inneren Antrieb, um nicht zu sagen dieses Getriebensein, das Paulus hatte. Und Gott sei Dank haben auch nicht alle seine Angst.Wie passt das auch zusammen, auf der einen Seite das Evangelium, die frohe und gute Botschaft von Jesus Christus zu verkündigen und auf der anderen Seite Angst haben zu müssen, dass Gott strafe, wenn man dieser Aufgabe nicht gerecht wird?

Ich muss nicht glauben, ich will

     Ich finde schon auch, dass zum Glauben das eigene Interesse kommen muss und der Wunsch, in ihm zu wachsen. Ich finde schon auch, dass die Folge des göttlichen Glaubensgeschenkes sein sollte, die Beziehung zu ihm zu pflegen, indem ich bete und auf sein Wort höre, ihm vertraue und danke. Das kommt auch darin zum Ausdruck, dass ich im Rahmen meiner Kräfte zu anderen freundlich und hilfsbereit bin. Aber das kann mir der Apostel Paulus nicht befehlen. Das will ich schon selbst gerne und freiwillig tun, weil mich Gottes Liebe bestimmt und überzeugt.
     Den »Siegespreis« muss ich nicht mehr erreichen. Den hat längst ein anderer für mich gewonnen, Jesus Christus. Nicht ich habe ihn gesucht, wie es die heutige Losung sagt, sondern er hat mich gefunden. Er hat mich erlöst und lädt mich ein, mich neben ihn auf das Siegertreppchen zu stellen und die Goldmedaille zu empfangen.

Gebet: Herr, wie gut, dass ich nicht glauben muss, weil ich Angst habe, du würdest mich sonst strafen. Wie gut, dass du nicht mir das Letzte abverlangst, sondern dass du dir das Letzte abverlangt hast für mich. Wie gut, dass ich dich nicht suchen musste, sondern dass du mich gefunden hast. Wie gut, dass mich dein Evangelium bestimmt und nicht ein gesetzlicher Zwang. Ja, ich glaube gerne und vertraue dir, weil ich deine Liebe spüre und ich dich wieder lieben kann. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr


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Montag, 27. April 2020

froh und frei hl

Losung: Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des HERRN. 1.Mose 3,8

Lehrtext: Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Römer 8,15  

Liebe Leserin, lieber Leser,

am Anfang der Bibel, in der sogenannten Urgeschichte (1. Mose 1-11), ist viel von Verbot, Sünde und Strafe die Rede: Adam und Eva essen von der verbotenen Frucht. Das ist Ungehorsam und darum Sünde. Dafür werden sie von Gott mit der Vertreibung aus dem Paradies und einem Leben mit Mühen und Schmerzen bestraft. Kain tötet Abel und muss fortan ein ruheloser Flüchtling sein. Die Menschen vor der Sintflut sind der Bibel zufolge einfach nur böse und werden bis auf Noah und seine Familie von Gott wieder ausgelöscht. Die Bewohner von Babylon bauen einen hohen Turm, um sich selbst damit zu rühmen. Gott aber verwirrt ihre Sprache und zerstreut sie in alle Länder. - Diese Urgeschichte begründete die Lehre von der „Erbsünde“, also dass der Mensch grundsätzlich in Sünde lebt, die ihn verdirbt und die von einer Generation auf die nächste vererbt wird. Die Theologen, die sie verfasst haben, waren überzeugt, dass sie so das Verhältnis von Gott und den Menschen zutreffend wiedergeben.

Das schlechte Gewissen der Glaubenden

     Kein Wunder also, dass dieser Anfang den Glauben der Juden und Christen geprägt hat. Fortan geht es in der Bibel, vor allem im Alten Testament, immer wieder um Verbote, Sünde, Schuld, Drohung und Strafe. Das führt dazu, dass sich viele Gläubige bis heute vor Gott fürchten und ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen (siehe Losung) haben.
     Davon hebt sich der Anfang der Evangelien deutlich ab. Mit dem Neuen Testament beginnt auch ein neues Verhältnis zwischen Gott und den Menschen. Nach wie vor ist der Mensch der, der er ist: einer der gegenüber Gott und seinen Mitmenschen versagt und schuldig wird. Doch nun wird er nicht mehr von Gott bestraft, sondern er hilft ihm in seiner Not. Die Bibel nennt diese Mitteilung ‚Evangelium‘, also Frohbotschaft statt Drohbotschaft.
     Am deutlichsten wird das am Beginn des Evangeliums von Markus. Die ersten Worte, die Jesus da spricht, lauten: »Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!« Das Reich Gottes ist fortan kein Reich der Angst mehr, sondern der Freude. Sie breitet sich durch und mit Jesus aus und vertreibt das schlechte Gewissen. „Tut Buße!“ heißt im griechischen Urtext des neuen Testaments wörtlich „meta-noeite“, auf Deutsch: ‚Ändert euer Denken und euren Sinn und damit auch euer Verhalten!‘ Denkt also nicht mehr in den alten Kategorien von Sünde, Schuld und Strafe. Legt alle Angst vor Gott und das schlechte Gewissen ab. Glaubt stattdessen an die frohe Botschaft, dass Gott euch hilft, dass er euch vergibt, heilt und erlöst. Glaubt einfach und vertraut ihm. Er stellt keine Bedingungen und schenkt euch seine Liebe.

Jesus als Gefahr für die ‚Kirche‘

     Das ist das Evangelium, das Jesus zu uns gebracht hat, das er verkündigt und gelebt hat. Wofür er mit seinem Leben eingestanden ist und bezahlt hat. Denn die Mächtigen der damaligen ‚Kirche‘ haben sofort gespürt, dass ihnen damit ihre Machtbasis entzogen würde. Sie wären als Vermittler zwischen den Leuten und Gott nicht mehr nötig gewesen und ihr Opferdienst wäre überflüssig geworden. Ihre Hierarchie, durch die sie herrschten, wäre als  Theater entlarvt worden. Ihre Priestergewänder hätte man als lächerliche Kostüme betrachtet. Ihre Vorschriften und Gesetze, mit denen sie Gehorsam forderten und die Menschen gefügig machten, wären nicht mehr beachtet worden … Darum klagten sie den, der Gottes Liebe verkündigte, als Gotteslästerer an und ließen ihn von Pilatus hinrichten.
     Aber nicht einmal der Tod am Kreuz vermochte es, das Evangelium mundtot zu machen und die Worte, das Leben und das Wirken Jesu wieder auszulöschen. Diejenigen, die ihn gehört und erlebt hatten und zum Glauben gekommen waren, haben „die herrliche Freiheit der Kinder Gottes“ geschmeckt. Nun konnte Paulus schreiben, was unter dem Diktat der alten religiösen Verhältnisse nicht möglich war: »Der Geist Gottes, den ihr empfangen habt, führt euch nicht in eine neue Sklaverei, in der ihr wieder Angst haben müsstet. Er hat euch vielmehr zu Gottes Söhnen und Töchtern gemacht. Jetzt können wir zu Gott kommen und zu ihm sagen: »Abba, lieber Vater!« (Lehrtext) Lassen wir, liebe Leserin, lieber Leser, uns diese Freiheit von niemandem mehr nehmen.

Gebet: Gütiger Gott, ich bin dir dankbar, dass ich mich nicht länger von einem Zerrbild von dir einschüchtern lassen muss. Im Licht Jesu und seines Evangeliums erkenne ich dich als meinen barmherzigen Vater. Das macht meinen Glauben und mein Leben froh und hell. Damit hilfst du mir auch in meinen dunklen Stunden und lässt mich hoffen auf deine Herrlichkeit. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr


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Sonntag, 26. April 2020

Heilsame Nähe hl

Losung: Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir. Jona 2,3

Lehrtext: Da kam einer von den Vorstehern der Synagoge, mit Namen Jaïrus. Und als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und bat ihn sehr und sprach: Meine Tochter liegt in den letzten Zügen; komm und lege ihr die Hände auf, dass sie gesund werde und lebe. Und er ging hin mit ihm. Markus 5,22-24

Liebe Leserin, lieber Leser,

dass ich, wie Jona, zum Herrn in meiner Angst rufe (Losung), hat nur Sinn, wenn ich darauf vertraue, dass er da ist, dass er mich hört und mir helfen wird. Wie viele haben schon in einer Notlage „zum Herrn gerufen“, und als er ihnen dann geholfen hatte, haben sie ihr Gebet vergessen und waren der Ansicht, dass andere oder sie sich selbst geholfen hätten.
     Ganz falsch ist das ja nicht. Denn natürlich hilft Gott auch durch andere Menschen und durch die Kraft, die er einem durch das Gebet gibt. Aber er ist es eben, durch den diese Hilfe geschieht, wenn auch oft auf indirekte Weise, sodass man nicht gleich an ihn denkt. Doch je öfter ich ihn vergesse, desto weniger werde ich mich künftig an ihn wenden und desto mehr schrumpft mein Gottvertrauen. Das beste Mittel gegen das Vergessen aber ist das Danken. Spätestens vor dem Einschlafen, wenn ich den Tag noch einmal Revue passieren lasse, habe ich die Gelegenheit danke zu sagen für die großen und kleinen Hilfen, die er mir zuteilwerden ließ.
     Jaïrus hatte eine ganz große, eine mega Hilfe von Jesus erfahren. Seine todkranke Tochter, die schon gestorben schien, kehrte ins Leben zurück und wurde wieder gesund. Jaïrus war der Vorsteher der Synagoge, also ein wichtiger Mann der jüdischen ‚Kirche‘. Solche Leute waren, wie es das Neue Testament mehrfach erzählt, Gegner, ja Feinde Jesu. Gut möglich, dass das bei Jaïrus auch so war. Aber in seiner Not und Verzweiflung wandte er sich an ihn, weil er keinen anderen Ausweg mehr sah. 
     Und Jesus? Er ging gleich auf seine Bitte ein und machte sich mit ihm auf den Weg zu seiner Tochter. Er sah in dem Synagogenvorsteher keinen Feind, sondern einen Menschen in Not. Und so tat er, wozu er in der Krippe gelegen hatte. Er machte seinem Namen ‚Jesus‘, auf Deutsch: ‚Gott hilft!‘ alle Ehre und half ohne danach zu fragen, ob Jaïrus das verdient hatte.
     Unterwegs wurde er von einer Frau mit chronischem Blutfluss aufgehalten. Sie hatte von hinten sein Kleid berührt im Vertrauen, dass ihr bereits seine Nähe helfen würde und sie ihn nicht extra darum bitten müsse. So geschah es auch. Durch die Heilkraft, die von Jesus ausging, wurde sie gesund. Durch ihren Glauben, ihr Vertrauen hatte er ihr geholfen.
     Ich glaube, dass auch heute noch seine Nähe heilsam ist. Und nahe bin ich ihm im Gebet oder wenn ich ihn mithilfe der Bibel immer besser kennenlerne und in seinem Sinn für andere da bin.

Gebet: Herr, ich weiß, ich werde nicht automatisch gesund, wenn ich krank bin und zu dir bete. Doch im Gebet bin ich dir nah. Das hilft mir und tut mir gut. Manchmal muss ich einen längeren Weg gehen, bis die Schwierigkeiten überwunden sind. Manche Lasten werde ich auch nicht mehr los. Doch in deiner Nähe werden sie leichter, denn du hilfst mir tragen. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr


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Samstag, 25. April 2020

Mit Gottes Freude geduscht hl

Losung: Der HERR wird sich wieder über dich freuen, dir zugut, wie er sich über deine Väter gefreut hat. 5.Mose 30,9

Lehrtext: Jesus spricht: Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe. Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde. Johannes 15,10-11

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein roter Faden, der sich durch meine Losungsauslegungen zieht, ist die gute Nachricht, dass du bedingungslos von Gott geliebt wirst. Du musst und kannst also nichts tun, um dir seine Liebe zu verdienen. Er schenkt sie dir zu jeder Zeit. Doch das sind erst mal nur Worte. Stimmen sie auch? Kannst du Gottes Liebe auch spüren, sodass sie dein Leben bestimmt, deine Gefühle, Gedanken, deine Worte, dein Verhalten und nicht zuletzt deinen Glauben? Darum lies bitte den Lehrtext noch einmal und frage dich: Wie verstehe ich ihn? Als eine Bedingung oder als ein Geschenk? Verstehe ich ihn so, dass ich die Gebote von Jesus halten muss, um von ihm geliebt zu werden? Oder werde ich schon immer und auch künftig von ihm geliebt und geht es nur darum, mich seiner Liebe zu öffnen, um sie zu spüren?

aufdrehen oder abdrehen

     Ich verstehe den Lehrtext im Sinn des zuletzt Gesagten. Dazu fällt mir ein etwas merkwürdiger Vergleich ein: Gottes Liebe ist wie das warme Wasser der Dusche, das du am ganzen Körper spüren kannst. Es steht dir (unter normalen Umständen) Tag und Nacht zur Verfügung. Es ist immer für dich da. Doch du spürst es nur dann, wenn du es auch aufdrehst. Und dieses „Aufdrehen“ entspricht dem, dass ich mich in meinem Leben an Jesus orientiere oder, wie es im Lehrtext heißt, seine Gebote halte. Wenn ich von ihm nichts wissen will, wenn mir sein Liebesgebot egal ist, habe ich den Fluss seiner Liebe und Freude abgedreht, auch wenn sie mir weiterhin zur Verfügung stehen. Ob ich sie spüre oder nicht liegt also nicht an ihm, sondern an mir.
     Der Vergleich hat aber auch seine Grenzen. Das warme Duschwasser hat seinen Preis. Gottes Liebe und Freude nicht. So wohltuend eine warme Dusche ist, nehme ich sie nur wenige Minuten zu bestimmten Zeiten. Seine Liebe und Freude aber soll mir immer gut tun, besonders wenn meine Seele friert. Sooft ich an ihn denke, soll ich sie spüren, morgens, wenn ich die Augen aufschlage, irgendwann während des Tages und abends, wenn ich sie wieder schließe. Glauben heißt für mich, mir bewusst sein, dass er mich von allen Seiten umgibt und sie über mich ausgießt. So bleibe ich in seiner Liebe und Freude, die er mir mit Jesus schenkt.
     Ich schließe diese Losungsauslegung mit dem Satz, mit dem ich sie auch am 8. April beendet habe: Vertrauen, Liebe, Freude – das sind für mich die wesentlichen Empfindungen, die den Glauben ausmachen. Nicht immer bin ich in gleicher Weise davon erfüllt. Dann spüre ich aber, was mir fehlt. Dann suche ich wieder Gottes Nähe und mache mir bewusst, dass er in Jesus bei mir ist.

Gebet: Herr, was kann ich mir mehr wünschen, als dir zu vertrauen und dabei zu spüren, dass du mich liebst und dich über mich freust? Darum frage ich nach dir und erlebe, dass ich mit dir verbunden bin. Dabei vertraue ich auf deine Hilfe. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr

P.S.: Manche werfen mir vor, dass ich nur ein „Wohlfühl-Evangelium“ verkündige. Dazu sage ich: Erstens heißt Evangelium auf Deutsch „Frohe Botschaft“. Menschen, die diese Botschaft hören, sollen sich freuen und gut fühlen können. Zweitens wurde oft und lange genug eine „Schlechtfühl-Botschaft“ verkündigt. Menschen hatten Gott gegenüber Angst, er könnte sie wegen ihres Versagens und ihrer Sünden im Jüngsten Gericht zu ewigen Höllenqualen verdammen. Andere lebten mit einem schlechten Gewissen der Kirche oder dem Pfarrer gegenüber, weil sie den Erwartungen nicht völlig entsprachen, die an sie gerichtet wurden. Und drittens mussten sich viele erst schuldig und minderwertig fühlen, bevor ihnen die Kirche gegen Gehorsam, Spenden, Steuern und Bußleistungen Gottes freie Gnade verkaufte.
Und zu dem Vorwurf, ich würde Gottes Gnade billig machen, die doch durch Jesus am Kreuz teuer erkauft worden sei, sage ich: Gottes Gnade ist ihrem Wesen nach weder billig noch teuer, sondern sein Geschenk.


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Freitag, 24. April 2020

Versprechen oder Garantie? hl

Losung: HERR, gedenke doch an deinen Bund mit uns und lass ihn nicht aufhören! Jeremia 14,21

Lehrtext: Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn. 1.Korinther 1,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Denke doch daran, dass wir den Bund der Ehe eingegangen sind und löse ihn nicht wieder auf. Denke daran, dass du mir Liebe und Treue versprochen hast und ich dir.« Ob ein solcher Appell noch etwas hilft, wenn die Ehe am Zerbrechen ist? Falls du schon eine gescheiterte Partnerschaft hinter dir hast, dann weißt du auch, wie schmerzvoll das ist. Von den Kindern will ich erst gar nicht reden, die auch dann noch unter der Trennung der Eltern leiden, wenn sie selbst schon aus dem Gröbsten raus sind.
     Der Bund der Ehe sollte allen eine gewisse Sicherheit bieten, so dass die Partner auch in Krisenzeiten zusammenbleiben. Doch was Menschen zusammenbinden, können sie auch wieder zerreißen. Deshalb ist ein Eheversprechen auch ein Versprechen und keine Garantie. Wenn dann der Bund gelöst wird, geht wenigstens die Welt nicht gleich unter, zumindest nicht in unserer Zeit. Dazu hat für den schlimmsten Fall der Staat ein soziales Netz geknüpft, um den Absturz ins Bodenlose zu verhindern.
     Vor einem solchen Absturz fürchtete sich der Prophet Jeremia, falls Gott den Bund mit seinem Volk wieder lösen sollte. Dann wäre es schutz- und hilflos gewesen. Deshalb richtet er in der heutigen Losung diesen Appell an Gott und sagt: »Denk an den Bund, den du mit uns geschlossen hast, und löse ihn nicht auf!«
     Doch anders als bei einem menschlichen Eheversprechen ist, was Gott sagt, kein Versprechen, keine Absichtserklärung, sondern eine Garantie. Er war es, der von sich aus nicht nur mit seinem Volk zur Zeit des Alten Testaments, sondern mit jedem Menschen einen unauflöslichen Bund geschlossen hat. Daran hält er sich unabhängig davon, ob der Mensch sich daran hält. Er steht zu seiner Liebe und Treue (Lehrtext) unabhängig davon, ob wir, du und ich, dazu stehen.
     Das hat er uns in Jesus gezeigt, der an seiner Liebe und Treue zu uns Menschen noch am Kreuz festgehalten hat. Nein, er hat das nicht nur versprochen. Er hat dieses Versprechen bis in den Tod gehalten und erfüllt. Menschliche Bündnisse, Verbindungen und Ehen mögen zerbrechen. Gott aber garantiert für seinen Bund. Das ist mein Rückhalt.

Gebet: Herr, was meinen Glauben und meine Bekenntnisse zu dir betrifft, muss ich zweifeln. Ich kann nicht dafür garantieren, dass es dabei unter allen Umständen bleibt. Was aber deine Liebe und Treue betrifft, muss ich nicht zweifeln. Du stehst zu dem, was du sagst. Du hältst, was du versprichst. Du garantierst für dein Wort mit deinem Kreuz. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr


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Donnerstag, 23. April 2020

Keiner ist vergessen hl

Losung: Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht! Jesaja 44,21

Lehrtext: Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Hebräer 10,35

Liebe Leserin, lieber Leser,

es war ein langer Weg durch die Zeit des Alten Testaments bis die Gläubigen nicht mehr Knechte, sondern Kinder Gottes genannt wurden. Für Jesus gehörte es zum Zentrum seiner Verkündigung, dass Gott der „Vater im Himmel“ ist. Dabei ist „im Himmel“ eine Umschreibung und bedeutet „Gott ist dein Vater“.
     In der heutigen Losung aber kommt es entscheidend auf den letzten Teil an: „Ich, Gott, vergesse dich, Israel, nicht.“ Die Christen verstanden sich später als das neue, geistliche Israel und haben solche Aussagen aus dem Alten Testament auf sich bezogen. Aus meiner Sicht gilt diese Zusage Gottes einem jeden Menschen, den er geschaffen hat. Jeder ist sein Kind. Keiner ist von ihm vergessen. Das ist das Evangelium, die gute Nachricht, die jeder hören sollte. Aber diese Nachricht entfaltet ihre ganze Wirkung erst bei denen, die ihr Glauben schenken und der Zusage Gottes vertrauen.
     Doch auch wer dieses Evangelium für sich angenommen hat, steht in der Gefahr, es wieder zu vergessen, geringzuschätzen oder bei einem schweren Schicksalsschlag abzulehnen. Deshalb der Aufruf im Hebräerbrief, das Gottvertrauen nicht wegzuwerfen. Und warum? Weil man dann von Gott belohnt würde? Das klingt missverständlich. Vielmehr „belohne“ ich mich selbst damit, da mir das Gottvertrauen gerade auch durch schwere Zeiten hilft. Es ist mein Anker und mein Haltegriff, mein fester Boden und mein Zufluchtsort.

Gebet: Gütiger Gott, ich nenne dich Herr, weil du in Jesus Christus zu uns Menschen gekommen bist und ich neben ihm, neben dir keinen anderen Herrn über mir anerkenne. Doch zugleich bist du mein himmlischer Vater und ich bin dein Kind. Das hast du mir zugesagt, und das nehme ich an. Jetzt kann ich in dem Vertrauen leben, dass du mich kennst und nicht vergisst. Daraus schöpfe ich Kraft auch in schwerer Zeit. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr


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