Samstag, 30. Mai 2020

Egal wie und was: du bleibst gesegnet hl

Losung: Bileam sprach: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN. 4.Mose 22,18 

Lehrtext: Wir sind ja nicht wie die vielen, die mit dem Wort Gottes Geschäfte machen; sondern wie man aus Lauterkeit und aus Gott redet, so reden wir vor Gott in Christus. 2.Korinther 2,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute drucke ich ein biblisches Märchen ab, das du weiter unten in einer ruhigen Minute lesen kannst. „Märchen?“ Ja, denn eine Erzählung, in der Tiere sprechen, gehört zur literarischen Gattung der Märchen. „Aber Märchen sind doch gar nicht wahr.“ Das stimmt einerseits. Andererseits enthalten sie tiefe Einsichten und Wahrheiten über das Leben der Menschen oder in diesem Fall über Gott und sein Verhältnis zu dir und mir.
     „Die Moral von der Geschichte“ vom Zauber Bileam und seiner sprechenden Eselin ist, dass niemand verflucht werden kann, den Gott gesegnet hat. Und das gilt auch für dich. Du bist ein gesegneter Mensch, egal wie schwer das Leben auch manchmal ist. Alles, was andere Schlechtes zu dir oder über dich gesagt haben, kann daran nichts ändern. Nicht ihre Meinung, Kritik oder Beleidigungen zählen, sondern einzig und allein Gottes Segen. Du bist gesegnet! Gesegnet mit seiner Kraft, mit seiner Nähe, mit seiner Liebe. Sage dir das immer wieder vor, wenn du verunsichert und seelisch verletzt worden bist. Sage dir das auch in den Augenblicken vor, in denen du dich selbst nicht leiden kannst und beschimpftst.
     Balak wollte mit Bileam ein Geschäft machen, dass dieser täte, was er will und nicht was Gott will. Aber daraus wurde nichts. Gestern habe ich ein Video über amerikanische Fernsehprediger gesehen, die von ihren Anhängern nicht nur im üblichen Rahmen Spenden erpressen, sondern gleich Bargeld oder Schecks in Höhe von 1000 US-Dollar. Sie behaupten frech und lügnerisch, dass die Gutgläubigen von Gott mehr zurückbekommen würden, als sie jetzt spenden. Sie behaupten, das Privatflugzeug, dass sie sich davon gekauft haben, sei ein "Predigt-Jet". Doch dann sieht man, wie sie damit nach Asien zur Großwildjagd fliegen.
     Darüber kann ich mich maßlos aufregen. Doch das ändert nichts. Auch wenn ich das alles nicht begreife, so stelle ich es Gott anheim und vertraue darauf, dass er schon die richtige Antwort weiß.
Gebet: Herr, nie will ich vergessen, dass du mich gesegnet hast. Selbst in schweren Zeiten bin ich nicht verflucht, sondern wächst mir aus deinem Segen Kraft zu, auch die Lasten zu tragen. Doch auch andere, die mir begegnen, hast du gesegnet, auch die, mit denen ich Probleme habe. Darum will ich in ihnen deinen Segen achten und zu ihnen freundlich bleiben. Amen

Herzliche Grüße, 
Ihr / dein Hans Löhr

Und nun das biblische Märchen (4. Mose 22 + 23):

Balak, der König der Moabiter, sandte Boten nach Petor, einer Stadt am Euphrat in seinem Heimatland. Von dort sollten sie Bileam, den Sohn von Beor, zu Hilfe holen. Balak ließ ihm ausrichten: »Ein Volk (die Israeliten) ist aus Ägypten gekommen und hat sich in unserer Gegend breitgemacht. Sein Heer steht an unserer Grenze und bedroht uns. Wir sind ihm völlig unterlegen. Deshalb brauchen wir deine Hilfe. Komm doch und verfluche dieses Volk! Denn wir wissen: Wenn du jemanden segnest, dann gelingt ihm alles, und wenn du jemanden verfluchst, dann ist er verloren. Mit deiner Hilfe können wir sie vielleicht besiegen und aus dem Land vertreiben.«
     Die führenden Männer der Moabiter und Midianiter zogen also zu Bileam, und sie brachten seinen Lohn gleich mit. Als sie ihm Balaks Botschaft ausgerichtet hatten, antwortete Bileam: »Bleibt heute Nacht hier. Morgen werde ich euch mitteilen, was der HERR mir sagt.« Da blieben die Fürsten aus Moab bis zum nächsten Tag in Petor.
     In der Nacht erschien Gott Bileam und fragte: »Was sind das für Männer bei dir?« Bileam erwiderte: »Sie kommen vom moabitischen König Balak, dem Sohn von Zippor. Ein Volk aus Ägypten ist bei ihnen eingefallen und hat das ganze Land besetzt. Nun soll ich hingehen und diese Leute verfluchen. Balak hofft, dass er sie dann besiegen und vertreiben kann.« Gott befahl Bileam: »Geh nicht mit! Verfluche dieses Volk nicht, denn ich habe es gesegnet!«
     Am Morgen stand Bileam auf und sagte zu den Abgesandten Balaks: »Ihr müsst allein in euer Land zurückkehren. Der HERR erlaubt mir nicht, mit euch zu gehen.« So brachen die führenden Männer der Moabiter ohne ihn auf und trafen unverrichteter Dinge wieder bei Balak ein. Sie erklärten ihm: »Bileam weigerte sich mitzukommen.«
     Da sandte Balak wieder Boten nach Petor, diesmal noch mehr und noch bedeutendere Männer. Sie reisten zu Bileam und sagten zu ihm: »Balak, der Sohn von Zippor, bittet dich: Lass dich nicht abhalten, zu mir zu kommen. Ich werde dich reich belohnen und alles tun, was du willst. Komm doch und verfluche dieses Volk für mich!« Bileam erwiderte: »Selbst wenn Balak mir seinen Palast voll Gold und Silber gibt, kann ich nichts tun, was der HERR, mein Gott, mir verbietet, ganz gleich, wie wichtig oder unwichtig es ist. Doch bleibt auch ihr über Nacht hier. Ich will sehen, ob der HERR noch einmal zu mir spricht.«
In der Nacht erschien Gott Bileam wieder und forderte ihn auf: »Geh mit den Männern, die dich holen wollen! Aber tu nur das, was ich dir sage.«

Die sprechende Eselin

Am Morgen stand Bileam auf, sattelte seine Eselin und zog mit den moabitischen Fürsten los. Zwei Diener begleiteten ihn. Gott aber war zornig, dass Bileam mitging, und der Engel des HERRN stellte sich ihm in den Weg, um ihn aufzuhalten. Die Eselin sah den Engel, der mit dem Schwert in der Hand mitten auf der Straße stand. Sie brach zur Seite aus und lief ins Feld. Bileam schlug sie, um sie wieder auf den Weg zurückzubringen. Nun stellte sich der Engel des HERRN auf einen engen Weg, der zwischen Weinbergen hindurchführte. Die Straße war hier von Mauern eingefasst. Wieder sah die Eselin den Engel und drängte sich ganz an die Seite, so dass Bileams Bein an die Mauer gedrückt wurde. Wieder schlug er sie.
Der Engel des HERRN ging nochmals ein Stück weiter und versperrte Bileam nun an einer anderen Stelle den Weg, die so eng war, dass man weder rechts noch links vorbeikommen konnte. Als die Eselin den Engel sah, legte sie sich auf den Boden. Bileam wurde wütend und schlug sie mit seinem Stock.
     Da ließ der HERR das Tier sprechen. Es sagte zu Bileam: »Was habe ich dir getan? Warum hast du mich jetzt schon zum dritten Mal geschlagen?« Bileam schrie: »Weil du mich zum Narren hältst! Hätte ich nur ein Schwert zur Hand, ich würde dich töten!« Das Tier erwiderte: »Bin ich nicht deine Eselin, auf der du schon immer geritten bist? Habe ich jemals so etwas getan wie heute?« Bileam sagte: »Nein.«
     Da öffnete der HERR ihm die Augen, und er sah den Engel mit dem Schwert in der Hand auf dem Weg stehen. Bileam verneigte sich vor ihm bis zum Boden. Der Engel des HERRN sprach: »Warum hast du deine Eselin dreimal geschlagen? Ich war es, der sich dir entgegengestellt hat, weil du auf einem verkehrten Weg bist. Deine Eselin hat mich gesehen und ist mir dreimal ausgewichen. Hätte sie es nicht getan, dann hätte ich dich mit dem Schwert getötet und sie am Leben gelassen.«
     Da sagte Bileam zum Engel des HERRN: »Ich habe Schuld auf mich geladen. Ich wusste nicht, dass du mir den Weg versperrt hast. Wenn du gegen diese Reise nach Moab bist, kehre ich sofort um.«
     Doch der Engel des HERRN erwiderte: »Geh mit den Männern! Aber sag nur das, was ich dir auftrage!« So zog Bileam mit den Abgesandten Balaks weiter.
     Als Balak von Bileams Kommen erfuhr, ging er ihm bis zur Grenze Moabs entgegen und traf ihn in der Stadt Ar am Fluss Arnon. Balak machte Bileam Vorwürfe: »Warum bist du nicht sofort gekommen? Habe ich dir nicht gesagt, dass ich dich dringend brauche? Du meinst wohl, ich kann dich nicht angemessen belohnen?« Bileam entgegnete: »Nun bin ich ja hier. Aber ich kann nicht einfach sagen, was ich will, sondern nur, was Gott mir eingibt.« Danach zogen Balak und Bileam nach Kirjat-Huzot. Dort opferte der König Rinder, Schafe und Ziegen, und mit einem Teil des Fleisches ließ er Bileam und die führenden Männer der Moabiter bewirten.
     Am nächsten Morgen führte Balak Bileam hinauf nach Bamot-Baal. Von hier aus konnte man den Rand des israelitischen Lagers sehen. Bileam forderte Balak auf: »Bau mir sieben Altäre und bring mir sieben Stiere und sieben Schafböcke!« Balak tat, was Bileam verlangte. Gemeinsam brachten sie auf jedem Altar einen Stier und einen Schafbock als Brandopfer dar. Dann sagte Bileam zu Balak: »Bleib du hier bei deinen Opfern! Ich will gehen und sehen, ob der HERR zu mir kommt. Wenn er mir etwas zeigt, werde ich es dir berichten.«
    Bileam stieg auf eine kahle Anhöhe, und dort begegnete ihm Gott. Bileam sagte: »Ich habe sieben Altäre für dich aufgebaut und auf jedem einen Stier und einen Schafbock geopfert.« Da ließ Gott ihn wissen, was er reden sollte, und forderte ihn auf: »Nun geh wieder zu Balak und richte ihm meine Botschaft aus.« 
     Bileam kehrte zu Balak zurück, der neben den Brandopfern wartete. Bei ihm standen die führenden Männer der Moabiter. Bileam fing an zu reden: »Aus dem Land der Aramäer hat Balak mich geholt, aus den Bergen im Osten hat mich der König Moabs gerufen: ›Komm und verfluche für mich das Volk Israel, bring Unheil über die Nachkommen von Jakob.‹ Aber wie kann ich jemanden verfluchen, den Gott nicht verflucht? Wie kann ich jemandem Unheil bringen, dem Gott, der HERR, nichts antun will? Von diesem Berg aus kann ich Israel sehen, ich habe es genau im Blick: Dieses Volk wohnt ganz allein und unterscheidet sich von allen anderen Völkern. Wer kann die unendliche Schar der Nachkommen von Jakob zählen? Nicht einmal ein Viertel von Israel lässt sich erfassen! Wenn ich nur eines Tages so in Frieden sterben könnte wie diese aufrichtigen Menschen, wenn mein Ende nur dem ihren gleichen würde!«
     Da rief Balak: »Was tust du mir an? Ich habe dich geholt, damit du meine Feinde verfluchst. Und nun segnest du sie!« Bileam erwiderte: »Muss ich nicht genau das sagen, was der HERR mir aufträgt?« Balak versuchte es mit Bileam ein weiteres Mal. Doch wieder segnete dieser die Israeliten statt sie zu verfluchen. Dann kehrte er in seine Heimat zurück.  

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1 Kommentar:

  1. Danke für diese Auslegung und auch das volle Zitieren der Bileam-Geschichte. Ich habe übrigens seit gestern nachmittag Psalm 23,6 wie einen Ohrwurm im Kopf, was mir gerade jetzt besonders gefällt.

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