Samstag, 27. Juni 2020

Bin ich wirklich Christ? hl

Losung: Gott, gedenke an deine Gemeinde, die du vorzeiten erworben und dir zum Erbteil erlöst hast. Psalm 74,2 

Lehrtext: Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet. 2.Korinther 8,9 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

wessen Gott ist größer, stärker, mächtiger, großartiger, schöner, wunderbarer – der Gott der Muslime, der Gott der Juden oder Gott in Jesus?

·      Der Gott der Muslime wie der Juden ist rein. - Gott macht sich in Jesus um seiner Menschen willen die Hände schmutzig. Er isst mit Sündern und berührt die Kranken.

·      Der Gott der Muslime wie der Juden belohnt die Frommen, straft die Sünder, vernichtet die Feinde. -Gott vergibt in Jesus den Sündern und liebt seine Feinde.

·      Der Gott der Muslime wie der Juden sitzt im Himmel und ist über allem hoch erhaben. - Gott kommt in Jesus nach ganz unten. Er wird in einem Stall geboren und liegt in einem Futtertrog inmitten der Pisse von Ochs und Esel.

·      Der Gott der Muslime wie der Juden schlägt die Gottlosen. - Gott lässt sich in Jesus von den Gottlosen schlagen.

·      Der Gott der Muslime wie der Juden hat die Menschen in der Hand. - Gott ist in Jesus in die  Hände der Menschen gefallen, wurde gefangen, verurteilt, gekreuzigt.

·      Der allmächtige Gott der Muslime wie auch der Gott der Juden sitzt auf einem Thron und richtet die Welt. - Gott hängt in Jesus ohnmächtig am Kreuz und erlöst die Welt.

Möchtest du nicht lieber Muslim oder Jude werden?

Möchtest du da nicht lieber Muslim oder Jude werden? Dann könntest du auf deinen Gott stolz sein. Aber so? Worauf willst du als Christ stolz sein?    

     Zugegeben, auch im Christentum gibt es seit 2000 Jahren die Vorstellung von einem Gott, der dem der Juden und vor allem dem der Muslime ziemlich nahe kommt. Ihm wurden beeindruckende Kirchen, Kathedralen und Dome gebaut. Seine Priester verehren ihn in bunten und prächtigen Gewändern. In ihren Gotteshäusern stellen sie Christus dar als den Pantokrator, den Allmächtigen, oder als den strengen Richter des Jüngsten Gerichts. In seinem Namen haben sie Kriege geführt, Kreuzzüge vom Zaun gebrochen, Hexen verbrannt, Ketzer vernichtet, Gläubige exkommuniziert oder sie mit den Instrumenten der Angst, des Terrors (Inquisition) und des schlechten Gewissens unterdrückt. (Wer lesen kann und will, möge sich selbst kundig machen.)

  • Und nun auch das noch: Der Gott der Juden wie der Muslime herrscht über alle Welt. - Gott wird in Jesus ein Knecht, um dir, ja dir, zu dienen (siehe evang. Gesangbuch, Nummer 27 Vers 5). Obwohl er reich ist, wurde er in ihm doch arm um deinetwillen, auf dass du durch seine Armut reich würdest (Lehrtext).

     Ich glaube, daran entscheidet sich, ob ich ein Christ im Sinne des Evangeliums bin, wenn ich meinen Gott in Jesus Christus lieben kann, in seiner niedrigen Gestalt, in seiner Ohnmacht, in seiner Armut, in seiner Sanftmut, in seinem Leiden und Sterben. In seinem Dienen. Er diktiert mir keine Gesetze und Verbote. Er schenkt mir einen Glauben, dessen Geheimnis das Gottvertrauen ist. Ihm geht es nicht um meine Furcht, sondern um meine Freude. Ja, dieser Gott macht mich reich (Lehrtext) und dich auch. Er ist der Gott der Christen, der Muslime und der Juden. Er ist der Vater der Menschen.

Gebet: Herr, nicht ich muss für dich sein, sondern du bist für mich. Nicht ich muss dir dienen, sondern du dienst mir. Nicht ich muss dich lieben, sondern du liebst mich. Nicht ich muss dir treu sein, sondern du bist mir treu… Um meinetwillen bist du in Jesus arm geworden, damit du mich reich machst mit Glauben, Liebe und Hoffnung. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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1 Kommentar:

  1. Lieber Herr Löhr,
    danke für Ihre wunderbare Auslegung zu Losung und Lehrtext. Wir sind frei, Gott sei Dank. Ihnen danke, daß Sie mit dazu beitragen, meine
    Furcht vor einem strafenden Gott - der mir bereits als 2. Klässlerin im Religionsunterricht vermittelt wurde und später in pietistischen Zirkeln - loszulassen. Hat M. Luther dafür den "Grundstein" gelegt?
    Danke, daß Sie den Text mit einem Gebet abschließen. Für mich die Möglichkeit auch einer eigenen Formulierung.

    Seien Sie behütet und einen gesegneten Sonntag,

    Marlis
    P.S. komme noch auf 1. Korinther 7 zurück.


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