Dienstag, 11. August 2020

Freude, die aus dem Glauben kommt hl

Losung: Die Gerechten freuen sich und sind fröhlich vor Gott und freuen sich von Herzen. Psalm 68,4 

Lehrtext: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Philipper 4,4 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

hast du schon mal deinem Briefträger auf eine Tasse Kaffee oder ein Eis eingeladen? Vielleicht ist das für Frauen schwieriger als für einen Mann. Und was mich vor Missverständnissen schützen könnte, würde ich auch mal eine Briefträgerin einladen, wäre vermutlich mein Alter. Nun ist es mir besonders leicht gefallen, meinen langjährigen Briefträger einzuladen, weil er eben auch super freundlich und entgegenkommend ist.

     Seine Tour war zu Ende. So hat er die Einladung zum Eis angenommen. Wir haben auf der Gartenbank ein paar Minuten miteinander geplaudert, und dabei habe ich ihn noch etwas besser kennengelernt. Mein Eindruck war, dass er sich über die kleine Geste gefreut hat. Und das hat wiederum mich gefreut.

     Aber hat das denn wirklich etwas mit unserem heutigen Lehrtext zu tun? Ich denke schon. Denn der darauffolgende Vers heißt schließlich: »Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren.« (Philipper 4,5)

     Nun muss man kein Christ sein, um den Briefträger mal zu einem Eis einzuladen. Aber wenn man schon im Glauben an Jesus Christus (= im Herrn) zu leben versucht, sollte einem das leichter fallen. Und das Ergebnis ist, wie gesagt, dass Freude, die man schenkt, wieder zurückkommt. 

Glauben und Freude – die fröhlichen Geschwister 

     In der Losung heißt es sinngemäß, dass die, die auf Gott vertrauen, sich von Herzen freuen können. Und das hat auch damit zu tun, dass Gottvertrauen und Menschenfreundlichkeit zwei Seiten derselben Medaille sind.

     Überhaupt geht es ja im Glauben, im Unterschied zur landläufigen Meinung, ganz viel um Freude. Beide sind Geschwister. Das Wort ‚Evangelium‘ von Jesus Christus heißt auf Deutsch frohe Botschaft. Der Weihnachtsengel verkündigt uns Menschen »große Freude«. Zachäus hat sich gefreut, wie ich in der Predigt vom letzten Sonntag gesagt habe. Die Frauen und später die Jünger haben sich gefreut als sie den Auferstandenen gesehen haben. Und alle, die Jesus geheilt und denen er ihre Sünden vergeben hat. Die Theologieprofessoren (Schriftgelehrten) aber und die von der JDU/JSU (Konfessionspartei der Pharisäer), und die Bischöfe (Hohenpriester) und nicht zuletzt der Präsident (König Herodes) – die haben sich damals nicht gefreut. Vielleicht tun sie's heute.

     Und du? Ist der Glaube für dich eine Last oder eine Freude? Ich meine, ein Glaube, der Druck und ein schlechtes Gewissen macht, bei dem es um Zwang und Angst geht, wo alle immer nur ernst und feierlich dreinschauen und Freude nur zur Schau gestellt wird – ein solcher Glaube ist schlechter als gar keiner.

     Wenn ich mich „im Herrn“ freue, dann freue ich mich meines Lebens auf alle mögliche Weise (= allewege, siehe Losung). Dann spüre ich, dass Gott mir nahe ist und bin dankbar.    

Gebet: Mein menschenfreundlicher Gott, du bist die Quelle meiner Freuden. Und dazu hast du mich ja auch geschaffen, dass ich mich des Lebens freuen kann, das du mir geschenkt hast. Und dazu hast du mir auch den Glauben geschenkt, dass ich das erkenne und nicht irgendwelchen engherzigen Moralaposteln auf den Leim gehe. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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