Donnerstag, 17. September 2020

Das Ende einer Tour hl

Losung: Ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! Jesaja 41,13 

Lehrtext: Als Petrus den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, rette mich! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn. Matthäus 14,30-31 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

meine Motorradtour ist zu Ende, allerdings anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Habe noch kurz vor meiner Ankunft daheim einen Abstecher nach Marbach gemacht, um mir mal die Stadt und das Haus anzusehen, wo Friedrich Schiller geboren wurde. In einer engen Straße musste ich ausweichen und bin mit dem Fuß in einen tiefen Rinnstein geraten. Ich fand keinen Halt, das Motorrad kippte mit mir um und ich brach mir das rechte Schlüsselbein.

     Und dann wurde für mich wahr, was das Losungswort heute sagt: Sofort waren Leute da, die mir geholfen haben. Als erster ein Muslim mit seiner traditionell gekleideten Frau. Dann der Antiquitätenhändler von der Unfallstelle gegenüber. Eine Frau brachte mir Wasser zu trinken. Schnell war der Krankenwagen da und brachte mich ins Klinikum Ludwigsburg. Dort wurde ich geröntgt und mit Schmerzmitteln und einem Arztbrief ausstaffiert. Ein Taxi brachte mich dann nach Hause. Die nicht unbeträchtlichen Kosten übernimmt nach telefonischer Rücksprache mein Automobilclub. Er wird auch das unbeschädigte Motorrad wieder zurückbringen.

     Nun, anfänglich war ich tief deprimiert. Jetzt hatte ich so eine schöne Tour über die höchsten Alpenpässe Europas gemacht ohne irgendeinen Zwischenfall und dann das. Aber bald wurde mir klar, wie froh ich im Grunde genommen doch sein kann, dass es so viele freundliche und hilfsbereite Menschen gibt und ich in einem Land lebe, in dem sofort medizinische Hilfe zur Stelle ist. Doch, die Losung stimmt schon. Gott hat seine Zusage gehalten und mir durch die vielen Leute geholfen. Nur an einem Punkt bin ich etwas anderer Ansicht. Bei meiner rechten Hand soll er mich zur Zeit nicht nehmen. Das würde weh tun. 

Ich finde, das ist eine wertvolle Erfahrung, wenn man sich nicht fürchten muss, ohne Hilfe zu bleiben (Losung). Und die andere wertvolle Erfahrung spricht aus dem Lehrtext:

     Natürlich war ich zunächst drauf und dran wie Petrus im See Genezareth so ich in meinen Schmerzen, in meinem Selbstmitleid, in meiner Enttäuschung, in meinem Verzagtsein und in meinem Ärger zu versinken. Aber als ich das Krankenhaus verlassen hatte und auf dem Weg nach Hause war, hatte ich meinen guten Mut wieder und konnte dankbar sein. Dabei dachte ich an das Sprichwort: „Jesus lässt zwar sinken, aber nicht ertrinken.“ (Lehrtext) Anders gesagt: Der Glaube hilft mir, nicht auf das Unglück zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange, sondern die Hilfe wahrzunehmen, die mir Gott zuteilwerden lässt. Man kann das alles auch ganz anders sehen. Aber ich sehe es so.

     Trotz alledem war es eine sehr schöne Tour bei strahlendem Wetter. Ob ich nächstes Jahr, wenn alles ausgeheilt ist, wieder motorradfahren werde? Ich habe mich noch nicht entschieden.

     PS: Zu Hause angekommen, kam mein bester Freund aus unserem Dorf vorbei, um mir zu sagen, dass er sich letzten Freitag beim Fahrradfahren (!) das rechte Schlüsselbein gebrochen hat. Als ich ihm von meinem Missgeschick erzählte, wollte er es erst gar nicht glauben. Dann haben wir ein Bier miteinander getrunken und jeweils mit der linken Hand auf unsere Gesundheit angestoßen. 

Gebet: Herr, du verblüffst mich immer wieder, dass dein Wort mitten im Alltag plötzlich wahr wird. Und auch die alten Glaubensgeschichten, die in der Bibel erzählt werden, sind plötzlich hochaktuell. So hilfst du mir, mein Leben im Licht deines Wortes zu deuten und trotz allem Missgeschick froh und dankbar zu bleiben. Amen

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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Eines der romanischen Juwelen in der Auvergne, die Kirche Saint Nectaire, 12. Jahrhundert

5 Kommentare:

  1. Gute Besserung und einen komplikatinslosen Heilungsverlauf wünsche ich Ihnen. Glück im Unglück gehabt.
    Ich habe zu der medizinischen Versorgung in unseren reichen Deutschland andere Erfahrungen müssen und das hinterließ Spuren von Angst.
    Es grüßt Sie
    R.

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  2. Ich wünsche Ihnen gute Besserung und das alles gut ausheilt.
    Wir haben doch einen großartigen Gott, der bewährt, hilft und an unserer Seite ist.
    Ich durfte auch schon mehr als einmal die Erfahrung machen, dass ich ganz unerwartet Hilfe bekam. Und in so manche scheinbare Ausweglosigkeit hat Gott seine Hand gereicht.
    Liebe Grüße und alles Gute
    Anke

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  3. Die Bibel enthält lauter alte Geschichten, die täglich neu passieren.

    Danke, dass du trotz Tour und Unfall, uns Anteil gibst an deinen Glaubensgeschichte.
    Dir gute Besserung.

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  4. Guten Morgen,
    herzlichen Dank für die positiven Impulse durch das Teilen Ihrer Sicht und das Schildern eigener Erfahrungen, selbst wenn Ihre Umstände Sie momentan einschränken.
    Ich wünsche Ihnen gute Besserung und dass die Heilung gut und optimal voranschreitet. Danke, dass Sie mit Ihrer optimistischen, gottgeleiteten Einstellung Mut machen.
    GLG von Sylvana

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  5. Fallen und wieder aufstehen. Weiter mit Gottes Hilfe und Segen.
    Danke, dass Sie uns auch in dieser Situation mit Rat und Tat und Segen zur Seite Stehen. Gute Besserung.
    Gott schütze uns alle.
    Elisabeth

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