Samstag, 31. Oktober 2020

Vergewisserung am Tagesbeginn hl

Losung: Ich will des Morgens rühmen deine Güte; denn du bist mir Schutz und Zuflucht in meiner Not. Psalm 59,17 

Lehrtext: Am Morgen, noch vor Tage, stand Jesus auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort. Markus 1,35 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

was wohl Jesus am frühen Morgen an einem einsamen Platz gebetet hat (Lehrtext)? Vielleicht das Vaterunser, das er seinen Jüngern als Gebet geschenkt hat? Doch dieses Gebet, in dem es ja auch um die Vergebung der Schuld geht, passt besser zu uns gewöhnlichen Menschen als zu ihm.

     Aber was hat er dann gebetet? Ich denke, dass er nicht einzelne Bitten vor Gott gebracht hat, wie wir das oft tun. Er wird sich in der Einsamkeit erst einmal der Nähe seines himmlischen Vaters vergewissert haben. Das wird ihm wieder Kraft gegeben haben für die vielen Menschen, die etwas von ihm wollten und ihn regelrecht belagerten.

     Ein paar Verse vor unserem Lehrtext heißt es ja: »Am Abend aber, da die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm alle Kranken und Besessenen. Und die ganze Stadt war versammelt vor der Tür. Und er heilte viele …. Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.«

     So ein Gebet, in dem ich mich vergewissere, dass Gott da ist, mich von allen Seiten umgibt, mir Kraft gibt, seine Liebe schenkt und mich segnet – so ein Gebet hilft mir mehr als viele Bitten. Das bekannteste Beispiel für ein solches Gebet ist der Psalm 23 »Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.« Da geht es dann nicht darum, was mein Gott alles tun soll, sondern was er tut, auch ohne dass ich ihn darum bitte. Denn das alles tut er ja jeden Tag, auch wenn ich mal das Morgengebet vergessen habe. Und er tut das auch für alle anderen, die ihn nicht kennen und deshalb auch nicht zu ihm beten können.

     Doch wenn ich auf diese Art und Weise bete, dann erlebe ich auch, was ich sage und spüre seine Nähe. Dann gehe ich zuversichtlich in den neuen Tag.    

Gebet: Ja, Herr, das will ich auch, jeden Morgen aufs neue deine Güte rühmen. Zu dir kann ich kommen zu jeder Zeit. Darum muss ich dich nicht extra bitten. Du bist einfach da. Darauf vertraue ich. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr.

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Freitag, 30. Oktober 2020

Ruhetag für alle hl

Losung: Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du ruhen. 2.Mose 34,21 

Lehrtext: Hab acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken! 1.Timotheus 4,16 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

darum beneide ich die frommen Juden, dass sie konsequent die Sabbatruhe einhalten. Doch Jesus sagt zurecht, „der Sabbat ist für den Menschen da und nicht der Mensch für den Sabbat.“ Das gilt für jedes andere Gebot auch. Sie sollen uns nützen und helfen, ein gelingendes Leben zu führen. Sie sollen aber nicht zu einer Last werden, die man aus Prinzip oder aus Angst trägt oder tragen muss.

     Gerade das Gebot, am siebten Tag die Arbeit aus der Hand zu legen und einmal Ruhe zu geben, könnte uns heutzutage helfen, weniger unter Stress und seinen negativen Folgen zu leiden.

     Erstaunlicherweise galt es in der Zeit der Bibel nicht nur für die hebräischen Herren, sondern auch für ihre Sklaven. Es galt nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für die Ausländer, also für „Menschen mit Migrationshintergrund“, wie man heute etwas umständlich sagt. Es galt auch nicht nur für Menschen, sondern ebenso  für die Tiere, die in der Landwirtschaft eingesetzt wurden.

     Dass dieses Gebot oft genug missachtet wurde, steht auf einem anderen Blatt. Aber dass es das überhaupt gibt und es alles in allem noch heute für Juden, Christen und Muslime gilt, ist schon ein Wunder.

     „Hab acht auf dich selbst“, heißt es im Lehrtext. Zu diesem Rat passt das Ruhtag-Gebot perfekt. Es hilft allen, die es beachten, sich selbst und andere nicht zu überfordern. Und auch die Tiere könnten aufatmen, wenn man sie wenigsten an einem Tag in der Woche in Ruhe ließe. 

Hier das Gebot im Wortlaut:

Am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Sklave, deine Sklavin, dein Rind, dein Esel, all dein Vieh, auch nicht dein (!) Ausländer, der in deiner Stadt lebt, auf dass dein Sklave und deine Sklavin ruhen gleichwie du. 

Gebet:

1) Gott Lob, der Sonntag kommt herbei,
die Woche wird nun wieder neu.
Heut hat mein Gott das Licht gemacht,
mein Heil hat mir das Leben bracht.
2) Das ist der Tag, da Jesus Christ
vom Tod für mich erstanden ist
und schenkt mir die Gerechtigkeit,
Trost, Leben, Heil und Seligkeit.
3) Das ist der rechte Sonnentag,
da man sich nicht g’nug freuen mag,
da wir mit Gott versöhnet sind,
dass nun ein Christ heißt Gottes Kind.

(Evang. Gesangbuch Nr. 162)

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr.

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Donnerstag, 29. Oktober 2020

Das Gebot, das alles verändert hl

 Losung: Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf dass ihr bewahrt die Gebote des HERRN, eures Gottes. 5.Mose 4,2 

Lehrtext: Meine Lieben, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern das alte Gebot, das ihr von Anfang an gehabt habt. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt. 1.Johannes 2,7 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

»Was ich euch jetzt schreibe, meine Lieben, ist kein neues Gebot, sondern die Botschaft Gottes, die ihr von Anfang an gehört habt. (Lehrtext) Und trotzdem ist dieses Gebot neu, weil Christus es verwirklicht hat und ihr jetzt danach lebt. Wenn nun jemand behauptet, im Licht zu leben, hasst aber seinen Bruder oder seine Schwester, dann lebt er in Wirklichkeit immer noch in der Finsternis. Nur wer seine Glaubensgeschwister liebt, der lebt wirklich im Licht.« (1. Johannes 2,7-10)

     Der Verfasser des ersten Johannesbriefs ist nah dran an dem zentralen Gebot, »das Christus verwirklicht hat.« Und doch trifft er es nicht. Denn das Zentrum von Jesu Gebot ist nicht die Liebe zu den Glaubensgeschwistern, sondern zu den Feinden (Matthäus 5,43-47). Doch dazu ist der Verfasser nicht in der Lage, weil für ihn alle, die nicht so denken und glauben wie er selbst, mit dem Teufel im Bunde sind (Siehe Losungsauslegung vom 26.10.20). Zu seinen Gunsten sei gesagt, dass er wahrscheinlich das Lukas-Evangelium und das Matthäus-Evangelium mit Jesu Bergpredigt gar nicht gekannt hat.

     Selbst im Alten Testament gibt es bereits Anklänge an ein solches Gebot, auch wenn erst Jesus es in aller Klarheit und Deutlichkeit ausgesprochen hat. Denn bei ihm sprengt dieses Gebot auch die religiösen und ethnischen Grenzen, so zum Beispiel in seiner Beispielerzählung zur Feindesliebe vom „Barmherzigen Samariter“ (Lukas 10,25-37).

     Mit diesem Gebot steht und fällt alles! Es hat nicht nur eine ethische Bedeutung, wie normalerweise gelehrt wird, sondern zentrale Heilsbedeutung: Jesus selbst hat es in seiner schwersten Stunde am Kreuz vollendet, als er Gott bittet, auch noch seinen Mördern zu vergeben. Seit der Zeit darf jeder darauf vertrauen, dass ihm vergeben ist. Dass er, wie es traditionell heißt, von Sünde, Schuld und Tod ganz ohne eigenes Zutun erlöst ist. Das hat Gott durch die Auferweckung Jesu Christi von den Toten beglaubigt. Ohne die Auferweckung aber hätte es keine Zeugen von Jesus, hätte es keine Gemeinden gegeben und würden wir von alledem nichts wissen. Wer das nicht glaubt, hat darum auch keine Gewissheit, dass es sich so verhält. Trotzdem gilt das alles auch für ihn.

     Durch Jesus glauben wir an Gott, der seine Feinde liebt. Wer sollte dann noch verdammt sein? Christus erlöst uns nicht durch sein Blut, sondern durch Gottes Liebe zu den Feinden, die in ihm ist und die er auch am Kreuz nicht verrät. Zum Zeichen dessen ist er Mensch und ist es Weihnachten geworden ist. Seitdem können wir sagen: Niemand ist von Gottes Liebe ausgeschlossen. Sie gilt universell, ist also grenzenlos und bedingungslos. Das muss Konsequenzen haben für den Glauben, für das Verständnis der Bibel, für das eigene Verhalten. Mit diesem „Gott der Feindesliebe“ im Herzen kannst du alle (!) biblischen Schriften neu und anders lesen und denen, die dir das Leben schwer machen, fair, hilfsbereit und versöhnlich begegnen. Ich schreibe bewusst „kannst“. 

     Die Frage ist, ob du gegebenenfalls über deine eigenen und über die traditionellen, religiösen Schatten springen willst und kannst. Denn dann würdest du mit dem Glauben möglicherweise noch einmal ganz von vorn beginnen. Frage dich also, an welchen Gott du glaubst, an einen angsteinflößenden Staatsanwalt-Gott, bei dem es um Schuld, Gericht, Gerechtigkeit, Buße, Strafe, Gnade und Verdammnis (= ewige Folter, siehe die Offenbarung des Johannes) geht? Oder vertraust du dich im Leben und Sterben dem Vater Jesu und deinem Vater an, dem barmherzigen Gott, der alle seine Geschöpfe liebt, auch seine Feinde und der niemand verliert und vergisst? Bei dem es keine Verlorenen und keine Verlierer gibt, sondern nur Gewinner?

Gebet: Herr, als mir die Bedeutung der Feindesliebe klar geworden ist, fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich konnte noch einmal neu mit dem Glauben beginnen. Jetzt erst empfinde ich deine Liebe in ihrer ganzen Tragweite, soweit mir das möglich ist. Jetzt erst erkenne ich Gott in dir, wie er sein will. Jetzt erst wird mir der Sinn des Kreuzes und deiner Auferstehung klar. Nun kann ich ohne angezogene Handbremse glauben und dir von Herzen vertrauen. Nun wird mir bewusst, was dein Friede in mir und in der Welt bedeutet. Danke. 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr.

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Mittwoch, 28. Oktober 2020

felsenfest hl

Losung: Wo ist ein Fels außer unserm Gott? Psalm 18,32 

Lehrtext: Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1.Korinther 3,11 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

Sturm peitscht die Wogen auf und wirft sie mit lautem Krachen gegen den hochaufragenden Felsen an der Küste. Doch er wankt nicht. Das Wasser brodelt, schäumt und zischt als würde das Meer kochen. Doch der Fels in der Brandung hält den Elementen stand. Ein faszinierendes Schauspiel für die, die am sicheren Ufer stehen. Ein Gleichnis für alle, die sich an Gott halten.

     Wo ist ein Fels in diesen unsicheren Corona-Zeiten?

     Wo ist ein Fels in Zeiten persönlicher und allgemeiner Not?

     Wo ist ein Fels außer unserem Gott? (Losung)

Meine Eltern und Großeltern haben sich in den beiden großen Kriegen des letzten Jahrhunderts an ihn geklammert und an ihm Halt gefunden so wie zahllose Menschen davor. Sie haben ihre Hoffnung und ihren Glauben auf diesen Felsen gebaut, auf den gnädigen Gott, wie er in Jesus Christus begegnet.

     Und so tue ich es heute angesichts der verschiedenen Herausforderungen, mit denen die Menschheit und mit denen ich persönlich zu kämpfen habe. Ja, die Zeiten sind in mancherlei Hinsicht stürmisch. Aber das waren sie meistens auch in der Vergangenheit. 

     Der Sturm kommt und geht, die Brandung schäumt und verebbt. Der Fels bleibt. 

Gebet mit Versen aus Psalm 18:

Ich liebe dich, HERR! Du bist meine Kraft!
Du, Herr, bist mein Fels und mein Erretter, mein Gott, meine Zuflucht und mein sicherer Ort.
Dich preise ich! Dich allein will ich rühmen.
Wer ist Gott als allein du, Herr, und wo ist ein Fels außer meinem Gott? 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr.

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Dienstag, 27. Oktober 2020

Das Ganze hl

Losung: Ich weiß wohl, es ist so: Wie könnte ein Mensch recht behalten gegen Gott. Hat er Lust, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend nicht eines antworten. Hiob 9,2.3 

Lehrtext: Der Schriftgelehrte sprach zu Jesus: Ja, Meister, du hast recht geredet! Er ist einer, und ist kein anderer außer ihm; und ihn lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und mit aller Kraft, und seinen Nächsten lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. Da Jesus sah, dass er verständig antwortete, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Markus 12,32-34 

Heute geht es um’s Ganze.
Das Ganze, liebe Leserin, lieber Leser, ist mehr als die Summe seiner Teile. Die Scherben, also Einzelteile einer Vase, sind, auch wenn sie vollständig sind, nicht die Vase. Das Ganze ist das, was alles andere umfasst, was ihm seine Qualität und seine Bedeutung verleiht. Für mich als Christ ist Gott der Eine und das Ganze, der alles, was ist, hervorbringt. Er ist der Vater aller Dinge und somit auch dein und mein Vater. Das Ganze aller Dinge, Licht und Finsternis, Freude und Leid, Leben und Tod, Liebe und Hass nenne ich Schöpfung. Gott hat sie begonnen. Er wirkt in ihr. Er wird sie vollenden. Alles ist noch im Werden. Wo er am Werk ist, ist nichts erstarrt. Auch die Bedeutung dessen, was ich als negativ erlebe, ist noch nicht offensichtlich. 

     Doch was ist die Qualität und Bedeutung dieser Schöpfung? Im Unterschied zu säkularen Wissenschaften und anderen Religionen kann ich meinem Glauben zufolge sagen: Gott hat aus väterlicher Liebe alles geschaffen, was ist und nicht aus Zufall, Langeweile oder irgendwelchen Launen. Diese Welt ist Gottes geliebte Welt und kein Werk des Teufels oder dunkler Mächte. Ja, er ist einzigartig "und kein anderer ist außer ihm." (Lehrtext)

     Nun höre ich den berechtigten Einwand: „Ja wieso dann das Leiden, die Schmerzen, die Ängste, Grausamkeiten, Krankheiten, Katastrophen und Unglücksfälle? Wie kann man da von einem guten und liebenden Schöpfer reden?

     Ich kann darauf nur meine persönliche Antwort geben: Ich lebe trotz allem, was an Leid geschieht und was ich teilweise selbst erlitten habe, gern in dieser Welt und bin dankbar, dass mir das Leben geschenkt worden ist. Warum sollte ich mit ihm streiten? (Losung) Ob das alle anderen auch so sagen können? Heutzutage töten sich mehr Menschen selbst als in Kriegen oder durch Mord und Totschlag sterben. Ich kenne ihre Gründe nicht. Aber mehr, viel mehr leben trotz aller Belastungen und Probleme weiter. Für sie bleibt des Leben lebenswert, weil anscheinend die positiven Erfahrungen die negativen überwiegen.

     Ja, ich lebe gern und das umso mehr, als ich glaube, in einer von Gott geliebten Welt zu leben und selbst von ihm geliebt zu werden. Das habe ich mir nicht ausgedacht. Das ist für mich das Zentrum der Botschaft Jesu und somit der Bibel. Diesem Gott, der mir in Jesus begegnet, kann ich vertrauen. Ihn möchte ich, wie jener Schriftgelehrte aus dem Lehrtext, wieder „lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und mit aller Kraft, und meinen Nächsten wie mich selbst.“ Das ist alles, was ich ihm geben kann.

     Das Negative, das ich oben genannt habe, gehört zu den Teilen, zu den Scherben des Lebens und der Welt. Doch Gott ist das Ganze und er ist die Liebe. Er wird auch aus den Bruchstücken wieder ein heiles Ganzes machen. 

Gebet:  Herr, du bist einzigartig. Aus dir geht alles hervor und kommt alles zum Ziel. Wann und wie, das ist deine Sache. Doch dieser Glaube hilft mir, über die vielen negativen Nachrichten hinauszuschauen. Du hast dich mir in Jesus Christus bekannt gemacht als die gute Macht, die Gutes will. Mit dieser Botschaft sehe ich diese Welt und mich selbst im Licht der Hoffnung. Das hilft mir, dich und meine Mitmenschen mit meiner kleinen Kraft zu lieben. Doch selbst dazu brauche deine Hilfe. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr.

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Montag, 26. Oktober 2020

Vom Teufel und dem Bösen in der Welt hl

 Losung: Ich, ich bin euer Tröster! Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben? Jesaja 51,12 

Lehrtext: Der in euch ist, ist größer als der, der in der Welt ist. 1.Johannes 4,4 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

wenn schon im Lehrtext heute vom Teufel die Rede ist, dann denken wir eben mal über ihn nach. Dazu bringe ich das Bibelwort in einer neueren Übersetzung (Die Gute Nachricht Bibel GNB) und in seinem Zusammenhang: 

»Den Geist Gottes erkennt ihr daran: Er bekennt, dass Jesus Christus als Mensch aus Fleisch und Blut zu uns gekommen ist. 3 Jemand, der das leugnet, hat nicht den Geist Gottes, sondern aus ihm spricht der Geist des Antichristen. Dass dieser kommen wird, habt ihr schon gehört, ja, er ist schon jetzt in der Welt. 4 Doch ihr, meine geliebten Kinder, gehört zu Gott. Ihr habt diese Lügenpropheten durchschaut und überwunden. Denn Gott, der in euch wirkt, ist stärker als der Teufel, von dem die Welt beherrscht wird.(Lehrtext)  5 Die falschen Propheten gehören ganz zu dieser Welt. Deshalb verbreiten sie nichts als menschliche Vorstellungen und Gedanken, und alle Welt hört auf sie. 6 Wir dagegen gehören zu Gott. Jeder, der Gott kennt, wird auf uns hören. Wer aber nicht zu Gott gehört, wird uns ablehnen. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist der Täuschung(1. Johannes 4,2-6) 

In Teufels Küche

Wenn du das liest und auf dich wirken lässt, was meinst du dann dazu? 
     In den antiken Religionen zur Zeit der Entstehung des Neuen Testaments waren solche Vorstellungen weit verbreitet. Sie heißen in der Fachsprache: Dualismus und Manichäismus. Man konnte sich das Böse nicht anders erklären, als dass es eben auch einen Bösen geben müsse, der es bewirkt. Denn Gott könne doch nichts Böses wollen und tun. Also wurde kurzerhand der Teufel zum Herrn der Welt erklärt, in der Menschen eben auch Böses widerfährt.

     In einem Punkt gebe ich dem Lehrtext recht: Gott, »der in uns wirkt, ist stärker«. Aber er ist nicht stärker als irgendein Teufelsphänomen, das nur in der Einbildung der Menschen existiert, sondern ganz real: Er ist stärker als die Angst, das Leid, die Schuld, die Verzweiflung und der Tod. Abgesehen vom Tod habe ich das alles selbst schon mehrfach erlebt und weiß es auch von anderen Menschen.
     Wer sich aber mit dem Teufel einlässt, und sei es nur in Gedanken oder weil er meint, es gehöre zum Glauben mit dazu, der gerät sprichwörtlich in Teufels Küche. Der muss von einem Widerspruch zum nächsten taumeln, weil die Wirklichkeit einfach zu vielschichtig ist, als dass man sie mit so einfachen Gegensätzen wie Gut und Böse, Licht und Finsternis, Gott und Teufel erklären könnte.

Wer nicht so denkt und glaubt, wird verteufelt

    Aber damit nicht genug. Alle, die nicht ebenso denken und glauben, werden gleich mitverteufelt wie es auch der Verfasser des ersten Johannesbriefs tut. Die Tatsache, dass er von anderen Christen kritisiert wurde, war für ihn der Beweis, dass diese anderen eben Lügenpropheten sein mussten, also Diener des Teufels. Wo diese Schwarzweiß-Sicht von  den Menschen und der Welt an die Macht gekommen ist, wurde sie brandgefährlich. Sie hatte im Laufe der Kirchengeschichte entsetzliche Folgen bis heute. Zahllose Menschen mussten so ihr Leben lassen, weil man diejenigen, die angeblich nicht rechtgläubig waren, mit Berufung auf solche Sätze in der Bibel verfolgt und verbrannt hat. Auch die Denkmuster und Greuel des Stalinismus und anderer totalitärer Weltanschauungen haben hier ihre Wurzeln. 

     Trotzdem ist es für nicht wenige bis heute immer wieder eine große Erleichterung, wenn es für die komplexen Probleme dieser Welt einfache Lösungen und auf schwierige Fragen einfache Antworten gibt. Besonders leicht tut man sich, wenn man solche Sätze aus der Bibel unkritisch nachspricht und auf das eigene Denken verzichtet. Das gilt dann sogar noch als Nachweis, dass man doch einen starken Glauben habe.

     Ja, ich lehne dieses Denken ab und kritisiere solch problematischen Botschaften wie die aus dem ersten Johannesbrief, denn 
     nicht der Teufel bewirkt Vulkanausbrüche, Erdbeben oder Tsunamis. Das sind natürliche Phänomene, die man heute dank wissenschaftlicher Arbeit erklären und verstehen kann. Auch Naturkatastrophen haben positive Folgen. So waren sie in der Evolution entscheidende Voraussetzungen für die Entstehung von Leben auf der Erde.     
     Und nicht der Teufel ist in die Geisteskranken gefahren. Auch solche Krankheiten sind ausschließlich natürlich erklärbar, weil entweder die Biochemie nicht stimmt, Gendefekte vorliegen oder andere Störungen im Gehirn existieren. Eine erstaunliche Zahl solcher Krankheiten ist heute dank moderner Medizin gut behandelbar, manch sogar heilbar.
     Nicht der Teufel bricht Kriege vom Zaun, sondern Menschen. Und er steckt auch nicht hinter der Corona-Pandemie oder anderen Infektionen. Auch wenn uns solche Krankheiten verunsichern, solange wir sie nicht beherrschen können.
     Nicht der Teufel spricht aus den Menschen, die eine andere Meinung und ein anderes Verständnis vom Evangelium haben, nur weil sie durch Nachdenken und ihre persönlichen Glaubenserfahrungen zu anderen Ergebnissen kommen.     
     Und nicht der Teufel herrscht über die Welt, sondern der Mensch, den die anderen Geschöpfe aus ihrer Sicht allerdings für einen Teufel halten könnten. Über den Menschen aber herrscht Gott. Ohne diesen Glauben kann man gleich alle Hoffnung fahren lassen.

Die Hölle, das sind die anderen ...

     Wir leben in einer Welt, in der wir Menschen uns gegenseitig die Hölle heiß machen, in der es aber auch immer wieder ein Stück Himmel auf Erden werden kann. »Die Hölle, das sind die anderen«, heißt ein bekanntes Zitat des französischen Philosophen Jean Paul Sartre. Da ist was dran. Aber auch ich kann für andere die Hölle sein. Was wird, hängt entscheidend davon ab, ob ich mich an Jesus orientiere oder mich von meinen negativen Gefühlen und Einstellungen leiten lasse.

     Leider wird über solche negativen Texte wie den aus dem ersten Johannesbrief in den Kirchen kaum gepredigt. Offenbar scheuen sich viele Pfarrerinnen und Pfarrer gegen solche Bibelworte öffentlich Stellung zu beziehen und sie zu kritisieren. Vielleicht haben sie Angst, die Gemeinde zu verwirren oder von evangelikalen, sogenannten bibeltreuen Christen angegriffen zu werden. Das ist ein Fehler. Denn viele, die sich nach einem jesustreuen Glauben sehnen, werden von solchen Negativbotschaften verständlicherweise abgestoßen. Bibeltreu ist nicht, wer jedes Bibelwort für unantastbar hält, sondern wer in den vielen, unterschiedlichen, von Menschen verfassten Schriften der Bibel das Evangelium freilegt: Die gute Nachricht von Gottes Liebe und Barmherzigkeit, die mit Jesus Hand und Fuß bekommen hat und uns bewegt, zu glauben, zu lieben und zu hoffen. 

     Wenn die Losung recht hat, und ich zweifle nicht daran, dann haben wir keinen Grund uns vor Menschen oder vor irgendwelchen Teufeln zu fürchten. Mag das Böse in der Welt auch groß und mächtig sein. Gott ist größer. Vieles von dem Negativen, was geschieht, macht mich sprachlos. Aber ich lasse es mir genügen, dass Gott es versteht und weiß, wie er damit umgeht, damit schließlich und endlich alles gut wird. 

Gebet:  Herr, wie soll ich wissen, was wirklich böse ist, wenn das, worunter ich im Augenblick leide, langfristig gute Folgen hat? Du »kannst und willst ja selbst aus dem Bösesten Gutes entstehen lassen. Dafür brauchst du Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.« (Dietrich Bonhoeffer) Wer sonst außer dir hat die Macht und die Kraft dazu? Darum halte ich an dir fest, auch wenn ich jetzt manches nicht verstehe. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr.

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Sonntag, 25. Oktober 2020

unerschrocken hl

Losung: Amos sprach: Ich bin ein Rinderhirt, der Maulbeerfeigen ritzt. Aber der HERR nahm mich von der Herde und sprach zu mir: Geh hin und weissage meinem Volk Israel! Amos 7,14-15 

Lehrtext: Als er aber am Galiläischen Meer entlangging, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, wie sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Kommt, folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen! Markus 1,16-17 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

»Amazja, der oberste Priester (= Bischof) in Bethel, sandte einen Boten zu Jerobeam, dem König von Israel, und ließ ihm ausrichten: »Amos zettelt mitten in Israel einen Aufstand gegen dich an! Seine Reden sind unerträglich! Er hat behauptet: ›Jerobeam wird durchs Schwert umkommen, und das Volk Israel wird aus dem Land vertrieben und in die Verbannung geführt.‹«
     Zu Amos sagte Amazja: »Du Prophet, verschwinde von hier und geh heim nach Juda! Dort kannst du mit deinen Prophetenworten dein Brot verdienen. Aber hier in Bethel ist Schluss damit! Denn hier steht der Tempel des Königs, das wichtigste Heiligtum Israels.« Amos erwiderte: »Ich bin kein Prophet, der sich bezahlen lässt, und ich komme auch aus keiner Prophetenschule. Ich bin Viehzüchter und pflanze Maulbeerfeigenbäume an. Aber der HERR hat mich von meiner Herde weggeholt und mir befohlen: ›Geh zu meinem Volk Israel und richte ihm meine Botschaft aus!‹ Und nun willst du mir verbieten, den Auftrag Gottes zu erfüllen und zu den Israeliten, den Nachkommen von Isaak, zu sprechen(Amos 7,10-15)

     Warum wird Greta Thunberg von vielen so gehasst? Vielleicht spüren sie, dass was dran sein könnte an dem, was sie sagt. Aber sie wollen das nicht wahrhaben, weil sie sich sonst ändern müssten. Warum wird Nawalny von der Regierung Putin und Assange von der Regierung Trump verfolgt? Vielleicht wollen sie nicht, dass die Wahrheit über ihre Machenschaften ans Licht kommt und geglaubt wird.

Die Paten der Pressefreiheit

     Aus den gleichen Gründen wird die Pressefreiheit in so vielen Ländern der Erde mit Füßen getreten. Und wenn es die Regierenden nicht tun, dann findet sich eine Anzahl von Verhetzten, die von der „Lügenpresse“ schwafeln und mit kruden Verschwörungstheorien die Menschen verunsichern.

     Greta Eleonora Thunberg, Julian Assange und Alexei Anatoljewitsch Nawalny sind keine Propheten. Und die kritischen Journalisten einer freien Presse auch nicht. Ich will auch nicht behaupten, dass sie, wie Amos von sich sagt, von Gott gesandt seien. Aber die kritischen Propheten des Alten Israel waren die ersten in der Geschichte der Menschheit, die sich gegen die staatliche und kirchliche Obrigkeit gestellt und unerschrocken die Botschaft gesagt haben, die sie aufgrund ihres Glaubens sagen mussten. Das war damals einzigartig und ist auch heute noch selten. Jesus selbst hat sich als einer ihrer Nachfolger gesehen und hat wie sie unter der Verfolgung der Herrschenden gelitten und sein Leben lassen müssen. Schade, dass viele Journalisten heute nicht mehr wissen, welche Paten an der Wiege der Meinungs- und Pressefreiheit gestanden haben.

Das Evangelium ist keine Kuschelbotschaft

     Nein, das Evangelium ist keine Kuschelbotschaft für die fromme Seele. Ja, es ist eine gefährliche Botschaft für die Mächtigen zu allen Zeiten und an allen Orten. Es fordert mich als Einzelnen heraus, im Sinne Jesu zu leben und Partei zu ergreifen und es fordert Staat, Gesellschaft und Kirche heraus, sich an den Worten Jesu messen zu lassen. Das möchten viele Christen nicht wahrhaben, weil sie das in Konflikte bringen könnte.

     Auch die Jünger, die Jesus berufen hat (Lehrtext), sind alsbald mit den Mächtigen in Politik und Synagoge (= Kirche) in Konflikt geraten. Einige, wie Paulus und Jakobus, der Bruder Jesu, wurden geköpft und gesteinigt. Von Petrus erzählt die Legende, dass er gekreuzigt worden sei. Die alten Mächte haben schon gespürt, dass die Botschaft vom Reich Gottes und der Glaube an den Auferstandenen ihnen gefährlich würde und deshalb mit aller Härte durchgegriffen. Aber wer kann schon denen, die sich berufen wissen, »verbieten, den Auftrag Gottes zu erfüllen«? (Amos 7,15)

     Als Jesu Jünger laut sagten: »Gepriesen sei der König, der im Auftrag des Herrn kommt!«, da empörten sich einige Pharisäer und riefen ihm zu: »Verbiete das deinen Jüngern!« Doch er antwortete: »Glaubt mir: Wenn sie schweigen, dann werden die Steine schreien.« (Lukas 19,38-40) Und zu seinen Jüngern sagte er: »Was ich euch ins Ohr flüstere, das ruft von den Dächern.« (Matthäus 10,27)

Gebet:  Herr, ich danke dir, dass wir Christen in diesem Land unseren Glauben frei leben können. Aber mache ich von der Freiheit auch den rechten Gebrauch? Stelle ich die richtigen Fragen? Lege ich den Finger in die Wunden? Bin ich bereit, auch unangenehme Wahrheiten zu sagen? Das alles muss ich mich fragen, wenn ich lese, wie die Propheten und du sich verhalten haben. Ob der Glaube heute auch deshalb für viele keinen Wert hat, weil er uns nichts mehr kostet? Gib mir den Mut, zur rechten Zeit am rechten Ort das richtige Wort zu sagen. Amen 

Herzliche Grüße, 

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Samstag, 24. Oktober 2020

Von seinem Geist motiviert hl

 Losung: Der HERR erweckte den Geist des Volkes, dass sie kamen und arbeiteten am Hause des HERRN Zebaoth, ihres Gottes. Haggai 1,14 

Lehrtext: Lass nicht außer Acht die Gabe in dir, die dir gegeben ist. 1.Timotheus 4,14 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

woher hast du deine Motivation, etwas zu tun? Das Naheliegende ist wohl, dass du die Hausarbeit machst oder auf die Arbeit gehst und dich um sonstige Dinge kümmerst, weil das eben getan werden muss. Du willst daheim das Chaos in Schach halten, am Arbeitsplatz verdienst du dein Geld und um deine Kinder oder deine alten Eltern kümmerst du dich, weil sie eben deine Kinder und Eltern sind. Meistens fragst du überhaupt nicht danach, was dich motiviert. Sondern tust das eben. Ideal wäre es, wenn du das alles gerne tun könntest. Vielleicht ist das ja bei dir überwiegend so.

     Eine inzwischen weit verbreitete Geschichte geht so: Ein Mann besucht eine mittelalterliche Großbaustelle und sieht viele Männer Steine schleppen und klopfen. Er fragt den ersten: „Was tust du da?“ „Das siehst du doch. Ich klopfe Steine.“ Er fragt den zweiten: „Was tust du da?“ „Ich verdiene hier meinen Lebensunterhalt.“ Er fragt einen dritten: „Und was tust du?“ „Ich baue eine Kathedrale.“ Alle drei Männer taten das Gleiche. Doch ihre Motivation war grundverschieden. Steine klopfen kann man auch im Steinbruch. Seinen Lebensunterhalt kann man auf verschiedene Weise verdienen. Aber eine Kathedrale baust du nur einmal im Leben.

     Was den dritten motiviert hat, war die Vision. Er hatte vor Augen, was noch nicht sichtbar war. Er sah bereits die Kathedrale, für die er Steine klopfte. Und wenn er ein guter Katholik war, dann dachte er sich vielleicht: Ich klopfe Steine für ein Werk zu Gottes Ehre und zum Heil der Menschen.

     Vermutlich war es auf der Baustelle damals vor rund 2500 Jahren in Jerusalem ähnlich (Losung). Nicht alle werden begeistert Steine geklopft haben. Und viele waren wohl „ehrenamtlich“ auf der Baustelle des Tempels tätig und machten mehr oder weniger motiviert mit. Aber ohne, dass nicht auch eine bedeutende Anzahl bereitwillig, ja vielleicht sogar begeistert am Tempel gebaut hat, wäre das Werk wohl nicht fertig geworden. Und diese Begeisterung, sagt Haggai in der Losung, hatte Gott geweckt.

     Ob Gott diesen zweiten Tempel wirklich gebraucht und gewollt hat, nachdem die Babylonier den ersten zerstört hatten, lasse ich mal dahingestellt. Damals konnte man es sich jedenfalls nicht anders vorstellen, als dass man Götter in Tempeln verehrt und ihnen dort opfert und nahe ist. Und ich denke, ähnlich verhält es sich bis heute mit den Kirchen. Gott braucht sie nicht, aber es ist ein menschliches Bedürfnis, in einem besonderen Haus zusammenzukommen und dort Gottesdienste und Rituale zu feiern. Das geht aber genauso gut an jedem anderen Ort: Unter freiem Himmel, in einer Schule oder in einem Kino.

     Nein, Tempel, Kirchen und Kathedralen braucht Gott nicht. Was er aber braucht, sind Menschen, die für die Sache Jesu begeistert sind. Die ihre Begabungen und Talente in seinen Dienst stellen (Lehrtext). Und deren Begeisterung andere ansteckt und motiviert. Doch diesen Geist schöpft niemand aus sich selbst. Er ist eine Gabe Gottes für die, die darum bitten. 

Gebet:  Herr, danke, dass es in jeder neuen Generation Menschen gibt, die für deine Sache brennen, die in sich das Feuer deines Geistes haben und sich ehrenamtlich für deine gute Nachricht einsetzen. Durch ihr Verhalten zeigen sie, dass du ein menschenfreundlicher Gott bist. Motiviere du auch mich immer wieder neu, dass ich deine Herrlichkeit verkündige und nach deinem Willen lebe. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr.

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