Freitag, 9. Oktober 2020

Nichts ist vergeblich hl

 Losung: Ich dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz. Doch mein Recht ist bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott. Jesaja 49,4 

Lehrtext: Seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn. 1.Korinther 15,58 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

»Ich habe mich vergeblich abgemüht, ich habe meine ganze Kraft erschöpft und nichts erreicht.« Kennst du solche Gedanken? Vielleicht hast du dich in deiner Ehe verausgabt und stehst am Schluss mit leeren Händen da. Oder du meinst, bei der Kindererziehung versagt zu haben. Oder beruflich. Oder in anderen Bereichen.

     Aber bist du dir da wirklich so sicher? Woher willst du wissen, welche Auswirkungen deine Mühen gehabt haben und immer noch haben? Oft ist der Erfolg nicht ohne weiteres sichtbar. Aber dann kriegen Kinder, deretwegen du dir jahrelang die Haare gerauft hast, ihr Leben doch noch in den Griff. Und warum soll nicht dein Einsatz für deine Enkelkinder noch in ferner Zukunft eine heilsame Wirkung haben? Und vielleicht hättest du ohne das Scheitern deiner Partnerschaft nicht die Freunde kennengelernt, die dir jetzt viel bedeuten und dein Leben bereichern.

     Es lohnt sich auch bei den Dingen, die für uns negativ sind, nach den guten Seiten zu sehen. In meiner Gegend gilt das Sprichwort: Nichts ist so schlecht, dass nicht auch was Gutes dabei ist. Also, worauf willst du schauen? Und gib das Vertrauen nicht auf, dass du dich nicht vergeblich abgemüht hast und dass dein Leben nicht umsonst ist. Achte dein Selbstwertgefühl und beschädige es nicht mit nutzlosem Pessimismus.

     Gedanken, mit denen sich ein Mensch selbst entwertet, sind so alt wie die Menschheit. Darum ist auch in der Bibel davon die Rede, in der heutigen Losung. Da heißt es im Zusammenhang:

     Der Herr hat zu mir gesagt: »Du bist mein Bevollmächtigter, an dir will ich meine Herrlichkeit sichtbar machen.«  Ich aber dachte: »Ich habe mich vergeblich abgemüht. Ich habe meine ganze Kraft erschöpft und nichts erreicht. Doch der Herr wird mir zu meinem Recht verhelfen und meine Mühe belohnen(Losung) Und nun hat der Herr zu mir gesagt: » Ich mache dich zum Licht für die anderen Völker, damit alle Menschen auf der Erde durch dich meine rettende Hilfe erfahren.« (Jesaja 49,3-6. GNB)

     Bei diesen Worten des sogenannten zweiten Jesaja ein halbes Jahrtausend vor Christi Geburt denken wohl die meisten an Jesus. Wem sie ursprünglich gegolten haben, ist unklar. Möglicherweise einem Mann, der „Israel“ hieß. Doch das ist nicht so wichtig. Wichtiger ist für mich, dass sich möglicherweise Jesus selbst in diesen Worten wiedererkannt hat. Und er hatte ja allen Grund, mutlos und verzweifelt zu sein. Am Ende seines Lebens heißt es, dass ihn alle (!) seine Jünger verlassen haben. Darüber hinaus wurde er von seinen Freunden Petrus und Judas verraten und verkauft. Und statt den Herrscherthron des von den Juden erhofften Messias zu besteigen, hing er zuletzt am Kreuz, wo er einen schmählichen und qualvollen Tod starb. Und doch lautet eines seiner sieben letzten Worte: »Es ist vollbracht!«. Wenn er das wirklich gesagt hatte, dann war ihm noch im Sterben bewusst, dass sein Leben nicht umsonst war. Dann kam es für ihn nicht auf einen zählbaren Erfolg an, sondern darauf, welche Wirkungen seine grenzenlose und bedingungslose Liebe haben würde. Und darum erzählt die Bibel, dass Gott ihn auferweckt und sein Leben und Sterben als sinnvoll bestätigt hat, »damit alle Menschen auf der Erde durch ihn Gottes rettende Hilfe erfahren.« (Satz nach der Losung)

     Ich lerne daraus, dass auch ich wegen der Dinge, die mir nicht gelungen sind und für die ich vergeblich gearbeitet habe, mich nicht selbst fertig machen darf. Ich soll sie an Gott abgeben und will das auch. Er kann und wird auch mein Scheitern in Segen verwandeln. Welche guten Wirkungen mein Leben haben werden, kann ich nicht übersehen. Doch ich vertraue darauf, dass Gott auf seine Weise auch durch mein kleines Leben gewirkt hat und wirkt. In ihm ist meine Mühe nicht vergeblich (Lehrtext). 

Gebet: Herr, nicht ich spreche das Urteil über mich, sondern du. Und wenn ich mich wegen meines Scheiterns selbst verurteile, so sprichst du mich frei. Denn nicht auf mein Wollen und Können kam und kommt es an, sondern darauf, was du daraus machst. Darum will ich nicht auf mich schauen, sondern auf dich. Darum will ich die Sorge um Misslingen und Gelingen an dich abgeben und unbelastet den nächsten Schritt in den nächsten Tag gehen. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr.

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2 Kommentare:

  1. DANKE Herr Löhr
    für Ihr wundervolles Gebet!
    Jedes einzelne Wort könnte meiner Seele entsprungen sein.
    So wage ich den ersten Schritt in diesen neuen Tag.

    HERR hilf, HERR lass gelingen.

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  2. .. auch ich finde das Gebet wunderschön. Ist für mich
    wie maßgeschneidert.
    Danke Herr Löhr.

    Es grüßt
    R. = Renate

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