Dienstag, 5. Januar 2021

Das Schneckenhaus hl

Losung: Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. Psalm 23,6 

Lehrtext: Jesus spricht: Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge. Johannes 10,10 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

heute beginne ich mal mit einem Kinderrätsel:

Ich gehe alle Tage aus
und bin doch überall zu Haus.

     Okay, ich geb‘s ja zu, der Vergleich mit einer Schnecke ist wenig schmeichelhaft. Aber ausnahmsweise will ich dich heute mal mit einer Schnecke vergleichen, ausnahmsweise – versprochen.

     Auf diese Idee hat mich, wie könnte es anders sein, die Losung gebracht. „Immerdar werde ich im Hause des Herrn bleiben“, heißt der letzte Satz meines geliebten 23. Psalms. Wenn ich mal am Heiligen Abend vier Gottesdienste hintereinander hatte, habe ich diesen Satz auch gesagt, und mir überlegt, ob ich nicht gleich in die Kirche umziehen solle.

     Aber „das Haus des Herrn“ ist für mich nicht der Tempel in Jerusalem noch ein Kirchengebäude, sondern mein Glaube. Ihn habe ich überall dabei wie die Schnecke ihr Haus. In meinem Glauben wohnt der barmherzige Gott und ich bei ihm. Da geht es mir gut, auch dann, wenn es mir gerade nicht gut geht. Da bin ich daheim, auch wenn ich mir unter Menschen fremd vorkomme. Da bin ich sicher, auch wenn ich mich gerade unsicher fühle. Mein Glaube ist mein Rückzugsort, wo ich zur Ruhe komme und Kraft tanke. Wo ich mich vergewissere, wem ich gehöre und wo ich zu Hause bin. Soweit, so gut.

     Doch mein Glaube ist auch zerbrechlich wie ein Schneckenhaus. Wenn er zerbricht, ist meine Seele obdachlos, ungeschützt und allein. Menschen, die mir nahe stehen, mögen mir dann Asyl geben. Aber auch das ist eine Zuflucht auf Zeit, wo ich nicht „immerdar bleiben“ kann. Darum muss Gott meinen Glauben schützen, damit ich bei ihm bleiben kann gerade dann, wenn Menschen mich verlassen.

     Auf dem Fensterbrett meines Arbeitszimmers hatte ich ein Schneckenhaus, das mich daran erinnerte, wo und bei wem ich zu Hause bin. Nach meinem Umzug ist es verloren gegangen. Vielleicht finde ich ja wieder eins, wenn der Schnee weg ist. 

Gebet: Herr, ich lebe im Überfluss und bin doch nicht satt. Wenn mir der Glaube fehlt, hungert meine Seele. Aber du bist gekommen, Leben in Fülle (Lehrtext) zu geben. Gib es auch mir. Schenke mir immer wieder neu den Glauben, damit ich weiß, wo ich zu Hause bin und wem ich gehöre. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

Und hier noch der Link zu einer Predigt zum Schneckenhaus

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1 Kommentar:

  1. Heute Nacht konnte ich nicht schlafen alle möglichen Gedanken kreisten in meinem Kopf und ich war sehr nervös,und voller Angsgefühl. Dann habe ich mich Gott anvertraut ernstlich mir bitte von diesen Ängsten befreien und ich bin mit ruhiger Seele eingeschlafen und erholt aufgestanden ohne Angst.
    Ein wichtiger Impuls zu einer einschneidenden Lebensveränderung kann der Satz sein
    Ich lebe im Überfluss und bin doch nicht satt.
    Auch das Heil und die Sicherheit in Immobilien zu suchen macht nicht satt sondern ist nur eine Scheinsicherheit von Betongold das Haus Gottes bringt den höchsten Mietzins in Form von Gutem und barmherzigen was mir folgt wenn ich im Haus des Herrn bleiben darf.
    Richard

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