Sonntag, 28. Februar 2021

Lebensmut trotzalledem (Predigt) hl

Predigt von Hans Löhr am Sonntag Reminiszere, 28.02.2021, in Thann

Predigtwort: Losung und Lehrtext vom 28.02.21 

Liebe Freunde,

wie geht's euch heute Morgen hinter eurer FFP-2-Maske? Die meisten würden mir vielleicht jetzt sagen: „Danke, gut“. Damit sagen sie im Grunde: „Ich möchte über mein Befinden nicht weiter sprechen.“ Andere, die ich besser kenne, sagen vielleicht: „Es muss gehen“. Dann weiß ich, dass sie mit Problemen zu kämpfen haben. Wieder andere sagen vielleicht: „Es geht mir den Umständen entsprechend gut.“ Und damit sagen sie: „Meine Lebensumstände lassen zwar zu wünschen übrig, aber ich komme im Großen und Ganzen zurecht.“ Und dann sind da noch die, die auf die Frage „Wie geht’s?“ antworten: „Ich lasse es mir nicht schlecht gehen.“ Auch das kann eine nichtssagende oder witzige Floskel sein. Aber nicht selten ist es eine echte Botschaft. Dann sagen sie mir damit: „Ich hätte schon Grund zu jammern. Aber damit ändere ich nichts. Stattdessen bemühe ich mich um das, was mir gut tut und hilft.“ Und das hat wesentlich mit den beiden Bibelworten für diesen Sonntag zu tun, mit Losung und Lehrtext.

In dem einen aus dem Buch des Propheten Jesaja heißt es:  

So spricht Gott: „Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.“ Jesaja 43,5 Das könnte, das sollte dein Motto und Leitspruch sein nicht nur für diesen Tag und die neue Woche, sondern für alle Tage deines Lebens. Oft genügt ja schon so ein kleiner Satz für einen großen Glauben, dass du das selbst immer wieder mal zu dir sagst: „Ich fürchte mich nicht; denn Gott ist bei mir.“

Das andere Bibelwort, der Lehrtext, stammt vom Apostel Paulus und heißt: „Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um.2. Korinther 4,8-9

Im Licht dieser beiden Bibelworte möchte ich jetzt mit dir auf unser Leben schauen. Sie sollen uns helfen, mutig und zuversichtlich in diesen Tag und in die neue Woche zu gehen. Und genau das ist doch ein wesentlicher Grund, warum wir uns heute in der Kirche treffen und Gottesdienst feiern. Christen, so meine ich, sollte man auch daran erkennen, dass sie selbst in schwierigen Zeiten zuversichtlich bleiben und sich nicht so leicht unterkriegen lassen.

Doch wovon hängt es ab, ob einer guten Mutes ist, auch wenn er mit allerhand Problemen zu tun hat? Aus meiner Sicht sind es zwei Dinge: Erstens ein gutes Verhältnis zu den Mitmenschen und zweitens eine gute Beziehung zu Gott.

Für ein gutes Miteinander in der Familie und Nachbarschaft ist jeder selbst verantwortlich. Da gilt der Satz: ‚Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.‘ Und auch das gilt: ‚Warte nicht darauf, dass andere zu dir freundlich sind, sondern komme ihnen damit zuvor.‘ Das ist das Geheimnis. Also grüße als erster, gehe auf andere zu, beginne ein Gespräch. Auch damit kann ich mir nicht alle zu Freunden machen, aber doch werden die meisten freundlich sein.

Und wie ist es mit meiner Beziehung zu Gott? Ersteinmal gehöre ich ihm, bevor ich mir noch Gedanken machen kann, wie ich mich zu ihm verhalte. Aber in gewisser Weise bin ich schon auch dafür verantwortlich, dass etwas von mir ausgeht, dass ich mich um eine gute Beziehung zu ihm bemühe. Mir jedenfalls reicht es nicht, wenn es mir nicht so gut geht und ein anderer sagt: „Kopf hoch, es wird schon wieder.“ Damit würde er meine Schwierigkeiten nicht ernst nehmen. Aber ich kann zu mir sagen: „Kopf hoch, Hans. Lass dich nicht hängen. Da ist noch ein Größerer und Stärkerer für dich da. Du kämpfst nicht allein.“

Soll es denn umsonst gewesen sein, dass ich mich als Konfirmand damit geplagt  habe, alle 12 Verse von dem Paul-Gerhardt-Lied "Befiehl du deine Wege" zu lernen? Zum Beispiel den Vers sieben:

Auf, auf, gib deinem Schmerze / und Sorgen gute Nacht, / lass fahren, was das Herze / betrübt und traurig macht; / bist du doch nicht Regente (Regierungschef), der alles führen soll, / Gott sitzt im Regimente (regiert) / und führet alles wohl.

Ja, das oder so ähnlich kann ich zu mir sagen. Oder ich kann auch aus Verszeilen wie dieser neuen Lebensmut schöpfen: „Wenn alles bricht / Gott verlässt mich nicht; größer als der Helfer / ist die Not ja nicht.“ (aus dem Lied: „Harre, meine Seele)

Solche Verse schreibt man nicht einfach mal so auf Papier. Die Dichter haben sie ihren Schwierigkeiten, ihren Nöten und ihren Ängsten förmlich abgerungen. Deshalb sind sie Kraftworte, Kraftlieder, sind sie Waffen des Glaubens, mit denen wir uns heute noch wehren können gegen die Verzweiflung und gegen das Böse. Und die Quelle, aus denen die Liederdichter ihre Verse schöpften sind Bibelworte wie unser heutiges Losungswort: „Fürchte dich nicht, denn ich, dein Gott, bin bei dir.“

Das, liebe Freunde, sind kostbare Worte, kostbare Glaubenserfahrungen. Ob sie auch für andere kostbar sind, ist nicht so wichtig. Hauptsache für dich und für mich. Vielleicht hast du daheim irgendein Werkzeug in der Küche oder im Werkzeugkasten, das du geerbt hast. Vom vielen Gebrauch ist es schon ganz abgegriffen, aber immer noch gut. Und vielleicht denkst du dann, wenn du es in der Hand hältst: „Mit diesem Hammer hat schon mein Großvater gearbeitet. Den halte ich in Ehren. Den schmeiß ich nicht weg. Der tut auch mir noch gute Dienste.“ Oder du denkst: „Mit dem Kochlöffel hat schon meine Oma gekocht. Mit dem koche ich weiter, der ist mir kostbarer als jeder neue, den ich kaufen könnte.“

Und darum sollst du auch zu dir selbst sagen: ‚Mit diesem meinem Glauben haben schon meine Eltern, Großeltern und Urgroßeltern geglaubt. Sie sind damit durch gute und schlechte Zeiten gekommen, haben daraus immer wieder von neuem Kraft geschöpft, Lebensmut und auch Freude. Diesen Glauben schmeiße ich nicht weg. Er ist mir viel zu kostbar. Mit ihm kann auch ich heute glauben. Mit ihm stehe auch ich heute auf festem Grund.‘

Nein liebe Freunde, wir sind nicht hilflos den Wechselfällen des Schicksals ausgeliefert. Wir können Gott loben und danken, wenn es uns gut geht. Wir können aber auch mit unserem Glauben widerstehen, uns nicht unterkriegen lassen und schon gar nicht klein beigeben. Dazu haben wir keinen Grund. Und wenn doch mal der eine oder andere von uns dazu keine Kraft mehr hat, dann sind immer noch wir da, die für ihn beten, die ihn begleiten, die ihm auf verschiedene Weise zeigen, dass er nicht vergessen ist.

Vorgestern war ich bei einem Schwerkranken zum Hausabendmahl. Da habe ich einen Liedvers angestimmt und der Kranke und seine nächsten Angehörigen an seinem Pflegebett haben hinter ihrer Maske leise mitgesungen. Sie konnten die Zeilen auswendig. Das war ein Augenblick, der mich sehr berührt hat. Da standen nicht mehr die Krankheit und der nahe Tod im Mittelpunkt, sondern der lebendige Gott. Da war nichts mehr von unserem Kleinglauben zu spüren, sondern von Zuversicht und Frieden. Da war für eine kleine Zeit nicht mehr von den Sorgen die Rede, sondern von Gottes Liebe in Jesus Christus. Ja, an den Umständen hat das alles nichts geändert. Der Kranke war danach noch so krank wie zuvor. Aber in uns hatte sich was geändert. Zumindest hatte ich Eindruck, dass sich unsere Gesichter aufgehellt hatten und wir alle getroster waren.

Der Apostel Paulus hat mit seinem Wort aus dem Lehrtext schon recht: Wir sind immer wieder einmal von allen möglichen Schwierigkeiten, Sorgen und Ängsten bedrängt. Aber wir geben nicht auf. Wir haben eine Hoffnung, an der halten wir uns fest. Wir haben einen Glauben, der trägt uns auch durch schlechte Zeiten. Wir haben einen Gott, der bleibt uns treu und steht uns bei auch wenn andere uns verlassen. An ihm will ich festhalten, solange es geht. Und wenn ich aus irgendwelchen Gründen das nicht mehr kann, dann wird er noch immer an mir festhalten - und an dir. Amen

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Samstag, 27. Februar 2021

frei und unbeschwert hl

Losung: Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, breitete der HERR seine Fittiche aus und nahm sein Volk und trug es auf seinen Flügeln. 5.Mose 32,11 

Lehrtext: Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren. Philipper 4,7 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

ein tolles Bild das heutige Losungswort: Sich mit dem Adler über alles erheben, was einen sonst runterzieht und beschwert. Hinauf in den Frieden Gottes (Lehrtext). Von oben nach unten blicken auf die große und meine kleine Welt. Abstand und Überblick bekommen. Und die richtigen Maßstäbe, was wirklich groß und was wirklich wertvoll ist. Was sich lohnt, dass ich mich dafür einsetze und wovon ich mich befreien kann.

Schließe, wenn du Muse hast und jetzt nicht unter Zeitdruck bist, die Augen, tauche ein in dieses Bild mit dem Adler. Und stelle dir so anschaulich wie möglich vor, wie du dich mit dem Gottesadler über alles erhebst und schwebst: frei und unbeschwert.

Gebet: Herr, du bist für mich dieser Adler. Du trägst mich auf starken Schwingen hinauf in deinen Frieden. Mit dir kann ich über allem schweben: frei und unbeschwert. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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Freitag, 26. Februar 2021

Ausnahmslos für alle hl

Losung: Siehe: Der die Berge gemacht und den Wind geschaffen hat, der dem Menschen sagt, was er im Sinne hat - er heißt »HERR, Gott Zebaoth«. Amos 4,13 

Lehrtext: Jesus betet: Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Nun wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt. Johannes 17,6-7 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie du dir wohl Gott vorstellst? Ich habe schon die tollsten Überraschungen erlebt, wenn ich mit anderen darüber ins Gespräch gekommen bin. Meine Gottesvorstellung kennst du hingegen, wenn du öfter mal die Losungsauslegungen liest. Wer und wie er ist, zeigt er mir im Evangelium von Jesus. Einen anderen kenne ich nicht.

Schon in der Bibel begegnen einem recht unterschiedliche Vorstellungen von Gott. Zur Zeit des Alten Testaments wurde er vielfach noch "HERR Zebaoth" genannt: "Gott der Streitkräfte" (Losung). Andere Völker hatten ihre speziellen Kriegsgötter. Der Gott der Israeliten war alles in einem: Schöpfer und Kriegsgott, Richter und Retter, Vater und Gesetzgeber. Zwar hatte er die ganze Welt geschaffen, aber für Juden ist er bis heute ein Nationalgott, der in erster Linie ihnen gehört und für sie und ihr Land zuständig ist.

Auch in unserem Land wurde Gott sowohl während des Ersten als auch während des Zweiten Weltkrieges als nationaler Kriegsgott missbraucht: Auf den Koppelschlössern der Soldaten stand „Gott mit uns“ und in den Kirchen wurde für die Siege auf den Schlachtfeldern gebetet, zum Beispiel in meiner bayerischen Landeskirche für „die reiche Ernte auf den polnischen Schlachtfeldern“ im Herbst 1939. Das ist noch keine 100 Jahre her. Da war die SS unverblümter, bei der auf den Uniformmützen der Totenkopf prangte als Zeichen, wes Geistes Kind die Angehörigen dieser Verbrecherorganisation waren.

Jesus hingegen erlebte Gott als "Vater Jahwe", als Vater, der für alle seine Menschen da ist." Diesen Namen Gottes hat er "offenbart" (Lehrtext) in seinen Worten, in seinen Taten, mit seinem Leben und Sterben. In ihm begegnet mir der liebende Gott, der ausnahmslos für alle da ist, der barmherzige Vater seiner Geschöpfe.

Das war damals revolutionär und hat ihm die Feindschaft der religiösen und politischen Machthaber eingebracht und schließlich den Tod. Denn wo kämen wir denn hin, wenn unser Gott auch der Gott der anderen wäre, gar unserer Feinde und wenn wir selbst den Atheisten zugestehen würden, dass sie von ihm geliebt sind? Ja, wo kämen wir hin? Vielleicht in das Land der Menschlichkeit, der Sanftmut und des Friedens.

Der Evangelist Johannes war bereits nicht mehr so weitherzig und sein Jesus auch nicht. Bei ihm spricht Jesus zu Gott von den „Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast" (Lehrtext). Da wird schon wieder ein- und ausgegrenzt. Hier die erwählten Rechtgläubigen und dort die verlorenen Kinder einer bösen Welt. Und was ist mit diesen armen Schluckern? Sind sie allesamt verworfen? Das wäre aberwitzig. Da hätte Jesus aus dem jüdischen Stammesgott nur wieder einen esoterischen Gruppengott für ein paar wenige Auserwählte gemacht. Doch dieses Mal nicht mehr für das „auserwählte“ Volk der Juden, sondern für die damals noch kleine Religionsgruppe der Christen. Ein solches religiöses und nationales Selektions- und Erwählungsdenken bringt bis heute nur Unglück über die Menschen: Religions- und Konfessionskriege, Verfolgung, Rassenwahn, Fremdenhass, Diskriminierung ...

So jedenfalls stelle ich mir Gott in Jesus nicht vor. Mit einem solchen möchte ich auch nichts zu tun haben. Aber mit dem, zu dem ich sagen kann:

Gebet: Herr, du bist der Vater aller Menschen. Du gehörst allen und alle gehören dir. Du belohnst nicht und strafst nicht. Du schenkst dich allen in deinem Sohn Jesus Christus. Du schlägst nicht, sondern heilst. Du verdammst nicht, sondern rettest. Du lässt niemanden zum Teufel gehen, sondern erlöst von dem Bösen und dem Tod. Dich preise ich und ehre ich. Dir schenke ich mein ganzes Vertrauen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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Donnerstag, 25. Februar 2021

Von ganzem Herzen ja hl

Losung: Du bist mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vor Gewalt. 2.Samuel 22,3 

Lehrtext: Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Römer 8,38-39 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

ich kann heute zu Losung und Lehrtext nur von ganzem Herzen ja sagen. Ja, ganz genauso sehe ich das auch. Ganz genauso glaube ich das auch. Ich muss nicht erst darum bitten, dass Gott mein Schutz sei. Er ist es auch ohne mein Gebet. Ich muss nicht erst darum bitten, dass mich nichts von seiner Liebe trennen möge. Das stand schon im Augenblick meiner Geburt fest und bleibt so bis zum letzten Atemzug und darüber hinaus.

Allerdings bin ich dessen nicht „gewiss“. Nein, wissen im weitesten Sinn kann ich da gar nichts. Aber ich kann vertrauen und tue das auch. Mein Vertrauen braucht keine Beweise und keine Wunder. Ich vertraue einfach, weil ich bisher meinem Gott vertrauen konnte. Er hat mich nicht im Stich gelassen und mir immer wieder aus schwierigen Situationen herausgeholfen. Er hat mich gesegnet mit Leben in einer Zeit und an einem Ort, wo es mir äußerlich so gut geht wie allen meinen Vorfahren nicht. Diese gute Erfahrung ist für mich Grundlage meines Gottvertrauens.

Nein, auch meine Bäume sind nicht in den Himmel gewachsen. Da blieb auch für mich manches zu wünschen übrig. Und auch jetzt ist nicht alles gut. Aber ich kann damit leben, kann zufrieden und dankbar sein. Ich danke ihm für meine Kinder und Enkelkinder, für die guten Begegnungen mit meinen Mitmenschen, für die Freundlichkeit und Wertschätzung, die ich von ihnen erfahre, für die Freude in der Natur an diesen sonnigen Vorfrühlingstagen, für die Musik, die Bücher und besonders für meinen Glauben. 

Ich hatte früher nicht gedacht, wie wichtig er einmal für mich werden sollte. Er wird entscheidend von diesem Satz aus dem Lehrtext bestimmt: »Nichts, weder Tod noch Leben kann mich scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, meinem Herrn.« (Römer 8,39) 

Gebet: Herr, auf deine Liebe verlasse ich mich ganz und gar. Sie trägt mich durch die Zeit zu dir. Ich muss dir dafür nichts geben, weil du sie mir ohne jede Bedingung schenkst. Doch sie bringt mich dazu, dich wieder zu lieben und deine Welt mit allen deinen Geschöpfen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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Mittwoch, 24. Februar 2021

Dankbar für das Normale hl

Losung: Ihr sollt Brot die Fülle haben und sollt sicher in eurem Lande wohnen. 3.Mose 26,5 

Lehrtext: Sie aßen alle und wurden satt und sammelten auf, was an Brocken übrig blieb, zwölf Körbe voll. Matthäus 14,20 

Liebe Leserin, lieber Leser,

biblische Zeiten war meistens Hungerzeiten. Wir machen uns heute keinen Begriff davon, welchen Wert damals Brot hatte, schlicht und einfach Brot.

Biblische Zeiten waren meisten Zeiten der Bedrängnis durch äußere Feinde. Fast immer war Israel von Großmächten besetzt. Das kleine Land spielte politisch keine Rolle. Es war nur Provinz, in der die Bewohner mit der Steuerschraube ausgepresst wurden.

In biblischen Zeiten lebten die Menschen nicht nur von ein paar Brotkrumen, sondern auch von den Worten der Verheißung: „Ihr werdet Brot in Hülle und Fülle haben.“ (Losung) Das hielt in ihnen die Hoffnung auf bessere Zeiten wach. Die Hoffnung auf Gott half ihnen durchzuhalten und sich nicht aufzugeben.

Jesus erfüllte damals in den Augen seiner Jünger, was die Menschen in Israel gehofft hatten. Menschen wurden satt, weil er sie dazu bewog, miteinander zu teilen. Gerade in den ersten, kleinen Gemeinden halfen die, die etwas hatten, denen, die nichts hatten. Die ersten Christen machten so die Erfahrung, dass der Glaube handfeste Folgen hatte: Nicht nur die Seele wurde satt, sondern auch der Leib. In Jesus erlebten sie den menschenfreundlichen Gott, der seine Geschöpfe nicht vergisst und dessen Güte überfließt.

Dieser Gott ist heute noch derselbe wie damals. Heute muss in unserem Land niemand mehr hungern. Es ist weitgehend selbstverständlich geworden, dass der Staat und auch einzelne helfen, die größte Not zu lindern. Gut, dass es geschieht, auch wenn die meisten wohl nicht mehr daran denken, dass auf diese Weise in unserer Gesellschaft die Nächstenliebe praktiziert wird, die Jesus so am Herzen lag. Man nennt das „Zivilreligion“: Menschen verhalten sich nach biblischen Werten, auch wenn sie oft nicht mehr an Gott glauben.

Ich werde mich hüten, das schlechtzureden. Im Gegenteil, ich bin froh um unsere sozialen Errungenschaften in unserem Land. Ich bin froh, dass sich die politisch Verantwortlichen in der Pandemie um uns Bürger kümmern, auch wenn nicht immer alles rund läuft. Ich sehe auch in der sozialen  Gerechtigkeit und Fürsorge Gott am Werk. Dafür bin ich dankbar. Aber genauso bin ich dankbar, dass ich durch den Glauben auch das tägliche Brot für meine Seele bekomme. Gerade in Zeiten wie diesen braucht es neben der Nächstenliebe auch die Hoffnung, dass das normale Leben wieder möglich sein wird. Wir haben es für so selbstverständlich gehalten, dass wir es erst jetzt wieder zu schätzen wissen. Denn gerade im Normalen und im Selbstverständlichen zeigt sich Gottes Segen.

Gebet: Vater unser im Himmel, du gibst uns heute das tägliche Brot. Du segnest uns mit Kraft für den Leib und die Seele. Du behütest unser Leben und schenkst uns Glauben, Freude und Zuversicht. Wir danken dir. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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Dienstag, 23. Februar 2021

Wie das Evangelium unter die Leute kommt hl

Losung: Ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich! Jesaja 6,8 

Lehrtext: So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! 2.Korinther 5,20 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

gut, dass sich bis heute immer wieder Menschen senden lassen, um das Evangelium weiterzugeben und so anderen den Glauben zu stärken. Ohne sie würde keiner von uns heute glauben können.

Ich denke, wer das Evangelium als lebensverändernde, frohe Botschaft für die Menschen von heute weitergeben will, in dem muss sie zuvor lebendig geworden sein. Der muss selbst davon im Innersten berührt sein. In der Bibel heißt es, dass das mit Gottes Geist zu tun habe. Und der weht ihrzufolge wo er will:

Da kümmert der Kindergottesdienst jahrelang vor sich hin, doch plötzlich blüht er auf, weil sich jemand traut, Neues zu wagen. Das wiederum motiviert andere zur Mitarbeit und begeistert sie für die neuen Wege. Gleiches gilt für die Jugendarbeit oder für neue Gottesdienstformen. Doch selbst in traditionellen Formen kann wieder Glaubensleben blühen, wenn in ihnen die befreiende Botschaft von Jesus lebensnah und liebevoll verkündigt wird. Anders kann ich mir nicht erklären, weshalb die Gemeinden nicht längst tot sind und der Glaubensfunke nicht gänzlich erloschen ist.

Und wie ist das bei dir? Was hat dazu geführt, dass in dir der Glaube erwacht ist? Und was trägt dazu bei, dass du bis heute auf deine ganz persönliche Art und Weise glaubst? Manches wird dir da jetzt durch den Kopf gehen. Und du wirst an den einen oder anderen Menschen denken, der für dich dabei wichtig war. Doch letzten Endes bleibt es für mich ein Wunder, dass auch heute noch Menschen auf Gott vertrauen, wie er ihnen in Jesus Christus begegnet.

Gebet: Herr, deine Botschafter waren und sind keine Heiligen. Sie haben ihre Fehler und Schwächen. Doch darauf kommt es dir nicht an. Du bringst dein Evangelium auch auf ungewöhnlichen Wegen unter die Leute. Ich danke dir für jeden, der mir im Glauben weitergeholfen hat. Und so will auch ich mich bemühen mit meinem Verhalten und dem, was ich sage dein Bote zu sein. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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Montag, 22. Februar 2021

Den Tag retten hl

 Losung: Hanna betete: HERR Zebaoth, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen? 1.Samuel 1,11

Lehrtext: Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Lukas 1,46-48 

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Ich denke gerade an dich“, - was kostet dich dieser Satz, wenn er aufrichtig ist? Gerade mal eine WhatsApp-Nachricht oder SMS. Oder, ein bisschen aufwändiger, einen kurzer Anruf oder auch eine Postkarte. Aber dem, dem du das mitteilst, kann es den Tag retten. So ein Zeichen des Interesses oder der Anteilnahme hat oft eine größere Wirkung, als man selbst denkt, auch wenn es eher klein ist. Das tut doch jedem gut, wenn er erfährt: Ich bin nicht vergessen.

Gott denkt nicht nur an dich, sagt die Bibel, sondern er hat deinen Namen in seine Hand geschrieben und dich immer vor Augen. Magst auch du eine Zeit lang nicht an ihn denken, er vergisst dich nicht. Er hat heute Nacht deinen Schlaf behütet und dich heute Morgen aufgeweckt. Er begleitet dich an diesem Tag und geht mit dir in die kommende Nacht. Er denkt nicht nur an dich, er hat dich nicht nur in seine Hand tätowiert, er ist für dich da. Er sieht und hört dich und spricht zu dir durch ein Bibelwort, ein Lied, einen Tag wie heute, der den Frühling ahnen lässt und auch dadurch, wenn dir ein anderer eine kleine Freude macht und dir mitteilt: „Ich denke gerade an dich.“

Nun liegt es an dir, auch an Gott zu denken - und an einen anderen, dem das gut tut. Aber irgendwie solltest du das beide auch wissen lassen. 

Gebet: Herr, dir bin ich nicht zu gering, dass du mich beachtest und an mich denkst. Du lässt mich das auf verschiedene Weise erfahren, solange ich mein Herz eingeschaltet habe und auf Empfang mit dir bin. So rettest du mir nicht nur diesen Tag, sondern auch den morgigen und alle Tage, an denen ich mit dir verbunden bin. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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Sonntag, 21. Februar 2021

Hoffnung und Halt hl

Losung: Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Psalm 102,26 

Lehrtext: Jesus Christus wird euch auch fest machen bis ans Ende. 1.Korinther 1,8 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer den Psalm 102 (Losung) gedichtet hatte, konnte noch nicht wissen, wie die Erde entstanden ist. Das haben wir ihm heute voraus. Aber dass auch die Erde von Gott geschaffen ist, das haben wir ihm nicht voraus, das hat der Psalmdichter eher vielen in unserem Land voraus, die von Gott dem Schöpfer von Himmel und Erde nichts wissen oder nichts wissen wollen.

Und noch etwas haben Menschen, die glauben, sei es in der Bibel oder sei es heute, ihnen voraus. Sie verlassen sich darauf, dass der allmächtige Schöpfer auch ihr Schöpfer ist. Dass Gott, der die gigantischen Himmelskörper in ihrer Bahn hält, auch ihr kleines Herz hält (Lehrtext). So können sie sich immer noch an ihn halten, wenn sie sonst keinen Halt mehr finden.

Sein ist die Kraft und die Macht und alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Sein bist auch du. Kein Wunder, dass du mit ihm an deiner Seite vor Selbstwertgefühl, Zuversicht, Energie und Lebensmut nur so strotzt. Ein Wunder wäre es nur, wenn es nicht so wäre, - wie manchmal bei mir.

Gebet: Herr, ich muss keine Angst haben, dass mir der Himmel auf den Kopf fällt, noch dass sich unter mir ein Abgrund auftut und mich verschlingt. Ich vertraue dem Leben, das du mir gegeben hast und der Welt, die du geschaffen hast. Doch am meisten vertraue ich dir. Du bist meine Hoffnung und mein Halt. Mach mich wieder fest, wenn ich schwankend werde und stärke meinen Glauben. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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Samstag, 20. Februar 2021

Auf Armen und Schultern hl

Losung: Der HERR erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her. Jesaja 63,9 

Lehrtext: Wenn er das verlorene Schaf gefunden hat, so legt er sich's auf die Schultern voller Freude. Lukas 15,5 

Liebe Leserin, lieber Leser,

treppauf, treppab – so geht es jeden Tag. Dahin und dorthin bist du unterwegs, ob du läufst, fährst oder fliegst. Du sitzt am Tag und liegst in der Nacht. Und immer, immer bist du getragen von deinem Gott auf seinen Armen. Bist du getragen von deinem guten Hirten auf seinen Schultern. Er trägt dich durch dunkle und helle Tage. Durch Freude und Leid. Wenn du schwach bist und wenn du stark bist. Wenn du ihm vertraust und wenn du ihn verloren hast. Er trägt dich durchs Leben und durch den Tod nach Hause, wo alles mit dir begonnen hat und alles vollendet wird.
Treppauf, treppab - du bist getragen, weil Er dein Vater ist. Du wirst getragen, weil Er dich liebt. Auch jetzt.

Gebet: Herr, wenn ich stark und gesund bin, meine ich, ich könnte auf eigenen Beinen stehen und aus eigener Kraft meine Wege gehen. Wenn es mir schlecht geht und ich einsam bin, meine ich, ich sei von dir und der Welt verlassen. Aber ob stark oder schwach, gesund oder krank, in Gemeinschaft oder allein – du trägst mich über Abgründe, du begleitest mich auf sonnigen Pfaden und hältst meine Hand im finsteren Tal. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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Freitag, 19. Februar 2021

Glaube & Wissenschaft: versöhnte Geschwister hl

Losung: HERR, du hast angefangen, deinem Knecht zu offenbaren deine Herrlichkeit und deine starke Hand. 5.Mose 3,24 

Lehrtext: Gott wollte kundtun, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Völkern ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Kolosser 1,27 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

wie herrlich und stark, wie groß und mächtig ist eigentlich Gott? (Losung) Vielleicht weißt du selbst eine Antwort, wenn du auf dein Leben schaust oder auf das, was dich überwältigt und begeistert. Vielleicht kannst du auch keine Antwort geben, weil es dir nicht gut geht und dir das Leben eine Last ist. Ich möchte eine Antwort geben, von der ich denke, dass sie auf alle Menschen zutrifft und die ich auch in Zukunft immer wieder einmal zur Sprache bringen werde, weil sie auf ein unfassbares Wunder hinweist:

Die Naturwissenschaft sagt: Im Augenblick des Urknalls vor 13,8 Milliarden Jahren, mit dem das Universum und damit alles begann, was wir in Erfahrung bringen können, in diesem einen Augenblick waren bereits all die Möglichkeiten enthalten, die zu der Wirklichkeit geführt haben, wie wir sie heute kennen.
Anders gesagt, dass es dich gibt, war vor jener ungeheuer langen Zeit bereits eine Möglichkeit, die mit deiner Geburt wirklich wurde. Und das gilt für alles andere auch, für alles! Sieh dich nur einmal um: Alles was du siehst, deine Mitmenschen und alle Dinge waren damals eine Möglichkeit und sind jetzt Wirklichkeit geworden.

Der Glaube sagt: In Gott waren von Anfang an alle diese Möglichkeiten und noch eine mehr, nämlich die Möglichkeit, dass es irgendwann in der Ewigkeit einmal diesen Urknall geben würde und damit die Entstehung von Raum und Zeit. Und vielleicht waren und sind in ihm auch die Möglichkeiten anderer Welten als die unseres Universums, von denen wir keine Ahnung haben und vermutlich nie etwas in Erfahrung bringen werden. Doch wie gesagt, auch die Evolution und mit ihr der Urknall, also die Schöpfung, waren eine Möglichkeit Gottes, die er zu seiner Zeit hat Wirklichkeit werden lassen.

Beide sagen: Alles war eine Möglichkeit von Anfang an. Das gilt für den Tulpenstrauß in meiner Küche genauso wie für die neunte Sinfonie von Beethoven. Für die Mücke, die im Sommer in der Sonne tanzt wie für unser Sonnensystem mit der Erde und allen Planeten. Für ein Gedicht von Eichendorff, für die Liebe unter den Menschen, für jedes Haar auf meinem Kopf, für jeden Gedanken und jedes Gefühl in mir. Auch für den Glauben, das Gottvertrauen und die Wissenschaft. Du und ich, wir sind aus unendlich (!) vielen Möglichkeiten wirklich geworden beziehungsweise geschaffen.

Die Wissenschaft sagt: Das geschah nach den Prinzipien von Zufall und Notwendigkeit.

Der Glaube sagt: Weil Gott es von Anfang an so wollte.

Die Wissenschaft sagt: Es gibt keinen Plan. Die Evolution ist blind und kennt kein Ziel.

Der Glaube sagt: Gott hat seinen Plan. Alles was ist, kommt von ihm und kehrt wieder zu ihm zurück. Nichts geht verloren. Er ist das A und das O, der Anfang und das Ziel.

Die Wissenschaft sagt: Alles in der Natur ist neutral. Nichts ist besser oder schlechter. Nichts ist gut oder böse. Nichts hässlich oder schön. Du sollst es erst einmal nur verstehen und nicht gleich bewerten.

Der Glaube sagt: Alles ist von Anfang bis Ende von Gott geliebt, wie er sich in Jesus zeigt. Alles spiegelt seine Schönheit und Macht. Alles war, ist und wird gut sein.

Aus Sicht eines Wissenschaftlers mit oder ohne Glauben lebt auch jeder Gläubige von den Errungenschaften der säkularen Wissenschaft, auch wenn ihm das nicht bewusst ist.

Aus der Sicht eines Glaubenden, wird auch ein ungläubiger Wissenschaftler von Gott gesegnet, behütet und geliebt, auch wenn er davon nichts weiß oder fühlt.

Die Wissenschaft braucht Beweise, aber kein Gottvertrauen.

Der Glaube braucht Gottvertrauen, aber keine Beweise.

Die Wissenschaft bewahrt den Glauben vor Engstirnigkeit, Irrwegen und Fanatismus.

Der Glaube hilft der Wissenschaft zur Verantwortung und Demut.

Die Wissenschaft macht im Großen wie im Kleinen ständig neue Entdeckungen, die staunen lassen und womit wir die Welt und uns selbst besser verstehen.

Der Glaube lobt und dankt Gott für diese wunderbaren Entdeckungen und Erkenntnisse im Makrokosmos wie im Mikrokosmos und dafür, dass sich unser Horizont weitet.

Wissenschaft und Glaube haben aufgrund ihrer je eigenen Voraussetzungen (Prämissen) recht. Sie betrachten die Wirklichkeit unter jeweils anderen Gesichtspunkten und können so einander ergänzen. Sie sind versöhnte Geschwister. Sie widersprechen sich nicht, weil sie verschiedene Sprachen sprechen. Ein Mensch kann, wenn er will, beide Sprachen lernen und erfährt damit eine große Bereicherung im Hinblick auf die Welt und sich selbst.

Und Jesus? Nach dem Zeugnis der Bibel und unserem Bekenntnis war er schon immer wirklich im  dreieinigen Gott. Er war sein Sohn vor aller Zeit, mit ihm untrennbar verbunden durch das Band göttlicher Liebe im Geist. Das ist er auch jetzt und wird das sein für immer. Soweit die Lehre von der Dreieinigkeit. 

Im Glauben verwirklicht er sich in dir und in mir. In ihm wohnt Gott in jedem Menschen (Lehrtext). Damit haben wir alle Teil an seinem Leben, an seiner Welt, an seinem Reich. Diese Verbindung ist unauflöslich im Leben wie im Tod.

Das sind nun alles eher theoretische Gedanken, die mit unserer alltäglichen Lebenspraxis zunächst nichts zu tun zu haben scheinen. Und doch sind sie das Fundament für unseren Glauben, unsere Liebe und unsere Hoffnung – für unser ganzes Leben. 

Gebet: Herr, dich ehre ich, dich preise ich, der du in Christus aus Liebe alles gut geschaffen hast und alles einmal zu einem guten Ende bringen wirst. Du bist
meine Hoffnung und meine Freude,
meine Stärke, mein Licht.
Christus, meine Zuversicht,
auf dich vertrau' ich
und fürcht' mich nicht.

Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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Donnerstag, 18. Februar 2021

Wie war's wirklich? hl

Losung: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber. 1.Mose 18,3

Lehrtext: Jesus sprach zu Zachäus: Ich muss heute in deinem Haus einkehren. Lukas 19,5

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich setze mal voraus, dass du die Geschichte von Zachäus kennst: Siehe Lukas 19,1-10 (Lehrtext). Sie beginnt folgendermaßen:

„Zachäus, ein sehr reicher Zolleinnehmer und Betrüger, klein von Gestalt, ist neugierig als er hört, dass Jesus durch seine Stadt Jericho kommt. Um ihn sehen zu können, klettert er auf einen Maulbeerfeigenbaum. Als Jesus unter dem Baum vorbeigeht, sieht er nach oben, sieht den Zöllner und sagt zu ihm:
‚Zachäus, ich gebe dir heute eine Chance. Wenn du niemand mehr betrügst, wenn du den Leuten ihr Geld zurückgibst, das du ihnen zu Unrecht abgenommen hast und versprichst auch sonst ein anständiger Mensch zu werden, dann bin ich bereit, heute dein Gast zu sein.‘“

Das ist doch total nett von Jesus, oder? Vielleicht aber stimmt der Anfang dieser Geschichte gar nicht und es ist ganz anders gewesen.

Jetzt bist du dran. Wie ist es denn damals in Jericho wirklich gewesen? Und wenn es anders war, wenn die Geschichte anders beginnt, kannst du dir dann denken warum? Und passt diese Geschichte zu deinem Bild von Jesus und zu deinem Bild von Gott oder doch nicht so gut? Und kennst du auch den Grund, warum Zachäus schließlich den Menschen mehr zurückgegeben hat, als er ihnen zu Unrecht abgeknöpft hatte?

Gebet: Herr, du änderst mich nicht durch Verbote. Du änderst mich nicht, indem du mir ein schlechtes Gewissen machst und ich Angst vor deiner Strafe habe. Du änderst mich durch deine Güte und Barmherzigkeit. Denn wie sollte ich dir widerstehen können, wenn du mich mit deinen Augen freundlich anblickst? Ja, ich will dir folgen, nicht weil ich muss, sondern weil ich dankbar bin. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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