Freitag, 16. April 2021

Das Babelturm-Denken hl

Losung: Nicht werde jemand unter dir gefunden, der seinen Sohn oder seine Tochter als Opfer verbrennen lässt, der Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist dem HERRN ein Gräuel. 5.Mose 18,10.12

Lehrtext: Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. Epheser 5,9-11

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Bedürfnis war zu allen Zeiten groß, an Gott vorbei etwas Magisches zu bewirken, um die eigene Angst zu bannen oder ein Geheimwissen zu erlangen, das Macht und Vorteil verschafft. Wenn man nur wüsste, was die Zukunft bringt, hätte man die Unwissenden in seiner Gewalt oder man wäre auf das vorbereitet, was hinter der nächsten Ecke lauert.

Und zu allen Zeiten hat man für den Machterhalt oder andere kriegerische Zwecke die eigenen Söhne auf dem „Altar des Vaterlands“ als Soldaten geopfert und die Töchter als „Kollateralschaden“ gleich mit verbrannt (vergleiche Losung). Auch zu unserer Zeit sind die sogenannten zivilisierten Völker nach wie vor dazu bereit. Und es fehlt nicht an klugen und vernünftigen Köpfen, die das leider rechtfertigen. 

Man achte beispielsweise nur einmal auf die anschwellenden, russlandfeindlichen Zwischentöne in den Äußerungen vieler Politiker und mancher Medien. Sie provozieren auf der Gegenseite, die sich umzingelt und unterlegen fühlt, nur umso schärfere Reaktionen. So wird eine unheilvolle Spirale in Gang gesetzt. Die Rhetorik des „Kalten Krieges“ aus der Zeit von 1945 bis 1989 kehrt zurück. Und niemand kann ausschließen, ob daraus nicht ein heißer Krieg wird. 

Jüngstes Beispiel: Der längst überfällige Abzug der 1100 Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan. Ohne Plan ist man den Amerikanern in dieses militärische Abenteuer gefolgt, weil sich die damalige rot-grüne Regierung nicht nein zu sagen traute. Sie stand unter Druck, weil sie keine deutsche Soldaten in den herbeigelogenen Irakkrieg geschickt hatte. Dafür hat man in Afghanistan den Tod eigener Soldaten in Kauf genommen, die dann am Volkstrauertag gefeiert werden. Ohne Plan zieht man sich jetzt wieder zurück. Und das Ergebnis? Die Taliban sind immer noch da und von stabilen politischen Verhältnissen keine Spur.

Vermutlich werden die meisten Leserinnen und Leser dieses Blogs meiner Einschätzung nicht zustimmen. Aber das soll mich nicht davon abhalten, zu schreiben, was ich beobachte und denke.

Wie immer ist es der Mensch, der sein Schicksal in die eigene Hand nehmen will, weil er Gott nicht zutraut, dass er die Geschicke der Völker wie auch sein eigenes lenkt. Wie immer in der Geschichte führt diese Selbstermächtigung, dieses Babelturm-Denken, diese Selbstherrlichkeit ins Unglück. Das wird auch in Zukunft nicht anders sein, als es in der Vergangenheit war und heute ist.

In dieses Schattenreich aus Hochmut und Angst mit seinen »unfruchtbaren Werken der Finsternis« (Lehrtext) fällt aus der Bibel ein Hoffnungslicht. Seine »Frucht« heißt: »Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit«. Das gilt für das Leben des Einzelnen wie für das einer Nation. Diese Frucht ist die unabdingbare, vertrauensbildende Maßnahme, die zur Verständigung, zum Interessenausgleich, zur Versöhnung und zum Frieden führt. Ohne Vertrauen aber tappen wir alle in der Finsternis der Feindseligkeit, ohne Gottvertrauen allemal.

Gebet: Herr, du hast uns Menschen die Freiheit gegeben, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Dazu hast du uns die Angst genommen, da du wieder und wieder sagst: ‚Fürchtet euch nicht!‘ Doch oft hören wir nicht auf dich und fürchten uns trotzdem. Das ist unsere große Tragödie. Überlass uns um Himmels willen nicht uns selbst. Setze deinen Willen durch, damit unserer nicht geschieht. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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3 Kommentare:

  1. Da bin ich völlig Ihrer Meinung, was die Kriege anbelangt. Die Rüstungsausgaben steigen weltweit.
    Aus Worten werden Taten. Wollen wir um Frieden beten. Afghanistan hat nichts als Leid gebracht, der Irakkrieg auch. Danke für Ihre guten Worte.

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  2. Ich stimme auch Ihrer Meinung zu und bitte mit Ihnen inständig: Herr, Dein Wille geschehe, auch in dieser Pandemie Krise.
    Ihre Auslegung ist immer wieder inspirierend, Herr Löhr. Danke!Liebe Grüße aus,dem Land zwischen den Meeren = S-H.

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  3. Danke für die Zustimmung. Dann sind wir ja schon zu dritt ;-)

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