Montag, 10. Januar 2022

Meine blinden Flecken hl

Losung: Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden! Psalm 19,13 

Lehrtext: Richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch, was im Dunkeln verborgen ist, ans Licht bringen und Sinnen und Trachten der Herzen offenbar machen wird. Dann wird einem jeden sein Lob zuteil werden von Gott. 1.Korinther 4,5        

Liebe Leserin, lieber Leser, 

in der Losung geht es nicht darum, dass ich irgendwelche unschönen Dinge in meinem Leben verstecke und verschweige, sondern dass ich schuldig werde, ohne dass mir das so richtig bewusst wird.

Da ist zum einen, was ich im Umgang mit anderen Menschen versäumt habe, zum Beispiel in der Erziehung meiner Kinder. Ja, ich bin ihnen manches schuldig geblieben. Manches weiß ich, anderes nicht. Jedenfalls habe auch ich meine sogenannten blinden Flecken wie jeder Mensch, Dinge, die ich an mir nicht bemerke, andere aber schon.

Außerdem bin ich mir sicher, dass ich mich in verschiedener Hinsicht irre, aber da ich oft nicht weiß, in welcher, sind mir meine Irrtümer nicht bewusst. Wenn sie mir aber bewusst werden, dann hoffe ich, die Größe zu haben, sie auch zuzugeben statt sie schamhaft zu verschweigen. 

Mein Irrtum in der Pandemie 

So hatte ich vor zwei Jahren zu Beginn der Pandemie noch geglaubt, es handle sich um so etwas wie eine Grippe, die durchaus auch gefährlich sein kann und an der manche sterben, die aber insgesamt nicht ganze Länder und Kontinente in Mitleidenschaft zieht. Damals schienen mir die Warnungen der Mediziner und Virologen übertrieben zu sein. Inzwischen bin ich längst eines Besseren belehrt und heilfroh, dass ich dreimal geimpft bin. Und sobald ich ein viertes Mal geimpft werden kann, werde ich mich darum bemühen.

Und dann ist da noch mein Lebensstil in Deutschland im 21. Jahrhundert. Mir ist durchaus bewusst, dass wir alle in den Industrieländern auf Kosten der Menschen in den ärmeren Ländern leben. Doch, ehrlich gesagt, ich will gar nicht so genau wissen, wie das mit den Südfrüchten ist, die ich esse, mit dem Kaffee, den ich trinke, mit der Kleidung, die ich trage oder mit dem Fleisch, das ich immer noch verzehre, auch wenn ich den Konsum reduziere. Ja, wenn schon Lebensmittel aus anderen Ländern oder Fleisch, Eier und Gemüse aus unserem Land, dann wenigstens aus biologischem Anbau oder aus möglichst artgerechter Haltung. Aber das soll mich nicht darüber hinwegtäuschen, wie sehr ich mit meiner Lebensweise in den ungerechten Welthandel und in Produktionsverhältnisse auf Kosten anderer verstrickt bin. 

Mein Lebensstil – eine Belastung

Und selbst, wenn ich mich peinlich genau bemühe, ökologisch korrekt zu leben, das Tierwohl zu beachten und meinen CO2-Fußabdruck so klein wie möglich zu halten – solange ich so „normal“ lebe wie meine Freunde und Nachbarn, solange bleibe ich in der einen oder anderen Weise eine Belastung für andere Menschen, Lebewesen und die Natur.

Zur Selbstgerechtigkeit habe ich in dieser Hinsicht überhaupt keinen Anlass und erst recht nicht zu der Haltung: „Nach mir die Sintflut“. Auch was meinen Lebensstil betrifft, lebe ich davon, dass Gott mir verzeiht (Losung). Was ich aber unwissentlich angerichtet habe, das wird dann offenbar, wenn ich in absehbarer Zeit vor ihm stehe. 

Wer kann die Rechnung bezahlen?

Nein, ich möchte das alles gar nicht so genau wissen. Aber einmal wird mir die Rechnung präsentiert. Und wenn ich dann erschrecke über die Summe, die ich nie und nimmer bezahlen kann, dann, so hoffe ich, wird Jesus sagen: „Ja, erschrecke nur. Aber fürchte dich nicht. Die Rechnung übernehme ich.“ 

Gebet: Herr, wie könnte ich glauben, leben und sterben, ohne auf deine Barmherzigkeit zu vertrauen? Ich kann mich nicht selbst rechtfertigen für das, was ich nicht richtig gemacht habe, auch wenn ich manches gar nicht weiß. Ich kann mich nicht selbst entschuldigen. Ich kann nur dich und meine Mitmenschen um Entschuldigung bitten und hoffen, dass du sie annimmst. Amen

Herzliche Grüße! 

Ihr / dein Hans Löhr 

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9 Kommentare:

  1. Danke für die Auslegung. Das ist so wahr! Danke, dass am Ende Jesus meine riesen Rechnung, mein Urteil übernimmt und sagt: "schuldig. Aber begnadet."

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  2. "Mein Irrtum in der Pandemie": Sorry, auch wenn es Ihnen nicht gefällt, es wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hierbei leider um einen mehrfachen Irrtum handeln! Die sog. Pandemie wurde übrigens schon 2019 geplant: u.a. Patentanmeldung des sog. Impfstoffes; am 19.12. 2019 (!) wurde das Gesetz zur Regelung des Sozialen Entschädigungsrechts im Bundesgesetzblatt verkündet, welches eine Entschädigung von Impf-Opfern vorsieht (ist das beruhigend?). Dazu kommen u.a. viele Lügen & Tricksereien, die bei einer tatsächlichen Pandemie nicht nötig wären. Bei einer echten Pandemie wäre weder Impfdruck, noch eine schon 2 Jahre andauernde tägliche Gehirnwäsche erforderlich, jeder würde es selbst merken. Besonders auffällige Ungereimtheiten und Widersprüche merken so langsam auch allgemein bekannte Medien.

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  4. Das ist keineswegs Verschwörungstheorie - schauen Sie nach Israel: wurde kürzlich vom bayer. Gesundheitsminister als vorbildliches Beispiel genannt - Israel hat's aber inzwischen begriffen und heben alle Beschränkungen auf, trotz sehr hoher Inzidenz - Richtig ist freilich: in einer Bibelauslegung hat das Thema eigentlich nichts verloren, aber ich habe es da nicht eingebracht, sondern lediglich richtig gestellt - Wie kann man man bei Fakten ein Problem haben ?? Übrigens: noch nicht gemerkt, dass überall, wo 2G ausschließliche Vorgabe ist, die Inzidenzen am höchsten sind? Zuletzt auf mehreren Kreuzfahrtschiffen, auf der Insel Sylt sogar 1500!, etc. etc.

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  5. ergänzender Hinweis: es ist keine Meinung oder Schlimmeres von mir, sondern es sind nachvollziehbare/belegbare Fakten für diejenigen, die aufnahmebereit sind

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  6. Lieber Herr Löhr,
    überwiegend sind Ihr Auslegungen für mich Trost und Zuversicht spendend, auch "modern", mit Anregungungen zu einem befreienden Blick für Theorie und Praxis. Heute nun haben Sie sich wieder mal in den Fokus gestellt und dürftig auf Losung und Lehrtext eingegangen. O.k., nicht jeder Tag ist gleich und ich versuche, meine Erwartungen nicht zu hoch "zu hängen". Was mich irritiert: ist es doch so, wenn ich vorm EWIGEN stehe, daß er mir meine bewußt und unbewußt begangenen "Sünden" vorhält. Glauben Sie dies? Herr Löhr, wie bringe ich es mit dem bedingungslos liebenden Gott (ihre Worte) in Einklang? Ja schon, ich habe Sie dort verstanden. Mit meinen Worten: "Christi Blut, macht alles gut" wie's in einem Gebet heißt.
    Herzliche Grüße und "Hand drauf", daß GOTTES WORT verkündigt wird (wie es die Reformierten dem Pastor vor der Predigt mit Handschlag "abfordern").

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  7. Lieber Herr Pfarrer Löhr, ich lese Ihre Losungsauslegungen schon seit einiger Zeit und ich bin sehr froh darüber. Auch Ihrer heutige Auslegung kann ich vollstens folgen. Das Sie immer wieder auf Sie persönlich Bezug nehme finde ich gut und wichtig. Wie auch sonst könnten Sie eine Losung dem Leser plastisch und verständlich darstellen wenn nicht aus Ihren Erfahrungen als Mensch. Bitte behalten Sie das so bei!

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  8. Richtet nicht vor der Zeit... hieß der Lehrtext.

    Und dann richtet der eine sich zu Beginn und ein paar Jahre in die Pandemie (sich einmal dumm und einmal erleuchtet findend), der nächste richtet die aktuell Mächtigen und ich dieses Gefasel. Summa summarum gehören wir alle in den selben Sack. Deprimierend.

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  9. Danke Gott, dass du mich perfekt gemacht hast. So habe ich es zumindest einmal weitergegeben bekommen. Ungeimpft hast du mich in diese Welt geschickt und mir auch noch einen CO2-haltigen Atem eingehaucht. Oder hast du da womöglich etwas verbockt? Sind da Fehler im Bauplan, die es zu richten gilt? Ich möchte versuchen, abzuwarten und das Urteil Dir zu seiner Zeit zu überlassen, auch wenn es mir schwerfällt.

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