Dienstag, 18. Juni 2024

Die Farbe der Gedanken und der Seele hl

Losung: Ich gab ihnen meine Gebote und lehrte sie meine Gesetze, durch die der Mensch lebt, der sie hält. Aber das Volk Israel war mir ungehorsam, und sie lebten nicht nach meinen Geboten und verachteten meine Gesetze, durch die der Mensch lebt, der sie hält. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszuschütten und sie ganz und gar umzubringen. Aber ich unterließ es um meines Namens willen. Hesekiel 20,11-14 

Lehrtext: Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. 1.Johannes 4,9 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

du kannst als Mutter und Vater deine Kinder durch Gebote und Verbote erziehen oder als Lehrerin und Lehrer damit dein Klasse leiten. Du kannst dazu überall Plakate aufhängen und gelbe Klebezettel anbringen auf denen steht, was erlaubt und was verboten ist (vergleiche Losung). Ich kenne solche Klassenräume. Aber auf diesem Weg wirst du weder den eigenen Kindern noch den Schulkindern gerecht. Und vor allem gewinnst du sie nicht für dich, dass sie verinnerlichen, was gut für sie ist. Dazu musst du dich schon selbst einbringen als Person mit deinen guten Gefühlen, mit deiner inneren Einstellung, mit deinem Engagement, deinem Humor, deinen Begabungen, - vor allem aber mit deiner Liebe. Aus dem Lehrtext erfahre ich, dass auch Gott diesen Weg gegangen ist.

Gott bringt sich ein

Da heißt es, dass er sich in Jesus Christus selbst in das Leben seiner Menschenkinder einbringt, statt nur Gebotstafeln zu beschriften und aufzustellen. Er riskiert auf diesem Weg seine Autorität, weil er darauf verzichtet, wie ein Diktator zu herrschen, der Furcht und Schrecken verbreitet, der befiehlt und verlangt, dass alle anderen ihm gehorchen. Gott entäußert sich seiner Macht. Er wird menschlich und verletzlich. Dafür stehen Krippe und Kreuz.

Im Evangelium lese ich, dass Jesus dieser Weg Gottes zu mir ist, der Weg seiner Liebe. So hilft er mir, dass ich mich in dieser Welt zurechtfinden kann. So gibt er mir einen Maßstab für meine Werturteile, macht er Geist und Seele frei. So gibt er mir Sicherheit, lässt mich vertrauen und hoffen. Das sagt mir sein Wort im Neuen Testament. Und das, liebe Leserin, lieber leser, ist das Narrativ, also die Erzählung, die mein Leben deutet und ihm einen Sinn gibt. Das will ich glauben.

Wie Gottes Wort hilft

Es hilft mir, meine Vorurteile zu durchschauen, meine Abneigungen gegen andere zu überwinden, meine Angst zu verlieren und Zutrauen zu gewinnen. Sein Wort stärkt mein Selbstvertrauen, öffnet mich für andere und verbannt Misstrauen und Feindseligkeit aus meinem Herzen.

Sein Zuspruch nimmt uns den Zwang, miteinander konkurrieren und gegeneinander kämpfen zu müssen. Mit ihm haben wir es nicht mehr nötig, uns gegenüber anderen abzugrenzen und, was fremd scheint, zu fürchten. Wir müssen uns nicht überlegen fühlen und andere demütigen. Er hilft uns, dass wir einfühlsam und verständnisvoll, hilfsbereit und aufgeschlossen, rücksichtsvoll und nachgiebig sein können. Dass wir leben und leben lassen, unsere negativen Gefühle beherrschen und auf Gewalt verzichten. Dass wir gönnen können, verzeihen und um Verzeihung bitten. Dass wir freundlich sind, guten Willens, Streit schlichten und Frieden halten. 

Das, liebe Leserin, lieber Leser, verspreche ich mir vom Glauben, verspreche ich mir von Gott, wie er mir in Jesus begegnet. Das kann ich mir versprechen, weil er es mir versprochen hat. Leider heißt das noch nicht, dass ich auch meinem Glauben gemäß lebe. Doch wenn ich immer wieder über sein Wort nachdenke, in dieser Glaubenswelt lebe, im Gebet mit ihm verbunden bleibe, dann, so hoffe ich, ändert sich in mir vieles zum Guten. Dann nimmt auf die Dauer auch die Seele die Farben meiner Gedanken an (Marc Aurel). 

Gebet: Herr, dein Evangelium, diese gute Nachricht für mich und die Welt, macht meine Seele, macht mein Leben hell. Du bist mein Hoffnungslicht, das über allem strahlt, das mir niemand nehmen darf. Auf dich will ich schauen auch in meinen dunklen Stunden. Wenn ich blind für dich werde, so heile mich, dass ich dein Licht wieder sehen kann. Wenn mich die schlechten Nachrichten dieser Zeit runterziehen wollen, so rette mich aus ihrem Sog. Wenn meine Lasten zu schwer werden, so trage du sie mit mir. Wenn mein Glaube verkümmert, so glaube du in mir. Denn du bist mein Halt und mein Trost, meine Kraft und meine Zuversicht. Auf dich vertraue ich. Amen

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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3 Kommentare:

  1. Danke, haben Sie einen gesegneten Tag!

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  2. Durch Ihren Zuspruch haben Sie mir wieder Mut und Zuversicht für den heutigen Tag gemacht. Ich möchte Ihnen dafür ganz herzlich danken. Möge der Tag gesegnet sein!

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  3. Lieber Herr Löhr, Ihre heutige Losungsauslegung spricht mir aus dem Herzen. Ich danke Ihnen dafür, da ich es selbst so klar nicht hätte formulieren können. Und Dank auch für Ihr Gebet, das eigentlich ein Glaubensbekenntnis ist. Wie wunderbar! Uns allen einen gesegneten Tag. Matthias

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