Bibelwort für Monat Oktober: "Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß." Klagelieder 3,22-23
Liebe Leserin, liebe Leser,
in diesem Bibelwort spiegelt sich die Erfahrung der Israeliten, die die Zerstörung Jerusalems im Jahr 587 vor Christus durch die Babylonier überlebt hatten wie auch die Verschleppung danach. Sie suchten damals die Schuld nicht bei ihren Feinden, sondern bei sich selbst. Sie hatten sich vermessen, sich auf ihre eigenen, militärischen Fähigkeiten zu verlassen, statt auf ihre Propheten zu hören, die ihnen Gottes Gerichtswort verkündigt hatten. So berichtet es die Bibel.
Der Gott der Verlierer
Jetzt, da das alles überstanden war, zogen sie Bilanz: Nein, ihr Gott war nicht zu den Siegern, den Babyloniern, übergelaufen. Er blieb ihnen gerade im Elend treu. Ihm allein, seiner Güte hatten sie es zu verdanken, dass ein Rest von ihnen überleben und neu anfangen konnte.
Das alles ist lange her. Hat das für unser Leben und den Glauben heute
überhaupt noch eine Bedeutung? Nun, wer will, kann daraus lernen, wie die
Menschen damals mit großen Katastrophen umgegangen sind, wie sie auch ihre negativen
Erfahrungen im Glauben gedeutet und daraus Kraft für ihr Weiterleben gewonnen haben.
Ich lerne daraus auch etwas für mich persönlich: Gerade im Leid begegnet
mir Gott nicht als mitleidloser Schicksalsgott, der über den Dingen schwebt. Gerade
in meinen Krisen und Problemen ist er bei mir (Psalm 23,4). Da halte ich mich
an seiner „Güte und Barmherzigkeit“ fest. Dazu hilft mir, wie Jesus von
Gott gesprochen und in seinem Geist gewirkt hat.
Der fast vergessene Schriftsteller Jose Orabuena hat die letzten vier Worte
unseres Bibelwortes als Titel für seinen großen Roman gewählt: „Groß ist deine
Treue“. Darin erzählt er auf berührende Weise die Geschichte der Juden in Wilna
(Vilnius), Litauen, in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Ich habe schon vor längerer Zeit dieses Buch mit großem Gewinn gelesen.
gemeinsam hoffen
Liebe Leserin, lieber Leser, darauf möchte ich gemeinsam mit dir hoffen in Freude und Leid, im Leben und im Sterben - auf Gottes Treue. Sie ist größer als alles, was ihn von uns trennen könnte. Denn seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende. Sie ist heute wieder neu und morgen und übermorgen - solange wir sind. Zu diesem Glauben, zu dieser Hoffnung weiß ich für mich keine Alternative.
Gebetslied zum Monatsspruch:
All Morgen ist ganz frisch und neu
des Herren Gnad und große Treu;
sie hat kein End' den langen Tag;
d'rauf jeder sich verlassen mag. (EG
440)
Johannes Zwick, 1496-1542, deutscher Reformator
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus:
„Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste
Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des
Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem
Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in
etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Danke auch für die heutige Auslegung! Was wären wir ohne die Treue Gottes?!
AntwortenLöschenEinen gesegneten Tag und weiter gute Besserung !!🙏
Ein wunderbarer Bibelvers für den Anfang einer neuen Woche! Ich wünsche mir, dass in schwierigen Stunden ich mich immer wieder an Gottes Treue erinnere und darauf baue. Allen einen behüteten Tag unter Gottes Geleit! Danke für Ihre Mühe.
AntwortenLöschenAmen Gott ist treu
AntwortenLöschenVielen Dank, hier eines meiner ersten christlichen Lieder - schon Jahrzehnte her:
AntwortenLöschenDie Güte des Herrn hat kein Ende, kein Ende,
sein Erbarmen hört niemals auf,
es ist neu jeden Morgen, neu jeden Morgen, gross ist deine Treue, o Herr!