Sonntag, 2. November 2025

Was gut ist hl

Wochenspruch: Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

Du wirst wohl wissen, was gut für dich ist. Und du wirst wohl auch die Erfahrung machen, dass du nicht immer nach diesem Wissen lebst, zum Beispiel was Bewegung und Ernährung betrifft oder das Zusammenleben im Großen wie im Kleinen.

Wir Menschen sind eben inkonsequent. Und wenn du jetzt einwendest: „Aber ich nicht”, dann gratuliere ich dir und bekenne: ich schon.

Doch was ist gut vor Gott? Diese Frage bewegt seit mehr als 2700 Jahren zahllose Menschen, Juden wie Christen. Auch Gläubige anderer Religionen fragen ähnlich.

Diese Frage hat der Prophet Micha (740 vor Chr. – 670 v. Chr.) gestellt und die Antwort gleich mitgegeben:
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.”

Doch weil so viele auf diesem Ohr taub sind, hat Gott aufgehört, diese Antwort einzufordern. Stattdessen hat er sie selbst in Jesus Christus stellvertretend für uns alle beantwortet: in Liebe und Hingabe. 

Und wir? Und ich? Ich bin nicht perfekt und werde es nie werden. Aber mit dem heutigen Wochenspruch habe ich einen Wegweiser und mit Jesus den Weg, auf dem er mit mir zu Gott gehen will (Johannes 14,16) - so wie ich bin.


Gebet: Ja, Herr, ich habe erfahren, dass es gut für mich ist, mich nach dir zu richten, hilfsbereit und freundlich zu sein, zu vergeben und selbst um Entschuldigung zu bitten. Ja. es braucht Mut, dir in dieser Welt zu dienen*. Und wenn ich auch damit scheitere, so will ich in deinem Namen wieder neu beginnen und vertrauen, dass du mir hilfst. Amen


Herzliche Grüße


Ihr / dein


Hans Löhr


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Hinweis zu Losung und Lehrtext
1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 
 Hinweis für Smartphone-Nutzer
So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.. Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
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Samstag, 1. November 2025

Evangelikale und evangelische Frömmigkeit: Darstellung durch Künstliche Intelligenz hl

Liebe Leserin, liebe Leser,

Gestern, am 31. Oktober, war der Gedenktag zum Beginn der Reformation durch Martin Luther.

Ich nehme dieses Gedenken zum Anlass, um auf die unterschiedliche Entwicklung des evangelischen Bekenntnisses seitdem hinzuweisen. Dazu bringe ich nicht meine eigenen Gedanken, sondern was die KI (Künstliche Intelligenz) herausgefunden hat. Das Ergebnis ist also nicht die persönliche Meinung eines Menschen, sondern die maschinelle Zusammenfassung und Auswertung von vielen Millionen (!) menschlichen Texten im Internet zum Thema.

Meine Anfrage in ChatGPT lautete: „Wie ist die evangelikale Religion in den Südstaaten der USA zu bewerten?“ Ich bekam eine umfangreiche Beurteilung, deren Zusammenfassung durch ChatGPT ich hier veröffentliche. Zugleich habe ich eine Bitte an Sie / dich: Ich würde mich über Ihre Rückmeldung in den Kommentaren freuen. Vielleicht kommt dadurch unter uns ein kleines Gespräch zu Stande.

Hier nun die Zusammenfassung von ChatGPT:

Der Evangelikalismus in den Südstaaten der USA und der von lutherischer Theologie geprägte, evangelische Glaube in Europa:

Der Evangelikalismus der Südstaaten ist kein Randphänomen, sondern ein kulturelles und religiöses System, das Millionen prägt. Er lebt aus Leidenschaft, Gewissheit und Gemeinschaft. Doch seine Stärke ist zugleich seine Schwäche: Er verwechselt die Glut der Frömmigkeit mit der Wahrheit des Evangeliums.

In seiner Grundgestalt hat der Evangelikalismus die reformatorische Einsicht in die radikale Gnade Gottes weitgehend verloren. Wo Luther die Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade bekennt, fordert der Evangelikalismus die bewusste Entscheidung des Einzelnen. Der Mensch soll „sein Herz für Jesus öffnen“, „Christus annehmen“ oder „wiedergeboren werden“. Damit wird der Glaube zu einem menschlichen Werk, und das Heil hängt am Entschluss des Willens. Das ist – theologisch gesehen – nichts anderes als eine subtile Form des Werkeglaubens, getarnt als Frömmigkeit. Der entscheidende reformatorische Gedanke, dass Gott den Gottlosen gerecht macht, ohne Vorbedingung, wird dadurch unterlaufen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Schriftverständnis. Der evangelikale Biblizismus, der die Bibel als wörtlich inspiriertes und fehlerloses Dokument versteht, verkehrt das reformatorische Prinzip sola scriptura (allein die heilige Schrift) in ein dogmatisches Korsett. Was als Ehrfurcht vor der Bibel beginnt, endet oft als geistliche Erstarrung. Der Buchstabe ersetzt den Geist. Luther aber las die Bibel nicht als Gesetzbuch, sondern als Zeugnis des Evangeliums: „Was Christum treibet (= was ihn offenbart).“ Wo der Bibeltext nicht auf Christus weist, bleibt er toter Buchstabe. Der Evangelikalismus verwechselt Autorität mit Buchstabenglaube – und verliert darüber die Freiheit des Wortes.

Besonders deutlich tritt die Verschiebung in der Deutung des Kreuzes hervor. Die evangelikale Theologie versteht den Tod Christi fast ausschließlich als stellvertretendes Strafleiden. Gott wird zum Richter, Christus zum Sühneopfer, das seinen Zorn besänftigt. Doch diese juristische Verkürzung entstellt das Evangelium. Am Kreuz begegnet uns nicht ein Gott, der Sühne verlangt, sondern ein Gott, der sich selbst in Liebe hingibt. Das Kreuz ist kein göttlicher Tauschhandel, sondern Offenbarung des göttlichen Herzens: Gott leidet, um den Menschen zu gewinnen – nicht um einen Schuldschein zu begleichen.

In der gesellschaftlichen Wirkung verbindet sich diese Theologie mit einer eigentümlichen religiösen Kultur. Die Gemeinden bieten Zugehörigkeit, Identität und Halt, besonders in einer von sozialer Unsicherheit und Traditionsverlust geprägten Region. Doch diese Identität ist häufig exklusiv. Evangelikale Frömmigkeit grenzt aus, wo sie befreien sollte. Sie erhebt moralische Gebote zu Grenzmarkierungen des Heils und bindet den Glauben eng an nationale Ideologie. Die Botschaft von der freien Gnade Gottes wird so zum Werkzeug kultureller Selbstbehauptung.

Damit entfernt sich der Evangelikalismus der Südstaaten der USA weit von der reformatorischen Mitte:

von der Freiheit des Glaubens, der Christus als alleinigen Grund kennt,

von der Demut, die alles Heil allein von Gott erwartet,

und von der Weite, die im Evangelium die Versöhnung der ganzen Welt erkennt.

Der Evangelikalismus bekennt Christus mit Inbrunst – aber nicht selten als Besitz, den es zu verteidigen gilt.

Reformation aber meint: Christus ist nicht Besitz, sondern Geschenk.

Darum gilt:

Der Evangelikalismus hält an der Bibel fest – und verliert das Evangelium.
Er ruft zur Entscheidung – und verkennt die Gnade.
Er spricht vom Kreuz – und übersieht den Gott der Liebe, der sich darin verbirgt.
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Soweit die KI (künstliche Intelligenz) nach dem Modell von ChatGPT

Also, was meinen Sie dazu? Sie können jetzt Ihre Gedanken dazu auch anonym weiter unten in den Kommentaren veröffentlichen. Ich freue mich auf eine spannende Diskussion.

Einen guten Abend und morgen einen gesegneten Sonntag,

Ihr / dein Hans Löhr

Nachbemerkung: Ich sehe einen deutlichen Unterschied zwischen der evangelikalen Frömmigkeit in den Südstaaten der USA zu der in Deutschland. Falls Interesse besteht, kann ich die KI auch dazu recherchieren lassen und das Ergebnis hier veröffentlichen.