Losung: Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unsres Gottes. Sie sind niedergestürzt und gefallen, wir aber stehen aufgerichtet. Psalm 20,8+9
Lehrtext: In keinem andern als Jesus ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig (= gerettet) werden. Apostelgeschichte 4,12
Liebe Leserin, liebe Leser,
wie du vielleicht weißt, bin ich Pazifist, jemand, der sich dafür einsetzt, dass Frieden ohne Waffen gestiftet werden soll. Ich will Frieden durch Verhandlungen und Kompromisse, durch vertrauensbildende Maßnahmen, durch wirtschaftlichen und kulturellen Austausch. Ich will ihn um der Menschen willen und nicht wegen politischer und persönlicher Interessen der jeweiligen Machthaber. Dazu wäre jetzt noch mehr zu sagen, aber ich unterlasse das aus Platzgründen. Ich bin aber Pazifist zuerst aus Glaubensgründen und nicht aus machtpolitischen Gründen. Dieses oft geschmähte Wort 'Pazifist' kommt aus den Seligpreisungen Jesu, wo es heißt: »Selig sind, „die Frieden stiften“ (= Pazifisten); denn sie werden Gottes Kinder heißen« (Matthäus 5,9).
Jesus übernimmt damit auch eindeutige Worte aus dem Alten Testament, besonders
aus den Prophetenbüchern und den Psalmen, aus denen auch die heutige Losung kommt:
»Jene verlassen sich auf Wagen (Panzer) und Rosse (Raketen); wir aber denken
an den Namen des HERRN, unsres Gottes. Sie sind
niedergestürzt und gefallen, wir aber stehen aufgerichtet« (Psalm 20,8+9).
Heidenangst statt Gottvertrauen
Er sagt bei seiner Festnahme durch die Tempelpolizei im Garten Gethsemane zu Petrus: »Stecke
dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch
das Schwert umkommen«
(Matthäus
26,52). Diese Bibelworte sollen jetzt erstmal genügen. Doch
die Heidenangst in der Bevölkerung vor den (vermeintlichen) Feinden war noch immer stärker als das Gottvertrauen. Auch
jetzt. Das
Vertrauen auf Waffen und militärische Gewalt hat nicht nur uns Deutsche immer
wieder in schreckliches Unglück gestürzt.
Auch das,
worum es zur Zeit in der Ukraine und im Nahen Osten geht, rechtfertigt aus
meiner Sicht in keiner Weise den Tod, die Verletzungen, Zerstörungen und das Leid so vieler
Menschen, der Kinder zuerst, aber auch der oft so unverantwortlichen
Erwachsenen auf allen Seiten. Wenigsten wir Christen sollten erstmal
glaubenstüchtig werden, statt „kriegstüchtig“ (Pistorius) werden zu wollen.
Pazifist aus Glaubensgründen
Ja, ich bin Pazifist aus Glaubensgründen. Und auch das glaube ich, dass wohl
die meisten Kriegstoten und ihre Angehörigen im Nachhinein ebenfalls den Krieg
verabscheuen würden. Denn wie viele von ihnen haben schon freiwillig und aus
Überzeugung ihr zumeist junges Leben preisgegeben, haben sich gern „geopfert“? Und
wer kann schon mit Gewissheit die drei Frage beantworten: Warum? Wofür? Für
wen?
Und ein Letztes: Wer von den Befürwortern von weiteren Waffenlieferungen
nach Israel und in die Ukraine kann dafür garantieren, dass der Schuss eines
Tages nicht nach hinten losgeht und sie selbst oder ihre Kinder
trifft? Vielleicht sollten wir es doch lieber mit Reden und Verhandeln versuchen,
statt mit Schießen und Verteufelung der anderen Seite. Oder weiß denn jeder so
genau, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört?
Gebet: Herr, gib uns deinen Frieden. Schenke uns Vernunft und Besonnenheit, Weitblick und Vorsicht. Vor allem aber Mitgefühl mit den „Opfern“ auf allen Seiten, damit wir das Lebensrecht der Menschen über alles andere setzen und der Logik der Gewalt abschwören. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus:
„Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste
Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des
Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem
Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in
etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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