Montag, 30. April 2018

Wie weiß ich, dass ich glaube? hl

***** Losung und Lehrtext sind vom 29.4.2018 ******

Losung: Ich bin dein, hilf mir! Psalm 119,94 

LehrtextJesus spricht: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Johannes 16,33 

Liebe Leserin, lieber Leser,

sag mal, bist du wirklich sicher, dass du glaubst? Meinst du auch, dass es richtig ist, wie du glaubst? So kannst du das überprüfen: 
Wenn du in einem Flugzeug sitzt und starke Turbulenzen die Maschine  durchschütteln und Panik ausbricht und die Passagiere schreien -
oder wenn sie dich in den Operationssaal schieben, weil ein ernster Eingriff vorgenommen werden muss, und dir die Angst die Kehle zuschnürt -
oder wenn dein Partner dich zusammenbrüllt und dir die Schuld gibt für Fehler, die er gemacht hat und dir droht mit Scheidung und Gewalt -
oder wenn es zu einem Prozess kommt, von dem viel abhängt und du nicht weißt, wie er ausgeht -
oder, oder, oder wenn Dinge passieren, die dich zutiefst erschüttern und ängstigen -
wenn du dann sagen kannst: »Herr, ich bin dein, hilf mir!« -
dann kannst du sicher sein, dass du glaubst und dass es richtig ist, wie du glaubst.
Denn mehr Glaube geht nicht, als dass du dich loslässt und dein Leben Gott gibst, weil du ihm ganz und gar vertraust, und ihn dann bittest, dir zu helfen.
     Angst, so sagt es Jesus im Lehrtext, Angst gehört zum Leben in dieser Welt dazu. Das ist normal. Aber manche besinnen sich erst dann wieder auf Gott, wenn sie von der Angst überfallen werden. Und dann werden sie hektisch und tun irgendwelche Dinge, um Gott auf sich aufmerksam zu machen. Aber sie können nicht sicher sein, dass das funktioniert. Zu ihrer Angst kommt noch die Furcht hinzu, dass Gott von ihnen nichts mehr wissen will, nachdem sie so lange nichts von ihm wissen wollten.
     Doch er will nicht irgendwelche Opfer, mit denen ich ihn bezahlen oder bestechen könnte, um mir zu helfen. Er will nicht irgendwelche Gelübde, mit denen ich ihm irgendetwas verspreche, damit er mir beisteht. Er will nicht Wohlverhalten, mit dem ich auf ihn Eindruck machen könnte. Er will mich, besser: Er will meine Einsicht und meinen Glauben, dass ich ihm sowieso gehöre und mein Vertrauen, dass er mir bedingungslos helfen wird. Dieser Glaube und dieses Vertrauen sind die besten Mittel gegen alle Arten von Angst. 

GebetHerr, was mache ich bloß, wenn ein Streit, eine Krankheit, Schulden oder andere Sorgen größer sind als meine Kraft? Was mache ich, wenn die Angst wie ein Riese vor mir steht? Ich weiß keinen anderen Weg, als mich an dich zu wenden und zu sagen: „Ich bin dein, hilf mir!“ Mögen auch die Probleme dieser Welt über meine Kräfte gehen, du hast sie überwunden. Und mit dir werde auch ich sie überwinden. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

Sonntag, 29. April 2018

Was Lieder bewirken können (Predigt) hl


Sonntag Kantate 2018, Gottesdienstvertretung in Bechhofen

"Du meine Seele singe, wohlauf und singe schön, dem welchem alle Dinge zu Dienst und Willen stehen; ich will dem Herren droben hier preisen auf der Erd, ich will ihn herzlich loben, so lang ich leben werd."
     Ich freue mich jetzt schon, liebe Gemeinde, wenn ich dieses Lied mit euch nach der Predigt singen werde. Es gehört zu meinen Lieblingsliedern. Wenn ich euch aber erklären soll, warum das so ist, komme ich ins Stocken. Denn dass uns Lieder berühren, das hat weniger mit dem Ver­stand, aber viel mit Gefühl zu tun. Lieder reichen offenbar in die Tiefenschichten der Seele; sie erreichen den Menschen noch dort, wo bloße Worte nicht mehr hinreichen. Dazu hatte ich als junger Pfarrer vor 40 Jahren ein unvergessliches Erlebnis:
     Es war einer meiner ersten Besuche im Altenheim einer fränkischen Kleinstadt. Eine Frau hatte ihren 90. Geburtstag. Sie war dement und lag in der geschlossenen Abteilung. Die Schwester führte mich an ihr Bett:
"Grüß Gott, Frau Meier!", sagte ich laut und vernehmlich, "ich bin der Pfarrer und ich will Ihnen zum Geburtstag gratulieren." Da schaute sie mich aus dem Kissen heraus misstrauisch an und sagte in unverfälschtem Fränkisch: "Du Lumbers (=Schlingel) kummst mer net in mei Bett nei (=hinein)!"
     Ich war komplett verblüfft. Auch mein zweiter Versuch, ihr zu erklären wer ich sei und was ich wolle, blieb fruchtlos. Sie wiederholte nur diesen ominösen Satz. Ganz schön verunsichert, aber auch ein wenig belustigt zog ich wieder ab. Die Schwester, dier dabei war und sich das Lachen nicht verkneifen konnte, meinte noch mich trösten zu müssen: "Machen Sie sich nichts draus, Herr Pfarrer, die Frau erkennt nicht mal ihre eigenen Angehörigen. Das geht schon bald drei Jahre so." Naja, jedenfalls wusste ich seitdem, dass ich mich bei solchen Besuchen auf allerhand gefasst machen musste.
Einige Zeit später wurde ich wieder an ihr Bett gerufen. Jetzt lag sie im Sterben. Sie war nicht mehr ansprechbar, aber ihre Angehörigen wollten bei ihrer Mutter noch einmal Abendmahl fei­ern. Ich nahm meinen Koffer mit den Abendmahlsgeräten und meinen Talar. Dann standen wir um ihr Bett und ich eröffnete die Feier mit einem Lied. Die Angehörigen sangen leise mit, die Sterbende aber schlug überraschend die Augen auf und fiel deutlich hörbar in den Gesang ein. Sie sang auch die Gesänge der Abendmahlsliturgie mit, betete die vertrauten Gebete, nahm in offenkundiger geistiger Klarheit die Hostie und den Kelch und ließ sich segnen. Kaum war die Feier vorüber, fiel sie in den alten Zustand zurück und war nicht mehr zu erreichen. Ihre Kinder hatte dieses Erlebnis richtig geschockt. Sie waren fassungslos, die Mutter nach so langer Zeit noch einmal bei Sinnen erlebt zu haben. Am nächsten Tag hörte ich, dass diese Frau gestorben sei.
     Ich will mich hüten, aus dieser Begebenheit weitreichende Schlüsse zu ziehen. Sie eignet sich nicht, damit etwas beweisen zu wollen. Aber eines meine ich doch sagen zu können: Der Schlüssel zu jener Frau waren offenbar das Lied und die vertrauten Elemente der Liturgie. Neues hatte sie nicht mehr erreicht. Aber die vertrauten Melodien und Worte haben in ihr einen Widerhall gefunden, haben eine Brücke gebaut, auf der sie uns noch einmal für ein paar Augenblicke begegnen konnte. Die Lieder haben geschafft, was bloße Worte nicht mehr schaffen konnten, sie sind bis zu ihrer, von der Krankheit verschütteten Persönlichkeit vorgedrungen.
     Ja, dass uns Lieder im Innersten berühren, das hat weniger mit Verstand, aber viel mit Gefühl zu tun. Deshalb ist es auch schwierig zu erklären, weshalb mir ein Lied gefällt. Deshalb ist es am besten, einfach zu singen. Im Predigttext für den Sonntag Kantate, welcher zugleich der Wochenspruch ist, heißt es dazu:"Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ (Psalm 98,1)
     Wir singen heute hier keine neuen Lieder. Dazu kenne ich euch zu wenig. Ich weiß nicht, welche neuen Lieder ihr kennt und ob sie euch gefallen. Mir gefallen zum Beispiel auch die alten Lieder, die wir heute in diesem Gottesdienst singen. Ich bin mit ihnen aufgewachsen. Sie sind mir vertraut. Viele Verse kann ich auswendig.
     Aber in unserem gut besuchten Lichtblickgottesdienst in Burgoberbach singen wir fast nur neue Lieder, kaum älter als 20 Jahre. Und da erlebe ich, dass stimmt, was das Bibelwort sagt. Gott tut tatsächlich Wunder, weil da plötzlich aus dem ganzen Landkreis Menschen kommen, die sich in einer Kirche und in einem Gottesdienst wie diesem nicht mehr wohl fühlen. Da sind mehr Menschen als man denkt, die gerne ihren Glauben feiern und leben möchten. Aber sie können mit den alten Formen nichts anfangen, weil sie ihnen nichts mehr sagen.
     Ein Pfarrer im schwarzen Talar ist für sie abgehoben. Eine traditionelle Gottesdienstordnung ist für sie ein Buch mit sieben Siegeln. Orgelmusik hören sie auch sonst im Alltag nicht. Sie kommen sich in einem Kirchengebäude fremd vor, haben aber keine Probleme, in ein Schulhaus zu gehen und dort Gottesdienst zu feiern. Sie fühlen sich von zeitgenössischer Musik angesprochen, von Rhythmen und Instrumenten, die sie auch aus dem Radio kennen. 
     Und plötzlich sind sie da, die wir sonst in unseren Kirchengottesdiensten immer so schmerzlich vermisst haben. Für mich ist das ein Wunder, welches auch mit den neuen Liedern zu tun hat, die wir da singen und die denen, die kommen, gut tun.
Soll man nun die traditionellen Kirchengottesdienste abschaffen und nur noch solche Lichtblickgottesdienste feiern? Das wäre ein Fehler. Ich meine, eine ganze Zeit lang muss es noch beides nebeneinander geben. Noch gibt es Leute in unseren Dörfern, die sich in einem Gottesdienst wie diesem hier in der Kirche zu Hause fühlen. Doch gleichzeitig gibt es noch mehr, die sich nach einem zeitgemäßen Gottesdienst sehnen, wo sie mit ihrem Leben heute vorkommen. Und so meine ich, ein Kirchenvorstand hat Verantwortung für beide, für die, die das Traditionelle lieben genauso wie für die, die sich für ihren Glauben neue Formen wünschen. Beides nebeneinander anzubieten ist nicht einfach. Aber es geht. Und der Zuspruch und die Begeisterung sind einfach beglückend.
     Ich erlebe Singen als etwas Befreiendes. Im Musikunterricht in der Schule wurde es mir fast verleidet. Später habe ich es gerade in den Gottesdiensten wieder gelernt. Es tut einfach gut, sich so richtig auszusingen, seine Freude herauszusingen und seinen Kummer, die Sehnsüchte und die Ängste, die Bitten und den Dank. Doch das klappt nur, wenn ich auch wirklich den Mund aufmache und laut singe statt verschämt und verdruckst vor mich hin zu flüstern.
     Jeder, der gern im Gottesdienst singt, hat wohl so seine speziellen Lieder. Und wenn einem die Predigt nicht's sagt, so ist es doch meistens ein Lied, das wieder aufbauen kann. Oft hilft es mir, mich von der Melodie tragen und von den Worten ansprechen zu lassen. Ich muss nichts Eigenes erfinden. Ich kann mich aber mit meinen Gefühlen wiederfinden in dem, was Menschen vor mir geglaubt und gehofft haben. Und wenn es mir bei einem traurigen Anlass die Sprache verschlägt, dann sind es nicht zuletzt Liedverse, die dazu beitragen, dass Leid und Tod nicht das letzte Wort haben.
Darum: „Singt dem Herrn alte und neue Lieder, denn er tut Wunder!“ Amen

Samstag, 28. April 2018

Traufrage an Gott hl

Losung: Das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Jeremia 31,33 

LehrtextPaulus schreibt: Ihr seid ein Brief Christi durch unsern Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes. 2.Korinther 3,3 

Liebe Leserin, lieber Leser,

falls du den Bund fürs Leben eingegangen, also kirchlich getraut bist, kannst du dich noch an die Traufragen erinnern, die damals an dich und deinen Partner gerichtet worden sind? Diese Fragen werden in der Regel Braut und Bräutigam seit vielen Jahrzehnten gestellt: »Romeo, willst du Julia, deine Frau, die Gott dir anvertraut hat, als deine Ehefrau lieben und ehren und die Ehe mit ihr nach Gottes Gebot und Verheißung führen in guten wie in bösen Tagen bis der Tod euch scheidet, so antworte: „Ja mit Gottes Hilfe!“ Und die gleiche Frage wird dann auch an Julia gerichtet.
     Doch wie ist es, wenn Gott mit dir den Bund fürs Leben eingehen will? Welche Frage wird dann ihm gestellt? Vielleicht diese: „Herr, willst du mich, der ich mich dir anvertraue, lieben und ehren und den Bund mit mir nach deinem Gebot und deiner Verheißung führen in guten wie in bösen Tagen bis zu meinem Tod und darüber hinaus?“ 
     Nun, Gott hat diese Frage längst beantwortet, längst bevor ich sie stellen konnte. Jesus ist seine Antwort für mich. Durch ihn sagt er: "Du sollst mein Mensch sein und ich will dein Gott sein." Doch nun fragt er mich umgekehrt: „Hans, willst du mich, dem du vertrauen kannst, als deinen Gott lieben und ehren und nach meinem Gebot und meiner Verheißung den Bund fürs Leben mit mir eingehen in guten wie in bösen Tagen bis zu deinem Tod und darüber hinaus?“
     Was soll ich da antworten? Ich kann genauso wenig wie bei einer kirchlichen Trauung eine Garantie geben, dass ich das alles auch so tun werde. Ich kann auch in diesem Fall nur sagen: „Ja, mit deiner Hilfe.“ Denn ohne seine Hilfe ist mein Ja nicht viel wert. Ich kann zwar sagen, was ich will und was ich beabsichtige, aber im Unterschied zu Gott kann ich nicht sagen, dass mir das auch gelingt. Ich brauche ihn, selbst für mein Ja, selbst für mein Vertrauen, selbst für meinen Glauben. Denn ohne ihn ist es mit alledem nicht so weit her. Ich bin darauf angewiesen, dass er mir den Glauben "ins Herz gibt und in meinen Sinn schreibt." (Losung)
     Damit hat auch zu tun, was Paulus im Lehrtext sagt. Wir, so schreibt er, sollen ein „Brief Christi“ sein, ein Empfehlungsschreiben für den Glauben. An unserem Leben und unserem Glauben sollen andere ablesen können, dass Gott längst auch mit ihnen einen Bund fürs Leben eingegangen ist und sie nun fragt, ob auch sie das wollen. Doch auch dieser Brief ist nicht mit der Tinte unserer Glaubenserfolge geschrieben, sondern mit Gottes Geist. Er ist es, der letztlich bewirkt, ob jemand diesen Brief liest und beantwortet.

Gebet: Herr, du hast dich an mich gebunden. Du bist es, der die Gemeinschaft mit mir will. Du, der Schöpfer von Himmel und Erde, willst mein Gott sein. Das kann ich nicht begreifen. Aber ich will es als dein Geschenk annehmen, das meinen Verstand übersteigt. Und so will auch ich die Gemeinschaft mit dir. Du sollst mein Gott sein und ich will dein Mensch sein. Nichts mehr soll mich trennen von dir und deiner Liebe, auch nicht der Tod. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Freitag, 27. April 2018

Die Seele erinnern hl

Losung: Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Psalm 103,2 

LehrtextGelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Epheser 1,3 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie geht Glauben? Vielleicht hat dich das schon mal jemand gefragt oder du fragst dich das zurzeit selbst. Das Patentrezept habe ich auch nicht. Aber ich kann sagen, wie Glauben bei mir geht. Und das hat ganz viel mit dem Vers aus der heutigen Losung zu tun. Wenn ich das befolge, was da steht, wenn ich zu meiner Seele, also zu mir selbst sage »Lobe den Herrn und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat«, dann fange ich meine Seele wieder ein, wenn sie auf dem Pferd des Zweifels davongaloppieren will. Dann ziehe ich sie wieder aus dem Brunnen der Depression und aus dem Sumpf der Enttäuschung. Gerade dann, wenn es meiner Seele nicht gut geht, ist dieser Satz aus der Losung mehr als Gold wert.
     Denn genau das hilft mir, dass ich mich an das Gute erinnere, das Gott mir in meinem Leben bisher getan hat und mir zugleich des Guten bewusst werde, das er in diesem Augenblick für mich tut. Denn das ist ja wohl klar, wenn ich nicht gut drauf bin, dann sind es Einzelheiten, die einen Schatten auf mein Leben werfen. Aber aufs Ganze gesehen, sieht's dann doch wieder anders aus. Ich jedenfalls möchte beispielsweise in keinem anderen Land leben, zu keiner anderen Zeit und letztlich auch nicht mit anderen Problemen als denen, die ich zur Zeit habe. Und ich meine auch, dass stimmt, was der Lehrtext sagt: Wer so reden kann wie in der heutigen Losung und wer dadurch im Glauben gestärkt wird, der ist »gesegnet mit allem geistlichen Segen durch Christus«.

Gebet: Ja, Herr, jetzt, da ich die heutige Losung lese, wird mir wieder bewusst, wie sehr ich von dir gesegnet bin und wie sehr du mir bisher geholfen hast. Und darum will ich nicht undankbar sein, indem ich mir von meinen gegenwärtigen Schwierigkeiten den Blick auf dich verstellen lasse. Ich will dich loben und zu meinen Problemen auf Abstand gehen, dann werden sie kleiner und du tauchst dahinter wieder auf in deiner Kraft und Herrlichkeit. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr


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Donnerstag, 26. April 2018

Licht im Knast hl

LosungJosef blieb im Gefängnis, aber der HERR war mit ihm. 1.Mose 39,20.21 

LehrtextDas Licht scheint in der Finsternis. Johannes 1,5 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich muss es einfach wieder mal sagen: Die Geschichte von Josef und seinen Brüdern ist für mich die schönste Geschichte der Welt. Man kann sie in der Bibel im 1. Buch Mose Kapitel 37 sowie 39 bis 50 nachlesen, man kann sie in Thomas Manns umfangreichem Roman-Werk „Joseph und seine Brüder“ lesen (oder als Hörbuch anhören), man kann sie sich in dem sehenswerten Walt Disney Zeichentrickfilm „Joseph, König der Träume“ anschauen. Ich finde, jeder sollte diese Geschichte kennen, ob er glaubt oder nicht. Sie gehört zum Glaubenserbe von Juden und Christen genauso wie zum kulturellen Erbe der Menschheit.
     Nun kann ich hier nicht alle 13 Kapitel aus dem ersten Mosebuch nacherzählen. Ich setze also voraus, dass Josef von seinen eifersüchtigen Brüdern als Sklave nach Ägypten verkauft worden ist, dort den Verführungskünsten seiner Herrin widerstand, von ihr fälschlich beschuldigt wurde und daraufhin im Gefängnis gelandet ist. Da sitzt er nun schon jahrelang. 
     Eigentlich gab es für einen ausländischen Sklaven in einem Gefängnis des alten Ägyptens nicht die geringste Aussicht, jemals noch frei zu kommen. »Aber der Herr war mit ihm« (Losung). Wo wir Menschen mit unseren Möglichkeiten am Ende sind, da fangen seine Möglichkeiten erst an. Doch um im Leben eines Menschen etwas zum Guten zu ändern, nutzt Gott nicht zuletzt den Glauben. Josef hatte unbeirrt an Gott festgehalten. Das war letzten Endes für ihn die Tür in die Freiheit. In jenem Zeichentrickfilm kommt das in einem Lied zum Ausdruck, das Josef im Gefängnis singt und dessen Kehrvers heißt:
Du weißt es besser als ich.
Du kennst den Weg.
Ich setz' mein Vertrauen in dich,
aus tiefem Dunkel führst du mich;
denn du weißt es besser als ich.
     Plötzlich »scheint Licht in der Finsternis« (Lehrtext), in der Finsternis eines Gefängnisses, einer Krankheit, einer privaten Katastrophe, in der Finsternis eines Herzens genauso wie in den Finsternissen dieser Welt. Plötzlich scheint Licht in der Finsternis des Stalls von Bethlehem und in der Finsternis des Grabes von Jerusalem. Und auch für dich und für mich wird es wieder hell, wenn es in und um uns finster geworden ist. Dann gilt, was Josef singt: "Aus tiefem Dunkel führst du mich." Denn »in seinem Licht sehen wir das Licht« (Psalm 36,10), das die Schatten der Finsternis vertreibt.

Gebet: Herr, wenn ich in der Finsternis meiner Sorgen und meiner Enttäuschungen gefangen bin, ist es schwer zu glauben, dass du mit mir bist und mich wieder ans Licht führen wirst. Aber wie ich mitten in der Nacht glaube, dass die Sonne wieder aufgeht, weil es gestern so war und alle Tage davor, - so will ich auch in meiner Finsternis gegen den Augenschein glauben. Dein Licht wird auch meine Schatten wieder vertreiben. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Mittwoch, 25. April 2018

gegeben und genommen hl

Losung: Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt! Hiob 1,21 

LehrtextWir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. Römer 8,28 

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Es war nur ein Kreislaufzusammenbruch“, sagte sie, „aber als ich da am Boden lag, wusste ich noch nicht, was es war und wie es werden würde. Und dann betete ich: Herr, wenn du willst, dass ich jetzt gehen soll, ich bin bereit. Du gehst ja mit. Du hast mir mein Leben gegeben, du wirst es auch wieder nehmen. So oder so - ich gehöre dir.“ Ja, sie kannte das Wort von Hiob aus der heutigen Losung, mehr noch, sie hatte es sich zu eigen gemacht. Das ist für mich Glaube, dass ich mir bestimmte Worte der Bibel zu eigen mache, um damit zu leben und, wenn es sein muss, zu sterben. 
     Ob ich auch so beten könnte, wenn es einmal soweit ist? Ich denke, das hängt davon ab, wie sehr der Glaube mein Leben bestimmt, ob ich tief in mir eine lebendige Beziehung zu Gott habe. Der Apostel Paulus sagt im heutigen Lehrtext dazu: ‚Das hängt davon ab, ob du Gott liebst.‘ 
     Ich weiche solchen Gedanken nicht aus. Sie helfen mir, vorbereitet zu sein. Und vielleicht ist es ja möglich, in Frieden und mit einem Lob auf den Lippen (Losung) zu gehen statt in Panik und mit einem Fluch. Doch bis es soweit ist, will ich Gott an jedem Tag loben, den er mir gibt, und sagen:
     
Gebet: Herr, es stimmt, alles was ich bin und habe, hast du mir gegeben. Wenn ich's recht bedenke, bin ich reich gesegnet. Dafür lobe ich dich und dafür danke ich dir. Ich weiß, das alles ist nicht mein Besitz, auch mein Leben nicht. Du hast es mir geliehen, dass ich sorgfältig damit umgehe und dir einmal wieder zurückgebe, was dir gehört. Doch bis dahin, will ich mich meines Lebens und aller Dinge freuen, die du mir gibst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Dienstag, 24. April 2018

grenzenlos hl

Losung: HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Psalm 36,6 

Lehrtext Gott, der reich ist an Erbarmen, hat uns in seiner großen Liebe, die er uns entgegenbrachte, mit Christus zusammen lebendig gemacht, obwohl wir tot waren in unseren Verfehlungen - durch Gnade seid ihr gerettet. Epheser 2,4-5 

Liebe Leserin, lieber Leser,

grenzenlos, so weit der Himmel ist, grenzenlos, soweit die Wolken ziehen, ist unser Gott in seiner Güte und Liebe, in seiner Wahrheit und Barmherzigkeit. Nur wir Menschen, auch solche in der Bibel, möchten ihm gern Grenzen setzen und bestimmen, wer zu ihm gehört und wer nicht, wer ihm recht ist und wer nicht, wer rein ist und wer nicht, wer gerettet wird und wer nicht ...
     Aber das macht doch Gott aus, dass er grenzenlos ist, grenzenlos großzügig, grenzenlos hilfsbereit, grenzenlos geduldig.Und das macht eine Sekte aus, dass sie sich gegen die böse, verlorene Welt da draußen abschottet und sich selbst für erwählt und gerettet hält.
     Ich glaube, unser „Gott, der reich ist an Erbarmen“ (Lehrtext), hat ein weites Herz für alle seine Geschöpfe. Er rettet "durch Gnade", durch seine liebevolle Zuwendung, und nicht aus Berechnung. Und ich habe bis jetzt noch nicht herausgefunden, wer denn von seiner Gnade ausgeschlossen sein soll. Denn das ist ja das Wesen der Gnade, dass Gott sich ohne Voraussetzung und ohne Vorbedingung dir und mir zuwendet. 
     In der Kirchengeschichte haben sich immer wieder Religionsführer zwischen Gott und seine Geschöpfe gezwängt mit der Anmaßung, seine Gnade verwalten und festzulegen zu können, wem sie gebührt und wem nicht. So haben sie viel seelische Not über Menschen gebracht und die Angst vor einer vermeintlichen Verdammnis geschürt. Sich selbst haben sie natürlich für gerecht erklärt und behaupteten, Gottes Gnade würdig zu sein. Doch ihre Macht ist gebrochen und sie befinden sich auf dem Rückzug. Nun kann man ihnen ungestraft und ohne Angst ins Gesicht lachen ob ihrer komischen Hüte und merkwürdigen Gewänder, ob all dem Getue, Gehabe und Gewese. Unser grenzenloser Gott lässt sich von niemandem Grenzen setzen. Er ist in jeder Hinsicht frei und er möchte auch, dass seine Kinder in "herrlicher Freiheit" (Römer 8,21) leben. Nur ich selbst setzte meinem Glauben Grenzen, wenn ich anderen abspreche, Gottes Kinder zu sein.
     Es wäre schön, wenn ich meinem grenzenlosen Gott auch grenzenloses Vertrauen entgegenbringen könnte. Denn genau das wäre ihm angemessen und würde mich befreien aus aller Enge und Angst.

Gebet: Herr, ich stelle mich aufrecht vor dich hin, öffne weit meine Arme und lasse mich von dir beschenken mit deiner Güte, Liebe und Wahrheit. Alles, was mich eng und klein macht, lasse ich hinter mir. Alle Zweifel, alle Sorgen und alle Angst lasse ich jetzt los und bin ganz da für dich. Lass mich deine Gegenwart spüren, dass ich immer wieder unbeschwert und voll Zuversicht sein kann. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Montag, 23. April 2018

Wirf mit aller Kraft hl

Losung: Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen. 4.Mose 24,17 

LehrtextAlle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. 1.Petrus 5,7

Liebe Leserin, lieber Leser,

hast du's schon mal getan? Hast du schon mal deine Sorgen auf Gott geworfen? Im Lehrtext steht nicht, dass man sie Gott sagen, sondern dass man sie auf ihn werfen soll. Doch wenn ich abends im Bett liege, wie soll ich da noch Sorgen werfen? Im Liegen geht das nicht. Meiner Meinung nach geht das am besten an einem Weiher, einem See oder am Meer. Ich hebe einen „Sorgenstein“ vom Boden auf, gebe ihm den Namen der Sorge, die mich besonders belastet, und werfe ihn mit aller Kraft so weit es geht aufs Wasser hinaus. Und dabei sage ich zu Gott: 

Gebet: „Ich tue jetzt, was du sagst. Ich werfe meine Sorge auf dich. Nimm sie mir ab, dass ich wieder frei werde von dieser Last, die schon so lange mein Herz bedrückt. Kämpfe du nun meinen Kampf. Sorge du nun für meine Sorge. Trage du nun meine Last.“ 

     Ich behaupte, dass dir danach leichter ums Herz ist. Freilich lösen sich durch diese Aktion deine Sorgen nicht in Luft auf. Aber jetzt bist du damit nicht mehr allein. Jetzt hast du Gott, der dir deine Last abnimmt oder dir wenigstens beim Tragen hilft. 
     Aber wie ist es, wenn du zum Beispiel große Schulden hast. Die Bank wird sie dir nicht einfach erlassen. Du wirst dafür einstehen müssen. Das ist nach den Spielregeln unserer Welt auch recht und billig. Aber deswegen musst du dich nicht von ihnen erdrücken lassen. Du hast zumindest in unserem Land die Möglichkeit, zur Schuldnerberatung der Diakonie oder der Caritas zu gehen, wo dir ein Weg gezeigt wird, wie du im Lauf der Zeit wieder schuldenfrei werden kannst. Vielleicht wirst du deinen bisherigen Lebensstandard nicht halten können. Aber das ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass du ohne diese drückende Last leben kannst, eine Perspektive hast und auch auf niedrigerem finanziellen Niveau dich deines Lebens wieder freuen kannst.
     Wirf deine Sorgen auf Gott. Gib sie ihm ab. So wird dein Kopf und dein Herz wieder frei für Lösungen, die du sonst nicht sehen kannst.
     
Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Sonntag, 22. April 2018

Wessen Meinung mir wichtig ist hl

​​Losung: Auf dich, HERR, mein Gott, traue ich! Hilf mir von allen meinen Verfolgern und errette mich. Psalm 7,2 

LehrtextJesus betet: Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Johannes 17,15 

Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist nur gut, dass ich nicht weiß, was andere alles über mich sagen oder schon gesagt haben. So dick ist mein Fell auch wieder nicht, dass negatives Gerede über mich einfach so abtropfen würde. Auch wenn gilt, dass der, der austeilt, auch einstecken muss, so trifft mich doch manche Kritik besonders, wenn sie in meinen Augen ungerechtfertigt ist. So ging es schon den Menschen der Bibel. So ging es David im Psalm 7, aus dem das heutige Losungswort kommt. Und auch Jesus nimmt in seinem Gebet seine Freunde in Schutz und bittet Gott, dass er sie vor Nachstellungen und Schlimmerem bewahren möge.
     Aber so ist nun mal die Realität, dass über jeden geredet wird und meistens nicht gerade Freundliches. Und wenn man nichts findet, dann heißt es: ‚Der tut immer so scheinheilig. Aber der hat bestimmt auch Dreck am Stecken.‘ Weil das schon seit biblischen Zeiten so ist, deshalb gibt es ja auch das 8. Gebot: „Du sollst nichts Falsches behaupten von deinem Nächsten.“
     Würde ich nicht glauben, müsste ich mich ganz und gar von der Meinung und vom Urteil anderer Menschen abhängig machen. So aber kenne ich einen, dessen Urteil und Meinung mir wichtiger ist als aller anderen zusammen. Und der verdammt mich nicht. Der tuschelt auch nicht hinter meinem Rücken. Der lästert nicht. Der tut, was Martin Luther in seiner Auslegung zum achten Gebot schreibt: »Wir sollen unseren Nächsten entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum besten kehren.« Ja, das tut Jesus für dich und für mich. Er tut das vor Gott. Und er tut das vor den Menschen. Er tut das aber auch für den, den ich nicht mag. Und ich soll ihm, meinem Herrn, darin folgen. 
Gebet: Herr, wenn ich mir dich zu Herzen nehme, muss ich mir das Gerede anderer nicht so zu Herzen nehmen. Wenn es zwischen uns beiden stimmt, dann kann ich auch Unstimmigkeiten mit anderen besser ertragen. Vergib mir mein leichtfertiges Urteilen, meine abfälligen Worte und Gedanken, meine ungerechtfertigte Kritik. Gib mir mehr Verständnis für meine Mitmenschen, die doch im Grunde mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben wie ich. Aber schütze mich auch vor denen, die mir Böses wollen. Amen   

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Samstag, 21. April 2018

Kämpfen und beten hl

Losung: Stricke des Todes hatten mich umfangen, ich kam in Jammer und Not. Aber ich rief an den Namen des HERRN: Ach, HERR, errette mich! Psalm 116,3.4 

LehrtextDie Jünger weckten Jesus auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen? Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig! Verstumme! Und der Wind legte sich und es ward eine große Stille. Markus 4,38-39 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie geht es dir gerade? Ist alles gut? Oder bist du etwas traurig? Bist du gut gelaunt? Oder bist du mürrisch und ärgerst dich? Fürchtest du dich vor etwas? Oder freust du dich auf etwas? ... Jeder, der das jetzt liest, ist in einer anderen Verfassung. Wenn es dir gerade gut geht, gibt es keinen Grund, dass sich jetzt etwas ändert. Dann kannst du so bleiben, wie du gerade bist. Aber auch das ändert sich ja wieder. Und dann? Wie kommst du dann aus deinem Befinden wieder heraus, wenn es nicht gut ist, wenn es sogar so katastrophal ist, wie bei dem Mann, von dem das Losungswort stammt oder wie bei den Jüngern im Lehrtext, die Angst haben, in Sturm und Wellen unterzugehen?
     Niemand, dem es schlecht geht, hat einen inneren Schalter, den er nur umlegen muss, damit es ihm sofort wieder gut geht. Was aber hilft wirklich, aus einer schwierigen, vielleicht sogar bedrohlichen Situation wieder herauszukommen?
     Ich meine, dass die beiden Bibelworte heute darauf eine Antwort sein können. In beiden Fällen geschieht etwas, das die Voraussetzung dafür ist, damit sich die Situation wieder ändert. In beiden Fällen bleiben der Mann aus dem Psalm und die Jünger nicht resigniert in ihrem Elend stecken. Sie geben sich nicht auf, auch wenn es ihnen noch so schlecht geht. Sie sind bereit, etwas zu tun. Sie verlassen sozusagen ihr Befinden, ihr Leiden, treten aus sich heraus und gehen an einen anderen Ort. Sie tun das so, dass sie sich von sich selbst abwenden und Gott zuwenden, sich selbst verlassen und auf Gott verlassen. Alles um sie herum bleibt wie es ist. Und auch ihre Lage ändert sich nicht schlagartig. Und doch wird etwas anders.
     Jetzt sind sie an einem anderen Ort. Jetzt sind sie durch die Tür des Gebets zu Gott gegangen und befinden sich bei ihm. Da können sie ihm ihre ganze Last, ihr ganzes Leid sagen und klagen. Da können sie ihn um Hilfe bitten. Wenn sie das tun, hat sich ihre Situation bereits geändert. Sie haben wieder etwas, woran sie sich mit ihrer Hoffnung klammern können. Sie haben Gott in Jesus Christus. Sie sind nicht mehr mit sich und ihren Problemen allein. Sie sind nicht mehr bei sich allein, sondern haben sich auf Gott hin verlassen. 
     Ich weiß auch nicht, wie lange es dauert, bis sich eine katastrophale Lage wieder ändert. Ich weiß nur, dass auch sie nicht so bleiben wird wie sie im Augenblick ist. Und ich vertraue darauf, dass Gott längst am Werk ist, auch wenn ich momentan noch nichts davon spüre.
     Und noch etwas sagt mir der heutige Lehrtext: Auf manchen Bildern, die zeigen, wie Jesus den Sturm stillt, sieht man die Jünger, wie sie sich mit erhobenen Händen flehentlich an Jesus wenden. Doch ich glaube nicht, dass es so war. Stattdessen haben die Jünger nach wie vor die Hand am Ruder, holen die Segel ein und schöpfen das ins Boot eingedrungene Wasser aus. Und währenddessen wenden sie sich an Jesus und bitten, dass er ihnen gleichzeitig helfe. Kämpfen und beten, das ist die Devise für jeden, der in Schwierigkeiten steckt und sich an Gott wendet. So kommt man aus einer prekären Lage auch wieder heraus.

Gebet: Herr, kein Gebet ist umsonst. Das glaube ich, auch wenn du es manchmal anders erhörst, als ich es mir gewünscht habe. Doch du lässt niemand, der sich an dich wendet, im Stich. Ich will das, was in meiner Kraft steht, tun, damit sich meine Lage ändert. Und du unterstützt mich dabei mit deiner Kraft. Darauf verlasse ich mich. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

Freitag, 20. April 2018

„Wo die Liebe wohnt, da wohnt Gott “ hl

​​Losung: Salomo sprach: Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen - wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe? 1.Könige 8,27 

LehrtextNiemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen. 1.Johannes 4,12 

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennst du dich mit dem Himmel aus? Ich meine nicht den Märchenhimmel, wo Gott mit wallendem, weißen Bart auf einer Wolke sitzt, sondern den Himmel der Sterne und Planeten, der Quasare und Pulsare, der Galaxien und Galaxiengruppen. Angesichts der ungeheuren Dimensionen, kenne ich mich nur ein kleines bisschen aus. Aber ich finde, jeder sollte sich klargemacht haben, mit welchen Dimensionen man es da  zu tun hat. Vergleichen wir die Größe von Erde und Sonne, so ist die Erde klein wie ein Stecknadelkopf aus Plastik und die Sonne groß wie eine Orange. Und nun gibt es andere Sonnen, auch Sterne genannt, im Verhältnis zu denen unsere Sonne so klein ist wie ein solcher Stecknadelkopf gegenüber einer Orange. In unserer Heimatgalaxis, der Milchstraße, gibt es mehr als zweihunderttausendtausendmillionen (200 000 000 000 Sonnen (Sterne) mit ihren Planeten. Und im Universum gibt es grob geschätzt so viele wie Sandkörner auf unserer Erde. Kannst du dir vorstellen, wie viele Sandkörner es auf der Erde gibt?
     Und jetzt lies bitte noch einmal die Losung: Der Himmel und aller Himmel Himmel können Gott nicht fassen. Angesichts dessen versagen unsere menschlichen Begriffe. Was bedeutet das schon, wenn wir sagen: Gott ist groß? Dann müsste man ja auch sagen können: Gott ist größer als die Sonne. Aber er lässt sich nicht mit irgendetwas vergleichen, das existiert. Gott ist in jeder Hinsicht unvergleichlich. Und so hat es höchstens einen symbolischen Sinn, von Gottes „Größe“ zu reden. Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde, ist nicht „groß“, sondern er ist alles in allem (vergleiche 1. Kor. 15,28)
     Nein, niemand hat Gott jemals gesehen (Lehrtext). Wie auch. Ein solcher, besser: unser Gott ist nicht zu begreifen und zu erfassen. Er ist und bleibt in jeder Hinsicht für Menschen unzugänglich. Doch wir sind es nicht für ihn. Sein Zugang zu uns Menschen ist Jesus, sind Krippe und Kreuz. In ihm zeigt er sich uns, soweit das in unseren Grenzen möglich ist. In ihm begegnet uns seine Liebe. Im ersten Brief des Johannes, im Lehrtext, heißt es dazu unmissverständlich: Gott kommt und bleibt bei mir und in mir, indem ich meine Mitmenschen liebe. Indem ich zu ihnen freundlich bin und klar, wahrhaftig und hilfsbereit, entgegenkommend und verständnisvoll. Indem ich so zu ihnen bin wie ich möchte, dass sie zu mir sind. Klick: Ubi caritas et amor, ubi caritas deus ibi est - Wo die Liebe, wo die Güte wohnt, da wohnt auch Gott. Da wohnt der Schöpfer von Himmel und Erde in dir mit seiner Kraft und Herrlichkeit.

Gebet: Herr, wenn ich deine Schöpfung betrachte, das Land und das Meer und alles, was darinnen ist, wenn ich in den Nachthimmel schaue und doch nur einen winzigen Teil deiner Sterne sehe und mir klar mache, was da noch alles ist, dann füllt sich mein Herz mit Ehrfurcht und ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus, dann möchte ich auf die Knie sinken und dich loben und preisen. Du aber willst, dass ich dich vor allem damit preise, wie ich zu meinen Mitmenschen bin. Das ist es, was bei dir zählt wie auch für mich letztlich nur „zählt", dass du mich liebst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Donnerstag, 19. April 2018

Wer Gott gehört hl

Losung: Der HERR Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie Vögel es tun mit ihren Flügeln, er wird beschirmen und erretten, schonen und befreien. Jesaja 31,5 

LehrtextDer feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen. 2.Timotheus 2,19 

Liebe Leserin, lieber Leser,

jetzt breiten sie wieder ihre Flügel aus die Vögel in unserem Garten in ihren Nistkästen und Nestern, um ihre frisch geschlüpften Jungen zu wärmen und zu beschützen. Seit jeher denken Menschen bei diesem Bild an Gott und was er für sie bedeutet. Man hatte früher keine Krankenversicherung, keine Unfallversicherung, keine Rentenversicherung, keine Lebensversicherung … Man war ganz und gar auf Gottes Hilfe und die Hilfsbereitschaft seiner Nächsten angewiesen. Doch genau besehen, ist das noch heute so. Die vielen Versicherungen schützten ja nicht vor etwas, sondern wenden nur nachträglich finanziellen Schaden ab, wenn ein Mensch vom Unglück getroffen worden ist. Von Gott aber sagten die Menschen der Bibel und sagen viele Gläubige bis heute, dass er beschirme und errette, schone und befreie (Losung) oder, wie es im Psalm 91,4a heißt: »Wie ein Vogel seine Flügel über die Jungen ausbreitet, so wird er auch dich stets behüten und dir nahe sein.«
     Ich meine, das kann nur jemand sagen und nur jemand glauben, der selbst solche Erfahrungen gemacht hat, wenn er auf sein Leben zurückblickt. Der davon ausgeht, dass Gott auch in Zukunft behüten und beschützen wird. Bist du ein solcher Mensch? Kannst auch du das sagen, wenn du auf dein Leben zurückblickst?
     Zum Lehrtext ist mir der Vers eines alten Liedes eingefallen. Da heißt es:
Es kennt der Herr die Seinen und hat sie stets gekannt,
die Großen und die Kleinen in jedem Volk und Land.
Er lässt sie nicht verderben, er führt sie aus und ein;
im Leben und im Sterben sind sie und bleiben sein.
     Diesen Vers hat Philipp Spitta im Jahre 1843 gedichtet. Er steht in unserem evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 358. Aber wer sind „die Seinen“? Zunächst einmal sind es wohl die, die auf Gott vertrauen. Sie kennen Gott, wie er sich in Jesus gezeigt hat, und sie glauben, dass sie ihm gehören. Ich rechne mich auch dazu. Ich sage immer wieder mal in meinen Gebeten: „Herr, ich gehöre dir.“ Ich glaube aber auch, dass alle Menschen, ja mehr noch, alle Geschöpfe Gott gehören. Nur wissen das die meisten nicht oder können es nicht glauben. Sie können auch nicht darauf vertrauen, dass Gott sie kennt, dass sie ihm gehören, und dass sie unter seinen Flügeln behütet und geborgen sind. Aber du und ich, wir könnten das.

Gebet: Herr, stärke mir den Glauben, dass ich dir gehöre und unter deinen Flügeln behütet und geborgen bin. Und schenke diesen Glauben auch anderen Menschen. Dann müssen wir uns nicht mehr gegeneinander behaupten, voreinander schützen, ängstigen und verstecken. Dann erkennen wir uns als deine Kinder, für die du alles getan hast ; als solche die auf Kosten anderer nichts mehr werden müssen, weil wir bei dir schon alles sind. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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