Dienstag, 28. Februar 2023

Weißt du, zu wem du betest? hl

Losung: Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme! Psalm 130,1-2 

Lehrtext: Der Blinde rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Lukas 18,38-39 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

betest du eigentlich zu Gott oder zu Jesus oder zu beiden? Viele Christen tun sich schwer damit, zu Jesus zu beten. Sie wollen keinen Menschen anbeten. Es käme ihnen irgendwie komisch vor. Und in der Tat, Jesus als historische Person anzubeten, ist problematisch. Dagegen steht das erste Gebot: „Ich bin der Herr, dein Gott; du sollst keine anderen Götter haben neben mir!“ Auch die Muslime verehren Jesus als einen großen Propheten, aber nicht als Gott. Sie lehnen die christliche Lehre von der Dreieinigkeit Gottes als Vater, Sohn und Geist ab.

Ich möchte wissen, zu wem ich bete. Zum Heiligen Geist bete ich so gut wie nie. Er ist mir zu abstrakt. Zu Gott als zu einem höheren Wesen bete ich höchstens, wenn ich gedankenlos bin. Was sollte ich mir auch unter einem solchen Wesen vorstellen? Zu Jesus für sich genommen, bete ich auch nicht. Aber ich bete zu Gott, wie er mir in Jesu Vaterliebe begegnet und zu Jesus, wie er mir in Gottes Menschenliebe begegnet. Anders gesagt, so wie Jesus ist, so ist Gott: ein Helfer und Heiler, ein Freund der Gescheiterten, ein Licht in der Nacht. Und so wie Gott ist, so ist Jesus: barmherzig und gütig, treu und gerecht.

Hab ein Herz für mich!

Wenn ich aus meiner Tiefe zu ihm rufe (Losung), so verlasse ich mich darauf, dass er mich hört und für mich tut, was in seinen Augen das Beste für mich ist. Wenn ich wie der Blinde von Jericho bete und rufe „Hab ein Herz für mich!“ (Lehrtext), so deshalb, weil ich fest damit rechne, dass ihn meine Not nicht kalt lässt. Und da darf mich niemand mundtot machen, nichteinmal mein eigener Zweifel.

Auch jener Blinde hat Jesus nicht einfach so angeredet, sondern ihm gesagt, was er von ihm hält. „Sohn Davids“ hat er ihn genannt, den Heilskönig, auf den die Juden damals gewartet und gehofft haben, damit er sie aus aller Not rette und von allem Leid befreie. Ich sage oft nur „Jesus“. Aber wenn ich es genau bedenke, dann will auch ich ihm sagen, was ich von ihm halte. Dann sage ich „Jesus Christus“, von Gott gesalbt (= Christus) zum König und Herrn über diese große Welt und mein kleines Leben. 

Gebet: Herr, in deinem Geist bist du bei mir. In meinem Geist bin ich bei dir. Ich sehe dich nicht. Doch wenn ich mich dir zuwende, spüre ich deine Nähe und werde dankbar und ruhig. Denn du bist die Kraft, die in mir wirkt und meine Seele belebt. Wo dein Geist herrscht, ist Friede. Amen

 Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

Montag, 27. Februar 2023

Wie es recht ist hl

Losung: Der HERR kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist. Psalm 98,9 

Lehrtext: Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine Urteile sind offenbar geworden. Offenbarung 15,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gott wird richten, wie es nach seinem Willen recht ist und nicht nach unseren Vorstellungen und Gesetzen. Das enttäuscht. Meinen wir doch wie so viele in Politik und Medien, nur allzu gut zu wissen, was Recht und Unrecht ist, gut und böse.

Andererseits ist es unser Glück, dass Gott nicht unsere Maßstäbe an uns selbst anlegt. Da würden viele ihr blaues Wunder erleben. Ich auch. Besser Gott richtet, als wir Menschen, „damit wir nicht gerichtet werden“ (Matthäus 7,1 und Römer 2,1).

Was und wer Gott recht ist, wird in Jesus offenkundig. Da können sich alle Sünder freuen, alle Betrüger wie Zachäus und Huren, wie jene im Haus des Pharisäers Simon.(Lukas 7,36-50), alle Häftlinge, alle, die hierzulande als Feinde gelten und die Vielen, denen er sich besonders zugewandt hatte. Nein, er rechtfertigt nicht die Taten (muss man das immer betonen?), sondern die Person, auch dich und mich. Allein dafür will ich seinen Namen preisen (Lehrtext). 

Gebet: Herr, dein Wille ist heilig und geht über alle meine Vorstellungen und Wünsche. Er soll geschehen und nicht, was ich will. Du hast dein Urteil über mich in Jesus gesprochen. Das ist mein großes Glück. Jetzt muss ich nicht mehr bangen, wie du zu mir stehst. Mit dir geht es mir gut. Dafür danke ich dir und bemühe mich, so zu leben, wie es dich ehrt. Amen 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

Sonntag, 26. Februar 2023

Runter vom Berg und Ärmel hoch hl

Losung: Der HERR wird deinen Fuß vor der Falle bewahren. Sprüche 3,26 

Lehrtext: Jesus betet für seine Jünger: Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Johannes 17,15 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

ob „der Herr meinen Fuß vor jeder Falle bewahrt“ (Losung)? Beim Schachspielen nicht. Da gerate ich nur allzu oft in die Fallen, die meine Partner mir stellen. Und dann ist da noch ein anderes Bibelwort, das davon handelt, wer in die Falle tappt. Es ist längst zu einem geläufigen Sprichwort geworden und heißt: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ (Prediger Salomo 10,8). Allerdings hilft mir mein Gottvertrauen, nicht überall Gefahren und Fallen zu wittern. Das Leben wäre nur noch angstgesteuert und nicht mehr lebenswert.

Drei Hütten für die Weltflucht

Beim Lehrtext muss ich an die Geschichte von der „Verklärung Jesu“ (Matthäus 17,1–8)auf einem hohen Berg“ denken. Er steigt mit Petrus, Johannes und Jakobus hinauf. Oben überflutet ihn ein himmlisches Licht und eine Stimme sagt: »Dies ist mein geliebter Sohn, über den ich mich von Herzen freue. Auf ihn sollt ihr hören.« Auch Mose und Elia aus dem Alten Testament sind plötzlich anwesend. Petrus meint, hier oben, hoch über den Nöten und Kämpfen dieser Welt, könne man es sich doch gut gehen lassen. Er schlägt vor, hierzubleiben und für Jesus, Mose und Elia eine Hütte zu bauen. Doch Jesus steigt mit ihnen wieder hinunter zu den Menschen, die ihn brauchen und auf ihn warten, zu dir und zu mir. Da ist sein Ort und nicht in einem frommen Wolkenkuckucksheim.

Christen, so sagt mir der Lehrtext, sollen weder weltfremd noch weltflüchtig sein, sondern sich den Herausforderungen stellen, die auf sie zukommen. Dazu gehört auch manches böse Wort, manche Verleumdung und Herabsetzung, wenn du als Christ zu den Vorgängen in der Welt Stellung nimmst und nicht einfach nur nachplapperst, was Politik und Medien vorsagen. 

Gebet: Herr, ich erwarte nicht, dass du mich vor dem bewahrst, was ich als böse empfinde. Es gehört zum Leben in dieser Welt dazu. Das habe ich akzeptiert. Aber dass du mich im Bösen bewahren mögest, dass es mich nicht überwältigt, das hoffe ich. Bis jetzt hast du meine Hoffnung nicht enttäuscht, auch wenn nicht alles so geworden ist, wie ich mir das gewünscht habe. Amen 

Herzlich grüßt und einen gesegneten Sonntag wünscht

Ihr / dein Hans Löhr 

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Samstag, 25. Februar 2023

Wissen, Weisheit, Herzensbildung hl

Losung: Höret des HERRN Wort! Der HERR rechtet mit denen, die im Lande wohnen; denn es gibt keine Treue, keine Liebe und keine Erkenntnis Gottes im Lande. Hosea 4,1 

Lehrtext: Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden. Jakobus 1,5 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

wer weiß schon, wer gesteht sich schon selbstkritisch ein, dass es ihm an Bildung und Wissen fehlt? Erst, wer sich um Wissen bemüht, kommt zu der Einsicht des Philosophen Sokrates und sagt: »Ich weiß, dass ich nichts weiß.« Natürlich kommt man mit Alltagswissen einigermaßen durch den Tag. Und für einen Schwatz zwischendurch braucht es im Kopf nicht viel.

Und für Gott? Er prüft nicht meine Allgemeinbildung und nicht das Spezialwissen, das ich für meinen Beruf brauche. Vereinfacht gesagt, er schaut nicht ins Hirn, sondern ins Herz. Um glauben zu können, musst du nicht Theologie studiert haben oder auf anderen Wissensgebieten glänzen können. Um glauben zu können, solltest du Gott lieben, wie er sich dir in Jesus zeigt und seine Schöpfung ebenso. Das ist Herzensbildung und Weisheit, wovon der Lehrtext handelt. Sie steht über allem Wissen und Erfolg.

Wissen kann ich mir durch Fleiß aneignen. Fürs Abitur braucht man hauptsächlich Sitzfleisch. Aber Weisheit und Herzensbildung sind Gottes Geschenk.

Gebet: Herr, du bist der Letzte, der mir mangelndes Wissen und mangelnde Erkenntnis vorwirft (Losung), aber der Erste, der mich liebt. Du schenkst mir die Weisheit, dass ich dir vertrauen kann. Das ist mehr als alles Wissen dieser Welt. Amen 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
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Freitag, 24. Februar 2023

Ja zum Leben. Nein zum Töten. Ja zum Frieden. Nein zum Krieg. hl

Losung: Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen. Jesaja 55,3

Lehrtext: Auf alle Gottesverheißungen ist in Christus das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zur Ehre. 2. Korinther 1,20

Liebe Leseri, lieber Leser,

ich lade dich heute zu einem Experiment ein. Erstmals habe ich den Lehrtext von der KI, der künstlichen Intelligenz, mit dem Programm ChatGPT auslegen lassen. Hier das Ergebnis:

In 2. Korinther 1,20 heißt es: "Denn alle Verheißungen Gottes in ihm sind Ja, und in ihm Amen, zur Ehre Gottes durch uns." Dieser Vers kann als eine Aussage über die Gewissheit der Gläubigen in Christus interpretiert werden.

Erstens unterstreicht der Vers, dass alle Verheißungen Gottes in Christus "Ja" sind. Das bedeutet, dass alles, was Gott in seinem Wort verheißen hat, garantiert ist und in Erfüllung gehen wird. Als Gläubige in Christus können wir auf die Zuverlässigkeit der Verheißungen Gottes vertrauen und wissen, dass sie sich zu gegebener Zeit erfüllen werden.

Zweitens besagt der Vers, dass alle Verheißungen Gottes in Christus "Amen" sind. Das Wort "Amen" steht für Zustimmung und Bestätigung, was bedeutet, dass Gottes Verheißungen nicht nur garantiert sind, sondern auch durch Christus bestätigt werden. Dies unterstreicht die Gewissheit der Verheißungen Gottes und gibt den Gläubigen ein noch größeres Vertrauen in die Treue Gottes.

Schließlich schließt der Vers mit der Feststellung, dass die Erfüllung der Verheißungen Gottes durch uns Gott Ehre bringt. Als Gläubige ist unser Leben ein Zeugnis für Gottes Treue und Güte, und wenn wir die Erfüllung seiner Verheißungen erleben, verherrlichen wir ihn. Das macht deutlich, wie wichtig es ist, ein Leben zu führen, das Gottes Charakter widerspiegelt, und unser Zeugnis von seiner Treue mit anderen zu teilen.

Wie geht's dir mit dieser Roboter-Predigt? Ich finde, da hat sich das Programm fromme Versatzstücke und Spruchblasen aus dem Internet gesucht und zu einer "Andacht" zusammengestückelt. Um so zu "predigen", braucht es keinen Glauben und keinen Geist, nicht mal mehr einen Menschen, nur noch Geschwafel der künstlichen Intelligenz. Eigentlich ein Armutszeugnis für uns Menschen, was für einen frommen Schrott das Programm gefunden hat. Und nun meine Gedanken:

"Ich bin der Geist, der stets verneint! / Und das mit Recht;  / denn alles, was entsteht, / Ist wert, daß es zugrunde geht; / Drum besser wär's, dass nichts entstünde. / So ist denn alles, was ihr Sünde, / Zerstörung, kurz das Böse nennt, / Mein eigentliches Element." 

Das sind Sätze aus Goethes Tragödie "Faust". Mit ihnen stellt sich der Teufel in der Verkleidung des Mephisto dem lebenshungrigen Professor Faust vor.

Das Böse ist das Nein zum Leben, das Nein zu dir. Es spricht dir dein Lebensrecht ab und dein Recht, geliebt zu werden. Ja, auch die Liebe ist ein Recht für den Menschen, für die Tiere, für die Natur insgesamt. Man kann es nicht einfordern und nicht einklagen. Aber ich kann es schuldig bleiben, wenn ich die Liebe, mit der Gott mich liebt, nicht weitergebe an meine Angehörigen und Freunde, die mich lieben. - Aber eben auch an meine Feinde, die mich hassen, verfolgen und sogar töten wollen (Matthäus 5,44). Wer sagt, dass das leicht sei?

Gott sagt ja zu dir sogar, wenn du selbst zu dir nein sagen solltest. Mit seinem Ja hat er dich ins Leben gerufen und bleibt dabei. Jesus ist das lebendige Ja Gottes zu seiner Schöpfung, auch zu deinem Feind. Das ist die gute Nachricht (Evangelium) und die große Herausforderung für alle, die Christen sein wollen.

Nur das Böse sagt nein und stellt die eigenen Interessen und Prinzipien über das Leben der Menschen: "Wir wollen den Krieg gewinnen, koste es was es wolle", sagt Putin. Er greift die Menschen in der Ukraine an und schickt zugleich Tausende der eigenen Soldaten in den Tod. "Wir wollen den Krieg gewinnen und keinen Fußbreit nachgeben", sagt die ukrainische Regierung und nimmt in Kauf, dass weiterhin tausende Menschen, Frauen, Kinder, Soldaten sterben. Nur ja keine Friedensverhandlungen, bei denen man Kompromisse machen müsste, schließlich ist man ja im Recht. Doch was nützt es den toten Russen und Ukrainern, wer künftig im Donbass oder auf der Krim das Sagen hat? Und was zählt mehr als das Leben, das Gott schenkt?

Wer ja zum Krieg sagt und zu allem , was ihn verlängert, sagt nein zum Leben und zum kleinen Glück der Menschen. Wer ja zum Krieg sagt, obwohl er keine Ahnung hat, wie dieser verläuft und welche Risiken dabei eingegangen werden, setzt das Leben und die Zukunft auch von uns in Deutschland aufs Spiel. Das Risiko einer Eskalation bis zum Einsatz von Atomwaffen steigt täglich. Dabei bleibe ich, auch wenn mir wütend widersprochen wird. Kein Gegenargument unserer Regierung oder der Medien überzeugt mich, um von der Kirche erst gar nicht zu reden.

Ja zum Leben heißt nein zum Töten. Ja zum Frieden heißt nein zum Krieg. Ist das so schwer zu verstehen? In Jesus sagt Gott ja. In ihm hat er "einen ewigen Bund geschlossen" (Losung) mit uns und unseren Feinden. Was fällt uns eigentlich ein, das zu missachten? 

Gebet: Ach Herr, ich bin verzweifelt, wenn ich mitansehen muss, wie das Böse in Europa wieder zunimmt und zu viele nicht merken, was sie denken und gutheißen. Wo sind die Besonnenen, die zum Frieden mahnen?  Wo sind die Verantwortlichen, die die Spirale der Gewalt stoppen und verhindern, dass es zum Äußersten kommt? Wo sind die Vernünftigen, die einen kühlen Kopf bewahren? Soll Europa schon wieder in Blut und Tränen untergehen? Dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden. Amen

Besorgte Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Schluss mit dem Waffenwahn
Reden statt schießen
Verhandeln statt verteufeln
Selbstkritisch statt selbstgerecht
Nachdenken statt nachplappern
Leben bewahren statt Atomkrieg riskieren
Besonnenheit statt Kriegsrhetorik
Verantwortung für Kinder und Enkel statt  Kriegsrausch
Kompromissbereit statt stur
Schluss mit den leichtfertigen Reden von Heldentum und Sieg
An die Folgen denken und nicht nur an den Augenblick
Die Situation beruhigen statt aufheizen
Kein Waffenöl ins Kriegsfeuer!

Donnerstag, 23. Februar 2023

Warum? hl

Losung: So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben? Hesekiel 33,11 

Lehrtext: Erlöse uns von dem Bösen. Matthäus 6,13 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

wir leben im Anthropozän, im Erdzeitalter, in dem der Mensch die Bühne der Weltherrschaft betreten hat, um sich - Stand jetzt - selbst auszulöschen. Er wird eine Reihe von anderen, höheren Tieren mit in den Untergang reißen. Aber die Macht, das Leben insgesamt zu vernichten, hat er Gott sei Dank nicht. So wird es sein, wenn er so weitermacht wie bisher. So müsste es nicht kommen, falls er sich ändern könnte. Kann er?

Was nach dem Menschen kommt, weiß niemand. Ob auf weit entfernten, anderen Planeten intelligente Wesen leben, die klüger sind als der Mensch? Wir werden das wohl nicht erfahren. 

Wie gesagt, Stand jetzt fragt Gott den Menschen: "Warum willst du sterben? Ist dir deine Macht- und Geldgier so wichtig, dass du dich ihr opferst, dass du heute einen Atomkrieg riskierst und morgen eine unbewohnbare Erde? Noch könntest du umkehren, noch eine Zukunft haben für dich und deine Kinder. Warum willst du nicht? Warum sägst du an dem Ast, auf dem du sitzt und meinst, immer die anderen seien schuld?"

Hm, warum macht der Mensch das? Was meinst du? Wäre ihm noch zu helfen? Hast du eine Idee? Ob du mal mit ihm reden könntest? Oder ist das alles nur Panikmache und nicht so schlimm?

Gebet: Herr, der Mensch ist mir ein Rätsel und oft genug bin ich mir selbst eines. Warum fehlt es mir immer wieder an Kraft, nach den Einsichten zu leben, die ich doch längst habe? Warum schere ich aus dem Zug der Lemminge nicht aus? Aber wohin? Oder ist es von dir von Anbeginn so gewollt, dass nicht nur die Zeit des einzelnen begrenzt ist, sondern der Menschheit insgesamt? Du weißt die Antwort und hast es in der Hand. Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

Mittwoch, 22. Februar 2023

Angesehen - übersehen hl

Losung: Singet dem HERRN, rühmet den HERRN, der des Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet! Jeremia 20,13 

Lehrtext:
Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Lukas 1,46-48 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gott sieht vornehmlich Menschen in Not, in ihrer Armut und Niedrigkeit (Lehrtext)Könige, Kanzler, Präsidenten und Minister, Generäle, Wirtschaftsführer und Bankdirektoren, Prominente und Stars, Päpste, Bischöfe, Pfarrerinnen und Pfarrer wie mich – die sieht er erst mal nicht, jedenfalls nicht so, wie Menschen sie sehen.

Hagar und Maria

Aber die Hagar in ihrer Verzweiflung hat er angesehen (Jahreslosung), nachdem Abraham sie mit ihrem gemeinsamen Kind Ismael in die Wüste geschickt hatte. Und die blutjunge Maria, jenes Mädel aus der hintersten Provinz des römischen Reiches und dem Kaff Nazareth, die unverheiratet von Josef schwanger war*, die hat er angesehen, obwohl oder gerade weil ihre Verwandten und Nachbarn vermutlich auf sie herabgesehen haben.

Und wenn ich selbstgefällig und überheblich werde, hat er Besseres zu tun, als mir dabei zuzusehen. Wenn aber der Fall nach dem Hochmut kommt und es denen, die sich für was Besseres gehalten haben, plötzlich schlecht geht, dann sieht er auch sie - nicht hämisch, nicht schadenfroh, sondern voll Mitgefühl. 

Gebet: Herr, du siehst die, die ich leicht übersehe, weil sie scheinbar bedeutungslos sind. Du siehst die Waisenkinder unserer Partnergemeinde in Tansania, die Sklaven in Indien, die Frauen in Afghanistan, die Flüchtlinge und Sozialhilfeempfänger in meinem Land. Du siehst die Demenzkranken und geistig Behinderten, die Alkoholiker, die Junkies und die Häftlinge. Ich danke dir für jeden, der sie mit deinen Augen sieht und sie nicht links liegen lässt. Öffne auch mir die Augen und das Herz. Amen 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

* Bei der Jungfrauengeburt geht es nicht um Maria, sondern um Jesus und seine besondere Stellung. So hat man auch von den Prinzen aus dem alten Ägypten gesagt, sie seien von einer göttlichen Macht gezeugt und von einer Jungfrau geboren worden, aber erst nachdem sie zum Pharao gekrönt waren. Sehr früh haben Christen den Ehrentitel „von einer Jungfrau geboren“ nicht mehr theologisch verstanden, sondern biologisch missverstanden und halten großenteils bis heute daran fest. 

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Dienstag, 21. Februar 2023

Machtinstrument Sünde hl

Losung: David sprach zum HERRN: Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe. Und nun, HERR, nimm weg die Schuld deines Knechts. 2.Samuel 24,10 

Lehrtext: Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1.Johannes 1,9 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

Sünden bereuen, Sünden bekennen. Sünden waren für die Kirche ein großartiges Geschäftsmodell und sind es zum Teil bis heute. Denn wenn man Herr über die Sünden anderer ist, hat man Macht und kann sich am schlechten Gewissen bereichern. Der Ablasshandel hat nicht nur im Mittelalter funktioniert und den Petersdom in Rom finanziert. Die Sündentheologie ist ein Überbleibsel aus dem antiken Judentum und hauptsächlich über den ehemaligen Pharisäer Paulus ins Christentum "eingewandert". Seitdem schlagen sich Christen damit herum.

Wenn in meiner früheren Gemeinde auf dem Dorf die Leute zu den Beicht- und Abendmahlsgottesdiensten gekommen sind, haben sie immer eine größere Extraspende gegeben. Das war so Tradition. Die habe ich nicht abgeschafft, aber auch nicht unterstützt. Ich wollte die Leute nicht irritieren nach dem Motto: Jetzt bin ich da und mache alles anders. Aber ich habe mich schon gefragt, aus welchen Motiven die Spenden gegeben werden und ob dahinter nicht ein geheimer Zwang steckt oder der Versuch, sich freizukaufen. Inzwischen ist auch diese Tradition weitgehend verkümmert. Ihr trauere ich nicht nach.

Das Geschäft mit den Sünden bedeutete für zahllose Menschen großes Leid, weil sie sich zeitlebens mit einem schlechten Gewissen vor Gott abplagen mussten und zum Teil auch noch müssen. Demgegenüber bin ich der Ansicht, dass kein Mensch von einem anderen fordern darf, Sünden zu bekennen und zu bereuen. Das ist allein Sache Gottes. Und er fordert nicht, sondern vergibt. Wer sich aber über den anderen erhebt und ihn mit seinem Sündengerede erniedrigt, dem möchte ich schon sagen, dass er es ist, der sich am Gewissen seiner Mitmenschen versündigt.

Ja, man kann durchaus über Schuld und Sünde reden und darüber, wie man damit umgeht. Aber nur unter der Voraussetzung, dass man über seine eigene Schuld und Sünde redet und deutlich macht, dass man kein bisschen besser ist als andere. Selbstkritik hat noch keinem geschadet und Scham auch nicht.

Wenn ich in meinem Leben falsche Entscheidungen treffe, versage und anderen weh tue, nicht zuletzt auch mir selbst, dann bete ich. Aber dann verdamme ich mich nicht und mache mich nicht klein und hässlich – wem wäre auch damit gedient? Ich bitte um Verzeihung und sage Gott, wo ich gescheitert bin. Ihm vertraue ich, dass er meine wunde Seele heilt und mir vergibt. 

Gebet: Herr, du kennst mich und meine Schwächen und weißt, wo und wann ich versagt habe. Und so weißt du auch, worin du mir helfen musst, damit ich aus meinen Fehlern lerne und meine Mitmenschen nicht verletze. Du führst mich auf rechter Straße. Dir vertraue ich mich an. Amen 

Herzlich grüßt

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Montag, 20. Februar 2023

Wir sind alle Migranten hl

Losung: Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und welkt, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht. Hiob 14,1-2 

Lehrtext: Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Hebräer 13,14 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

so ist es schon immer und so bleibt es, wie die Losung sagt. Bei jeder Trauerfeier lese ich dieses Bibelwort vor und füge noch das andere hinzu »Wir haben nichts in die Welt gebracht, darum werden wir auch nichts hinausbringen.«

Ja, das ist ernüchternd. Aber wenn du 80 und noch mehr Jahre lebst, ist das dann eine kurze Zeit? Ja leider. Als jüngerer Mensch meint man, das Leben sei lang und der Tod fern. Aber spätestens, wenn du über 70 bist, wirst du eines Besseren belehrt. Dann weißt du plötzlich, wie kurz, wie verzweifelt kurz das Leben ist, auch wenn noch ein paar Jahre vor dir liegen sollten. Und das sind dann nicht mehr die besten. Wie schnell ist es vergangen! Soeben war man doch noch jung, war ein Kind, war ein junger Mensch, stand in der Blüte seines Lebens, und das soll nun alles schon vorbei sein? Wo sind sie hin die Jahre? Soll das alles gewesen sein? Was ist von ihnen geblieben? Was war mit all dem Stress, mit all den Sorgen, die man sich gemacht hat? War das wirklich nötig?

Die Wahrheit über uns Menschen

In der Kantate „Actus tragicus“ von Johann Sebastian Bach heißt es: „Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben! Wie ein Nebel schnell entstehet und auch wieder schnell vergehet, so ist unser Leben, sehet.“ Und dann heißt es da noch: „So schnell ein rauschend Wasser schießt, so eilen unseres Lebens Tage …“ Ja, das ist ernüchternd. Aber so ist die Wirklichkeit des Menschen, deine und meine. Das müssen wir aushalten und daraus, wenn wir klug sind, unsere Schlüsse ziehen: Bin ich jetzt mit meinem Leben zufrieden? Soll ich etwas ändern? Hätte ich etwas zu bereuen, wenn ich zurückblicke?

So viel steht fest, dieses Leben in dieser Zeit ist einmalig. Wir haben keine zweite Chance. Wir haben hier keine bleibende Stadt. Wir alle sind auf der Durchreise. Wir alle sind Migranten auf der Suche nach einer Bleibe, wo wir dann endlich am Ziel sind. Werden wir das Ziel finden?

Ich glaube mit der Bibel, dass wir alle von Gott gewollt und geschaffen sind. In ihm sind wir geboren, in ihm leben wir, in ihm sterben wir, in ihm bleiben wir. Denn er umgibt uns von allen Seiten und hält seine Hand über uns (Psalm 139). Das glaube ich mit Blick auf Jesus, in dem sich mir Gott als der barmherzige Vater zeigt, der seine Geschöpfe nicht verloren gibt, sondern sie nach diesem Leben mit offenen Armen empfängt. 

Gebet: Herr, ich danke dir, dass du mich geschaffen und nun schon so viele Jahre behütet und gesegnet hast. Was für ein Geschenk, leben zu dürfen in dieser Zeit und in dieser Welt! Und auch Unglück und Leid, Sorgen und Kummer, was sind sie anderes als die Kehrseite von Glück und Freude, von Zuversicht und Frieden, die du schenkst. So will ich in der kurzen Zeit, die mir hier bleibt, Schritt für Schritt meinen Weg weitergehen im Vertrauen auf dich und mich freuen über jeden neuen Tag und jedes kleine Glück von dir. Amen 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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Sonntag, 19. Februar 2023

Wunschkind (Predigt) hl

Predigtwort: „Kein anderer Name als Jesus ist uns Menschen unter dem Himmel gegeben, durch den uns Gott rettet und hilft.“ (Apostelgeschichte 4,12)

Liebe Leserin, lieber Leser,

in unserer Gemeinde gibt es einen kleinen Buben, den Lorenz. Den haben sich seine Eltern so sehr gewünscht, wie man sich nur ein Kind wünschen kann. Lange, sehr lange mussten sie auf ihn warten. Doch eines Tages ging ihr Wunsch in Erfüllung. Jetzt haben sie ihr Wunschkind und sind glücklich damit. Und ich wünsche ihnen, dass das so bleibt. Ich weiß noch von einem anderen Wunschkind. Doch das erzähle ich euch erst am Ende der Predigt. Lasst mich zunächst mit einer Frage beginnen:

Wie geht es dir mit Gott? Bist du mit ihm vertraut, oder bist du eher unsicher, wenn du an ihn denkst, von ihm hörst, zu ihm betest? Oder ist er dir fremd und du kannst nicht an ihn glauben?

Wenn du Schwierigkeiten mit ihm hast, bist du hier genau richtig. Ich werde dir diese Schwierigkeiten nicht nehmen können. Aber vielleicht bekommst du in dieser Predigt den einen oder anderen Impuls, wie du mit ihnen umgehen kannst. Das aber wünsche ich dir und mir, dass du alle Angst vor Gott verlierst. Nicht umsonst heißt einer der wichtigsten Sätze der Bibel: „Fürchte dich nicht!“ Fürchte dich nicht vor Gott und fürchte dich nicht vor den Menschen. Fürchte dich nicht vor deinem Leben und fürchte dich nicht vor dem Tod. Denn der Glaube kann dir helfen, zuversichtlicher und gelassener zu werden, auch dann, wenn die schlimmen Nachrichten in der großen Welt und in deiner kleinen zunehmen. Denn alle schlechten Nachrichten werden von der einen guten aufgewogen. Sie hat den Namen ‚Jesus‘, welcher auf Deutsch heißt ‚Gott hilft!‘

Der Name ‚Jesus‘

‚Jesus‘ bedeutet nicht: Gott zürnt, Gott richtet, Gott verurteilt, Gott bestraft. Sein Name heißt ‚Gott hilft!‘ und zwar dir, wem sonst? Vergiss das nicht! Denke aber auch daran, dass er ebenso anderen hilft, auch denen, die du nicht leiden kannst, weil sie dir fremd und unheimlich sind. Denn, so sagt er, „Euer Vater im Himmel lässt seine Sonne für Böse wie für Gute aufgehen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose“ (Matthäus 5,45). Und es ist gar nicht so sicher, wie es oft scheint, wer denn fromm und wer gottlos ist. Doch lass dich nicht verunsichern und fürchte dich nicht. Wer auch immer du bist, wie auch immer du glaubst oder nicht glaubst – dir gilt diese eine große Zusage: „Jesus“, auf Deutsch, Gott hilft! Die Bibel sagt dazu: „Kein anderer Name ist uns Menschen unter den Himmel gegeben, durch den uns Gott rettet und hilft.“ (Apostelgeschichte 4,12)

Geht es dir gut mit diesem Gott? Oder willst du einen anderen? Einen, dem du dich lustvoll unterwerfen kannst. Einen, bei dem du fromme Fleißpunkte sammeln kannst. Einen, auf den du mit deinen Gebeten Einfluss nehmen kannst. Einen, der dich wegen deines anständigen Lebenswandels bevorzugt, bei dem du ‚Lieb Kind‘ sein kannst. Ist es so? Dann brauchst du Jesus nicht. Denn dann tust ja du schon allerhand, um bei Gott gut angeschrieben zu sein.

Gott meines Lebens

Doch wenn‘s dann mal so richtig schief geht in deinem Leben, was dann? Hast du dann was falsch gemacht? Warst du dann vielleicht nicht fromm genug? Hast nicht genug gebetet und in der Bibel gelesen? Einen solchen Gott, der mich hängen lässt, weil ich mich nicht genug angestrengt habe, einen solchen brauche ich nicht. Und du auch nicht. Aber den brauche ich, der gerade dann, wenn es mir schlecht geht, bei mir aushält und mir hilft, meine Lasten zu tragen. Der selbst am Kreuz gelitten hat und darum weiß, was es heißt, wenn Menschen leiden. Der nicht nur mein Licht an den schönen Tagen ist, sondern gerade in den sorgenvollen Nächten. Er ist der „Gott meines Lebens“ (Tageslosung Psalm 42,9). Ihn brauche ich, und du?

‚Gott hilft!‘ – Dieser Name ist für Jesus Programm. Er tut, wie er heißt. Er könnte auch: ‚Gott kann helfen‘ heißen. Dann würde es sinnvoll sein, ihn zu bitten. Denn dann könnte er helfen oder es auch lassen. Vielleicht lässt er sich dann durch mein Gebet erweichen? Doch damit bin ich schon auf der schiefen Bahn des Zweifels. Wird er mir nun helfen oder nicht? Was muss ich tun, damit er etwas für mich tut? Und habe ich auch wirklich genug getan? Unsicherheit, ja Misstrauen allenthalben. Wo bleibt da das Gottvertrauen?

Das kürzeste Gebet

Aber was, liebe Freunde, macht mich im Glauben gewisser als wenn ich nur dieses eine Wort, diesen einen Namen nennen kann: ‚Jesus!‘ Dieser Name ist das kürzeste Gebet und das kürzeste Bekenntnis. Indem ich diesen Namen ausspreche, habe ich schon die Antwort auf alle meine Bitten. Indem ich diesen Namen nenne, vertraue ich Gott, dass er mir hilft. Ich weiß nicht wann und wie er das tut. Doch ich verlasse mich darauf, dass er das tut, dass er mir hilft wie es seinem Willen entspricht und nicht meinen Wünschen. „Nicht wie ich will, sondern wie du willst“ – hat Jesus im Garten Gethsemane gebetet.

Und jetzt mal Hand aufs Herz: Glaube ich, was in der Bibel steht: „Kein anderer Name als Jesus ist uns Menschen unter dem Himmel gegeben, durch den uns Gott rettet und hilft“? Wenn ich das glaube und darauf vertraue, dann müssten doch alle meine Sorgen überflüssig sein. Dann müsste ich doch jeden Tag froh und zuversichtlich, ruhig und gelassen sein können. Denn dann verließe ich mich darauf, dass Gott mir hilft, ohne dass ich ihn erst noch darum bitten und ihm dafür eine Gabe geben müsste. Dann könnte ich tun, was in meinen Kräften steht und wüsste, dass er das Seine zu seiner Zeit dazutut. Dann hätte ich Gott jederzeit vor Augen.

Glaubensschwäche

Doch nun kommt das große Aber. Ich kann das alles nicht, höchstens für eine kleine Zeit, dann nimmt meine Glaubensschwäche wieder überhand. Dann bin ich wieder der Mensch, der Gott über den Alltagsgeschäften aus den Augen verliert. Dann lebe ich wieder so, als ob der Name ‚Jesus‘, als ob die Zusage ‚Gott hilft!‘ wenig gilt. Dann kommen die Sorgen zurück wie die Flut nach der Ebbe und ich laufe Gefahr, in ihnen unterzugehen. Und wenn die Not groß ist, dann schicke auch ich wieder Stoßgebete zum Himmel und bitte Gott, er möge mir doch helfen.

Jesus – Gott hilft“. Nicht: Gott kann helfen. Nicht: Gott wird helfen. Sondern: Er hilft jetzt. Hilft dir. Du hast Sorgen, hast Kummer, hast Schmerzen, bist krank? Vielleicht schon lange? Wie hilft er dir? Lege deine Hand auf die Brust. Spüre, wie dein Herz schlägt. Ohne diesen „Gott hilft!“ würde es nicht schlagen. So hilft er dir, am Leben zu sein trotz allem, was dich belastet. Oder schließe deinen Mund, halte deine Nase zu. Sofort spürst du seine Kraft, die dich drängt, zu atmen, zu leben, zu hoffen. Solang ich atme, hoffe ich, heißt ein altes Sprichwort. Das sind nur zwei Weisen, wie Gott dir hier und jetzt hilft. Herzschlag und Atem – für mich ein spürbarer Beweis, für seine Hilfe, dafür dass er für mich da ist und seine Zusage stimmt: „Jesus – Gott hilft!“ Er hilft Menschen und Tieren, sagt die Bibel (Psalm 36,7) und dir sowieso.

Manchmal plagen mich nachts Sorgen um meine Gesundheit, um meine Zukunft und die meiner Kinder und Enkel, um den Frieden – und es gibt in dieser Zeit genug, worum man sich Sorgen machen kann. Dann liege ich einfach nur da und sage minutenlang bei jedem Ausatmen nur diesen einen Namen still vor mich hin: Jesus. Und damit sage ich mir „Gott hilft!“. Damit tue ich, was das Bibelwort aus Psalm 37 sagt: „Vertraue dein Leben mit allem, was dich bedrückt, Gott an. Er wird’s gut machen.“ (Psalm 37,5)

Zusage statt Zauberwort

Versteht mich nicht falsch, „Jesus“ ist kein Zauberwort, womit alle Probleme sofort gelöst sind. Sein Name ist eine Zusage, aus der Frieden und Vertrauen fließen. Er hilft, dass du mit deinen Problemen leben kannst, weil du damit nicht allein bist, weil Gott da ist, der weiß, wie es dir geht, der dir Kraft gibt für deine Lasten und Hoffnung, dass sie nicht so bleiben, wie sie sind.

Du warst schon sein Wunschkind, wie jener kleine Lorenz, als es dich noch gar nicht gab. Und er hat sich diesen Wunsch erfüllt und dich ins Leben gerufen. Du bleibst sein Wunschkind ganz egal, was du in diesem Leben aus dir machst, ob du erfolgreich bist oder scheiterst, ob du ein unbescholtener, geachteter Bürger bist, oder ob andere dich für nichtswürdig halten, ob du ein Sünder bist oder ein Gerechter. Denn Gott macht seine Liebe nicht von dir und deinen Taten abhängig, auch nicht von deinem Glauben. Er liebt dich als den, den er in dir sieht, und nicht als den, den du oder andere in dir sehen. Er liebt dich als den, der du für ihn bist und nicht als den, der du für dich selber oder für andere bist. Er liebt dich als sein Wunschkind. Das bist du und das bleibst du, in diesem und in jenem Leben. Amen Geht es dir gut mit diesem Gott? 

Gebet: Jesus, du "Gott hilft", du bist mein Herzschlag und mein Atem. Du lässt deinen Frieden in meine Seele fließen und stärkst mein Vertrauen auf Gott. Du lebst in mir und tröstest mich mit deinem Namen. Du bist
Meine Hoffnung und meine Freude,
meine Stärke, mein Licht,
Jesus, meine Zuversicht,
Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.
Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

Samstag, 18. Februar 2023

Untrennbar und unvergesslich hl

Losung: Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Psalm 73,25

Lehrtext: Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Römer 8,38-39 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

der Lehrtext gehört für mich zu den fünf wichtigsten Sätzen der Bibel. Er stärkt mein Gottvertrauen und ermöglicht mir einen angstfreien Glauben. Ich möchte ihn noch ergänzen und sagen: 

Auch ich selbst, mein Versagen, mein Zweifel, mein Unglaube kann mich nicht von Gottes Liebe in Jesus Christus trennen. Er hat sich ein für alle Mal für mich entschieden und nimmt nichts wieder zurück. 

Schon Eltern, die im Kopf und im Herzen gesund sind, lieben ihre Kinder bis zuletzt, auch wenn sie sie enttäuschen oder gar verletzen. Das mag ihnen weh tun, tötet aber ihre Liebe nicht. Und selbst wenn ihre Liebe stürbe, so bleibt doch Gottes Liebe in Jesus lebendig. Nicht von ungefähr sagt Gott in der Bibel, im Buch Jesaja Kapitel 49 Vers 15 von sich: »Bringt eine Mutter es fertig, ihr Baby zu vergessen? Hat sie nicht Mitleid mit dem Kind, das sie in ihrem Leib getragen hat? Und selbst wenn sie es vergäße, ich vergesse euch nicht!«

Die Möglichkeit, dass er dich oder mich vergessen, dass seine Liebe zu uns erkalten und seine Treue sterben könnte, schließe ich kategorisch aus. Und wenn einer etwas anderes behauptet, und sei er Bischof oder Papst, so sage ich ihm ins Gesicht: du lügst.

Wir beide, du und ich, können uns auf nichts, auf gar nichts so sehr verlassen wie auf unseren Gott. Für seine Liebe hat Jesus am Kreuz mit seinem Leben gebürgt. Mehr geht nicht. Und darum kann ich auch mit der Losung sagen: 

Gebet Psalm 73,21-26+28:
Herr, als es mir wehe tat im Herzen und ich mich vor Kummer verzehrte, da war ich ein Narr und wusste nichts, ich war wie ein Tier vor dir. Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu dir halte und meine Zuversicht setze auf dich, meinen Gott, dass ich verkündige all dein Tun. Amen 

Gerade dann, "wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet" - und das wird einmal der Fall sein - ist dies kein Gegenargument, dass Gott dich und mich bedingungslos liebt und wir beide uns "zu ihm halten und unsere Zuversicht auf ihn setzen".

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

Freitag, 17. Februar 2023

Vom großen Glück des Glaubens hl

Losung: HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Psalm 104,24 

Lehrtext: Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen. Offenbarung 4,11 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

du hast die Wahl, bist du ein Produkt des Zufalls oder ist es Gottes Wille, dass es dich gibt (Lehrtext)? Ist überhaupt alles nur Zufall, die Galaxien, die Sterne, die Planeten und die Lebewesen auf der Erde, oder hat Gott es weise geordnet (Losung)? Für beide Betrachtungsweisen gibt es gute Argumente.

Ich interessiere mich für die naturwissenschaftliche Erforschung, wie alles entstanden ist, vom Urknall bis zu diesem Augenblick. Ich sehe keinen Grund, gar keinen, weshalb ich meinen Verstand, den Gott mir geschenkt hat, nicht gebrauchen soll, um die Welt, in der ich lebe, zu verstehen. Im Gegenteil. Mir helfen die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über die Entstehung der Welt, des Lebens und der Menschen, um Gott für seine Majestät und Kraft zu preisen und über die Wunder seiner Schöpfung zu staunen.

Einsteins Religion

Mit dem vermutlich genialsten Wissenschaftler aller Zeiten, dem Juden Albert Einstein, kann ich sagen: »Meine Religion besteht in meiner demütigen Bewunderung einer unbegrenzten geistigen Macht, die sich selbst in den kleinsten Dingen zeigt, die wir mit unserem gebrechlichen und schwachen Verstand erfassen können. Die tiefe, emotionelle Überzeugung von der Anwesenheit einer geistigen Intelligenz, die sich im unbegreiflichen Universum öffnet, bildet meine Vorstellung von Gott.« (Zitat aus Einsteins letztem Aufsatz „Science and Religion“)

Auch Johann Wolfgang von Goethe könnte dem vorbehaltlos beipflichten. Allerdings gehe ich als Christ einen Schritt weiter und sage: Von Gott können wir nur vermuten und raten und ahnen. Erst durch Jesus erfahren wir, dass diese unermessliche, unbegreifliche Macht und Kraft der »Vater ist, der Allmächtige, der Schöpfer von Himmel und Erde« (nizänisches Glaubensbekenntnis). Und weil er Vater ist und nicht sonst irgendein Geist, so hat er alles, was ist, aus väterlicher Liebe geschaffen, das ganze Universum genauso wie dich und mich. Das ist für mich die unausweichliche Folge, wenn Jesus Gott „Vater“ nennt. Für diesen Glauben habe ich mich entschieden und nicht für irgendeinen intellektuellen, unfassbaren Gottesgedanken und auch nicht für den Zufall.

Dieser Glaube gibt der Welt, allen Lebewesen, meinen Mitmenschen und mir Würde und Wert. Wir alle sind Gottes geliebte Geschöpfe, von ihm gewollt, gesegnet, behütet und dazu bestimmt, dass er uns in seiner Welt vollendet. Dieser Gott und kein anderer begegnet mir in Jesus. Zu ihm habe ich Vertrauen. Auf ihn hoffe ich. Ihn liebe ich.

Gebet: Mein Gott, ich danke dir für das große Glück, für die große Gnade, dich durch Jesus zu kennen, dir zu vertrauen und mit dir durch meine guten und schlechten Zeiten gehen zu können. Was auch immer kommt, erhalte mir diesen Glauben, dass ich mit ihm lebe. Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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Donnerstag, 16. Februar 2023

Haare zählen gegen die Furcht hl

Losung: Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir. Jona 2,3 

Lehrtext: Jesus spricht: Auch sind die Haare auf eurem Haupt alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Lukas 12,7 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

also bei der gegenwärtigen Glatzenmode muss Gott bei den Männern nicht mehr so viele Haare zählen wie sonst. Und bei mir werden es leider auch immer weniger. „Männer kriegen (eben) dünnes Haar“, singt Herbert Grönemeyer.

Doch nun ernsthaft. Mit diesem Bildwort aus dem Lehrtext sagt Jesus, dass Gott ganz genau über mich Bescheid weiß, wie es mir gerade geht, wie es um mich steht, was aus mir wird. Warum also noch fürchten? Ist er doch bei mir und um mich Tag und Nacht.

Nun ja, mein Glaube ist eben nicht so stark, dass ich in jedem Augenblick auf Gott vertrauen könnte. Oft genug denke ich nicht daran, dass er doch da ist. Und dann muss ich eben mit meinen Sorgen allein zurechtkommen. Und dann ist ja die große und manchmal auch meine kleine Welt tatsächlich zum Fürchten. Gut, wenn ich mich dann an ihn um Hilfe wende. Im Psalm 18 Vers 7 heißt es sogar: »Als mir angst war, rief ich den Herrn an und schrie zu meinem Gott. Da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.«

Der Tempel des Herrn steht nicht mehr in Jerusalem. Der bin ich selbst, wie Paulus sagt (1. Korinther 3,16). In mir ruft, ja schreit meine Seele zu ihm. In mir soll ich gewiss sein, dass er mich hört. In mir höre ich seine Antwort, wenn ich nicht immer nur selber rede, sondern auch ihn zu Wort kommen lasse. Und er hat viele Möglichkeiten, mir zu antworten, auch die, dass ich, schon während ich bete, ruhiger und wieder zuversichtlicher werde. 

Gebet: Herr, dass ich doch immer in dem Glauben leben könnte, dass du ständig bei mir bist und weißt, was los ist! So könnte ich mich gelassen den Herausforderungen stellen, die auf mich warten. Doch auch so bin ich dankbar, dass ich glauben und mich immer wieder an dich wenden kann. Denn du bist meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke und mein Licht. Amen

Herzlich grüßt

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Mittwoch, 15. Februar 2023

helfen hl

Losung: Ich werde an diesem Volk weiterhin wundersam handeln, wundersam und überraschend, und die Weisheit seiner Weisen wird zunichte werden, und der Verstand seiner Verständigen wird sich verstecken. Jesaja 29,14 

Lehrtext: Das Volk verwunderte sich, als sie sahen, dass die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Gelähmten gingen und die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels. Matthäus 15,31 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

im Internet kann man auf YouTube kleine Filme sehen, in denen Tiere anderen Tieren helfen. Ein Bär rettet zum Beispiel ein Huhn aus dem Wasser, ein Esel verteidigt Schafe gegen einen Wolf, ein Affe, der einen Stromschlag bekommen hat, wird von einem anderen geschüttelt, bis er wieder bei Bewusstsein ist … Der Impuls, anderen in Not zu helfen, ist nicht auf den Menschen beschränkt. Wir nahmen ihn sozusagen aus unserer Entwicklungsgeschichte mit in unsere Epoche des "Homo sapiens sapiens". Allerdings ist er bei uns offenbar ausgeprägter als bei anderen Tieren, vielleicht auch deshalb, weil wir mehr Möglichkeiten haben.

Es gilt aber auch das andere: Kein Tier schadet seinen Artgenossen so sehr wie der Mensch dem Menschen. Thomas Hobbes (1588 bis 1679) sagte noch: Homo homini lupus – der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Er hätte besser gesagt: Homo homini homo – der Mensch ist dem Menschen ein Mensch, also die schlimmste Bestie überhaupt.

Jesus, der wahre Mensch

Von Jesus heißt es in der christlichen Theologie, er sei der Mensch, wie Gott ihn gewollt hat, „der wahre Mensch“. Als solcher dachte er nicht an sich, sondern daran, wie er anderen in Not helfen konnte. Anders gesagt, wie er seine Nächsten lieben, ihnen beistehen und sie heilen konnte (Lehrtext). Und sie erfuhren durch ihn: so wie Jesus, so ist Gott. Das war neu. Zuvor war er zumeist ein Stammes- und Nationalgott (siehe Losung), der nur seinem Volk gegen die Feinde geholfen hat. Und wenn aus dem eigenen Volk jemand krank oder behindert war, so wurde das oft genug als seine Strafe verstanden.

Das Ziel des Menschseins

Seit Jesus aber können wir alle Gott als dem barmherzigen Vater vertrauen, ohne Ausnahme, ohne Unterschied und Ansehen der Person und ihres Glaubens. Er hat uns geschaffen zu dem Zweck, dass wir leben und Nachkommen haben sollen. Er hat uns geschaffen mit dem Ziel, uns nach diesem Leben zu vollenden. Bis dahin sind wir unsere eigenen Vorläufer oder wie Luther 1536 sagt: „So ist denn der Mensch dieses Lebens Gottes bloßes Material für das Leben in seiner künftigen Gestalt … Dann (in jenem Leben) wird der Mensch als Ebenbild Gottes wiederhergestellt und vollendet sein(revidiert von HL). Dann werden auch wir „wahre Menschen“ sein. Bis dahin aber sind wir noch auf dem Weg, solche zu werden. Wir kommen diesem Ziel näher, sooft wir Jesus in uns wirken lassen und einander beistehen. Wir entfernen uns, sooft wir einander die kalte Schulter zeigen und bekriegen. 

Gebet: Herr, wo einer dem anderen hilft, da bist du mit deinem guten Geist dabei. So heilst du auch heute die Kranken und verhinderst, dass das Böse überhandnimmt. Wir alle leben in dir, in deinem Reich, in dem du regierst und alles wendest, wie du es willst. Auch wenn ich manches nicht verstehe, so vertraue ich doch darauf, dass du handelst wie es für uns am besten ist. Amen 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.