Sonntag, 2. November 2025

Was gut ist hl

Wochenspruch: Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

Du wirst wohl wissen, was gut für dich ist. Und du wirst wohl auch die Erfahrung machen, dass du nicht immer nach diesem Wissen lebst, zum Beispiel was Bewegung und Ernährung betrifft oder das Zusammenleben im Großen wie im Kleinen.

Wir Menschen sind eben inkonsequent. Und wenn du jetzt einwendest: „Aber ich nicht”, dann gratuliere ich dir und bekenne: ich schon.

Doch was ist gut vor Gott? Diese Frage bewegt seit mehr als 2700 Jahren zahllose Menschen, Juden wie Christen. Auch Gläubige anderer Religionen fragen ähnlich.

Diese Frage hat der Prophet Micha (740 vor Chr. – 670 v. Chr.) gestellt und die Antwort gleich mitgegeben:
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.”

Doch weil so viele auf diesem Ohr taub sind, hat Gott aufgehört, diese Antwort einzufordern. Stattdessen hat er sie selbst in Jesus Christus stellvertretend für uns alle beantwortet: in Liebe und Hingabe. 

Und wir? Und ich? Ich bin nicht perfekt und werde es nie werden. Aber mit dem heutigen Wochenspruch habe ich einen Wegweiser und mit Jesus den Weg, auf dem er mit mir zu Gott gehen will (Johannes 14,16) - so wie ich bin.


Gebet: Ja, Herr, ich habe erfahren, dass es gut für mich ist, mich nach dir zu richten, hilfsbereit und freundlich zu sein, zu vergeben und selbst um Entschuldigung zu bitten. Ja. es braucht Mut, dir in dieser Welt zu dienen*. Und wenn ich auch damit scheitere, so will ich in deinem Namen wieder neu beginnen und vertrauen, dass du mir hilfst. Amen


Herzliche Grüße


Ihr / dein


Hans Löhr


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Hinweis zu Losung und Lehrtext
1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 
 Hinweis für Smartphone-Nutzer
So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.. Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
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Samstag, 1. November 2025

Evangelikale und evangelische Frömmigkeit: Darstellung durch Künstliche Intelligenz hl

Liebe Leserin, liebe Leser,

Gestern, am 31. Oktober, war der Gedenktag zum Beginn der Reformation durch Martin Luther.

Ich nehme dieses Gedenken zum Anlass, um auf die unterschiedliche Entwicklung des evangelischen Bekenntnisses seitdem hinzuweisen. Dazu bringe ich nicht meine eigenen Gedanken, sondern was die KI (Künstliche Intelligenz) herausgefunden hat. Das Ergebnis ist also nicht die persönliche Meinung eines Menschen, sondern die maschinelle Zusammenfassung und Auswertung von vielen Millionen (!) menschlichen Texten im Internet zum Thema.

Meine Anfrage in ChatGPT lautete: „Wie ist die evangelikale Religion in den Südstaaten der USA zu bewerten?“ Ich bekam eine umfangreiche Beurteilung, deren Zusammenfassung durch ChatGPT ich hier veröffentliche. Zugleich habe ich eine Bitte an Sie / dich: Ich würde mich über Ihre Rückmeldung in den Kommentaren freuen. Vielleicht kommt dadurch unter uns ein kleines Gespräch zu Stande.

Hier nun die Zusammenfassung von ChatGPT:

Der Evangelikalismus in den Südstaaten der USA und der von lutherischer Theologie geprägte, evangelische Glaube in Europa:

Der Evangelikalismus der Südstaaten ist kein Randphänomen, sondern ein kulturelles und religiöses System, das Millionen prägt. Er lebt aus Leidenschaft, Gewissheit und Gemeinschaft. Doch seine Stärke ist zugleich seine Schwäche: Er verwechselt die Glut der Frömmigkeit mit der Wahrheit des Evangeliums.

In seiner Grundgestalt hat der Evangelikalismus die reformatorische Einsicht in die radikale Gnade Gottes weitgehend verloren. Wo Luther die Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade bekennt, fordert der Evangelikalismus die bewusste Entscheidung des Einzelnen. Der Mensch soll „sein Herz für Jesus öffnen“, „Christus annehmen“ oder „wiedergeboren werden“. Damit wird der Glaube zu einem menschlichen Werk, und das Heil hängt am Entschluss des Willens. Das ist – theologisch gesehen – nichts anderes als eine subtile Form des Werkeglaubens, getarnt als Frömmigkeit. Der entscheidende reformatorische Gedanke, dass Gott den Gottlosen gerecht macht, ohne Vorbedingung, wird dadurch unterlaufen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Schriftverständnis. Der evangelikale Biblizismus, der die Bibel als wörtlich inspiriertes und fehlerloses Dokument versteht, verkehrt das reformatorische Prinzip sola scriptura (allein die heilige Schrift) in ein dogmatisches Korsett. Was als Ehrfurcht vor der Bibel beginnt, endet oft als geistliche Erstarrung. Der Buchstabe ersetzt den Geist. Luther aber las die Bibel nicht als Gesetzbuch, sondern als Zeugnis des Evangeliums: „Was Christum treibet (= was ihn offenbart).“ Wo der Bibeltext nicht auf Christus weist, bleibt er toter Buchstabe. Der Evangelikalismus verwechselt Autorität mit Buchstabenglaube – und verliert darüber die Freiheit des Wortes.

Besonders deutlich tritt die Verschiebung in der Deutung des Kreuzes hervor. Die evangelikale Theologie versteht den Tod Christi fast ausschließlich als stellvertretendes Strafleiden. Gott wird zum Richter, Christus zum Sühneopfer, das seinen Zorn besänftigt. Doch diese juristische Verkürzung entstellt das Evangelium. Am Kreuz begegnet uns nicht ein Gott, der Sühne verlangt, sondern ein Gott, der sich selbst in Liebe hingibt. Das Kreuz ist kein göttlicher Tauschhandel, sondern Offenbarung des göttlichen Herzens: Gott leidet, um den Menschen zu gewinnen – nicht um einen Schuldschein zu begleichen.

In der gesellschaftlichen Wirkung verbindet sich diese Theologie mit einer eigentümlichen religiösen Kultur. Die Gemeinden bieten Zugehörigkeit, Identität und Halt, besonders in einer von sozialer Unsicherheit und Traditionsverlust geprägten Region. Doch diese Identität ist häufig exklusiv. Evangelikale Frömmigkeit grenzt aus, wo sie befreien sollte. Sie erhebt moralische Gebote zu Grenzmarkierungen des Heils und bindet den Glauben eng an nationale Ideologie. Die Botschaft von der freien Gnade Gottes wird so zum Werkzeug kultureller Selbstbehauptung.

Damit entfernt sich der Evangelikalismus der Südstaaten der USA weit von der reformatorischen Mitte:

von der Freiheit des Glaubens, der Christus als alleinigen Grund kennt,

von der Demut, die alles Heil allein von Gott erwartet,

und von der Weite, die im Evangelium die Versöhnung der ganzen Welt erkennt.

Der Evangelikalismus bekennt Christus mit Inbrunst – aber nicht selten als Besitz, den es zu verteidigen gilt.

Reformation aber meint: Christus ist nicht Besitz, sondern Geschenk.

Darum gilt:

Der Evangelikalismus hält an der Bibel fest – und verliert das Evangelium.
Er ruft zur Entscheidung – und verkennt die Gnade.
Er spricht vom Kreuz – und übersieht den Gott der Liebe, der sich darin verbirgt.
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Soweit die KI (künstliche Intelligenz) nach dem Modell von ChatGPT

Also, was meinen Sie dazu? Sie können jetzt Ihre Gedanken dazu auch anonym weiter unten in den Kommentaren veröffentlichen. Ich freue mich auf eine spannende Diskussion.

Einen guten Abend und morgen einen gesegneten Sonntag,

Ihr / dein Hans Löhr

Nachbemerkung: Ich sehe einen deutlichen Unterschied zwischen der evangelikalen Frömmigkeit in den Südstaaten der USA zu der in Deutschland. Falls Interesse besteht, kann ich die KI auch dazu recherchieren lassen und das Ergebnis hier veröffentlichen.

Freitag, 31. Oktober 2025

Mein Halt hl

Bibelwort zum Reformationstag:
Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
1. Korinther 3,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

So wie Jesus von Gott und uns Menschen gesprochen hat, so hat er gelebt. Und wie er gelebt hat, so ist er auch gestorben – ohne Hass, ohne Fluch, ohne Selbstinszenierung. Ganz eins mit dem Geist der Liebe, mit dem Willen seines himmlischen Vaters, wie er ihn erlebt hat.
Darum begegnet mir in ihm und nur in ihm, in seiner guten Botschaft (Evangelium) Gott selbst. Ich kann und will mir Gott nicht anders vorstellen. Ich kann ihn nicht anders glauben und ihm vertrauen als so. Gott, wie er mir in den Worten und Taten, im Leben und Sterben Jesu begegnet, ist der Gott, den ich nicht fürchten muss, sondern lieben kann. „Denn er hat mich zuerst geliebt” (1. Joh 4,19). Ihm will ich folgen, weil er bei mir ist, wohin auch immer mein Weg noch führen wird.
Auf diesem, von Jesus gelegten Fundament findet mein Glaube, finde ich Halt. Einen anderen Grund habe ich nicht gefunden, der mich in den Wechselfällen des Lebens getragen hat - auch wenn mir das oft erst im Nachhinein bewusst geworden ist. 
Dafür danke ich ihm und darum bitte ich ihn, dass das so bleibt.

Gebetslied:
Such, wer da will, ein ander Ziel,
die Seligkeit zu finden;
mein Herz allein bedacht soll sein,
auf Christus sich zu gründen.
Sein Wort sind wahr, sein Werk sind klar,
sein heilger Mund hat Kraft und Grund,
all Feind zu überwinden.
Georg Weissel, 1623

Herzliche Grüße
Ihr / dein
Hans Löhr

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Donnerstag, 30. Oktober 2025

Erste Hilfe hl

Wochenspruch: Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen. Jeremia 17,14

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Schnell, ein Pflaster!“ – Gut, wenn jemand da ist, der es holt und dir hilft. Solange es nur um ein Pflaster geht, ist die Verletzung meist nicht so schlimm.

Doch es gibt andere Notfälle, auch seelische, wo vielleicht niemand da ist. Wo du nicht zur Ruhe kommst vor lauter Sorgen. Wo du mitten in der Nacht aufwachst und deine Probleme dich nicht mehr schlafen lassen.

Ich leihe mir in so einem Fall das Gebet von Jeremia und sage mit jedem Atemzug:

Heile mich, HERR, — so werde ich heil.

Den ersten Teil beim Einatmen, den zweiten beim Ausatmen.

Mit der Zeit wird der Atem tiefer, das Herz schlägt langsamer, und die Seele kommt zur Ruhe. Immer wieder dieser Satz: „Heile mich, HERR, — so werde ich heil.“ 

So bete ich auch mit dem zweiten Teil des Verses: 

Hilf mir, — so ist mir geholfen.“ 

Damit bitte ich um seine Hilfe in meiner Not – und sage zugleich: Ich vertraue darauf, dass du mir helfen wirst.

Und noch etwas: Ein aufrichtiges Gebet hat immer zwei Hörer. Gott – wie er mir in Jesus begegnet – und mich. Dass er mich hört, darauf verlasse ich mich. Aber kann ich auch glauben, was ich bete? Ach Herr, glaube du dann in mir.

Und schließlich kann ich auch für andere so beten - für Menschen, deren Not mir nahegeht - und sagen: „Heile du ihn, so wird er heil" / „Hilfe ihr - so ist ihr geholfen.”

Halt, etwas fehlt noch: Und wenn ich dann wieder gesund geworden bin oder wenigstens mit meiner Krankheit leben kann, wenn mir in einer Notlage geholfen wurde oder dem, für den ich gebetet habe, dann - aber das weißt du ja selbst, was dann zu tun ist.

Gebet: Herr, wenn ich vor Panik kopflos bin und gar nicht mehr weiß, was ich beten soll, so weißt du es doch, was ich dir sagen will – und wirst mir helfen. Amen.

Herzliche Grüße,

Ihr / dein

Hans Löhr

Auslegung zum Reformationstag morgen: „Mein Halt”

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Mittwoch, 22. Oktober 2025

In seiner Hand hl

Andacht beim Seniorennachmittag

Meine Lieben,

heute möchte ich mit euch nachdenken über den Herbst des Jahres – und den Herbst unseres Lebens. Dazu singen wir zu Beginn ein altes Trost- und Herbstlied aus dem Gesangbuch:

Wie sich ein Mann erbarmet
über die kleinen Kinder sein,
so hat der Herr Erbarmen
mit denen, die ihn fürchten rein.
Er kennt wohl unsre Schwäche
und weiß, wir sind nur Staub,
ein bald verwelkt Geschlechte,
ein Blum und fallend Laub.
Der Wind nur drüber wehet,
so ist es nicht mehr da,
also der Mensch vergehet,
sein End, das ist ihm nah.
(Johann Gramann, 1530 – nach Psalm 103)


Ja, das stimmt für mich. Ich bin „ein Blum und fallend Laub“.
(HL lässt einige gelbe Ahornblätter auf den Boden fallen und rezitiert aus Rilke:)
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten …
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.


Gottes Hände – das sind die Hände meines Schöpfers. Mehr noch: Es sind Hände, die halten, trösten, heilen. In einem Lied heißt es:
„Mit Mutterhänden leitet er / die Seinen stetig hin und her.“
Nicht mit den harten Händen der Macht, sondern mit den sanften Händen der Liebe. Mit den segnenden und heilenden Händen Jesu.

Ich kann mich schon jetzt – am Abend oder vor dem Einschlafen – in diese Hand legen. Ich stelle mir das ganz bewusst vor: Da darf ich mit allem, was mich ausmacht und bewegt, zur Ruhe kommen. Da kann meine Seele Frieden finden.
Und wenn du einmal nicht schlafen kannst, bleibt seine Hand der beste Ort für deine Sorgen, deine Schmerzen und deine Angst. Ich sage mir dann dieses Psalmwort vor:

„Ich liege und schlafe ganz im Frieden; denn du, Herr, hilfst mir, dass ich sicher wohne.“ (Psalm 4,9)

Das tut mir gut.

Auch Jesus selbst betete am Kreuz:

„Vater, ich lege meinen Geist in deine Hände.“
Nach all den Leiden und Ängsten war das sein Ziel, sein Vertrauen.

Ich glaube: Dieses Gebet dürfen wir uns alle zueigen machen – nicht erst im letzten Augenblick, sondern mitten im Leben. Du kannst ihm das täglich sagen:

„Vater, ich lege mich, meine Lieben, meine Zukunft und meine Sorgen in deine Hand.“ 

Du musst nichts mehr festhalten. Du darfst loslassen, weil du gehalten bist. Das kann dich trösten und stärken, gerade dann, wenn es in schweren Zeiten keine Antworten gibt.

Wir sind Blätter am Baum des Lebens.
Manche wurden vom Sturm der Zeit schon früh abgerissen, andere hängen noch im Wind.

Aber keiner fällt tiefer, als in Gottes gute Hand.

Er fängt uns auf, dass wir bei ihm bleiben und in ihm ruhn. So hat es Jesus geglaubt. Und so will auch ich glauben.

Gebet: Herr, meine Zeit steht in deinen Händen.
Nicht mein Wille geschehe, sondern deiner.
Ich danke dir für die vielen Jahre,
die du mir geschenkt hast,
und für die Zeit, die du mir noch gibst. Was auch kommt, ich will es von dir nehmen.
Halte mich in deiner Hand – jetzt und in Ewigkeit.
Amen.

Die Blätter fallen, fallen wie von weit … Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.

In diesem Vertrauen wünsche ich euch einen gesegneten Herbst.

Herzliche Grüße

Euer Hans Löhr

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Freitag, 17. Oktober 2025

überwinden hl

Wochenspruch: Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 1. Johannes 5,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

Heute möchte ich dich mitnehmen in die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. Dieser mystische Ort mit seinem tiefblauen Licht berührt mich jedes Mal auf besondere Weise. Er erinnert an die Zerstörung im letzten Krieg und ist zugleich ein Gedenkort für bekannte Märtyrer der evangelischen Kirche. 

Nicht wenige Männer und Frauen haben während der Zeit des Nationalsozialismus für ihren Glauben gelitten. Sie wurden verfolgt und in Lager gesperrt. Einige wurden umgebracht. Zu ihnen gehören zum Beispiel Dietrich Bonhoeffer, Hans von Dohnányi und Paul Schneider.


Ich denke aber auch an die katholischen Märtyrer, die das gleiche Schicksal erlitten. An Maximilian Kolbe, Alfred Delp, Rupert Mayer, an die polnischen Priester und andere mehr.

Über dem Gedenkort in der Gedächtniskirche steht das Bibelwort, das uns in dieser Woche begleitet:
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 1. Johannes 5,4

Dieser Glaube, von dem Johannes spricht, ist kein Triumph über andere, sondern die innere Gewissheit, dass Gottes Liebe stärker ist als Unrecht und Gewalt. 
Das gilt auch für alle, die krank sind und Not leiden, die bedrängt werden von Krisen und Konflikten und doch an ihrem Glauben festhalten - weil sie spüren und erfahren: das ist mein einziger Halt.

Jene Märtyrer zeigen mir, dass es möglich ist, auch der Furcht und dem Leid im Glauben zu begegnen. Wer weiß, wie oft sie im Gebet darum gerungen haben – wie Jesus selbst damals in Gethsemane, ehe sie ihn gefangen nahmen.

Mit ihm haben sie die Welt in ihren inneren Kämpfen überwunden. Sie waren vorbereitet, als die Verfolgung begann. Und als die Mächte der Finsternis wüteten, konnten diese das Licht des Glaubens nicht ersticken. Es leuchtet noch heute aus dem, was sie damals mit Wort und Tat bezeugt haben. Es leuchtet für uns.

Auszug aus einem Morgengebet von Dietrich Bonhoeffer:

Gott, zu dir rufe ich: hilf mir beten; ich kann es nicht allein. 
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht; 
ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht; 
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe; 
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden; 
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld.
Ich verstehe deine Wege nicht, 
aber du weißt den Weg für mich. Amen

Dem schließe ich mich an und bete mit meinen Worten:

Herr, immer wieder wird mein Glaube bedrängt. Immer wieder muss ich um ihn ringen, damit meine Seele nicht schutzlos ist. Immer wieder muss ich dich bitten, mit mir die Welt zu überwinden – um mich und in mir: alles, was leiden macht. Alles, was mich von dir trennt. Sei du bei mir, dass ich nicht resigniere. Sei du meine Kraft, damit ich standhalte. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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Mittwoch, 15. Oktober 2025

Die letzte Hoffnung hl

Lehrtext: Eine Frau hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren; die hatte alles, was sie zum Leben hatte, für die Ärzte aufgewandt und konnte von niemandem geheilt werden. Die trat von hinten heran und berührte den Saum seines Gewandes; und sogleich hörte ihr Blutfluss auf. Lukas 8,43-44

Liebe Leserin, lieber Leserin,

Zwölf Jahre leiden
Alles gegeben
Umsonst
Jesus, die letzte Hoffnung

Es geht um Leben und Tod des Kindes. Es geht um Minuten. Die einzige Tochter des Synagogenvorstehers Jaïrus liegt im Sterben. Er, der angesehenste Mann am Ort, ein religiöser Würdenträger, wirft sich Jesus vor die Füße und in den Staub (Lukas 8,40-42). Er ist bereit, alles zu tun, auf seine Würde und Ehre zu verzichten, wenn nur Jesus hilft. Wenn er nur auf der Stelle mit in sein Haus geht und sein Kind rettet.

Doch da ist noch jemand, der verzweifelt ist und seine Hilfe braucht. Eine namenlose Frau berührt ihn. Ihn, einen fremden Mann, gegen alle Sitte und Moral. Berührt den „Saum seines Gewandes”. Nur ganz wenig, doch so, dass Jesus es merkt. 

Er bleibt stehen. Doch die Zeit drängt. Die letzten Lebensminuten für das Kind des Jaïrus verrinnen. Aber Jesus will wissen, wer ihn berührt hat. 

Petrus beschwichtigt: »Ach bei so vielen Leuten um uns herum, wird dich wohl jemand unabsichtlich gestoßen haben.« Doch er erwidert: »Jemand hat mich ganz bewusst berührt. Ich habe gespürt, wie eine Kraft von mir ausgegangen ist!« 

Als die Frau erkannte, dass Jesus alles bemerkt hatte, kam sie zitternd zu ihm und fiel vor ihm nieder. Vor allen Leuten erzählte sie, weshalb sie ihn berührt hatte und wie sie sofort gesund geworden war. »Meine Tochter «, sagte Jesus zu ihr, »dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden!« 

Noch während er mit der Frau redete, kam jemand aus dem Haus von Jaïrus gelaufen: »Deine Tochter ist gestorben. Bemühe den Lehrer nicht länger!« Jesus hörte das und sagte zu dem Vater: »Verzweifle nicht! Vertrau mir einfach, und deine Tochter wird gerettet!«

Hat Jaïrus geahnt, mit wem er es da zu tun hatte? Hat die kranke Frau das geahnt? Eher nicht. Hat sie es verdient? War sie anständig und fromm genug? War sie rechtgläubig? Würde sie künftig an Jesus glauben und ihm nachfolgen?
Ich weiß nicht, ob dich das interessiert. Jesus interessiert das nicht. Auch nicht, wie es um den Glauben des Jaïrus steht. Warum auch. Zwei Menschen brauchen seine Hilfe, zwei Geschöpfe Gottes. Das genügt ihm. 

Würde es dir an seiner Stelle auch genügen?

Was nützt mir heute, dass vor über 2000 Jahren eine Frau mit Blutfluss gesund geworden ist und Jesus der Erzählung des Lukas zufolge ein Kind wieder ins Leben zurückgeholt hat?

Aber das hilft mir, dass er der „Gott hilft” ist, wie sein Name sagt. Und dass er seine Hilfe nicht an Bedingungen knüpft, sei es der richtige Glaube, seien es gute Taten oder ein einwandfreier Lebenswandel. An ihn kann ich mich wenden, wann und wo und in welcher Situation auch immer. Schon ein Glaube klein wie ein Senfkorn kann Wunder wirken. Und er wendet sich mir zu, wie unscheinbar auch immer mein Gottvertrauen ist. 

Ihm, so glaube ich, sind unsere menschlichen Grenzen und Abgrenzungen, unsere Urteile und Vorurteile, unsere Fremdenscheu und Berührungsangst egal. Ich bin leider nicht soweit. Aber ich weiß, in welche Richtung ich mich bewegen und wie ich von ihm dazuzulernen kann. 

Gebet: 
Nur den Saum deines Gewandes,
Einen Augenblick berühren.
Und die Kraft die von dir ausgeht,
Tief in meinem inneren spür'n.
Nur ein Blick aus deinen Augen,
Nur ein Wort aus deinem Mund.
Und die Heilungsströme fließen,
Meine Seele wird gesund.
Jesus berühre mich.
Hole mich ab, öffne die Tür für mich.
Nimm mich an deine Hand, entführe mich.
In deine Gegenwart.
(Anja Lehmann, 2004)

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

Die Auslegung des Lehrtexts hätte bereits gestern erscheinen sollen, aber ich konnte sie erst heute veröffentlichen. 

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Freitag, 10. Oktober 2025

Er hält bei dir aus hl

Lehrtext: Gott hat das Volk, das er von Anfang an erwählt hatte, nicht verstoßen. Römer 11,2

Liebe Leserin, lieber Leser,

Nein, das hat er nicht, genausowenig wie dich und mich. Auch wenn man mitten in Krisen und Katastrophen diesen Eindruck haben könnte. 
Auch wenn dich dein Gewissen quält wegen diesem und jenem, was du für Sünde hältst. 
Auch wenn du als Kind Angst hattest vor Gottes Zorn und vielleicht manchmal immer noch hast.
Verscheuche diese Schatten, die dein Gemüt verdunkeln. Wende dein Gesicht Jesus Christus zu. Er ist deine Sonne. So fallen die Schatten hinter dich. Es genügt, dass ich bedaure, was wirklich zu bedauern ist und daraus lerne.
Und Gott hat neben den Juden auch die Israelis nicht verstoßen und neben den Muslimen auch nicht die Palästinenser und neben den Christen auch nicht uns Deutsche und nicht die Russen und nicht die Amerikaner ...  Er hat das nicht getan. Auch wenn er, aus menschlicher Sicht, oft genug Anlass gehabt hätte und hat.
Bis heute erträgt er seine Menschen, die er gewollt und geschaffen hat. Und hält bei ihnen aus. Auch wenn es ihm, aus menschlicher Sicht, wohl immer wieder schwer fallen dürfte. 
Bis zu diesem Tag leidet er in Jesus am Kreuz unter uns und mit uns und trägt uns so in der Kraft seiner Liebe durch gute und schlechte Zeiten, durch Schuld und Tod – zu sich.
Nein, Gott hat uns nicht verstoßen. Und wir sollten das mit unseren Menschengeschwistern auch nicht tun.

Gebet: Ich danke dir, Herr, dass mich deine gute Nachricht von meinem schlechten Gewissen erlöst hat. Was kommt schon auf mein Versagen an? Alles kommt auf dich an und deine Liebe. Alles ist Gnade, ist dein Geschenk: dass du mich segnest mit Gottvertrauen und Lebensmut, dass du mir vergibst und ich bei dir geborgen bin. Ich gehöre dir und du gehörst mir. Nichts soll uns trennen in Zeit und Ewigkeit. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / Dein Hans Löhr

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Mittwoch, 8. Oktober 2025

Zachäus und die Menschenwürde hl

Lehrtext: Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden. Lukas 19,5-6

Liebe Leserin, lieber Leser,

Nein, das geht nicht – einen Menschen aus der Gemeinschaft ausstoßen, weil er sich nicht anpassen kann oder will. Und mit „ausstoßen“ meine ich: Abstand zu ihm halten, ihn nicht teilhaben lassen am Leben der anderen.

Natürlich ist das manchmal verständlich, wenn man sich über sein Verhalten ärgert oder gar erbittert ist. Und wenn schon Politik und Justiz untätig bleiben – wie im Fall des Zachäus –, dann möchte man mit einem solchen Menschen erst recht keinen Umgang mehr haben.

Ja, verständlich ist das schon – für die Unbescholtenen und Gerechten, und darum nur allzu oft Selbstgerechten. Für solche wie mich.

Für Jesus nicht.

Er bleibt nicht auf Abstand. Er geht zu denen, die man meidet, zu denen, die man nicht leiden kann. Er sucht ihre Gemeinschaft und durchbricht ihre Isolation. Er kommt nicht, um einen Menschen bloßzustellen oder zu beschuldigen, und schon gar nicht, um ihn zu bestrafen. Er kommt, um den Bruch zu heilen und den Isolierten zurückzuholen in die Gemeinschaft.

Er zeigt damit: Jeder Mensch braucht Menschlichkeit – einfach, weil er ein Mensch ist, dessen Würde nicht verletzt werden darf. Einfach, weil er ein Geschöpf und Kind Gottes ist. Auch wenn er wegen schwerster Verbrechen im Gefängnis sitzt.

Darum gibt es in unserem Land die Gefängnisseelsorge. Darum hat jeder Gefangene das Recht auf menschenwürdige Behandlung. Denn wer die Menschenwürde eines anderen nicht achtet, beschädigt seine eigene.

Gott sei Dank hat Jesus mit seinem Verhalten ein Beispiel gegeben, wie Gott ist – zu mir und zu dir. Und wie wir sein sollen und können gegenüber denen, die schwer erträglich sind.

Und wenn wir damit scheitern, soll das keine Ausrede sein, sondern Grund, es wieder zu versuchen. Wie oft? Siebenmal? Das ist schon viel. Jesus sagt: siebenmal siebzigmal – also immer. Was für eine Zumutung!

Dass Jesus auf Zachäus zuging, mit ihm redete und mit ihm aß, hat diesen verändert.

Im Gespräch bleiben, versöhnlich und freundlich sein – das sind wirksame Mittel, um zu heilen, was zerbrochen und zerrissen ist, auch im persönlichen Bereich: unter Freunden, in der Familie und Partnerschaft. Das ermöglicht auch Geschiedenen, sich wieder in die Augen schauen zu können.

Stimmt, dazu gehören immer zwei. Aber einer muss den Anfang machen – auch in politischen und militärischen Konflikten. Einer muss besonnen und geduldig bleiben, bereit zum Gespräch und zum Kompromiss. Sonst, liebe Leserin, lieber Leser – sonst verhärten die Fronten noch mehr und die Risse werden tiefer.

Und wenn der andere nicht reagiert? Dann muss ich trotzdem die Tür offenhalten und die Hand ausstrecken – siebenmal siebzigmal.

Gebet:

Herr, du wurdest wie ich als Mensch geboren und warst in allem ein Mensch wie ich (Philipper 2,7).
Du weißt, warum ich so bin, wie ich bin. Dir kann ich mein Herz ausschütten.
Du kannst die Welt mit meinen Augen sehen und verstehst, was ich fühle und denke.
Lass mich meine Mitmenschen auch mit deinen Augen sehen, dass ich mich einfühlen kann in ihre innere Not, meine Vorurteile überwinde und das lösende Wort finde.
Amen.

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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Hinweis zu Losung und Lehrtext
1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 
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Mittwoch, 1. Oktober 2025

Sein Reich in mir hl

Bibelwort für Monat Oktober: Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch. Lukas 17,21

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wenn ich meinem Gott, der mir nahe ist, auch selbst nahe sein möchte, wohin gehe ich dann? Wo ist der Ort, wo ist sein Reich, da er ist und wirkt?

Jesus sagt im Bibelwort für den Monat Oktober: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch.” So übersetzen es inzwischen viele Theologen. Luther hat übersetzt: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch.” Beides ist möglich. Ich richte mich nach ihm. Doch ich will auch nicht vergessen, dass Gott durch alle, die sein Reich in sich tragen, auch nach außen wirken will, für die, die ihn brauchen. Für eine friedlichere, freundlichere und gerechtere Welt.

Und damit zurück zu meiner eingangs gestellten Frage: Wohin kann ich gehen, um meinem Gott nahe zu sein, der mir nahe ist? 

Ich muss gar nicht irgendwohin. Ich bleibe ganz bei mir, in meinem Glauben, in meinem Innersten. Da finde ich ihn. Da ist sein Reich, ganz tief in mir. Da regiert und korrigiert er mich. Da ist er bei mir mit seinem Frieden und seinem Trost.

Und so trage ich ihn in mir durch diese Tage wie die schwangere Maria ihr Kind: oft auf lichten und ebenen Wegen. Manchmal auch durch den dunklen Dornwald. Trage ihn überall hin, wo ich heute sein werde – und bin doch selbst getragen von ihm. Er sagt dir und mir durch den Mund seines Propheten: 

Hört mir zu, alle, die ihr von mir getragen werdet von Mutterleibe an und vom Mutterschoße an mir aufgeladen seid: Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten.“ (Jesaja 46,3+4)

Mit solchen Zusagen leben zu können gerade in schweren Zeiten, das ist für mich »Reich Gottes«, ist »Himmelreich« in mir. Und das brauche ich zur Zeit besonders. 

Gebet: Herr, mein Gott, wenn mich schlechte Nachrichten erschüttern, sei du der Boden, auf dem ich Halt finde. Wenn ich nicht mehr weiß, wohin, nimm du mich an der Hand und führe mich. Wenn ich in großer Sorge bin, stille du den Sturm der Angst in mir. Wohin sollte ich denn sonst gehen mit dem, was mich umtreibt? Tief in mir hast du das Zelt des Glaubens gebaut. Da finde ich Frieden. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

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