Samstag, 28. September 2024

Nächste Auslegung 12.10.24 hl

Liebe Leserin, lieber Leser,

die nächsten Losungsauslegungen erscheinen voraussichtlich (Jakobus 4,15) wieder ab dem 12. Oktober 2024.

Behüt‘ Sie Gott!

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Freitag, 27. September 2024

Die Erde: Hölle und Paradies hl

Losung: Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe. Jesaja 65,18

Lehrtext: Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet. 1.Timotheus 4,4-5

Liebe Leserin, liebe Leser,

die Erde - Gottes Werk. Was für ein Wunder dieser blaue Planet! Ein funkelnder Diamant im samtschwarzen Universum. Kein anderer Himmelskörper kommt ihm gleich. Auf keinem anderen der bisher entdeckten Exo-Planeten (1) hat man auch nur eine Spur von Leben gefunden, keine einzige Zelle. Ob es im unermesslichen Weltall noch einmal so ein Paradies gibt?

Der Glaubensretter

Wie bitte? Die Erde - ein Paradies? Ja. Unbedingt. Trotz der Hölle auf Erden an so vielen Orten. Trotz der vielen Menschenteufel mit und ohne Uniform. Trotz Blut, Schweiß und Tränen? Trotzdem! Denn, liebe Leserin, lieber Leser, dazu ist Jesus gekommen, dass wir beide den Glauben an das Paradies nicht verlieren, nicht an das Gute im Menschen. Dass wir den Glauben nicht verlieren an die Hoffnung und an die Liebe. Er selbst ist ja durch die Hölle auf Erden gegangen, um das Vertrauen in Gott und die Güte des Lebens zu retten. Das sagen mir seine letzten Worte am Kreuz: "Es ist vollbracht."

Kinder von Himmel und Erde

Die Erde, der blaue Planet, Hölle und Paradies, Ort von Lust und Leid - ein Wunderwerk des Schöpfers. Du und ich, wir sind Kinder dieser Erde und Kinder des Himmels zugleich. Ich meine, wir haben allen Grund, uns im Sinne der heutigen Losung über unsere Erde zu freuen, über die Lebewesen auf ihr, über uns und unsere Mitmenschen, vor allem über unseren Gott. 

Denn der kleine Diamant, der vor dem samtschwarzen Universum blau funkelt und jede lebende Zelle auf ihm, der Gesang der Vögel und der Kinder, die Musik, die Kunst, die Ergebnisse menschlicher Arbeit, wir selbst und nicht zuletzt der Glaube, die Hoffnung und die Liebe    wir alle sind Wunderwerke unseres Gottes. Das alles ist staunenswert und so kostbar, um die Schöpfung zu erhalten und ihm für dieses Geschenk zu danken.

Gebet: Herr, ja, das glaube ich, weil du uns den Himmel gebracht hast, musstest du durch die Hölle auf Erden gehen. Du hast Gottes Geschöpfe in deinen Erdentagen geliebt. Du liebst sie noch heute. Du gibst sie, du gibst uns nicht auf, wer wir auch sind, was wir auch tun. Öffne uns die Augen und das Herz, dass wir erkennen, in was für einem Paradies wir leben allem Leid zum Trotz. Auch wenn ich nicht begreife, warum so viel Böses geschieht, so glaube ich doch, dass »du aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kannst und willst« (2). Darauf hoffe ich, daran halte ich fest. Amen      

Herzliche Grüße,                                                    

Ihr / dein Hans Löhr

(1) Planeten die um andere Sonnen kreisen

(2) Dietrich Bonhoeffer

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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Donnerstag, 26. September 2024

Zukunftshoffnung Nächstenliebe hl

Losung: Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen. Psalm 40,9

Lehrtext: Jesus sprach zu dem Gesetzeslehrer: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt". Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". Matthäus 22,37-39


Liebe Leserin, liebe Leser,

merkwürdig, bis vor nicht allzu langer Zeit hatte ich diesen vielleicht berühmtesten Satz Jesu, das Gebot der Nächstenliebe (Lehrtext), noch so verstanden, als ob er die persönliche, religiöse Angelegenheit eines Christen oder einer Christin sei. Nächstenliebe ist nun mal unser ethisches Markenzeichen. Und dass man auch Gott liebt, sollte sich schon deshalb von selbst verstehen, weil wir auch von ihm geliebt sind.

Aber Jesu Anliegen hat noch eine andere Dimension. Es geht weit über den Glauben und das Verhalten des einzelnen hinaus. Es ist, wie ich inzwischen denke, für die Zukunft nicht nur der Christen, sondern der Menschheit von fundamentaler Bedeutung. Ein Blick in die Zeitung genügt, dann weiß man, wie gefährdet eine Welt ist, in der Machtgier, Hass und Vergeltung herrschen.

Das zeitlose Grundgesetz für das Zusammenleben

Jesu Gebot ist für mich mehr als persönliche Religiosität. Es ist das Grundgesetz für das Zusammenleben von uns Menschen überhaupt, im Kleinen wie im Großen. Doch zugleich hängt es mit dem anderen Liebesgebot zusammen, der Liebe zu Gott. Aus ihr, so meine ich,  folgt die Liebe zu seinen Geschöpfen, die Ehrfurcht vor dem Leben, die Anerkennung der Menschenwürde für jedermann. Aus der Liebe zu Gott folgt aber auch die Liebe zu den Feinden und der Wunsch nach Versöhnung. Dazu gehört, dass der Mensch fähig ist, sich selbst zu lieben, du dich und ich mich. Wie soll einer auch andere lieben können, der sich selbst hasst?

Das alles steckt in jenem Gebot Jesu, das für uns Christen zentral ist. Es garantiert für mich  das Zusammenleben und das Überleben auf der Erde und ermöglicht Veränderungen zum Besseren. Doch das zur Zeit wieder herrschende Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ führt nur dazu, dass die Welt blind wird.

Gebet: Herr, lass mich wieder so naiv werden, dass ich im anderen das Gute sehe und so zu ihm bin wie ich möchte, dass er zu mir ist. Dass ich das Gemeinsame voran- und das Trennende zurückstelle. Dass ich so sein kann, wie du zu mir bist. Amen

Herzliche Grüße,                                                    

Ihr / dein Hans Löhr

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Mittwoch, 25. September 2024

glauben und zweifeln hl

Losung: Siehe, ich, der HERR, bin der Gott allen Fleisches, sollte mir etwas unmöglich sein? Jeremia 32,27 

Lehrtext: Als die Jünger Jesus sahen, warfen sie sich nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Matthäus 28,17-18 

Liebe Leserin, liebe Leser,

du hast alles Recht zu zweifeln, wenn schon einige der Jünger Jesu zweifelten, als er ihnen in Galiläa noch einmal erschien und den Auftrag zu erteilte, seine gute Nachricht von Gott weiterzuerzählen und zu taufen. Und dazu hat er ihnen allen, auch den Zweiflern, auch dir und mir sein Versprechen gegeben: »Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende« (Matthäus 28,20). Wir mit unserem Kleinglauben mögen immer wieder mal zweifeln. Aber davon lässt er sich nicht beeindrucken oder gar irritieren. Er bleibt bei seiner Zusage, weil es nicht auf uns ankommt, sondern auf ihn.

Glaube und Zweifel, unzertrennliche Geschwister 

Auch der Zweifel gehört zum Glauben und der Glaube zum Zweifel. Die Zweifler gehört zu den Gläubigen und die Gläubigen zu den Zweiflern. Ich würde es sonst unter lauter Zweiflern wie auch unter lauter Rechtgläubigen nicht aushalten. Denn wie soll ein Glaube, der hart und kalt ist wie ein Stein, die Seele ernähren? Und wie ein Zweifel, der den Glauben so lange siebt, bis nichts mehr übrig ist?

Der Glaube, so denke ich, macht nicht immun gegen den Zweifel, aber er hilft gegen Verzweiflung. Der Zweifel hilft dem Glauben gegen Überheblichkeit zur Demut. Gründe zu zweifeln, gibt es genug. Gründe zu glauben aber, gibt es für mich noch mehr. Ich kann und will mir ein Leben ohne dass ich Gott vertraue, nicht vorstellen. Ich will und kann mir meinen Glauben ohne danken und bitten, ohne loben und klagen nicht vorstellen.

Glaube: Der Steg über Abgründe, der Gesang der Vögel am Ende der Nacht

Der Glaube ist der Steg über die menschlichen Abgründe; ist der Vogel, der bereits singt, auch wenn die Nacht noch dunkel ist. "Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir" (Jesaja 60,2). An solchen biblischen Zusagen halte ich mich fest. Gerade jetzt.

Gerade jetzt, in diesen Tagen der Finsternis über Russland und der Ukraine, der Finsternis über Israel, Gaza und dem Libanon, da nichts mehr gewiss ist - gerade jetzt brauche ich den Glauben umso mehr. Ich will dennoch glauben, dass Menschen menschlich sein können. Dass sie fähig sind zur Versöhnung und sogar ihre Feinde lieben und an einer Zukunft im Frieden bauen können. Wie sollte ich da ohne Glauben für diese Welt noch Hoffnung haben? 

Gebet: Herr, stärke meinen Glauben, schenke mir deine Liebe, lass meine Hoffnung nicht sterben! Und wenn mich die Nachrichten in dieser Zeit im Glauben anfechten, und wenn meine persönlichen Probleme mich unsicher machen und zweifeln lassen, so lass mich spüren, dass du bei mir bist gerade in den schweren Tagen und finsteren Nächten. Amen        


Herzliche Grüße,                                                    

Ihr / dein Hans Löhr

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Dienstag, 24. September 2024

Immer und überall hl

Losung: Gleichwie Gewächs aus der Erde wächst und Same im Garten aufgeht, so lässt Gott der HERR Gerechtigkeit aufgehen und Ruhm vor allen Völkern. Jesaja 61,11

Lehrtext: Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und warf's in seinen Garten; und es wuchs und wurde ein Baum, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen. Lukas 13,18-19

Liebe Leserin, liebe Leser,

das Reich Gottes, das Himmelreich, die Gottesherrschaft, die Königsherrschaft Jesu Christi – das alles ist ein und dasselbe. Verschiedene Verfasser des Neuen Testaments haben dafür verschiedene Begriffe verwendet. Sie bedeuten, dass Gott herrscht und wirkt und ohne ihn und gegen seinen Willen nichts geschieht, was geschieht. Das gilt auch für das, was ich mit ihm nicht in Verbindung bringe, weil ich es nicht glauben und verstehen kann, weil ich es als verwerflich und böse ansehe, weil es zum Fürchten ist.

In der Finsternis und im Licht

In der Theologie spricht man deshalb vom Deus Absconditus, vom verborgenen Gott im Unterschied zum Deus Revelatus, zum offenbarten Gott, wie er sich uns in Jesus und seiner Guten Nachricht (=Evangelium) zeigt. Aber da er denn Gott ist, herrscht und wirkt er immer und überall in der Finsternis und im Licht. Das geht unendlich weit über das hinaus, was wir uns unter "immer" und "überall" vorstellen können.

Ich spreche lieber vom Deus Revelatus, vom offenbaren Gott, von Jesus Christus. Eigentlich könnte ich ihn auch in der Natur oder der Musik entdecken. Doch was ich da sehe und höre ist nicht eindeutig. Von der Natur oder Kultur komme ich nicht auf Jesus. Dazu braucht es Menschen, die von ihm begeistert sind, die von ihm berichten (zum Beispiel in der Bibel), von ihm erzählen und predigen. Dazu braucht es Menschen, die ihm und seinem Wort vertrauen. Die im Rahmen ihrer Möglichkeiten nachleben, was Jesus vorgelebt hat.

Die Keimkraft der Gottesherrschaft

Wie das geschieht? Zum Beispiel so, wie es der Lehrtext erzählt: Ich habe erlebt, dass mir von meiner Mutter der Glaube wie ein Samenkorn ins Herz gegeben worden ist. Da konnte es lange Zeit keimen. Auch viele andere waren beteiligt, das zarte Pflänzchen zu düngen und zu gießen. Doch ein Mensch kann nur ein fertiges Samenkorn in die Erde werfen (Lehrtext). Die Keimkraft eines solch winzigen Samens, dass er aufgeht und aus ihm die höchsten Bäume wachsen, ist Gottes Sache. Auch das Reich Gottes (siehe oben) fängt im Herzen eines Menschen klein an, aber nur da wächst es und wächst und wird groß. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Bei manchen auch gar nicht – nach menschlichem Ermessen. Auch so herrscht und wirkt Gott, wie er sich in Jesus zeigt, immer und überall.

Gebet: Allmächtiger Gott und Herr, nie werde ich dich mit meinem Verstand ergründen. Nie wird ein Mensch deinen Willen und dein Wirken restlos verstehen. Davon will ich mich nicht irr machen lassen. Stattdessen will ich auf dich vertrauen, wie du mir in Jesus begegnest, als mein guter Vater und Freund, als mein Schöpfer und Herr, als der, der seine Geschöpfe und somit auch mich segnet, behütet und liebt, immer und überall. Amen             

Herzliche Grüße,                                                    

Ihr / dein Hans Löhr

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Montag, 23. September 2024

Der Stern der Gerechtigkeit hl.

Losung: Der HERR lässt sein Heil verkündigen; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Psalm 98,2

Lehrtext: Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden. Matthäus 5,6

Leserin, liebe Leser,

ehrlich gesagt, ich hungere und dürste nicht nach Gerechtigkeit (Lehrtext). Natürlich wünsche ich mir, dass es überall auf der Welt gerecht zugehen möge, aber danach hungern und dürsten? Nein. Ich bin ja im Großen und Ganzen, was mich betrifft und das Land in dem ich lebe, zufrieden. Da hilft mir auch die Gnade des Vergessens.

Natürlich fühlte ich mich im Laufe meines Lebens auch immer mal ungerecht behandelt, aber das waren Einzelfälle. Und bestimmt habe auch ich dem einen oder der anderen unrecht getan. Oft ist mir das noch nicht mal bewusst geworden. Trotzdem, Hunger und Durst nach Gerechtigkeit, also ein riesiges Verlangen nach ihr, habe ich nicht. Dafür geht es mir einfach zu gut. Schließlich komme ich mit meinen meisten Mitmenschen ganz gut aus.

Und von Gott fühle ich mich auch nicht ungerecht behandelt, im Gegenteil. Rückblickend auf mein Leben meine ich sagen zu können, dass ich von ihm gesegnet und beschenkt war. Früher hätte ich mir vielleicht noch mehr gewünscht, was weiß ich, mehr Begabung, mehr Erfolg vielleicht, mehr Anerkennung. Doch alles in allem kann ich auch darüber nicht klagen. Und dass das Leben im Alter jetzt anstrengender wird, nun, das will ich akzeptieren, weil es dazugehört.

Unerreichbare Ideale als Navigationshilfen

Ich kann nach Gerechtigkeit streben, doch als unvollkommener Mensch mit meinen blinden Flecken und meinen Schwächen kann ich weder Gott noch meinen Mitmenschen noch mir selbst wirklich gerecht werden. Das kann nur Jesus für mich. Gerechtigkeit im Sinne von ‚jemandem gerecht werden‘ gehört zu den »Idealen, die wie die Sterne sind. Wir können sie nicht erreichen, aber unseren Kurs danach ausrichten« (Carl Schurz). Jesus ist für mich dieser Stern, der Stern der Gerechtigkeit Gottes, der mich davor bewahren soll, ziellos durchs Leben zu stolpern und selbstgerecht zu sein.

Selbst wenn ich nach Gerechtigkeit hungerte und dürstete, so könnte ich mich doch nicht selbst satt machen. Das macht Gott. Aber das stimmt auch, mir tun die vielen Menschen leid, denen jetzt Unrecht widerfährt. Die wegen ihrer Kritik an den Mächtigen ihres Landes verfolgt werden. Die in Kriege hineingezogen werden oder Terrorangriffen ausgesetzt sind. Die in ständiger Angst leben müssen. Ja, sie hungern und dürsten wirklich nach Gerechtigkeit und Frieden. Und wenn ich einen winzigen Teil dazu beitragen kann, diesen Hunger zu stillen, will ich das tun. 

Gebet: Herr, du hast mich bisher vor allzu großer Ungerechtigkeit bewahrt. Was mir dennoch widerfahren ist, konnte ich tragen, weil du mir die seelische Kraft und hilfsbereite Mitmenschen dafür gegeben hast. Gib mir deine Kraft auch für sie, dass ich ihnen gerecht werden kann. Dass ich mich bemühe, sie zu verstehen und anzunehmen wie sie sind. Amen  

Herzliche Grüße,                                                    

Ihr / dein Hans Löhr

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Sonntag, 22. September 2024

dass die Welt mich nicht ändert hl

Wochenspruch: Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 5 Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht, der da glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist? 1.Johannes 5,4c.5

Liebe Leserin, lieber Leser,

sollen wir diese unsre Welt lieben oder hassen? Sollen wir sie besiegen oder ertragen? Sollen wir sie fliehen oder sie als unsere irdische Heimat betrachten und uns dafür einsetzen, dass Gottes Schöpfung erhalten bleibt?

Der Verfasser des heutigen Bibelworts (Wochenspruch), der Briefschreiber* Johannes, war überzeugt, dass er mit seinem Glauben diese Welt voll Gier und Gewalt, Hass und Betrug, Schmerzen und Angst überwunden habe. Er glaubte sich als Sieger über eine leidvolle Welt und nicht mehr als ihr Opfer.

Widerspruch

Da muss ich widersprechen und zwar mit dem Wort Jesu, das der Evangelist Johannes in seinem Evangelium zitiert: »In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden« (Johannes 16,33). Für mich ist das schon ein gewaltiger Unterschied, ob ich der Ansicht bin, mit meinem Glauben die Welt überwunden zu haben oder ob Jesus das für mich getan hat. Jedenfalls traue ich ihm mehr zu als mir, unendlich mehr, zumal auch mein Glaube sein Geschenk (Gnade) ist.

Zuerst Selbstüberwindung

Heute kann ich nicht mehr von einer Welt sprechen, die von mir im Glauben überwunden und besiegt wurde (Wochenspruch). Schließlich ist sie immer noch Gottes Schöpfung trotz allem, was mir in ihr zu schaffen macht. Zweitausend Jahre später beginnt sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass ich zuerst einmal mich selbst überwinden muss mit all den negativen Gedanken und Gefühlen in mir. Auch das kann ich nicht aus eigener Kraft. Dazu brauche ich seine Kraft. Deshalb beten wir auch am Schluss des Vaterunsers mit den Worten Jesu: 

Gebet: Unser Vater im Himmel**, dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Ein bisschen mehr Bescheidenheit würde uns Christen gut anstehen, dass wir nicht so viel von uns reden, was wir alles glauben, können und tun. Nein, ich werde die Welt weder überwinden noch besiegen. Ich werde sie nicht ändern. Heute geht es für mich darum, dass die Welt mit ihren Kriegen und Waffen, ihren Militaristen und Kriegstüchtigen mich nicht ändert. Dazu schaue ich auf ihn, der im Stall geboren wurde und am Kreuz hing, der seine Feinde liebt und die Friedensstifter selig preist.

Herzliche Grüße, Ihr / dein Hans Löhr

Was klagst du an die böse Welt um das und dies?
bist du ein Mann, der niemals Spelt ins Feuer blies?
   Hat Hass und Harm und Wahn und Sucht dich nie verführt,
   dass blind dein Arm der Flammen Flucht noch mehr geschürt?
Was dünkst du dich des unteilhaft, was Weltbrand nährt!
Zuerst zerbrich die Leidenschaft, die dich noch schwärt.
   In dich hinein nimm allen Zwist, der Welt sorg nit;
   je wie du rein von Schlacke bist, wird sie es mit.

Christian Morgenstern 1871 - 1914

* Nach heutigem Wissens- und Kenntnisstand ist er nicht identisch mit dem Evangelisten Johannes, dem Verfasser des Johannesevangeliums

** Das Wort ‚Himmel‘ ist hier eine Umschreibung für Gott, dessen Name heilig war/ist und den man deshalb möglichst umschrieben hat. Die Anrede aus dem Vaterunser heißt dann: „Gott, der du unser Vater bist, …“

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Samstag, 21. September 2024

Trotzdem fröhlich und froh hl hl

Losung: Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut. Sprüche 15,13

Lehrtext: Er zog seine Straße fröhlich. Apostelgeschichte 8,39

Liebe Leserin, lieber Leser,

also fröhlich bin ich mittlerweile eher selten. Was sollte mein Herz in diesen Zeiten auch fröhlich machen? Die Nachrichten aus aller Welt und unserem Land bestimmt nicht. Am ehesten noch, wenn ich wieder mal meine Enkelkinder sehe. Und sonst?

Das Spiegelbild anlächeln

Froh bin ich hingegen öfter mal. Das beginnt schon, wenn ich ohne besondere Schmerzen aufwache und vermutlich einen eher ruhigen, normalen Tag vor mir habe. Dann bin ich auch dankbar und das hellt mein Gesicht auf. Ich möchte ja nicht, dass mich aus dem Badezimmerspiegel ein missmutiger Hans anschaut. Und ob Gott mich so sehen möchte? Manchmal hilft es etwas, wenn ich mein Spiegelbild anlächle (Losung). Manchmal hab ich selbst dazu keine Lust.

"Froh zu sein bedarf es wenig", heißt ein Kanon. Froh sein und zufrieden sein – das hängt für mich zusammen. Aber leider funktioniert das nicht immer. Denn was ich schon gar nicht leiden kann, ist eine künstliche, aufgesetzte Fröhlichkeit. Jeder Mensch hat auch das Recht, mal missmutig oder bekümmert zu sein und darauf, dass ihm auch mal "der Mut entfällt" (Losung).

Philippus und der Finanzminister (Apostelgeschichte 8,26-39)

Der Lehrtext erzählt vom Finanzminister aus Äthiopien, einem gläubigen Juden, der auf dem Heimweg seiner Pilgerreise nach Jerusalem war. Er las gerade in der Schriftrolle des Propheten Jesaja, als er langsam an Philippus, einem Anhänger Jesu, vorbei fuhr. Der fragte ihn. „Verstehst du auch, was du da liest?“ Da lud ihn der Finanzminister ein, ein Stück weit mitzufahren und ihm die Bibelworte zu erklären. Philippus nahm die Gelegenheit wahr und erzählte ihm von Jesus. So öffnete er ihm die Augen und das Herz und der Finanzminister ließ sich taufen. Danach, so heißt es, "zog er seine Straße fröhlich" (Lehrtext).

So stelle ich mir idealerweise den Religionsunterricht, den Konfirmandenunterricht und die Predigten vor, dass Kinder und Erwachsene dadurch ermutigt und fröhlich ihren Lebensweg ziehen können. Leider ist mir das in meiner aktiven Zeit als Pfarrer auch nicht immer so gelungen, wie ich wollte. Aber Gott sei Dank hing und hängt das nicht nur von mir ab. Ich traue seinem Geist bis heute zu, dass er auch da Glauben wecken kann, wo ich es nicht vermag.

Dass auch wir trotz aller Widerstände unsere „Straße fröhlich ziehen“ können, das wünsche ich dir und mir. Schließlich gehen wir nicht allein.

Gebet: Herr, nimm mir die Last, als ob die Lösung aller Probleme von mir abhinge. Ermutige mich, mein Leben zu leben so gut ich kann und nimm mir die Sorgen, die ich dir gebe. So kann ich immer wieder meines Lebens froh werden; denn du sorgst für mich und dein Wille geschieht, was auch kommt. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Ihr / dein Hans Löhr

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Freitag, 20. September 2024

staunen, glauben, danken hl

Losung: Gott breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens. Hiob 9,8-9

Lehrtext: Wir haben nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm, und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn. 1.Korinther 8,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

hm, wie groß sind eigentlich Himmel und Erde? Für die Menschen der Bibel waren beide schon ziemlich groß. Noch meine Großeltern, die im vorletzten Jahrhundert geboren wurden, hatten eine ähnliche Vorstellung. Und alle heute lebenden Menschen, die sich für das Universum und die Himmelskörper nicht weiter interessieren, werden sich die Ausdehnung des Sternenhimmels über uns nicht viel anders vorstellen. Bei optimalen Bedingungen kann man mit bloßem Auge etwa zehntausend Sterne erkennen. Mit Teleskopen wie dem neuen James-Webb-Teleskop, das in großer Entfernung um unsere Erde kreist, kann man noch sehr viel mehr sehen.

Mehr Sterne als Sand am Meer

Inzwischen schätzen Astrophysiker, dass es mehr Sterne (= von selbst leuchtende Himmelskörper aus heißem Gas) gibt als alle Sandkörner auf der Erde zusammen, an allen Stränden der Weltmeere, in allen Wüsten und Sandgruben und wo auch immer. Darunter sind auch Sterne, die zweitausendmal größer sind als unsere Sonne, zum Beispiel der Stern "BY Canis Majoris".

Kennst du noch das Kinderlied: »Weißt du wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?* Gott, der Herr, hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl.« Nein, ich weiß nicht, wie viele Sterne am Himmelszelt stehen. Es soll mir genügen, dass Gott es weiß, der sie erschaffen hat und fortwährend neue erschafft. (Wie neue Sterne entstehen und alte erlöschen, ist inzwischen geklärt. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal.)

Dieser kleine Ausflug in den Weltraum kann uns eine leise Ahnung davon geben, wie unermesslich groß er ist. Vorstellen kann sich das kein Mensch. Und noch weniger kann sich ein Mensch die Größe Gottes, des Schöpfers vorstellen, von dem, wie es der Lehrtext sagt, alle Dinge sind. Und auch das Bekenntnis, dass durch Jesus Christus alle Dinge sind und wir durch ihn  – wie soll man das verstehen? Wie soll man sich das vorstellen? Es hat nur den Zweck, uns Menschen nahezubringen: Gott hat durch Jesus alles mit Liebe gemacht und wird es zu einem guten Ende bringen, auch dich und mich. Nein, vorstellen muss ich mir das nicht. Es genügt, darauf zu vertrauen, dass es sich so verhält und dass stimmt, was jenes Kinderlied auch noch sagt: »Gott der Herr kennt auch dich und hat dich lieb

Gebet: Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht,
die Weisheit deiner Wege,
die Liebe, die für alle wacht,
anbetend überlege,
so weiß ich, von Bewundrung voll,
nicht, wie ich dich erheben soll,
mein Gott, mein Herr und Vater.

Mein Auge sieht, wohin es blickt,
die Wunder deiner Werke;
der Himmel, prächtig ausgeschmückt,
preist dich, du Gott der Stärke.
Wer hat die Sonn an ihm erhöht?
Wer kleidet sie mit Majestät?
Wer ruft dem Heer der Sterne?

Dich predigt Sonnenschein und Sturm
dich preist der Sand am Meere.
Bringt, ruft auch der geringste Wurm,
bringt meinem Schöpfer Ehre!
Mich, ruft der Baum in seiner Pracht,
mich, ruft die Saat, hat Gott gemacht;
bringt unserm Schöpfer Ehre!

Christian F. Gellert, 1757

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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