Losung: Gott breitet den Himmel aus und geht
auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und
das Siebengestirn und die Sterne des Südens. Hiob
9,8-9
Lehrtext: Wir haben nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu
ihm, und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch
ihn. 1.Korinther 8,6
Liebe Leserin, lieber Leser,
hm, wie groß sind eigentlich Himmel und Erde?
Für die Menschen der Bibel waren beide schon ziemlich groß. Noch meine
Großeltern, die im vorletzten Jahrhundert geboren wurden, hatten eine ähnliche
Vorstellung. Und alle heute lebenden Menschen, die sich für das Universum und
die Himmelskörper nicht weiter interessieren, werden sich die Ausdehnung des
Sternenhimmels über uns nicht viel anders vorstellen. Bei optimalen Bedingungen
kann man mit bloßem Auge etwa zehntausend Sterne erkennen. Mit Teleskopen wie
dem neuen James-Webb-Teleskop, das in großer Entfernung um unsere Erde kreist, kann
man noch sehr viel mehr sehen.
Mehr Sterne als
Sand am Meer
Inzwischen schätzen Astrophysiker, dass es
mehr Sterne (= von selbst leuchtende Himmelskörper aus heißem Gas) gibt als alle
Sandkörner auf der Erde zusammen, an allen Stränden der Weltmeere, in allen
Wüsten und Sandgruben und wo auch immer. Darunter sind auch Sterne, die zweitausendmal größer sind als unsere Sonne, zum Beispiel der Stern "BY Canis
Majoris".
Kennst du noch das Kinderlied: »Weißt du wie viel Sternlein stehen an dem
blauen Himmelszelt?* Gott, der
Herr, hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen
Zahl.« Nein, ich weiß nicht, wie viele Sterne am Himmelszelt stehen. Es soll mir
genügen, dass Gott es weiß, der sie erschaffen hat und fortwährend neue
erschafft. (Wie neue Sterne entstehen und alte erlöschen, ist
inzwischen geklärt. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal.)
Dieser kleine Ausflug in den Weltraum kann
uns eine leise Ahnung davon geben, wie unermesslich groß er ist. Vorstellen
kann sich das kein Mensch. Und noch weniger kann sich ein Mensch die Größe
Gottes, des Schöpfers vorstellen, von dem, wie es der Lehrtext sagt, alle Dinge
sind. Und auch das Bekenntnis, dass durch Jesus Christus alle Dinge sind und
wir durch ihn – wie soll man das verstehen?
Wie soll man sich das vorstellen? Es hat nur den Zweck, uns Menschen
nahezubringen: Gott hat durch Jesus alles mit Liebe gemacht und wird es zu
einem guten Ende bringen, auch dich und mich. Nein, vorstellen muss ich mir das
nicht. Es genügt, darauf zu vertrauen, dass es sich so verhält und dass
stimmt, was jenes Kinderlied auch noch sagt: »Gott der Herr kennt auch dich und hat dich lieb.«
Gebet: Wenn ich, o
Schöpfer, deine Macht,
die Weisheit deiner Wege,
die Liebe, die für alle wacht,
anbetend überlege,
so weiß ich, von Bewundrung voll,
nicht, wie ich dich erheben soll,
mein Gott, mein Herr und Vater.
Mein Auge
sieht, wohin es blickt,
die Wunder deiner Werke;
der Himmel, prächtig ausgeschmückt,
preist dich, du Gott der Stärke.
Wer hat die Sonn an ihm erhöht?
Wer kleidet sie mit Majestät?
Wer ruft dem Heer der Sterne?
Dich predigt Sonnenschein und Sturm
dich preist der Sand am Meere.
Bringt, ruft auch der geringste Wurm,
bringt meinem Schöpfer Ehre!
Mich, ruft der Baum in seiner Pracht,
mich, ruft die Saat, hat Gott gemacht;
bringt unserm Schöpfer Ehre!
Christian F. Gellert, 1757
Herzliche
Grüße,
Ihr / dein Hans
Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und
Wahrheit“
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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