Losung: Siehe, ich, der HERR, bin der Gott allen Fleisches, sollte mir etwas unmöglich sein? Jeremia 32,27
Lehrtext: Als die Jünger Jesus sahen, warfen sie sich nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Matthäus 28,17-18
Liebe Leserin, liebe Leser,
du hast alles Recht zu zweifeln, wenn schon einige der Jünger Jesu zweifelten,
als er ihnen in Galiläa noch einmal erschien und den Auftrag zu erteilte,
seine gute Nachricht von Gott weiterzuerzählen und zu taufen. Und dazu hat er ihnen
allen, auch den Zweiflern, auch dir und mir sein Versprechen gegeben: »Ich bin
bei euch alle Tage bis an der Welt Ende« (Matthäus 28,20). Wir mit
unserem Kleinglauben mögen immer wieder mal zweifeln. Aber davon lässt er sich
nicht beeindrucken oder gar irritieren. Er bleibt bei seiner Zusage, weil es
nicht auf uns ankommt, sondern auf ihn.
Glaube und Zweifel, unzertrennliche Geschwister
Auch der Zweifel gehört zum Glauben und der Glaube zum Zweifel. Die
Zweifler gehört zu den Gläubigen und die Gläubigen zu den Zweiflern. Ich würde
es sonst unter lauter Zweiflern wie auch unter lauter Rechtgläubigen nicht
aushalten. Denn wie soll ein Glaube, der hart und kalt ist wie ein Stein, die
Seele ernähren? Und wie ein Zweifel, der den Glauben so lange siebt, bis nichts
mehr übrig ist?
Der Glaube, so denke ich, macht nicht immun gegen den Zweifel, aber er hilft gegen Verzweiflung. Der Zweifel hilft dem Glauben gegen Überheblichkeit zur Demut. Gründe zu zweifeln, gibt es genug. Gründe zu glauben aber, gibt es für mich noch mehr. Ich kann und will mir ein Leben ohne dass ich Gott vertraue, nicht vorstellen. Ich will und kann mir meinen Glauben ohne danken und bitten, ohne loben und klagen nicht vorstellen.
Glaube: Der Steg über Abgründe, der Gesang der Vögel am Ende der Nacht
Der Glaube ist der Steg über die menschlichen Abgründe; ist der Vogel, der
bereits singt, auch wenn die Nacht noch dunkel ist. "Denn siehe,
Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf
der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir" (Jesaja 60,2). An solchen biblischen Zusagen halte ich mich fest. Gerade jetzt.
Gerade jetzt, in diesen Tagen der Finsternis über Russland und der Ukraine, der Finsternis über Israel, Gaza und dem Libanon, da nichts mehr gewiss ist - gerade jetzt brauche ich den Glauben umso mehr. Ich will dennoch glauben, dass Menschen menschlich sein können. Dass sie fähig sind zur Versöhnung und sogar ihre Feinde lieben und an einer Zukunft im Frieden bauen können. Wie sollte ich da ohne Glauben für diese Welt noch Hoffnung haben?
Gebet: Herr, stärke meinen Glauben, schenke mir deine Liebe, lass meine Hoffnung nicht sterben! Und wenn mich die Nachrichten in dieser Zeit im Glauben anfechten, und wenn meine persönlichen Probleme mich unsicher machen und zweifeln lassen, so lass mich spüren, dass du bei mir bist gerade in den schweren Tagen und finsteren Nächten. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und
Wahrheit“
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Lieber Vater, ich bitte dich darum, dass du mir meinen Glauben an deine Allmacht jeden Morgen neu schenkst, wenn Zweifel in mir aufkommen. Schenke deine Güte und deinen Segen auch am heutigen Tag. Danke für die Auslegung wieder!
AntwortenLöschenWas für ein schönes Bild: Glaube - der Steg über Abgründe, der Gesang der Vögel am Ende der Nacht
AntwortenLöschenDanke!
Amen
AntwortenLöschenDanke für diese auslegung, das Zweifel und glauben Geschwister sind und das immer wieder an die Verheißungen fest hält wie aus Jes.60,2. Danke Gottes Segen
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