Losung: Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen. Psalm 40,9
Lehrtext: Jesus sprach zu dem Gesetzeslehrer: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt". Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". Matthäus 22,37-39
Liebe Leserin, liebe Leser,
merkwürdig, bis vor nicht allzu langer Zeit hatte ich diesen vielleicht berühmtesten Satz
Jesu, das Gebot der Nächstenliebe (Lehrtext), noch so
verstanden, als ob er die persönliche, religiöse Angelegenheit eines Christen oder
einer Christin sei. Nächstenliebe ist nun mal unser ethisches Markenzeichen.
Und dass man auch Gott liebt, sollte sich schon deshalb von selbst verstehen,
weil wir auch von ihm geliebt sind.
Aber Jesu Anliegen hat noch eine andere Dimension. Es geht weit über den
Glauben und das Verhalten des einzelnen hinaus. Es ist, wie ich inzwischen denke,
für die Zukunft nicht nur der Christen, sondern der Menschheit von
fundamentaler Bedeutung. Ein Blick in die Zeitung genügt, dann weiß man, wie
gefährdet eine Welt ist, in der Machtgier, Hass und Vergeltung herrschen.
Das zeitlose Grundgesetz für das Zusammenleben
Jesu Gebot ist für mich mehr als persönliche Religiosität. Es ist das Grundgesetz für das Zusammenleben von
uns Menschen überhaupt, im Kleinen wie im Großen. Doch zugleich hängt es
mit dem anderen Liebesgebot zusammen, der Liebe zu Gott. Aus ihr, so meine ich, folgt die
Liebe zu seinen Geschöpfen, die Ehrfurcht vor dem Leben, die Anerkennung der
Menschenwürde für jedermann. Aus der Liebe zu Gott folgt aber auch die Liebe zu
den Feinden und der Wunsch nach Versöhnung. Dazu gehört, dass der Mensch fähig
ist, sich selbst zu lieben, du dich und ich mich. Wie soll einer auch andere lieben
können, der sich selbst hasst?
Das alles steckt in jenem Gebot Jesu, das für uns Christen zentral ist. Es
garantiert für mich das Zusammenleben und das Überleben auf der Erde und ermöglicht Veränderungen
zum Besseren. Doch das zur Zeit wieder herrschende Prinzip „Auge um Auge, Zahn
um Zahn“ führt nur dazu, dass die Welt blind wird.
Gebet: Herr, lass mich wieder so naiv werden, dass ich im anderen das Gute sehe und so zu ihm bin wie ich möchte, dass er zu mir ist. Dass ich das Gemeinsame voran- und das Trennende zurückstelle. Dass ich so sein kann, wie du zu mir bist. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Herzlichen Dank!
AntwortenLöschenLiebe deinen Nächsten wie dich selbst - oder: liebe dich selbst wie deinen Nächsten. Hört sich das anders an? Sollte es nicht, denn beides sollte gleichwertig sein. Ohne sich selbst zu lieben und wertzuschätzen kann ich auch meine Nächsten nicht lieben. Und eigentlich kein Doppelgebot der Liebe, sondern ein Dreifaches in der Verbindung zu Gott. Denn: eine dreifach geknotete Schnur reißt nicht entzwei.
AntwortenLöschenLieber Herr Löhr, haben Sie ganz lieben Dank für Ihre immer so gute und erfrischende Auslegung der Losung! Freue mich jeden Morgen darauf. LG Birgit
Vielen Dank auch für die heutige Auslegung!🙏
AntwortenLöschenDanke für den Anstoß heute morgen. Würden wir die Liebe in unseren Herzen mehr bewegen, die Welt würde eine andere werden. Bitte Vater, schenk mir das Vertrauen weiterhin auf deine Zusagen und hilf mir, dass ich Liebe weitergeben kann. Allen einen segensreichen und behüteten Tag!
AntwortenLöschenThomas von Aquin: „Die meisten Konflikte in der Welt resultieren aus dem Mangel an Liebe zu sich selbst!“
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für Ihre Auslegungen!
Vergebung ist die größte Liebe ❤️
AntwortenLöschen🙏
Danke, dass Sie uns immer wieder daran erinnern lieber Herr Löhr. Wenn ich mich selbst und das Leben an sich liebe, dann kann ich auch meinen Nächsten lieben.
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