Sonntag, 19. Februar 2023

Wunschkind (Predigt) hl

Predigtwort: „Kein anderer Name als Jesus ist uns Menschen unter dem Himmel gegeben, durch den uns Gott rettet und hilft.“ (Apostelgeschichte 4,12)

Liebe Leserin, lieber Leser,

in unserer Gemeinde gibt es einen kleinen Buben, den Lorenz. Den haben sich seine Eltern so sehr gewünscht, wie man sich nur ein Kind wünschen kann. Lange, sehr lange mussten sie auf ihn warten. Doch eines Tages ging ihr Wunsch in Erfüllung. Jetzt haben sie ihr Wunschkind und sind glücklich damit. Und ich wünsche ihnen, dass das so bleibt. Ich weiß noch von einem anderen Wunschkind. Doch das erzähle ich euch erst am Ende der Predigt. Lasst mich zunächst mit einer Frage beginnen:

Wie geht es dir mit Gott? Bist du mit ihm vertraut, oder bist du eher unsicher, wenn du an ihn denkst, von ihm hörst, zu ihm betest? Oder ist er dir fremd und du kannst nicht an ihn glauben?

Wenn du Schwierigkeiten mit ihm hast, bist du hier genau richtig. Ich werde dir diese Schwierigkeiten nicht nehmen können. Aber vielleicht bekommst du in dieser Predigt den einen oder anderen Impuls, wie du mit ihnen umgehen kannst. Das aber wünsche ich dir und mir, dass du alle Angst vor Gott verlierst. Nicht umsonst heißt einer der wichtigsten Sätze der Bibel: „Fürchte dich nicht!“ Fürchte dich nicht vor Gott und fürchte dich nicht vor den Menschen. Fürchte dich nicht vor deinem Leben und fürchte dich nicht vor dem Tod. Denn der Glaube kann dir helfen, zuversichtlicher und gelassener zu werden, auch dann, wenn die schlimmen Nachrichten in der großen Welt und in deiner kleinen zunehmen. Denn alle schlechten Nachrichten werden von der einen guten aufgewogen. Sie hat den Namen ‚Jesus‘, welcher auf Deutsch heißt ‚Gott hilft!‘

Der Name ‚Jesus‘

‚Jesus‘ bedeutet nicht: Gott zürnt, Gott richtet, Gott verurteilt, Gott bestraft. Sein Name heißt ‚Gott hilft!‘ und zwar dir, wem sonst? Vergiss das nicht! Denke aber auch daran, dass er ebenso anderen hilft, auch denen, die du nicht leiden kannst, weil sie dir fremd und unheimlich sind. Denn, so sagt er, „Euer Vater im Himmel lässt seine Sonne für Böse wie für Gute aufgehen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose“ (Matthäus 5,45). Und es ist gar nicht so sicher, wie es oft scheint, wer denn fromm und wer gottlos ist. Doch lass dich nicht verunsichern und fürchte dich nicht. Wer auch immer du bist, wie auch immer du glaubst oder nicht glaubst – dir gilt diese eine große Zusage: „Jesus“, auf Deutsch, Gott hilft! Die Bibel sagt dazu: „Kein anderer Name ist uns Menschen unter den Himmel gegeben, durch den uns Gott rettet und hilft.“ (Apostelgeschichte 4,12)

Geht es dir gut mit diesem Gott? Oder willst du einen anderen? Einen, dem du dich lustvoll unterwerfen kannst. Einen, bei dem du fromme Fleißpunkte sammeln kannst. Einen, auf den du mit deinen Gebeten Einfluss nehmen kannst. Einen, der dich wegen deines anständigen Lebenswandels bevorzugt, bei dem du ‚Lieb Kind‘ sein kannst. Ist es so? Dann brauchst du Jesus nicht. Denn dann tust ja du schon allerhand, um bei Gott gut angeschrieben zu sein.

Gott meines Lebens

Doch wenn‘s dann mal so richtig schief geht in deinem Leben, was dann? Hast du dann was falsch gemacht? Warst du dann vielleicht nicht fromm genug? Hast nicht genug gebetet und in der Bibel gelesen? Einen solchen Gott, der mich hängen lässt, weil ich mich nicht genug angestrengt habe, einen solchen brauche ich nicht. Und du auch nicht. Aber den brauche ich, der gerade dann, wenn es mir schlecht geht, bei mir aushält und mir hilft, meine Lasten zu tragen. Der selbst am Kreuz gelitten hat und darum weiß, was es heißt, wenn Menschen leiden. Der nicht nur mein Licht an den schönen Tagen ist, sondern gerade in den sorgenvollen Nächten. Er ist der „Gott meines Lebens“ (Tageslosung Psalm 42,9). Ihn brauche ich, und du?

‚Gott hilft!‘ – Dieser Name ist für Jesus Programm. Er tut, wie er heißt. Er könnte auch: ‚Gott kann helfen‘ heißen. Dann würde es sinnvoll sein, ihn zu bitten. Denn dann könnte er helfen oder es auch lassen. Vielleicht lässt er sich dann durch mein Gebet erweichen? Doch damit bin ich schon auf der schiefen Bahn des Zweifels. Wird er mir nun helfen oder nicht? Was muss ich tun, damit er etwas für mich tut? Und habe ich auch wirklich genug getan? Unsicherheit, ja Misstrauen allenthalben. Wo bleibt da das Gottvertrauen?

Das kürzeste Gebet

Aber was, liebe Freunde, macht mich im Glauben gewisser als wenn ich nur dieses eine Wort, diesen einen Namen nennen kann: ‚Jesus!‘ Dieser Name ist das kürzeste Gebet und das kürzeste Bekenntnis. Indem ich diesen Namen ausspreche, habe ich schon die Antwort auf alle meine Bitten. Indem ich diesen Namen nenne, vertraue ich Gott, dass er mir hilft. Ich weiß nicht wann und wie er das tut. Doch ich verlasse mich darauf, dass er das tut, dass er mir hilft wie es seinem Willen entspricht und nicht meinen Wünschen. „Nicht wie ich will, sondern wie du willst“ – hat Jesus im Garten Gethsemane gebetet.

Und jetzt mal Hand aufs Herz: Glaube ich, was in der Bibel steht: „Kein anderer Name als Jesus ist uns Menschen unter dem Himmel gegeben, durch den uns Gott rettet und hilft“? Wenn ich das glaube und darauf vertraue, dann müssten doch alle meine Sorgen überflüssig sein. Dann müsste ich doch jeden Tag froh und zuversichtlich, ruhig und gelassen sein können. Denn dann verließe ich mich darauf, dass Gott mir hilft, ohne dass ich ihn erst noch darum bitten und ihm dafür eine Gabe geben müsste. Dann könnte ich tun, was in meinen Kräften steht und wüsste, dass er das Seine zu seiner Zeit dazutut. Dann hätte ich Gott jederzeit vor Augen.

Glaubensschwäche

Doch nun kommt das große Aber. Ich kann das alles nicht, höchstens für eine kleine Zeit, dann nimmt meine Glaubensschwäche wieder überhand. Dann bin ich wieder der Mensch, der Gott über den Alltagsgeschäften aus den Augen verliert. Dann lebe ich wieder so, als ob der Name ‚Jesus‘, als ob die Zusage ‚Gott hilft!‘ wenig gilt. Dann kommen die Sorgen zurück wie die Flut nach der Ebbe und ich laufe Gefahr, in ihnen unterzugehen. Und wenn die Not groß ist, dann schicke auch ich wieder Stoßgebete zum Himmel und bitte Gott, er möge mir doch helfen.

Jesus – Gott hilft“. Nicht: Gott kann helfen. Nicht: Gott wird helfen. Sondern: Er hilft jetzt. Hilft dir. Du hast Sorgen, hast Kummer, hast Schmerzen, bist krank? Vielleicht schon lange? Wie hilft er dir? Lege deine Hand auf die Brust. Spüre, wie dein Herz schlägt. Ohne diesen „Gott hilft!“ würde es nicht schlagen. So hilft er dir, am Leben zu sein trotz allem, was dich belastet. Oder schließe deinen Mund, halte deine Nase zu. Sofort spürst du seine Kraft, die dich drängt, zu atmen, zu leben, zu hoffen. Solang ich atme, hoffe ich, heißt ein altes Sprichwort. Das sind nur zwei Weisen, wie Gott dir hier und jetzt hilft. Herzschlag und Atem – für mich ein spürbarer Beweis, für seine Hilfe, dafür dass er für mich da ist und seine Zusage stimmt: „Jesus – Gott hilft!“ Er hilft Menschen und Tieren, sagt die Bibel (Psalm 36,7) und dir sowieso.

Manchmal plagen mich nachts Sorgen um meine Gesundheit, um meine Zukunft und die meiner Kinder und Enkel, um den Frieden – und es gibt in dieser Zeit genug, worum man sich Sorgen machen kann. Dann liege ich einfach nur da und sage minutenlang bei jedem Ausatmen nur diesen einen Namen still vor mich hin: Jesus. Und damit sage ich mir „Gott hilft!“. Damit tue ich, was das Bibelwort aus Psalm 37 sagt: „Vertraue dein Leben mit allem, was dich bedrückt, Gott an. Er wird’s gut machen.“ (Psalm 37,5)

Zusage statt Zauberwort

Versteht mich nicht falsch, „Jesus“ ist kein Zauberwort, womit alle Probleme sofort gelöst sind. Sein Name ist eine Zusage, aus der Frieden und Vertrauen fließen. Er hilft, dass du mit deinen Problemen leben kannst, weil du damit nicht allein bist, weil Gott da ist, der weiß, wie es dir geht, der dir Kraft gibt für deine Lasten und Hoffnung, dass sie nicht so bleiben, wie sie sind.

Du warst schon sein Wunschkind, wie jener kleine Lorenz, als es dich noch gar nicht gab. Und er hat sich diesen Wunsch erfüllt und dich ins Leben gerufen. Du bleibst sein Wunschkind ganz egal, was du in diesem Leben aus dir machst, ob du erfolgreich bist oder scheiterst, ob du ein unbescholtener, geachteter Bürger bist, oder ob andere dich für nichtswürdig halten, ob du ein Sünder bist oder ein Gerechter. Denn Gott macht seine Liebe nicht von dir und deinen Taten abhängig, auch nicht von deinem Glauben. Er liebt dich als den, den er in dir sieht, und nicht als den, den du oder andere in dir sehen. Er liebt dich als den, der du für ihn bist und nicht als den, der du für dich selber oder für andere bist. Er liebt dich als sein Wunschkind. Das bist du und das bleibst du, in diesem und in jenem Leben. Amen Geht es dir gut mit diesem Gott? 

Gebet: Jesus, du "Gott hilft", du bist mein Herzschlag und mein Atem. Du lässt deinen Frieden in meine Seele fließen und stärkst mein Vertrauen auf Gott. Du lebst in mir und tröstest mich mit deinem Namen. Du bist
Meine Hoffnung und meine Freude,
meine Stärke, mein Licht,
Jesus, meine Zuversicht,
Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.
Amen

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

1 Kommentar:

  1. Sehr schön geschrieben! Der Name J e s u s ist das beste und kürzeste und hilfreichste Gebet, das es gibt!
    JESUS ich vertraue auf dich! Danke, dass ich zu jeder Tag- und Nachtzeit mit dir sprechen kann. Du hast immer Zeit für mich! Hab Dank dafür. Amen!

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