Sonntag, 3. Dezember 2023

Der rettende Säugling hl

Losung: Der HERR wird Zion wieder trösten. Sacharja 1,17 

Lehrtext: Simeon wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. Lukas 2,25

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer wird die Welt retten vor Krieg, Ungerechtigkeit, Klimakatastrophe, Unterdrückung, Verfolgung, Rassismus und anderen, menschengemachten Plagen? Ein starker Mann? Eine starke Frau? Eine starke Nation? Eine Organisation wie die Vereinten Nationen (UNO)? Künstliche Intelligenz?

Immer wieder wartet man seit Jahrtausenden auf einen mächtigen und gerechten Retter und jetzt vielleicht auch auf eine Retterin. Immer wieder wartet man vergebens. Sie alle sind Menschen, die können ja doch nicht helfen (Psalm 146,3).

Ein kurzer Blick in die Geschichte

Auch die Juden haben im alten Orient auf einen Messias gehofft, auf einen Retter, auf einen Heilskönig wie den legendären König David, der sie von der Unterdrückung durch verschiedene Großmächte endlich erlösen sollte. Und als keiner in Sicht war, haben militante Untergrundkämpfer das „Schicksal“ in die eigenen Hände genommen. Sie begannen im Jahre 70 n. Chr. einen bewaffneten Aufstand gegen die übermächtige, römische Besatzungsmacht und sind furchtbar gescheitert. Kilometerlang, so heißt es, standen an den Straßen die Kreuze mit den Aufständischen. Die Römer haben den jüdischen Staat platt gemacht. Und die meisten Juden sind geflohen.

1948 haben ihre Nachfahren einen eigenen Staat auf Unrecht und Gewalt gegründet gegen die Palästinenser, die damals in diesem Gebiet wohnten. Die wiederum wollten sich das nicht gefallen lassen und, wie sie sagten, die Juden ins Meer treiben. Seitdem kommen die Menschen dort nicht zur Ruhe. 

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, natürlich sollen die Israelis ihren eigenen Staat haben wie auch die Palästinensern endlich einen eigenen Staat brauchen. Man muss sich auch mal mit vergangenem Unrecht abfinden und sich um eine gemeinsame, friedliche Zukunft bemühen. Dazu sind Zugeständnisse von beiden Seiten nötig. Stattdessen wird seit gestern wieder geschossen. 

Und so sind wir beim Lehrtext: Auch in ihm geht es um einen Retter, um einen Erlöser, aber nicht um einen Krieger mit Feuer und Schwert in blutverschmierter Rüstung. Es geht um einen Säugling aus ärmlichen Verhältnissen, der in einem Stall geboren wurde und einmal, wie die Terroristen jener Zeit, am Kreuz sterben sollte. Von Heilskönig, Messias, Befreier weit und breit keine Spur. Nur ein alter Mann, Simeon, und eine alte Frau, Hanna, haben in dem Säugling mehr gesehen als alle anderen. Sie ahnten, dass dieses Kind der Trost, die Rettung und das Heil sein könnte nicht nur für sie persönlich, nicht nur für ihr Volk, sondern für alle Welt.

Wir Träumer

Keine Waffen, kein Geld, keine politische Macht würde helfen. Sondern Glaube, Liebe und Hoffnung, die in dem Säugling Jesus Mensch geworden waren. Nur auf diesem Weg würde es Frieden und Gerechtigkeit geben. 2000 Jahre später gibt es immer noch ein paar Träumer, die das glauben. Falls auch du dazugehörst, dann lass uns heute am ersten Advent in den Gottesdiensten oder zu Hause singen:

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, / es kommt der Herr der Herrlichkeit, / ein König aller Königreich, / ein Heiland aller Welt zugleich, / der Heil und Leben mit sich bringt; / derhalben jauchzt, mit Freuden singt: / gelobet sei mein Gott, / mein Schöpfer reich von Rat.“ (EG 1,1)

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, ich bin ein solcher Träumer. Ich habe genug von den Machtmenschen und ihren Versprechungen, die schon so oft grauenhaftes Unheil über die Völker gebracht haben. Ich habe genug von neunmalklugen Medien. Sie können genauso wenig in die Zukunft schauen wie du und ich. Ich habe genug von den schlauen Realpolitikern. Auch ihnen „ist das Hemd näher als der Rock“, wie das Sprichwort sagt. Sie wollen an der Macht bleiben. Sie erwecken den Eindruck, als wüssten sie Bescheid und sind doch hilflos. Sie wollen wiedergewählt werden. Das kann ich verstehen. Und eine Regierung, die wenigstens dafür sorgt, dass der Staat einigermaßen funktioniert, braucht man doch. Aber ich setze in sie keine Hoffnung, dass sie uns aus den Problemen erlöst. Menschliche „Heilsbringer“ sind mir suspekt. Für mich gilt: 

Gebet:Meine Hoffnung und meine Freude, / meine Stärke mein Licht, / Christus, meine Zuversicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht!(EG 697)
Und auch das gilt für mich:
Was hast du unterlassen zu meinem Trost und Freud, / als Leib und Seele saßen / in ihrem größten Leid? / Als mir das Reich genommen, / da Fried und Freude lacht, / da bist du, mein Heil, kommen / und hast mich froh gemacht.(EG 11,3) Amen

In diesem Sinn herzliche Grüße und einen gesegneten ersten Advent!

Ihr / dein Hans Löhr

 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

12 Kommentare:

  1. Lieber Pastor Löhr, ich schließe mich Ihren Gedanken an und wünsche Ihnen und Ihren Lieben eine besinnliche, im Herzen frohe Adventszeit , trotz aller Wirnisse dieser Zeit mit schönen Erfahrungen!

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    1. Lieber Pastor Löhr,
      ja, es ist völlig richtig, auf Christus, den einzigen zuverlässigen und wahren Heilsbringer hinzuweisen und nicht unsere Heilshoffnung auf irgendwelche menschlichen Heilsbringer zu setzen.
      Aber bitte betreiben sie keine hier keine Geschlichtsklitterung. Der israelische Staat ist nicht (!) auf Gewalt und Unrecht gegründet, sondern auf Beschluss der UN.
      Das wissen Sie doch und negieren es hier !
      Ja, das Morden war vorher auf beiden Seiten. Aber es gab auch Bezirke, wo Juden und Araber friedlich zusammen lebten und genauso weiter leben wollten.
      Die Juden gaben sich schließlich mit 12% des ehemaligen Mandatsgebietes zufrieden, der größte Teil davon war Wüste.
      Direkt nach der Staatsgründung reichte David Ben Gurion den arabischen Staaten die Hand zum Frieden. Die Antwort: „Wir werfen sie ins Meer.“
      Ich lese hier leider (!) keine Verurteilung der bestialischen, an Grausamkeit kaum zu überbietenden Angriffe vom 7.Oktober, keine Verurteilung der teuflischen Mordlust, keine Forderung nach bedingungsloser. Freilassung der Geiseln, keine Empörung über die
      bleibenden Pläne des Terrors, den israelischen Staat zu vernichten.
      Jetzt, in dieser Aktualität kann es kein :Ja, aber … geben, kein Zustimmen zu Schlächtern, Menschenrechtsverächtern, Quälern und grausamen Diktatoren, Frauenverächtern.
      Und wie bitte? Noch u.U. den Deckmantel über solche legen, die Kinder zwingen, Videos über die Ermordung ihrer Eltern anzusehen.

      Übrigens: Mehr als 90% der Bewohner von Gaza sollen die Morde vom 7.10. gutheißen.
      Selbst kleine Kinder werden schon zum Morden an Juden trainiert.

      Und was ist in großen Teilen der Welt zu beobachten, insbesondere auch von zwielichtigen Regierungschefs und Diktatoren?
      Eine Täter-Opfer-Umkehr!
      Echt, man traut seinen Ohren kaum,
      wenn z.B. jemand aus Moskau die "vielen zivilen Opfer in Gaza“ beklagt.
      Zynischer geht es nicht mehr.
      Auch die fast völlige Einseitigkeit des UN Generalsekretärs ist ein No go.
      Und welche lupenreinen Demokraten sitzen eigentlich im UN-Menschenrechtsrat, verurteilen Israel und schweigen beredt zu anderweitigen schwersten Menschenrechtsverletzungen?

      Stattdessen müsste das unsägliche Morden, Vergewaltigen, Entführen, Geiselquälen vom 7.Oktober und wo es anderswo passiert ständig mit Nachdruck thematisiert werden!

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  2. Ich habe es so verstanden,dass die Kernaussage die ist, dass man Vergebung und friedliche
    Lösungen finden muss, so wie Jesus es vorgelebt hat.
    Da ist wohl jeder erst einmal gefordert bei sich selbst anzufangen .
    Einen friedlichen 1.Advent wünsche ich Allen

    Ute

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  3. Jeder Konflikt hat zwei Seiten!....aber wem hilft diese ewige Rache,Hass und Zerstörung am Ende .?Vielleicht, wenn eine Partei auf Rache verzichtet würde und ein Friedensangebot macht und reden ,reden würde,das wäre dann doch auch ein Versuch !.?

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  4. Ich habe letztes Jahr eine Weihnachtsgrußkarte mit Honigwachs zum Herstellen einer Kerze bekommen. Auf den beigefügten Zündhölzern stand:
    Es ist besser, ein Licht anzuzünden…
    …als über die Finsternis zu klagen.
    Und Zitat Jürgen Werth:
    „Gott schickt sein helles Licht auf die Erde. In unsere Krisen. In unsere Ängste. Das Licht, das einen Namen hat. Jesus Christus.“
    Das möchte ich heute mit allen Lesern teilen und in diesem Sinne wünsche ich eine frohe Adventszeit und dass wir in unserem persönlichen Umfeld leuchten und wahrhaftig leben.
    LG Steffi

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  5. Gaza wurde von Israel bereits 2005 der palästinensischen Autonomiebehörde übergeben, das Volk hat 2006 die Hamas zur Führung gewählt, seitdem gibt es keine Wahlen mehr und sowohl das palästinensische Volk als auch Israel leidet unter diesem Terror-Regime !!! Das wird in den Berichterstattungen leider verbreitet verschwiegen.

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  6. Israel hat bereits 2005 das Gaza-Gebiet an die palästinensische Autonomiebehörde übergeben, 2006 hat das Volk die Hamas als deren Führung gewählt, seitdem gibt es keine Wahlen mehr und die Hamas terrorisiert sowohl ihr eigenes Volk als auch Israel !!! Leider verschweigt eine verbreitete Berichterstattung diese Tatsache und eine Unterstützung der Hams erfolgt nicht nur vom Iran, sondern finanziell auch durch den Westen; vermeintlich an sog. Hilfsorganisationen.

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  7. Israel hat bereits 2005 das Gaza-Gebiet an die palästinensische Autonomiebehörde übergeben, 2006 hat das Volk die Hamas als deren Führung gewählt, seitdem gibt es keine Wahlen mehr und die Hamas terrorisiert sowohl ihr eigenes Volk als auch Israel !!! Leider verschweigt eine verbreitete Berichterstattung diese Tatsache und eine Unterstützung der Hams erfolgt nicht nur vom Iran, sondern finanziell auch durch den Westen; vermeintlich an sog. Hilfsorganisationen.

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  8. Gott hat das letzte Wort

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  9. Gott hat das letzte Wort

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    1. ja freilich, aber beim letzten wirklichen Kommentar handelt es sich um die bisherigen Fakten, die niemand übersehen sollte

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