Vaterlose Kinder? hl

Losung: Ihr seid Kinder des HERRN, eures Gottes. 5.Mose 14,1 

Lehrtext: Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Galater 3,26 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

manche Kinder wissen nicht, wer ihr leiblicher Vater ist. Viele von ihnen belastet dieses dunkle Geheimnis, wenn sie spüren, dass man ihnen das verschweigt.
Viele Menschen wissen nicht, wer ihr „Vater im Himmel“* ist. Das „Vaterunser“, das uns Jesus geschenkt hat, sagt ihnen nichts oder sie kennen es nicht. Dass Gott ihr Vater ist und sie seine Kinder, kommt ihnen nicht in den Sinn und nicht ins Herz. 

1) Was ist ihnen dann heilig? Gottes Name und damit er selbst jedenfalls nicht.
2) Worauf können sie hoffen? Auf die Macht der Mächtigen? Auf deren Reiche und Regierung? Auf ihre eigene Kraft?
3) Wessen Wille soll auf der Erde geschehen? Deren Wille oder ihrer oder sonst einer?
4) Wer lässt Brot aus der Erde wachsen?
5) Wer kann Schuld vergeben und einen neuen Anfang ermöglichen?
6) Wer meint es gut mit ihnen?
7) Wer bricht die Macht des Bösen in dieser Welt und in ihnen selbst?
-  Wer ist es, der wirklich regiert?
-  Wer hat die Kraft und die Macht, wieder zum Guten zu wenden, was sie verdorben haben?
-  Wer allein ist herrlich zu nennen als Gott, der sie und diese Welt geschaffen hat und erhält, der sie rettet und befreit, der sie segnet, behütet und liebt? 

Er ist und bleibt ihr Vater und deiner und meiner und aller Menschen. Heute und morgen. In Zeit und Ewigkeit. Im Himmel und auf Erden, wo auch immer wir sind. Das hat mir Jesus gesagt. Das hat er mir versprochen. Und dir auch. Ich schlage vor, dass wir beide uns darauf verlassen. Dann können wir die Fragen beantworten, die ich oben gestellt habe, und sagen: 

Gebet:
Vater unser im Himmel,
1) geheiligt werde dein Name.
2) Dein Reich komme.
3) Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
4) Unser tägliches Brot gib uns heute
5) und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
6) Und führe uns nicht in Versuchung,
7) sondern erlöse uns von dem Bösen.
- Denn dein ist das Reich
- und die Kraft
- und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen 

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

* „Im Himmel“ ist keine Ortsangabe, sondern eine Umschreibung für Gott. Juden, damals wie heute, vermeiden es, seinen Namen direkt zu nennen. Er ist deshalb nicht nur im Himmel. Er ist überall, auch auf der Erde, auch bei dir, auch jetzt in diesem Augenblick. Denn wann gäbe es eine Zeit, da Gott nicht ist? Und wo gäbe es einen Ort ohne ihn? In Christus ist er auch in die Hölle „niedergefahren“, wie es in der ursprünglichen Fassung unseres Glaubensbekenntnisses heißt. Niemand ist verlassen und vergessen, auch in der Hölle nicht, die wir Menschen uns gegenseitig bereiten.
Der große italienische Dichter Dante Alighieri (1265 bis 1321) hat meines Erachtens eben nicht recht, wenn er in seiner „Divina Commedia“ schreibt, dass über dem Tor zur Hölle geschrieben stehe: »Ihr, die ihr hier eintretet, lasset alle Hoffnung fahren.« 

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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