Freitag, 23. Mai 2025

barrierefreier Zugang hl

Wie man sich Jesus zufolge verhalten soll: 

Lehrtext: Wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, 

14dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten. (Lukas 14,13+14a).

[und weiter in Jesu Gleichnis vom großen Festmahl Lukas 14,15-21:] "... Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. Lukas 14,21

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich bin wenigstens nicht arm, blind, verkrüppelt und gelähmt. Das sage ich mir, wenn ich unzufrieden bin oder mir sonst eine Laus über die Leber läuft. Dann kann ich wieder dankbar sein trotz allem, was besser sein könnte. Ich darf eben meine Maulwurfshaufen nicht mit den Bergen der Leiden verwechseln, in denen andere unterwegs sind. Aber gäbe es nicht vielleicht auch Gründe, selbst dann noch dankbar zu sein, wenn ich zu ihnen gehörte?

Alle, die gesundheitlich stärker beeinträchtigt sind, die mit körperlichen oder geistigen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, haben einen barrierefreien Zugang zu Gottes Reich, sagt Jesus, also zu ihm selbst. Vielleicht sogar die mit einer anderen Religion oder Weltanschauung, die ihn nicht kennen. Seine Gnade jedenfalls ist größer als meine Urteile.

Vor Kurzem bin ich mit einem älteren Mann ins Gespräch gekommen. Danach dachte ich mir: 'Gott sei Dank bin ich nicht so wie der.' Die Einzelheiten erspare ich dir. Aber dann fiel mir die Auslegung vom 14. Mai ein und ich habe mich geschämt. Wieso bin ich so arrogant und schaue auf ihn herab? Vielleicht hat er ja längst einen reservierten Platz an der Tafel jenes "Hausherrn", am großen Tisch Gottes, ohne zu wissen, wer ihn da eingeladen hat. 

Und ich? Ich stehe womöglich noch in der Warteschlange vor dem Festsaal, weil bei Gott erstmal die dran sind, die in diesem Leben und in dieser Welt oft genug zu kurz kommen. Könnte doch sein. Aber will ich dann überhaupt mit jenem Mann an einem Tisch, an Jesu Tisch sitzen zusammen mit all den anderen "Armen, Gelähmten, Krüppeln, Blinden"? Und wollen sie mit mir? 

Gebet: Herr, wenn ich einen Menschen innerlich ablehne, so will ich daran denken, dass auch er dein Gast ist. Wir alle haben doch nichts, womit wir deine Einladung  verdienen*. Du musst auch mich so nehmen, wie ich bin, auch mit meinen problematischen Seiten. So hilfst du mir, die anderen mit deinen Augen zu sehen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

* Lukas 14,14

6 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank für die Auslegung und das Gebet . Ich wünsche allen einen guten Start in einen gesegneten Tag .

    AntwortenLöschen
  2. Vielen Dank für die ehrlichen Gedanken und die Anschauung auf das Wichtige. Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Tag!🙏

    AntwortenLöschen
  3. Was für ein schöner Vergleich. 'Mein Maulwurfshaufen". Wie wahr! Dieses Bild muss ich mir immer wieder vor meine Augen führen, wenn ich mich bemitleide. Vielen Dank. Allen einen gesegneten Tag. Rahel

    AntwortenLöschen
  4. Danke Herr Löhr das wir wieder etwas von Ihnen zu "hören " bekommen .
    Ich wünsche Ihnen gute Besserung und keine Schmerzen. Wir haben Sie vermisst. Gottes Segen für Sie und alle Mitbeter. 🙏🙏🙏🙏🌈🕊

    AntwortenLöschen
  5. Wie schön dass wir heute wieder von Ihnen lesen durften. Jeden tag habe ich geschaut ob SIe uns wieder Ihre wertvollen gedanken ans herz legen. Ich wünsche Ihnen von herzen viel zuversucht herr löhr. Sie machen uns aus jedem tag einen guten tag, dafür vielen herzlichen dank und bleiben auch SIe behütet.liebe grüsse aus der schweiz gertrud

    AntwortenLöschen
  6. Lieber Herr Löhr nach einer größeren OP konnte ich heute wieder lesen und fand ihre Andacht ja wir haben immer einen Grund zum freuen trotz Schmerzen und Einschränkungen Gott ist gut danke für heute Gottes Segen Ihnen und Ihrer Familie herzliche Grüße Angelika

    AntwortenLöschen