Losung: HERR, ich danke dir, dass du mich
erhört hast und hast mir geholfen. Psalm 118,21
Lehrtext: Das ist schön und gefällt Gott, unserem
Retter, der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der
Wahrheit kommen. 1.Timotheus 2,3-4
Liebe Leserin, liebe Leser,
als Theologiestudent hatte ich eine Senfkorn-Bibel, die, wie schon der Name
sagt, ziemlich klein war. Doch in sich barg sie eine große Kraft, die Keimkraft
des Glaubens für den, der in ihr gelesen hat. Damit war aber noch nicht gesagt,
ob dieses „Senfkorn“ auch auf fruchtbaren Boden fallen würde.
In dieser Taschenbibel hatten die Herausgeber alle Sätze fett gedruckt, die
ihnen wichtig erschienen, so auch den Satz, der heute im Lehrtext steht: „Gott
will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit
kommen.“
Damals war mir der Begriff „alle Menschen“ besonders wichtig, weil er im
Religions- und Konfirmandenunterricht so nicht vorkam. Gerettet wurden da nur Christen, die nicht nur getauft waren, sondern sich auch zu Jesus bekannten,
sich um einen moralisch einwandfreien Lebenswandel bemühten und, wenn sie dabei
scheiterten, regelmäßig zur Beichte und zum Abendmahl gingen. Viele blieben
da aus heutiger Sicht außen vor. Übrig blieb die kleine Schar der Erwählten
und Geretteten (= Erlösten).
Unterlassene
Hilfeleistung?
Aber Hand aufs Herz, was wäre das für ein kleinlicher, ja unbarmherziger
Gott, der Menschen erst rettet, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllt haben? Schließlich sind wir doch alle seine Geschöpfe. Heute würde man ihn wegen
‚unterlassener Hilfeleistung’ anklagen können. Heute müssen auch die aus großer
Gefahr für Leib und Leben gerettet werden, die das gar nicht wollen. Aber droht Gott mir tatsächlich mit ewiger Verdammnis und Höllenqualen, wenn ich bestimmte Bedingungen nicht erfülle? Vor 2000 Jahren und noch im Mittelalter war ein solcher Gott nichts Ungewöhnliches. Vor ihm Angst zu haben, gehörte zum Glauben dazu. Aber in unserer Zeit?
Ich wurde damals beim Nachdenken über jenes Wort bestärkt, dass ein solches
Gottesbild nicht mehr stimmen kann, schon gar nicht, weil er sich uns in Jesus
zeigt, wie er ist. Das ist für mich die „Erkenntnis der Wahrheit“, wie es im Lehrtext
heißt.
Allversöhnung
Wenn Gott retten will, tut er das, auch mit und ohne Missionare, mit und ohne Pfarrer/innen, mit mir und ohne mich und so weiter. Gerettet aber werden ohnehin alle, weil sie das als Geschöpfe und Kinder Gottes bereits sind. Er hat sie, er hat uns alle in Jesus mit sich versöhnt. Es kann nur darum gehen, diese Wahrheit zu erkennen (Lehrtext), für sich anzunehmen, dafür zu danken und frohen Herzens danach zu leben.
Ich denke, dass wir damit mehr Menschen für den Glauben interessieren können als mit einem Gott, der droht. Jedenfalls sehe ich meine Aufgabe darin, die gute Nachricht, also das Evangelium von Jesus in unserer Zeit weiterzuerzählen, statt anderen mit einem dunklen Gottesbild Druck und Angst zu machen.
Gebet: Herr, das ist die gute Nachricht überhaupt, dass du in Zeit und Ewigkeit mein Gott bleibst und für alle anderen auch. Damit nimmst du mir allen Druck und alle Last von der Seele. So kann ich mich dir vertrauensvoll zuwenden, was auch immer gewesen ist. Danke, dass ich das in Jesus erkennen kann. Ich wünsche das auch allen anderen, die du geschaffen hast. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und
Wahrheit“
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Vielen Dank für diese tröstende, frohe Botschaft! Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben einen gesegneten Sonntag!
AntwortenLöschenEine befreiende Botschaft an diesem Morgen! Ich muss immer wieder sagen: Was haben wir doch für einen großartigen, gütigen Herrn. Möge der Tag allen Segen bringen. Herzlichen Dank wieder für Ihre Mühen.
AntwortenLöschenAmen!🙏🙏So ist es. Alle Menschen werden gerettet. Was für eine frohe Botschaft! Danke für Ihre täglichen
AntwortenLöschenLosungsauslegungen. Seien Sie reich gesegnet!
"Gott will ...." Ja schon, aber was ist, wenn Menschen garnicht wollen ... ??? Viele wollen doch garnicht "zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" - oder ?? Dann gibt es doch diese scheinbare Automatik wohl nicht.
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