Freitag, 1. September 2023

Die Pläne der Hähne hl

Losung: Du hast dich müde gemacht mit der Menge deiner Pläne. Jesaja 47,13

Lehrtext: Haltet euch nicht selbst für klug. Römer 12,16

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Am Grunde der Moldau wandern die Steine
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.  

Es wechseln die Zeiten. Die riesigen Pläne
Der Mächtigen kommen am Ende zum Halt.
Und gehn sie einher auch wie blutige Hähne
Es wechseln die Zeiten, da hilft kein Gewalt. 

Am Grunde der Moldau wandern die Steine
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. 

Bertolt Brecht hat dieses Lied 1943 gedichtet, vermutlich, um sich und anderen Mut zu machen, dass der Nationalsozialismus mit seiner Menschenverachtung wieder untergehen wird, obwohl es in jenem Jahr noch nicht danach aussah. Die Melodie stammt von Hanns Eisler. Gesungen hat es unter anderem Wolf Biermann (dazu oben auf den Link klicken).

Jesajas Lied der Zuversicht

Ein sinngemäß ganz ähnliches Lied hat mehr als zweieinhalb Jahrtausende zuvor der Prophet Jesaja „gesungen“ (siehe Jesaja Kapitel 47 aus dem auch die Losung stammt). Es ist ein Gerichtswort über die Großmacht Babylon, die den Staat Juda mit der Hauptstadt Jerusalem und dem Tempel zerstört und einen Großteil der Bevölkerung deportiert und versklavt hatte. Die Untergangsfantasien für Babylon hat der Prophet Gott in den Mund gelegt, um ihnen so mehr Gewicht zu verleihen. Er wollte so seine erniedrigten und machtlosen Landsleute aufrichten und ihnen neue Hoffnung geben. Das war kein Trick, wie man heute vielleicht meinen könnte. Jesaja war vielmehr überzeugt, im Namen Gottes zu reden.

Aufstieg und Fall der Großmächte

Und in der Tat, was er sagte, hat sich in der Menschheitsgeschichte bis heute immer wieder bestätigt. Alle Großmächte haben sich nur eine bestimmte Zeit lang gehalten. Dann sind sie wieder untergegangen. Meistens deshalb, weil sie von innen heraus schwach geworden sind. Hier ein paar Beispiele: Chinesen, Inder, Assyrer, Hethiter, Ägypter, Babylonier, Perser, die Griechen unter Alexander dem Großen, Römer, Ostrom (Byzanz), muslimische Araber, Republik Venedig, das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“, Spanier, Portugiesen, Frankreich unter Napoleon, Engländer, Nazideutschland, Japan, Sowjetunion. Alle weg. Die nächste Großmacht, die über kurz oder lang fallen wird, sind die Vereinigten Staaten (USA). Danach scheint wieder China oder Indien an der Reihe zu sein.

Sie alle haben viele Pläne gemacht (Losung), wie sie andere Länder und Nationen besiegen, ausplündern und von sich abhängig machen können. Eine Zeit lang haben diese Pläne funktioniert. Danach aber war es damit vorbei.

Vom Irrtum der Macht

Alle glaubten auf dem Gipfel ihrer Macht, dass es nun für immer so weiterginge und niemand mehr sie vom Thron stoßen könne. Aber sie haben nicht mit den Steinen am Grunde der Moldau gerechnet, mit dem Lauf der Zeit, und auch nicht mit der kleinen, unbedeutenden Maria aus Nazareth, die (dem Evangelisten Lukas zufolge) gesungen hat: »Gott stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen« (Lukas 1,52+53). »Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.«

Der unbesiegte König

Hochmut, Überheblichkeit, Einbildung, Größenwahn, Machtgier – haben schon viele Großmächte stürzen lassen. Das wird auch so bleiben. Es scheint, dass Gott schon dafür sorgt, dass die Türme von Babylon nicht in den Himmel wachsen (1. Mose 11,1-9). Der einzige König, der immer noch herrscht, ist der mit der Dornenkrone, der arme, gewaltlose und machtlose Jesus. Er herrscht über die Herzen derer, die ihm vertrauen und ihn lieben. 

Gebet: Herr, die Menschenwelt will Eindruck schinden. Du aber hast es nicht nötig, deine Macht zu demonstrieren und dich mit Gewalt durchzusetzen. Denn du hast andere Wege, mich für dich zu gewinnen. Du bewegst mein Herz. Vor deinem Kreuz gehe ich auf die Knie. Deine Liebe hat mich für dich gewonnen. Das macht mich frei unter den Menschen und lässt mich voll Zuversicht über meine Sorgen hinausblicken auf dich. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

p.s. Heute vor 84 Jahren begann der 2. Weltkrieg. Am Ende waren 60 Millionen Menschen tot. Wofür?

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt. 

2 Kommentare:

  1. Krieg ist so grausam und sinnlos, und auch wenn wir in Deutschland nach dem letzten Krieg in Frieden leben dürfen, finden überall in der Welt weiter Kriege und Waffenhandel statt. Ich verstehe nicht, warum es noch immer so viele Menschen gibt, die am Töten interessiert sind, denen das Leben egal ist. Ich bin sehr dankbar, das ich bis heute im Frieden leben durfte und ich hoffe, das meine Kinder und Enkelkinder auch im Frieden leben dürfen! Ohne den Glauben an den liebenden Gott und seinen Sohn Jesus würde ich mein Leben kaum aushalten - der Glaube und Gebete, die immer Kraft geben zum Weitermachen. Gott gibt mir täglich neue Kraft, Mut zum Lieben und Leben - möge er uns alle mit seinem Segen erreichen, um seine ewige, herrliche Liebe zu leben und weiter zu geben !

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