Donnerstag, 10. August 2023

Freihändig durchs Leben hl

Losung: Siehe, wer halsstarrig ist, der wird keine Ruhe in seinem Herzen haben, der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. Habakuk 2,4

Lehrtext: Legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist und Kraft hat, eure Seelen selig zu machen. Jakobus 1,21 

Liebe Leserin, lieber Leser,  

bin ich halsstarrig? Ja, wenn ich mit dem Kopf durch die Wand will. Ja, wenn ich auf meinen Prinzipien herumreite und anderen meinen Willen aufzwingen möchte. Ja, wenn ich nicht kompromissbereit bin und darauf poche, im Recht zu sein.

Auf diese Weise bin ich nicht nur meinen Mitmenschen und nicht zuletzt mir selbst eine Last, sondern Gott auch. Pflichterfüllung ist gut. Doch das Leben ist mehr als Pflicht. Tüchtig sein ist gut. Doch das Leben ist mehr als Arbeit. Alles richtig machen wollen, ist verständlich. Doch ist es auch das Richtige? Das macht mich vor Gott und den Menschen nicht gerecht. Ich nehme ihnen so die Möglichkeit, mich zu beschenken.

Glauben heißt vertrauen

Glauben heißt doch nicht, alles kontrollieren zu müssen, sondern vertrauen zu können. Erst der Glaube hilft mir, dass ich freihändig und aufrecht durchs Leben gehen kann und mich nicht ständig irgendwo festhalten muss. So kann Gott meine offenen Hände mit seinem Segen füllen. Wo bleibt sonst das Gottvertrauen? Es hilf mir, zuversichtlich zu sein, auch wenn ich nicht weiß, was und wie alles kommt.

Sanftmütig in beide Richtungen

Im Lehrtext sagt Jakobus, dass ich das Wort des Evangeliums mit Sanftmut annehmen und es nicht wie eine Beute an mich reißen soll. Dem stimme ich zu. Aber das ist erst die eine Hälfte der Wahrheit.

Die andere ist, dass mir dieses Wort auch in Sanftmut angeboten und nicht aufgenötigt wird. Ich will die Freiheit behalten, mich ihm in meinem Tempo zu nähern und in Ruhe darüber nachzudenken, ob das etwas für mich ist. Das Wort Gottes, das Evangelium zumal, darf mir niemand aufzwingen. Damit würde er es ins Gegenteil verkehren.

Das Samenkorn

Die gute Botschaft von Jesus Christus kann nur ein Wort des Friedens sein und nicht des Zwangs. Jeder muss das Recht haben, sie freiwillig anzunehmen, aber auch abzulehnen. Wie sagt Jesus? "Das Reich Gottes", also der Glaube in einem Menschen, "gleicht einem Samenkorn. Es muss erst in die Erde, dann von selbst in Ruhe keimen, wachsen und reifen, bis es Frucht bringt" (Markus 4,26-29). Wer aber keine Geduld hat, sondern an den Halmen zieht, damit sie schneller wachsen, zerstört sie.      

Gebet: Herr, bewahre mich vor Starrsinn, dass ich auch im Alter geduldig und verständnisvoll bleibe. Dass ich aufgeschlossen sein kann bei denen, die anders denken und glauben als ich. Dass ich neugierig bleibe auf das, was du mir noch alles schenkst, aber auch leichteren Herzens hergeben kann, was du mir nimmst. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

2 Kommentare:

  1. Mit Jesus möchte ich freihändig durchs Leben gehen. DANKE lieber Hans für Ihre wunderschöne Auslegung. Gott segne Sie. Liebe Grüße Ursula Anna

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