Dienstag, 15. August 2023

Gottes geliebter Feind hl

Losung: Wenn eines Menschen Wege dem HERRN wohlgefallen, so lässt er auch seine Feinde mit ihm Frieden machen. Sprüche 16,7 

Lehrtext: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Matthäus 5,44-45


Unter allen Geboten der Bibel ist das wichtigste, seine Feinde zu lieben. Wer das kann, dessen Liebe ist vollkommen. Der liebt wie Jesus geliebt hat. In dem wirkt Gottes Liebe.

Es wäre schön, liebe Leserin, lieber Leser,

wenn wir beide uns in diesem Glauben einig wären.

Jesus sagt bewusst nicht „Fürchtet eure Feinde!“. Er sagt auch nicht „Schadet ihnen!“ Er sagt ganz bewusst „Tut denen Gutes, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen.“ Mit einem Wort: „Liebt sie!“ Lies dazu bitte auch Lukas 6,27-37.


Was Gott selbst tut


Warum dieses Gebot so wichtig ist? Weil es das ist, was Gott selbst tut. Weil es das ist, was er in Jesus zeigt, wofür er am Kreuz gestorben ist. Und weshalb wir ihm ohne Vorbehalte, Zweifel und Furcht vertrauen können. Denn wenn Gott seine Feinde liebt, was sollte es dann noch geben können, das uns von seiner Liebe trennen kann? Nicht nur äußere Dinge, von denen Paulus in Römer 8,38-39 schreibt, sondern auch mein Inneres, meine Zweifel, mein Unglaube, mein Versagen, meine Schuld – nichts, aber auch gar nichts, was mich zu einem Feind Gottes macht, kann mich von seiner Liebe scheiden. 

Er liebt seine Feinde. Das macht mich zu seinem Freund. Mehr noch, zu seinem Kind.


Wie sich verhalten?


Und du? Und ich? Jetzt kommt’s zum Schwur. Wie verhalten wir uns gegenüber unseren tatsächlichen oder angeblichen Feinden? So wie unsere Regierung und die Medien?: 

Fürchten wir uns? 

Sind wir empört? 

Wollen wir sie bestrafen (sanktionieren)? 

Wollen wir sie ruinieren? 

Wollen wir sie bekämpfen (lassen) mit immer mehr und immer schrecklicheren Waffen? 

Wollen wir auf unseren Bedingungen beharren und den Krieg solange fortsetzen, bis sie erfüllt sind?

Wollen wir dabei den Tod und das Leid von immer mehr Menschen in Kauf nehmen und wissen wir wirklich wofür? 

Wollen wir Friedensverhandlungen ablehnen und somit auch Kompromisse? 

Wollen wir den Hass schüren, 

- indem wir die Feinde verteufeln, 

- indem wir uns für die allein Guten halten und sie für die Bösen, 

- indem wir ständig Gründe und Ausflüchte suchen, warum wir sie fürchten und bekämpfen müssen, 

- indem wir mit Steinen werfen, obwohl wir im Glashaus sitzen,

- indem wir es auf das Äußerste ankommen lassen? 

Müssen wir uns dann nicht am ehesten vor uns selbst fürchten?


Was ist mein Anteil?


Wer Feinde hat, muss sich fragen, warum? 

Was ist mein Anteil an dieser Feindschaft? 

Bin ich wirklich gänzlich unschuldig, oder will ich das lieber nicht so genau wissen? 

Habe ich etwas versäumt? 

Habe ich meinen Feind provoziert? 

Gedemütigt? 

Bloßgestellt? 

Habe ich seine Interessen ignoriert? 

Hätte ich mich anders verhalten können und sollen? 

Was kann ich beitragen, was vermeiden, damit der Konflikt nicht eskaliert? 

Habe ich versucht, in die Schuhe meines Feindes zu schlüpfen und das Problem aus seiner Sicht zu sehen?

Ist der andere wirklich mein Feind, behandelt er mich entsprechend oder übernehme ich nur das Feindbild anderer?

Werde ich meinen eigenen Ansprüchen gerecht und lebe ich auch selbst meine Werte, nach denen ich ihn beurteile?


Keine Steinzeit in Herz und Hirn


„Liebt eure Feinde!“ - drei Wörter, die der Menschheit so viel Leid ersparen könnten. Kriegen wir denn die Steinzeit nie aus Herz und Hirn? Gewalt ist keine Lösung. „Liebt eure Feinde!" Ich weiß selbst, wie schwer das ist. Ich weiß selbst, wie oft ich daran scheitere. Doch das darf kein Gegenargument sein. Vielmehr glaube ich, wenn es mir gelingt, Gott wirklich von ganzem Herzen zu lieben, dass ich dann auch die Kraft bekomme, meine Feinde zu lieben. Ich will versuchen, wenigstens persönlich mit niemand verfeindet zu sein. Ich will versuchen, so gut ich kann Christ zu sein, weil mir das wichtigste Gebot Jesu nicht  egal ist: „Liebt eure Feinde!“


Gebet: Herr, der Einzige, der uns vor uns selbst retten kann, bist du. Ich vertraue dir, dass du es tust. Eine andere Hoffnung habe ich nicht. Gib uns deinen Frieden. Entfeinde unser Herz und fange bei mir damit an. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt. 

3 Kommentare:

  1. Entfeinde auch mein Herz, Herr Jesu, ich bitte dich darum. Amen

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    1. Ich bitte auch darum, entfeinde mein ❤️, Amen

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