Samstag, 29. Juli 2023

Hand in der Finsternis hl

Losung: In der Zeit meiner Not suche ich den Herrn; meine Hand ist des Nachts ausgereckt und lässt nicht ab. Psalm 77,3 

Lehrtext: Jesus sprach zu den Jüngern: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet mit mir! Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete. Matthäus 26,38-39 

 

Liebe Leserin, lieber Leser, 


neulich hat mir eine Leserin dieses Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898) geschickt:


Die Rechte streckt ich schmerzlich oft

In Harmesnächten

Und fühlt gedrückt sie unverhofft

Von einer Rechten -

Was Gott ist, wird in Ewigkeit

Kein Mensch ergründen,

Doch will er treu sich allezeit

Mit uns verbünden. 


Mit Harmesnächten meint der Dichter wohl Nächte voll Harm und Pein, voll Sorgen und Schmerzen.

Das Gedicht hat mich verblüfft, weil mir die Geste, von der es erzählt, vertraut ist. Auch ich habe schon, wenn ich nicht schlafen konnte, ein paarmal meine rechte Hand in die Finsternis ausgestreckt zu Gott, dass er sie ergreife und halte.


Gesten, die den Glauben stützen


Ich halte viel von kleinen Gesten, die den Glauben unterstützen. Manchmal falte ich beim Beten die Hände. Oft mache ich vor dem Einschlafen mit meinem Daumen ein kleines Kreuzzeichen auf meiner Brust. Und wenn ich mich sehr freue und dankbar bin, drehe ich, wie neulich geschrieben, unwillkürlich meine Hand nach oben und hebe sie an.

Und wie ist es mit der ausgestreckten Hand in der Finsternis? Also "gedrückt" (siehe Gedicht) fühle ich sie nicht. Doch ich verlasse mich darauf, dass Gott sie beachtet und fühle mich gehalten. 


Glaube und Gefühl


Glauben hat ganz viel mit Gefühlen und Empfindungen zu tun und nicht ganz so viel mit Gedanken und Worten. Doch eins braucht das andere, sonst wird er entweder stumm oder kalt.

Und auch das hält meinen Glauben am Leben, dass ich mit ihm nicht allein bleibe, sondern ihn mit anderen teilen kann (siehe Lehrtext), zum Beispiel hier in den Losungsauslegungen oder in einem Gottesdienst.


Gebet: Herr, oft denke ich über dich nach, den Schöpfer des Universums und meines kleinen Lebens. Doch noch öfter bist du mir eine Herzensangelegenheit. Denn du bist es ja, der mich wieder froh macht, wenn meine Stimmung nicht mehr stimmt. Du schenkst mir neuen Lebensmut, wenn mich die Nachrichten mutlos machen. Du machst mich dankbar, wenn ich mir bewusst werde, womit du mich alles segnest. Du bist meine Freude und mein Trost. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Losungsauslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
**************************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Twitter, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************
1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen