Losung: Fällt euch Reichtum zu, so hängt euer Herz nicht daran. Psalm 62,11
Lehrtext: Die Reichen sollen Gutes tun, großzügig sein mit guten Werken, freigebig und bereit, mit anderen zu teilen. 1.Timotheus 6,18
Liebe Leserin, liebe Leser,
»Woran dein Herz hängt, das ist dein Gott.« – So sagt es kurz und bündig Martin Luther. In der Losung wird heute auf die Gefahr hingewiesen, dass in diesem Sinn das Geld und der Reichtum zu einem Gott werden kann, um den unablässig die Gedanken kreisen. Doch das kann auch bei denen, die nicht reich sind, so sein.
Also, woran hängt dein Herz? Ich kann natürlich auch fragen: „Woran
hängt mein Herz?“ Ich finde, die Losung heute gibt einen wichtigen Impuls,
immer wieder mal darüber nachzudenken, woran das eigene Herz hängt und welche
Bedeutung das für einen selbst hat.
Reichtum wird
nicht automatisch verteufelt
Bei beiden Bibelworten fällt mir auf, dass sowohl der Reichtum als auch die Reichen nicht verteufelt werden. Vor allem im Lehrtext geht es um die soziale Verantwortung, die ein reicher Mensch hat. Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland steht dazu der Satz: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen“ (Art. 14 Abs. 2). Schön wär's.
Seit 1997 (!) wird die Vermögenssteuer in Deutschland nicht mehr erhoben, weil sich die politisch Verantwortlichen um eine Neuregelung drücken, die das Bundesverfassungsgericht von ihnen fordert. Ich kenne allerdings ein begütertes Ehepaar, das seit 25 Jahren freiwillig mit großen Beträgen herzkranken Kinder in Vietnam hilft, die sonst keine Überlebenschancen hätten. Ihr Beweggrund ist nicht zuletzt, was der Lehrtext sagt, ihr Glaube und ihre Dankbarkeit.
Aber man muss nicht reich sein, um Gutes zu tun, großzügig und freigebig zu
sein. Es kommt nicht auf die Größe des Bankkontos an, sondern auf die
Herzensgröße. Nicht wenige Großeltern unterstützen ihre Enkel finanziell, auch
wenn sie nicht im Geld schwimmen. Und noch immer werden jedes Jahr aufs Neue
für Brot-für-die-Welt und Misereor beträchtliche Summen gespendet.
„Geiz ist geil“. Stimmt dieser ehemalige Werbespruch eines großen
Elektronikkonzerns? Jedenfalls längst nicht bei allen. Denn wer möchte sich
schon nachsagen lassen, geizig zu sein. Solange man in unserer Gesellschaft
nicht den bedürftigen Nächsten übersieht, habe ich noch Hoffnung, dass die
Menschlichkeit nicht unter die Räder kommt. Vielleicht kommt es dabei auf uns
Christen, auf unsere Nächstenliebe und Barmherzigkeit mehr an, als wir selbst
für möglich halten.
beschenkt
Nur eins sollte klar sein: Niemand darf zur Großzügigkeit gezwungen werden.
Wenn jemand über das hinaus etwas geben soll, wozu er aus Steuergründen
verpflichtet ist, dann nur freiwillig. Und vielleicht könnten wir Christen
dabei an unseren Gott und seine überfließende Gnade denken. Er beschenkt uns
jeden Tag mit dem, was wir zum Leben brauchen, mit Menschen, die uns zur Seite
stehen, mit Sonne und Regen, Verstand, Arbeitskraft … und Liebe. Und dabei ist
er nicht kleinlich, stellt keine Bedingungen und ist auch für die da, für die
er keine Rolle mehr spielt. Für mich Grund genug, dankbar zu sein und meine
eigene Hilfsbereitschaft mal wieder zu überprüfen.
Gebet: Herr, wenn ich’s genau bedenke, so ist alles dein Geschenk, alles ohne Ausnahme, meine Mitmenschen, meine Gesundheit, meine Leistungsfähigkeit, mein Glaube …mein Leben. Schenke mir ein dankbares und ein großzügiges Herz. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung
und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste
Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des
Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem
Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in
etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken
über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Danke auch für diese Auslegung !🙏
AntwortenLöschenHerzlichen Dank Hr. Löhr!
AntwortenLöschenWünsche Ihnen und Ihrer Familie einen schönen gesegneten Sonntag!
Lg Davina
Herr, bitte hilf mir, dass ich eine gebende Hand behalte, auch wenn ich manchmal zweifele, ob es richtig und gut ist für die betroffene Person. Ich danke dir, dass du mich so reich beschenkst, dass ich geben kann. Danke für die Auslegung heute wieder. Ich wünsche allen einen segensreichen und behüteten Sonntag.
AntwortenLöschenDas Thema Vermögenssteuer ist eine Neiddebatte. Sie zu erheben würde zudem einen unangemessen hohen bürokratischen Aufwand bedeuten und sinnlosen Bürokratieaufwand haben wir schon mehr als genug und hat sich längst mehr als schädlich ausgewirkt. D hat die höchsten Steuersätze und Abgaben weltweit und fallen auch deshalb wirtschaftlich zügig massiv zurück. Lt. statistischem Bundesamt kommen nur die obersten 1% der Einkommensteuerzahler für 20 % des Einkommensteueraufkommens auf, die oberen 10% der Steuerpflichtigen erbringen über 50% des EKSt-Aufkommens und nur 50% der Steuerpflichtigen zahlen über 90% ! Die zahlreichen weiteren Steuern kommen noch oben drauf. Im großen Maße wird allerdings das höchste Steueraufkommen aller Zeiten von grob 1 Billion (!) velfach unsinnig und unverantwortlich von der Regierung verschwendet!
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