Donnerstag, 25. April 2024

Der Segensmantel hl

Losung: Bei dem HERRN findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk! Psalm 3,9

Lehrtext: Jesus hob die Hände auf und segnete sie. Lukas 24,50

Das,
liebe Leserin, lieber Leser,
sage ich jetzt uns beiden, dir zuerst, aber auch mir, weil ich mir das gar nicht oft genug bewusst machen und sagen kann: 

Du bist gesegnet. Dabei bleibt es, auch wenn du das oft genug vergisst. Es kann sein, dass du von Gottes Segen durch Jesus Christus nichts spürst. Trotzdem bist und bleibst du gesegnet. Denn das hängt nicht von deinem Gespür ab, nicht von deiner Meinung, nicht von deinem Glauben, sondern von dem, der dich gesegnet hat. Darum kannst du oder ein anderer deinen Segen nicht mehr rückgängig machen, selbst wenn du dich von Gott lossagst.

Gesegnet von Anfang an

Du bist gesegnet von dem Augenblick an, da du ein Gedanke Gottes warst, da er beschloss, dass du sein sollst. Und du bleibst gesegnet auch über dein irdisches Ende hinaus. Auch der Tod kann daran nichts ändern.

Jeder Segen, der dir im Namen des dreieinigen Gottes zugesprochen wird, erinnert an Gottes großen Segen mit dem er dich geschaffen hat. Und, um auch das noch einmal zu erinnern: was er geschaffen hat, das liebt er auch, selbst wenn Menschen seine Geschöpfe und ihre Seele verraten.

Sich des Segens vergewissern

Du, liebe Leserin, lieber Leser, bist nicht getauft? Dennoch bist du vom ersten Augenblick deines Lebens gesegnet. Bei der Taufe vergewissern wir uns, dass wir gesegnet sind. So auch am Schluss eines jeden Gottesdienstes, bei der Kommunion und Firmung, bei der Konfirmation und Trauung, bei allen anderen Anlässen, bei denen wir gesegnet worden sind. Immerzu hält Jesus seine segnenden Hände über uns (Lehrtext). Und wenn das Leben unseren sterblichen Leib verlassen hat, bekommen wir den Valetsegen zum Abschied aus dieser Welt und zum Trost für alle, die noch bleiben, bis auch sie folgen:

Es segne dich Gott, der Vater,
der dich nach seinem Ebenbild geschaffen hat.
Es segne dich Gott der Sohn,
der dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat.
Es segne dich Gott, der Heilige Geist,
der bei dir war und bei dir bleibt.
Der Dreieinige Gott (Kreuzzeichen) behüte deinen Ausgang und Eingang
und schenke dir das ewige Leben
. Amen

Für mich, liebe Leserin, lieber Leser, ist Gottes Segen wie ein weiter Mantel, der mich einhüllt, wärmt und schützt. 

Gebet: Herr, segne mich und behüte mich. Lass dein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig. Erhebe dein Angesicht auf mich und gib mir Frieden. Amen 

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Mittwoch, 24. April 2024

Fürchte dich nicht! hl

Losung: Fürchte dich nicht, denn du sollst nicht zuschanden werden. Jesaja 54,4 

Lehrtext: Der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden. Matthäus 28,5-6 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

du weißt selbst am besten, wovor du dich fürchtest. Und Gott weiß es auch. Das ist schon mal die erste gute Nachricht, dass du mit deiner Furcht nicht allein bist, sondern ein anderer weiß, wie dir zumute ist. Du musst das Gott nicht erst lang und breit erklären. Er, dein Schöpfer, kennt dich ja besser als du dich selbst. Und wahrscheinlich schüttelt er manchmal über dir und mir sein Haupt und denkt sich: »Warum vertrauen sie mir denn nicht? Ich bin es doch, der ihre Zeit und ihr Schicksal in der Hand hat. Ich kenne die Zukunft und kenne das Ziel, auf das alles zuläuft. Ich weiß um das Böse unter den Menschen. Aber ich will sie zu meiner Zeit vom Bösen erlösen.«

Erhoffe das Beste

Ja, vor manchen Dingen fürchtet man sich zurecht. Da sprechen die Fakten für sich. Vor den meisten allerdings zu Unrecht. Das sind oft diffuse Ängste, was alles passieren könnte. Doch in der Regel tritt das dann doch nicht ein, und es geht irgendwie erträglich weiter. Ein Sprichwort sagt: »Sei auf das Schlimmste gefasst. Doch erhoffe das Beste.« Hoffentlich überwiegt dann die Hoffnung bei weitem, was man Schlimmes befürchtet.

Doch welchen Grund sollte ich haben, das Beste zu erhoffen? Die Antwort finde ich in den Evangelien. Da bekommen bettelarme Hirten, die sonst niemand beachtet, mitten in der Nacht eine himmlische Botschaft: „Fürchtet euch nicht! Große Freude für alle! Der Heiland, der Retter ist geboren, für euch. Ihr seid die Ersten, die das erfahren. Christus, der Herr, endlich ist er da. Ehre sei Gott und Friede auf Erden!“

Und Frauen, die Leid tragen um den geliebten Toten, bekommen diese Botschaft: „Fürchtet euch nicht! Christus, der Herr, ist auferstanden. Er lebt. Eure Hoffnung ist nicht gestorben. Sie hat sich erfüllt. Seine Liebe ist stärker als Leid und Tod.“

Hoffnungspole

Das sind die beiden Hoffnungspole, zwischen denen ich lebe: Die gute Nachricht von Weihnachten und die gute Nachricht von Ostern (Lehrtext). Seit 2000 Jahren überstrahlen sie die schlechten Nachrichten, die unaufhörlich auf uns Menschen niederprasseln und unser Leben verdüstern. Mitten im Elend verheißt Gottes Engel Freude und Frieden. Am offenen Grab verkündet er, dass Jesus auferstanden ist und lebt als Hoffnung für alle.

Für mich heißt das: Gott, wie er mir in Jesus begegnet, ist auch meine Hoffnung. Und wenn ich mich fürchte, weiß ich, zu wem ich kommen kann und bei wem ich geborgen bin. 

Gebet: Herr, nach menschlichem Ermessen habe ich allen Grund, mich in dieser Zeit und Welt zu fürchten. Aber auf dein Wort hin wage ich den Sprung aus meiner Furcht in deine Arme. Du hältst mich und trägst mich durch gute und schwere Zeiten heim zu dir. Und so gebe ich getrost auch meine Kinder und Enkel und alles in deine Hand. Amen 

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr

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Dienstag, 23. April 2024

Siebenmal Reich Gottes hl

Losung: Gottes Weg ist vollkommen. Psalm 18,31 

Lehrtext: Jesus spricht: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und steht auf, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht. Markus 4,26-28 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

das Reich Gottes. Was ist nicht schon alles unter diesem zentralen Thema von Jesu Verkündigung verstanden worden! Ich will versuchen, in gebotener Kürze zu sagen, was ich darunter verstehe.

1. Das Reich Gottes, also das Reich, in dem Gott wirkt, ragt aus seiner unzugänglichen Ewigkeit hinein in unsere Zeit und unseren Lebensraum. Hier wird seine Liebe durch Jesus erfahrbar. Hier deute ich meine Wirklichkeit im Licht der Bibel und des Glaubens. Das verändert meine Sicht auf die Welt und auf mich – solange ich im Einflussbereich dieses Reiches, also von Gottes Wirken bin.

2. Jesus sagt: »Niemand wird sagen können: ›Hier ist es!‹ oder ›Dort ist es!‹ Denn Gottes Reich ist schon jetzt da – mitten unter euch« (Lukas 17,21). Wo er ist, wirkt Gott, wird sein Einfluss spürbar. Er selbst bringt und ist Gottes Reich. Jesus

3. Das Reich Gottes oder das Reich, in dem Jesus Christus wirkt (herrscht), lässt sich nicht herbeizwingen noch erobern noch zerstören. Du kannst, wie im Vaterunser, nur darum bitten. Doch kommt es so oder so, „wo zwei oder drei in Jesu Namen zusammen sind“ (Matthäus 18,20).

4. Das Reich Gottes beginnt ganz klein, wächst im Verborgenen heran und entfaltet seine Macht und Kraft in den Herzen der Glaubenden ohne Zwang und Gewalt (Lehrtext).

5. Im Thomasevangelium, das nicht mehr ins Neue Testament aufgenommen wurde, heißt es im Spruch 113: „Das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht.

6. Das Reich Gottes ist da, wo Jesus Christus wirksam ist mit seinen Taten, seinem Verhalten, seinen Worten; kurz: mit seiner frohen Botschaft von Gottes Liebe und Erlösung für alle seine Geschöpfe. Es ist da, wo er in uns und durch uns wirkt zum Segen für diese Welt.

7. Vom Reich Gottes kommen wir. Im Reich Gottes leben wir. In seinem Reich bleiben wir, was auch geschieht.

Gebet: Herr, ich möchte in deinem Einflussbereich leben. Du weißt, wie vielen anderen Einflüssen ich Tag für Tag ausgesetzt bin. Rufe du mich immer wieder zurück zu dir. Komm du selbst in mein Herz. So werde ich zuversichtlich und ruhig. So kann ich etwas von deinem Frieden an die weitergeben, die sich danach sehnen. Amen 

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr

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Montag, 22. April 2024

Du Engel! hl

Losung: Gelobt sei Gott, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut haben. Daniel 3,28 

Lehrtext: Jesus war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm. Markus 1,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.

Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein,
oft sind sie alt und hässlich und klein,
die Engel.

Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand,
die Engel.

Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand,

oder er wohnt neben dir, Wand an Wand,
der Engel.

Dem Hungernden hat er das Brot gebracht,
der Engel.

Dem Kranken hat er das Bett gemacht,

und hört, wenn du ihn rufst, in der Nacht,
der Engel.

Er steht im Weg und er sagt: Nein,
der Engel.

Groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein –

Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel
(Rudolf Otto Wiemer)

Nein, Männer mit Flügeln müssen Engel nicht sein, denn sie haben ihre Flügel nicht zum Fliegen, sondern damit wir sie in Geschichten und auf Bildern als solche erkennen.

Ahnungslose Engel

Engel heute wissen gar nicht, dass sie welche sind. Sie verhalten sich nur so. Sie sagen oder tun, was in seinem, in Gottes Sinn ist. Am Christfest sagen sie "Frohe Weihnachten!" und am Osterfest "Frohe Ostern!" und sie meinen auch, was sie sagen.

Genau genommen ist jedes gute Wort, das du einem anderen sagst, das ermutigt und tröstet, das weiterhilft und wegweisend ist, das erleichtert und erfreut eine Engelsbotschaft, eine Botschaft von Gott. Und du bist, ohne es zu ahnen, der Mensch, der sie überbringt, bist sein Bote, sein Engel.

Und manchmal, wenn auch selten, sagt jemand zu dir, dem du etwas Gutes gesagt oder getan hast: „Du Engel!“ oder „Sie sind ein Engel!“ Und das stimmt dann auch, selbst wenn es nicht wörtlich gemeint ist.

In diesem Sinn, denke nicht zu gering von dir. Du bist als Engel Gottes wichtiger als du glaubst. Und dann ist es doch auch etwas Schönes, selbst ohne Flügel sein Engel zu sein. 

Gebet: Herr, danke für die vielen Engel, die du mir bisher über den Weg geschickt hast, auch für die, die aus Liebe „nein“ gesagt haben. Was wäre nur ohne sie alle aus mir geworden, ohne ihren Zuspruch, ohne ihre tatkräftige Hilfe? So will auch ich dein Bote sein. Amen 

Herzliche Grüße,        

Ihr / dein Hans Löhr

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Die Engel – Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein

(von Rudolf  Otto Wiemer)

Sonntag, 21. April 2024

Nachdenken über Wahrheit und Liebe hl

Losung: Wer als Verleumder umhergeht, gibt Vertrauliches preis, wer aber verlässlich ist, behält Geheimnisse für sich. Sprüche 11,13 

Lehrtext: Lasst uns wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus. Epheser 4,15 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

„Alles, was du sagst, soll wahr sein. Aber nicht alles, was wahr ist, sollst du sagen.“ Diese Lebensweisheit habe ich von meinem Schwiegervater. Woher er sie hatte, weiß ich nicht. Jedenfalls ist sie eine gute Regel im Umgang mit anderen. Oder möchtest du, auch wenn's stimmt, einer Dame sagen: „Sie haben aber eine große Warze auf der Nase!“? Und ein Mann hört sowas auch nicht gern. Manches, aber nicht alles, muss man aus Höflichkeit, Rücksichtnahme und Taktgefühl auch mal ungesagt sein lassen, um einen anderen nicht zu kränken oder unnötigen Streit zu provozieren. Auch das kann ein Zeichen von Liebe sein.

Lappen oder Mantel?

Dazu fällt mir noch ein anderer Satz ein. Leider weiß ich nicht mehr, von wem ich den habe: „Man soll dem andern die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten (dass er sie annehmen kann) und nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen.“ Auch das hat mit Rücksichtnahme und Respekt und letztlich mit Liebe zu tun.

Doch das gilt nicht immer. Es kann Situationen geben, wo ich aus Liebe auch unangenehme Wahrheiten sagen muss, die ein anderer nicht gerne hört. Doch dann sollte ich mir schon sicher sein, dass wirklich wahr ist, was ich da sage, und dass es gesagt werden muss, um Schlimmeres zu verhüten.

Welche  Motive?

Doch was für mich wahr ist, muss für einen anderen noch lange nicht wahr sein. In wichtigen Angelegenheiten muss ich zuerst nach meinen Motiven fragen: 'Warum meine ich, diese Wahrheit jetzt sagen zu müssen?' Letztlich muss mein Gewissen entscheiden, das zu meinem Glauben gehört.

Schön wär’s, wenn mir das immer gelänge. Als ein eher impulsiver Mensch platze ich schon mal mit einer unnötigen Wahrheit heraus, was mir dann wieder leid tut. Andererseits will ich mit meiner Meinung, also mit dem, was für mich wahr ist, auch nicht hinterm Berg halten. Manchmal ist eben auch das Schweigen eine Lüge, sei es aus Eigennutz oder aus Feigheit.

Gerade jetzt, in dieser Kriegszeit, gehen die Meinungen hin und wieder auseinander. Das kostet dann Sympathien auf beiden Seiten, wenn der eine anderes für wahr hält als der andere. Dann, so denke ich, muss jeder nach seinen Motiven fragen: Warum vertrete ich diese Position und beharre darauf? Kann ich mir so sicher sein, dass ich im Recht bin und der andere im Unrecht ist?

Welche Gefühle?

Welche Gefühle sind es, die mich bewegen? Nur negative wie Empörung, Rache, Angst und Rechthaberei? Oder ist da auch Mitgefühl (Liebe) dabei, nicht zuerst mit den Mächtigen und deren Interessen, sondern mit denen, die jetzt auf allen Seiten in diesen Kriegen leiden und sterben?

Doch das scheint mir fast immer angebracht zu sein, dass ich den Lappen weglege und den Mantel nehme – aus Liebe zum anderen und zu dem, der von sich sagt: „Ich bin die Wahrheit und das Leben.“ (Johannes 14,6) 

Gebet: Herr, deine Wahrheit ist höher als meine Wahrheit und deine Liebe geht tiefer als meine Liebe. Dir kann ich nichts vormachen; denn du kennst mich. Dir muss ich nicht schmeicheln; denn deine Liebe ist bedingungslos. Du bist meine Sonne. In dir erkenne ich, was wahr ist. Deine Strahlen wärmen mein Herz und wecken meine Liebe zu dir und deinen Geschöpfen. So will ich in deinem Licht zu dir hin wachsen (Lehrtext) und bleiben in deiner Liebe und Wahrheit. Amen  

Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!         

Ihr / dein Hans Löhr

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Samstag, 20. April 2024

Das letzte Gespräch hl

Losung: Ich will dich entrinnen lassen, dass du nicht durchs Schwert fällst, sondern du sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen, weil du mir vertraut hast, spricht der HERR. Jeremia 39,18 

Lehrtext: Jesus sprach zu dem Übeltäter: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. Lukas 23,43 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

der letzte Mensch, der sich an Jesus gewandt hatte, war jener Terrorist am Kreuz neben ihm.
Der letzte, für den der schon gekreuzigte Jesus da war, dem er noch Hoffnung machte, war eben dieser Mensch.

Denn Jesus sah in ihm nicht, was alle anderen gesehen haben, die Selbstgerechten und Gottesblinden, die auf Golgatha unter den Kreuzen standen und die Sterbenden verhöhnten. Er sah in dem Terroristen einen Menschen in seiner letzten und tiefsten Not. Ihm sagte Jesus zu, dass er "heute noch" mit ihm im "Paradies" sein werde, also in Gottes liebenden Armen, in seinem Reich des Friedens.

Moment mal

Wie bitte? Ein radikaler, jüdischer Terrorist, der von den Römern zum Tode verurteilt worden war? Wer weiß, wen der alles auf dem Gewissen hat? Und dem sagt Jesus „kurz vor Torschluss“ zu, dass er mit ihm zusammen bei Gott sein werde, geborgen in dessen Liebe und in seinem Frieden?

Da würden heute die Medien wie Wölfe aufheulen und über Jesus herfallen. Die Mächtigen würden, wie einst Pilatus, ihre Hände in Unschuld waschen und die Kirchen würden sich von seiner Barmherzigkeit distanzieren so wie sie das in ihrer langen Geschichte immer wieder getan haben. Ja, das halte ich durchaus für möglich. Nein, der neben Jesus gekreuzigte Verbrecher hat keine Gnade verdient.

Angeklagt und hingerichtet als Terrorist

Aber damals war Jesus in den Augen der Mächtigen und Angesehenen ebenfalls ein Verbrecher. Jedenfalls wollte man ihn so sehen, um ihn, den Unruhestifter, beseitigen zu können. Wen die Römer als Aufrührer, Putschisten oder Terroristen verurteilt haben, der wurde gekreuzigt als abschreckendes Beispiel für alle anderen, die keine Ruhe gaben. Und Jesus hing doch unübersehbar am Kreuz und über seinem Kopf hing die Anklageschrift: „Jesus von Nazareth (wollte sich zum) König der Juden (machen).“ Das genügte. Also war auch er sowas wie ein Terrorist. Was brauchte man da noch Beweise? Und seine Jünger, diese Bande, würde man schon auch noch kriegen und einen Kopf kürzer machen. Und so hatte nicht nur die römische Besatzungsmacht, so hatten auch die religiösen Führer in Jerusalem ihren Willen.

Der Letzte, der für dich da sein wird

Der Letzte, der einmal für mich da sein wird, wird ER sein, unabhängig davon, was die Menschen oder ich selbst von mir halten. Und er wird auch mir zusagen, was er jenem mit ihm gekreuzigten Terroristen zugesagt hat, unabhängig davon, wie ich mich schuldig gemacht und versagt habe. Er wird mir zuletzt die bedingungslose Liebe Gottes zusagen und dir auch. Dann sind wir mit ihm und jenem Terroristen in bester Gesellschaft. Es sei denn, wir wollen das nicht, weil wir uns ohnehin für unschuldig und gerecht halten. Dann brauchen wir ihn sowieso nicht. Dann ziehen wir uns eben am eigenen Schopf aus dem Sumpf. Doch dass das gelingen wird, darauf verlasse ich mich lieber nicht. 

Gebet: Herr, du warst selbst in der Hölle, die wir uns gegenseitig bereiten, um uns da wieder herauszuholen. Denn du willst, dass auch ich in Gottes Liebe und Frieden geborgen bin. Für dich ist niemand so schuldig und verdammt, dass du ihn nicht erlösen (befreien) würdest. Darum will auch ich niemand verdammen, so schwer mir das auch fällt, wenn ich an die Menschenschinder, Hetzer und Kriegstreiber unserer Zeit denke. Auch sie sind für dich Menschen wie ich. Und so will ich mich auch selbst nicht verdammen, wenn ich versage. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Freitag, 19. April 2024

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es hl

Losung: Noah tat alles, was ihm Gott gebot. 1.Mose 6,22 

Lehrtext: Jesus spricht: Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Matthäus 7,24 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

nicht nur reden, nicht nur glauben – tun. Darum geht es Jesus in der Bergpredigt (Lehrtext). Darum geht es in den meisten Fällen. Nun wird zweifellos auch viel Böses getan. Aber genauso zweifellos geschieht auch viel Gutes. Und darauf will ich dein Augenmerk heute richten. Denn das Negative wird uns durch die Medien und durch den Tratsch frei Haus geliefert. Um aber das Gute zu entdecken, muss man etwas genauer hinsehen.

Strichliste der guten Taten

Vielleicht magst du heute oder demnächst mal eine Strichliste führen, in der du für alles, was man dir und anderen Gutes tut, einen Strich machst. Dazu gehört zum Beispiel ein freundlicher Gruß, ein aufrichtiges Dankeschön, eine herzliche Gratulation. Dazu gehört auch, wenn jemand einen Hund oder eine Katze streichelt oder sich Zeit nimmt für ein Kind. Dazu gehört ein Lächeln für den Paketboten oder den Müllmann oder die Kassiererin. Aber Gutes geschieht auch, wenn sich jemand entschuldigt oder einem anderen verzeiht.

Gar nicht erwähnt habe ich was sonst noch Gutes geschieht in Kliniken, Arztpraxen und Heimen, in der Öffentlichkeit und zu Hause. Tag für Tag und auch Nacht für Nacht tun Menschen für andere mehr, als ihre Pflicht ist. Ständig wird vielen geholfen, die auf die eine oder andere Art der Hilfe bedürfen. Immer wieder sind Fremde zu Fremden höflich und freundlich – nicht alle, aber viel mehr, als normalerweise bekannt wird. Wer einem anderen Gutes tut, muss kein Christ sein. Wer aber Christ ist, von dem erwartet man zurecht, dass er sich darum bemüht und dass er, wenn er versagt, sich zumindest schämt.

Das Felsenfundament

Der Dichter und Kinderbuchautor Erich Kästner hat den einprägsamen Vers verfasst: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Sich gegenseitig Gutes tun, ist das Felsenfundament, auf dem eine Ehe, eine Partnerschaft, eine Familie, eine Kirchengemeinde, ein Verein, eine Gesellschaft und ein Staat Bestand haben (Lehrtext).

Und ein Letztes: Das Leben eines Christenmenschen gleicht einer wertvollen Münze mit zwei verschiedenen Seiten: die eine ist der Glaube, die andere ist die Liebe (Tat). Darum ist ein Land, in dem viele solcher Münzen in Umlauf sind, reich zu nennen, reicher als andere, die mehr Geld haben. 

Gebet: Herr, ich danke dir, denn du bist freundlich und deine Güte währt ewig. Ich danke dir, dass du deinen Geschöpfen und somit auch mir so viel Gutes tust. Wer und wie du bist, erfahre ich durch Jesus, den "Gott hilft".  Auf ihn verlasse ich mich gerade in den schweren Zeiten meines Lebens. Das will ich heute tun und morgen auch. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Donnerstag, 18. April 2024

Visionen hl

Losung: Jauchze und rühme, die du wohnst auf Zion; denn der Heilige Israels ist groß bei dir! Jesaja 12,6 

Lehrtext: Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. Johannes 1,14 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt soll einmal gesagt haben: »Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.« Warum und zu wem er das gesagt hat, weiß ich nicht mehr. Aber dieser Satz passte zu ihm, dem pragmatisch-nüchternen Hanseaten. Andererseits formulierte die streitbare Theologin, Pazifistin und Dichterin Dorothee Sölle (1929-2003) in Anlehnung an das Buch der Sprüche 29,18 im Alten Testament: »Ein Volk ohne Vision geht zugrunde.«

Die Bibel ist voll von Visionen, und das kleine Volk der Juden gibt es noch immer, obschon so gut wie alle anderen, viel mächtigeren Völker aus der Zeit der Bibel inzwischen untergegangen sind. Ob das etwas mit seinen Visionen von einem endzeitlichen Heilskönig und dessen Friedensreich zu tun hat? Ob die nicht enden wollende Gewalt im nahen Osten auch damit zu tun hat, dass auch Juden, wie sonst Christen, die biblischen Friedensvisionen immer wieder vergessen?

Unverzichtbare Friedensvision

Die für mich wunderbarste Vision des Propheten Jesaja im 8. Jahrhundert vor Christus ist uns im Kapitel 11 seines Buches überliefert. Da heißt es: »In jener Zeit wird der Wolf beim Lamm wohnen und der Panther beim Böcklein lagern. Kalb und Löwe werden miteinander grasen, und ein kleiner Knabe wird sie leiten…« Jesaja 11,6

All den bluttriefenden Zeiten seitdem, allen Schlachten und Kriegen bis heute zum Trotz, wurde jene Vision vom Friedensreich nie völlig vergessen, weder bei den Juden noch bei den Christen. Und sozusagen im Vorgriff auf jene Heilszeit heißt es dann in der heutigen Losung: »Ihr Einwohner von Zion (= Jerusalem), jauchzt und singt, denn groß ist der heilige Gott Israels, der mitten unter euch wohnt.«

Von dieser Zeit sind wir fast 3000 Jahre später so weit entfernt wie damals. Nach wie vor frisst der Wolf das Lamm, schlägt der Panther den Ziegenbock, tötet der Löwe das Kalb. Erschlägt Kain den Abel. Und dann redet man in Politik und Medien auf allen Seiten schlau daher, um die Gewalt zu rechtfertigen. Dann stellt man sich selbst als mögliches Opfer des bösen Raubtieres auf der anderen Seite dar, schürt die Angst, schmiedet Waffen, tötet und lässt töten.

Aber, liebe Leserin, lieber Leser, lass dir die Vision vom Friedensreich und seinem König nicht nehmen. Für mich als Christen geht es dabei nicht einmal um eine ferne Zukunft, sondern darum, dass sein Reich  bereits Wirklichkeit ist bei allen, deren Leitstern Jesus Christus ist. Er ist für mich die menschgewordene Feindesliebe (Lehrtext), der gewaltlose König mit einem Stall als Palast, mit Dornen als Krone und dem Kreuz als Thron. Wo er regiert, herrscht Friede. Wo kein Friede herrscht, regiert er nicht. 

Die Friedensblume

Mitten in den Orgien militärischer Gewalt, mitten in aller Feindseligkeit, in allem Hass, in aller Rache und allen Vernichtungsfantasien, zwischen Soldatenstiefeln und Panzerketten, in Bombentrichtern und Kriegsruinen blüht seine Friedensblume. Sie erinnert daran, dass es wieder eine Zeit nach Krieg, Verwüstung und Tod geben wird, in der die Menschen ihre grauenhafte Raubtiernatur eine zeitlang in Zaum halten und versuchen werden, versöhnt miteinander weiterzuleben - bis sie die Machtgier und die Gewaltbereitschaft, die Angst und der Blutrausch aufs Neue blind und rasend macht. Diese Zwischenzeit des Friedens gilt es zu nützen. Diese kleine Blume gilt es zu schützen. Sie ist mein Hoffnungszeichen.

Ja, ja, ich weiß schon, auf uns im Westen trifft das natürlich nicht zu. Wir sind ja die Guten. Wir waren schon immer harmlos und friedfertig, hatten nie böse Absichten, wollten niemand politisch, wirtschaftlich und militärisch an die Wand drücken. Mit einem Wort: wir sind nicht aggressiv, wir verteidigen uns nur und unsere Werte.

Na dann ist ja alles gut. Nur für mich nicht. 

Gebet: Herr, wie viele Kinder, Frauen, junge und alte Männer müssen schon wieder sterben für Machtgier und Profitgier einiger wenigen? Wie vielen Menschen wird jetzt Zukunft zerstört, weil sie vergiftet werden mit dem Virus der Feindseligkeit? Weil sie durch Kriege abgelenkt werden von den wirklichen Gefahren, die uns allen drohen, und die wir nur gemeinsam abwenden können? Du bist Mensch geworden, damit wir menschlich werden. Du hast auf Gewalt verzichtet, damit wir Frieden lernen. Du vergibst uns unsere Schuld, damit auch wir auf diesem Weg einander gerecht werden. Du wirst deine Schöpfung retten. Das hoffe ich. Doch vor allem rette uns vor uns selbst. So kann ich dich auch künftig loben und preisen. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Mittwoch, 17. April 2024

Der wichtigste Grund, Gott zu loben hl

Losung: Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Psalm 103,1

Lehrtext*: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seiner großen Barmherzigkeit hat er uns neues Leben geschenkt. Wir sind neu geboren, weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, und jetzt erfüllt uns eine lebendige Hoffnung. 1.Petrus 1,3. Übersetzung: „Hoffnung für alle“ 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

natürlich freue ich mich, wenn ich gelobt werde und auch wenn man mir dankt. Lange Zeit habe ich das aus falscher Scham und Bescheidenheit heruntergespielt und damit den Anlass und das Lob entwertet. Das mache ich nicht mehr. Heute sage ich, was ich empfinde: „Freut mich, dass Sie das sagen“, beziehungsweise „Gern geschehen“. Ich nehme an, dass meine Antwort auch den freut, der lobt oder dankt. Und manchmal sage ich dann insgeheim: „Danke, HERR, das tut mir gut. Und jetzt lobe ich dich, dass ich mit deiner Hilfe anderen eine Freude machen konnte.“ Denn das ist mir schon klar, ohne ihn kann nichts gelingen.

Kurze Besinnung: Ruht wirklich auf allem, wofür ich gelobt werde, sein Segen? Ist wirklich jedes Lob für mich ehrlich gemeint? Ärgern sich nicht auch die einen, wofür andere mich loben? Gehört zum Gelobtwerden nicht auch die Bereitschaft, Kritik anzunehmen und auszuhalten?

Ja, wir alle könnten andere ruhig mehr loben, vorausgesetzt, wir meinen es ehrlich. Mit Komplimenten soll man nicht sparen. Darüber freut sich jeder, der eines bekommt und jede sowieso. Ich nehme mir fest vor, künftig damit großzügiger zu sein.

Will Gott gelobt sein?

Doch damit, Gott zu loben, soll und will ich auch nicht sparen. Ist ihm das wichtig? Braucht er mein Lob? Nein. Aber ich glaube, dass er sich darüber freut, weil er so erfährt, dass bei mir angekommen ist, „was er mir Gutes getan hat“ (Folgevers nach der Losung).

Ich habe noch einen wichtigeren Grund, Gott zu loben, den wichtigsten überhaupt: mich. Mir tut das einfach gut. Ich mache mir damit bewusst, dass der Schöpfer des Himmels und der Erde auch mich geschaffen hat. Dass er auch an mich denkt und für mich da ist. Dass er auch mich segnet, behütet und liebt. Dass er sich in Christus mir schenkt und das trotz, nein, gerade wegen meiner Schwächen. Und dass er mich und dich wegen des zurzeit besorgniserregenden Zustands unsrer Menschenwelt mit einer lebendigen Hoffnung erfüllt (Lehrtext). 

Gebet: Psalm 103 (Auszüge)

Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen,
der dein Leben vom Verderben erlöst,
der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.
Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.**
So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten**. Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.
Lobet den HERRN alle, die ihr sein Wort ausführt, dass man höre auf die Stimme seines Wortes!
Lobet den HERRN alle, die ihr seinen Willen tut!
Lobet den HERRN, alle seine Werke, / an allen Orten seiner Herrschaft!
Lobe  den HERRN, meine Seele! Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

* Übersetzung nach M. Luther: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1.Petrus 1,3 

** fürchten = achten, respektieren, ehrfürchtig sein

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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