Montag, 4. Dezember 2023

Jesus, so vertraut und doch so fremd hl

Losung: Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Jesaja 41,10 

Lehrtext: Die Kinder schrien im Tempel: Hosanna dem Sohn Davids! Matthäus 21,15

Liebe Leserin, lieber Leser, 

seltsam, was uns da Matthäus im Lehrtext stark verkürzt erzählt: Im Zentralheiligtum der Juden, im Jerusalemer Tempel, haben sich Kinder versammelt. Und als sie Jesus sehen, schreien sie: "Hilf uns (Hosianna), Jesus. Du bist ja der wahre Thronfolger von König David. Du kannst uns retten. Durch dich wird alles gut." Was sich wohl die jüdischen Bischöfe (Oberpriester), Pfarrer (Priester) und Theologieprofessoren (Schriftgelehrten) gedacht haben, als sie das in ihren heiligen Hallen hörten? Nicht sie wurden um Hilfe angefleht, sondern der Wanderprediger Jesus, der in ihrer Tempelkirche keine Anstellung hatte.

Sie werden die Letzten gewesen sein, die Jesus mit Hosianna begrüßten. Sie werden die Kinder fortgescheucht haben: "Raus mit euch, ihr wisst ja gar nicht, was ihr da sagt! Und dass das ja nicht noch einmal passiert!"

Und was sich wohl der Evangelist Matthäus dabei gedacht hat, als er diese kleine Begebenheit aufgeschrieben hat? Was wollte er damit seinen Leserinnen und Lesern sagen? Hast du eine Ahnung? Vielleicht gab es damals schon das Sprichwort: "Kindermund tut Wahrheit kund."

Vorsicht, Jesus!

Und nun sind wir beide heute gefragt, welche Bedeutung der Jude Jesus für uns hat: das uneheliche Kind aus dem Stall, der Sohn eines Zimmermanns aus der Provinz, der Prediger ohne Ausbildung, der Arzt ohne Zulassung, der Freund der moralisch Zwielichtigen, der Huren und betrügerischen „Steuereintreiber“, der arbeitslose Obdachlose, der gesellschaftlich Unangepasste, der Erzähler gefährlicher Geschichten, der Kritiker der gängigen Moral und geltenden religiösen Werte, der zum Tod verurteilte Mann am Kreuz.

Wenn man’s recht bedenkt, ist das alles schon sehr seltsam. Vielleicht ist es doch besser, du lässt dich nicht auf ihn ein. Du könntest sonst die Welt und dich selbst mit anderen Augen sehen. Du könntest barmherziger werden, könntest eigenständig glauben und denken und müsstest dich nicht mehr so fürchten (Losung). Aber bitte, ich will dir da nichts unterstellen. 

Gebet: Herr, du machst es mir nicht leicht, dir mein ganzes Vertrauen zu schenken. Manches an dir befremdet mich. Manches fordert mich auf eine unbequeme Art heraus. Und wenn ich mich in der Öffentlichkeit zu dir bekenne, laufe ich Gefahr, nicht mehr ernst genommen zu werden. Du bist so ganz anders als die anderen, die meine Aufmerksamkeit und Zustimmung wollen und irgendwann auch mein Geld. Du bist mir in meinen Schwierigkeiten ganz nah und im Alltag inmitten der anderen wieder fremd. Aber du zwingst mich nicht und trägst mir nichts nach. Du bleibst mir treu, auch wenn ich dich vergesse. Bleib in dieser Zeit bei mir, dass ich bei dir bleiben kann. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

Sonntag, 3. Dezember 2023

Der rettende Säugling hl

Losung: Der HERR wird Zion wieder trösten. Sacharja 1,17 

Lehrtext: Simeon wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. Lukas 2,25

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer wird die Welt retten vor Krieg, Ungerechtigkeit, Klimakatastrophe, Unterdrückung, Verfolgung, Rassismus und anderen, menschengemachten Plagen? Ein starker Mann? Eine starke Frau? Eine starke Nation? Eine Organisation wie die Vereinten Nationen (UNO)? Künstliche Intelligenz?

Immer wieder wartet man seit Jahrtausenden auf einen mächtigen und gerechten Retter und jetzt vielleicht auch auf eine Retterin. Immer wieder wartet man vergebens. Sie alle sind Menschen, die können ja doch nicht helfen (Psalm 146,3).

Ein kurzer Blick in die Geschichte

Auch die Juden haben im alten Orient auf einen Messias gehofft, auf einen Retter, auf einen Heilskönig wie den legendären König David, der sie von der Unterdrückung durch verschiedene Großmächte endlich erlösen sollte. Und als keiner in Sicht war, haben militante Untergrundkämpfer das „Schicksal“ in die eigenen Hände genommen. Sie begannen im Jahre 70 n. Chr. einen bewaffneten Aufstand gegen die übermächtige, römische Besatzungsmacht und sind furchtbar gescheitert. Kilometerlang, so heißt es, standen an den Straßen die Kreuze mit den Aufständischen. Die Römer haben den jüdischen Staat platt gemacht. Und die meisten Juden sind geflohen.

1948 haben ihre Nachfahren einen eigenen Staat auf Unrecht und Gewalt gegründet gegen die Palästinenser, die damals in diesem Gebiet wohnten. Die wiederum wollten sich das nicht gefallen lassen und, wie sie sagten, die Juden ins Meer treiben. Seitdem kommen die Menschen dort nicht zur Ruhe. 

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, natürlich sollen die Israelis ihren eigenen Staat haben wie auch die Palästinensern endlich einen eigenen Staat brauchen. Man muss sich auch mal mit vergangenem Unrecht abfinden und sich um eine gemeinsame, friedliche Zukunft bemühen. Dazu sind Zugeständnisse von beiden Seiten nötig. Stattdessen wird seit gestern wieder geschossen. 

Und so sind wir beim Lehrtext: Auch in ihm geht es um einen Retter, um einen Erlöser, aber nicht um einen Krieger mit Feuer und Schwert in blutverschmierter Rüstung. Es geht um einen Säugling aus ärmlichen Verhältnissen, der in einem Stall geboren wurde und einmal, wie die Terroristen jener Zeit, am Kreuz sterben sollte. Von Heilskönig, Messias, Befreier weit und breit keine Spur. Nur ein alter Mann, Simeon, und eine alte Frau, Hanna, haben in dem Säugling mehr gesehen als alle anderen. Sie ahnten, dass dieses Kind der Trost, die Rettung und das Heil sein könnte nicht nur für sie persönlich, nicht nur für ihr Volk, sondern für alle Welt.

Wir Träumer

Keine Waffen, kein Geld, keine politische Macht würde helfen. Sondern Glaube, Liebe und Hoffnung, die in dem Säugling Jesus Mensch geworden waren. Nur auf diesem Weg würde es Frieden und Gerechtigkeit geben. 2000 Jahre später gibt es immer noch ein paar Träumer, die das glauben. Falls auch du dazugehörst, dann lass uns heute am ersten Advent in den Gottesdiensten oder zu Hause singen:

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, / es kommt der Herr der Herrlichkeit, / ein König aller Königreich, / ein Heiland aller Welt zugleich, / der Heil und Leben mit sich bringt; / derhalben jauchzt, mit Freuden singt: / gelobet sei mein Gott, / mein Schöpfer reich von Rat.“ (EG 1,1)

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, ich bin ein solcher Träumer. Ich habe genug von den Machtmenschen und ihren Versprechungen, die schon so oft grauenhaftes Unheil über die Völker gebracht haben. Ich habe genug von neunmalklugen Medien. Sie können genauso wenig in die Zukunft schauen wie du und ich. Ich habe genug von den schlauen Realpolitikern. Auch ihnen „ist das Hemd näher als der Rock“, wie das Sprichwort sagt. Sie wollen an der Macht bleiben. Sie erwecken den Eindruck, als wüssten sie Bescheid und sind doch hilflos. Sie wollen wiedergewählt werden. Das kann ich verstehen. Und eine Regierung, die wenigstens dafür sorgt, dass der Staat einigermaßen funktioniert, braucht man doch. Aber ich setze in sie keine Hoffnung, dass sie uns aus den Problemen erlöst. Menschliche „Heilsbringer“ sind mir suspekt. Für mich gilt: 

Gebet:Meine Hoffnung und meine Freude, / meine Stärke mein Licht, / Christus, meine Zuversicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht!(EG 697)
Und auch das gilt für mich:
Was hast du unterlassen zu meinem Trost und Freud, / als Leib und Seele saßen / in ihrem größten Leid? / Als mir das Reich genommen, / da Fried und Freude lacht, / da bist du, mein Heil, kommen / und hast mich froh gemacht.(EG 11,3) Amen

In diesem Sinn herzliche Grüße und einen gesegneten ersten Advent!

Ihr / dein Hans Löhr

 

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Samstag, 2. Dezember 2023

Wege aus der Angst, Wege aus dem Leid hl

Losung: HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst! Psalm 31,10 

Lehrtext: Die Jünger weckten Jesus auf und sprachen: Herr, hilf, wir verderben! Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?, und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer; und es ward eine große Stille. Matthäus 8,25-26

Liebe Leserin, lieber Leser, 

ging es dir schon einmal so wie dem Menschen, der den Psalm 31 gebetet hat, aus dem die heutige Losung kommt?

Hab Erbarmen, HERR, ich habe Angst. Meine Augen sind müde vom Weinen. Ich bin am Ende. Sorgen verkürzen mein Leben, der Kummer frisst meine Jahre. Die Verzweiflung raubt mir alle Kraft.“ (Psalm 31,10+11; Übersetzung: GNB) .

Ich jedenfalls kenne das Gefühl, das darin zum Ausdruck kommt. Gott sei Dank gab es nur sehr wenige Zeiten in meinem Leben, in denen es mir so ging. Und was habe ich daraus gelernt? Die Panik ist wieder abgeflaut, die Furcht hat sich verlaufen, das Leben ging weiter, wenn auch auf andere Weise. Aber doch so, dass ich heute zufrieden und dankbar sein kann. Mancher Verlust ist unwiederbringlich, wenn zum Beispiel ein lieber Mensch geht oder du einen Teil deiner Gesundheit einbüßt. Aber auch dann kommt ein Tag nach dem anderen und irgendwann ist auch das normal, wie es sich inzwischen entwickelt hat. Und dann wird der Blick auch wieder freier für die Schönheit der Schöpfung, kann man wieder lachen und sich seines Lebens freuen.

Wer nie sein Brot mit Tränen aß

Goethe hat es in seinem Roman „Wilhelm Meister“ so ausgedrückt:

»Wer nie sein Brot mit Tränen aß,
Wer nie die kummervollen Nächte
Auf seinem Bette weinend saß,
Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte.«

Ja, wie viele haben nicht schon in ihren ‚kummervollen Nächten‘ gebetet und sich in den Schlaf geweint! Wie viele meinten nicht, schon am Ende zu sein. Aber zu Ende ist es erst, wenn Gott es sagt, nicht, wenn ich so empfinde. Und oft, sehr oft, ging und geht es noch eine längere Strecke weiter. Oft sind es gerade die Zeiten des Leids und der Verzweiflung, in denen dir Gott wieder nahekommt, in denen sich zeigt, welche Bedeutung Jesus und sein Name haben: „Gott hilft!“ Und ich habe in meinem Berufsleben mehrmals Menschen sagen hören: „Herr Pfarrer, ob Sie‘s glauben oder nicht, dieses Leid hat mich stärker gemacht, und jetzt kann ich wieder zuversichtlich sein. Darum bin ich für diese schwierige Erfahrung dankbar.“

Wir sind nicht allein

Nein, wir sind nicht allein, auch wenn es manchmal den Anschein hat. Wir sind nicht allein im Sturm, auch wenn Jesus zu schlafen scheint (Lehrtext). Wir sind nicht allein im Leid, auch wenn es einem so vorkommt. In der bekannten, kleinen Geschichte „Spuren im Sand“, träumt ein Mensch, wie er mit Gott am Strand spazieren geht. Immer wieder dreht er sich um und sieht die beiden Fußspuren nebeneinander im Sand. Doch plötzlich ist nur noch eine zu sehen. Dann wieder zwei. Und so fragt er im Traum: ‚Herr, warum hast du mich gerade in den Zeiten, in denen es mir besonders schlecht ging, verlassen? Warum musste ich da mit meiner Last allein gehen?‘ Und Gott antwortet ihm: ‚In diesen Zeiten habe ich dich getragen.“

Gebet: Herr, manchmal frage ich mich bang, wie es wohl weitergehen wird mit mir und dieser Welt? Was wohl einmal aus meinen Kindern und Enkelkindern wird? Doch wie soll ich darauf eine Antwort finden? Ich gebe die Frage dir. Du weißt, wie du sie beantworten sollst. Ich aber will im Vertrauen auf dich getrost meinen Weg weitergehen in den schweren und in den guten Zeiten und dir immer wieder sagen: „Du bist bei mir“ (Psalm 23,4). Das war bisher so, das wird auch künftig so sein. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

 

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Freitag, 1. Dezember 2023

Heilende Geschichten hl

Losung: Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Maleachi 3,20

Monatsspruch Dezember: Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern. Lukas 2,30-31


Liebe Leserin, lieber Leser,

heute beginnt wieder die Adventskalender-Zeit. Hast du einen? Noch gibt es welche in den Geschäften. Wenn du Süßigkeiten magst wie ich, kauf dir schnell noch einen und mache dir jeden Morgen eine kleine Freude (Ich sollte das auch noch tun und nicht nur Ratschläge erteilen). Und vielleicht denkst du dabei darüber nach, was Jesus für dich bedeutet.

Doch wie soll man es denn sagen, was er bedeutet? Blutleere Begriffe, Bekenntnisformeln und Lehrsätze können das nicht wiedergeben. Deshalb erzählt der Evangelist Lukas anschauliche Geschichten. Mit ihnen will er deutlich machen, wer und wie Jesus war.

Geschichten statt Begriffe

Er erzählt von Engeln in der Nacht seiner Geburt und von der hellen Freude im Himmel, von der Ehre Gottes und dem Frieden auf Erden. Er erzählt von armen, ungebildeten Hirten, die dem Kind als erste begegnen, es anbeten, von ihm berichten und Gott preisen. Er erzählt von Simeon, einem alten, weisen und frommen Juden, der im Jesuskind das Heil und das Licht für alle (!) Menschen erkennt (Lehrtext). Er erzählt von Hanna, einer alten Prophetin, die Gott für dieses Kind preist. Und der Evangelist Matthäus erzählt noch von den „Weisen aus dem Morgenland“, den sogenannten Heiligen Drei Königen, die als Heiden von weit her den Weg zur Krippe finden, geführt von einem Stern (Matthäus 2,1-12). Von Anfang an, so Lukas, erkennen von Gottes Geist erfüllte Menschen, was Jesus bedeutet. So stellen ihn die beiden Evangelisten ihren Lesern vor noch ehe sie davon erzählen, was er gesagt und getan hat, wie er gelitten hat, gestorben und auferstanden ist.

Offene Türen

Was bedeutet Jesus für dich? War er ein besonderer Mensch vor 2000 Jahren so wie Sokrates? Hat er uns auf einzigartige Weise Gott nahegebracht, sodass er von ihm nicht mehr zu trennen ist, wie ich glaube?
Vierundzwanzig Tage sind es nun noch bis Weihnachten. Du kannst an jedem Tage an deinem Adventskalender ein Türchen öffnen und eine kleine Süßigkeit essen. Warum nicht? Auch als Erwachsener kann und soll man sich kleine Freuden gönnen. Du kannst zusätzlich aber auch an jedem dieser Tage die Tür deines Herzens öffnen und Jesus bitten, dass er auch zu dir kommen möge. Und vielleicht wird dir dann i
n dieser Weihnachtszeit bewusst, dass er schon immer bei dir war und ist. Dass er dich beschenkt mit sich, mit dem „Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft.“ 

Gebet: Herr, mein Glaube lebt in den Geschichten, die man von dir erzählt hat; in dem, was du gesagt hast. Mein Glaube lebt in den guten und schmerzlichen Erfahrungen, die ich gemacht habe, in denen du bei mir warst und bist. Ich suche mein Heil nicht im Geld, nicht in der Gewalt, nicht in meiner Moral, nicht in der Politik, nicht in der Zerstreuung, nicht darin, dass ich vor mir und dieser Welt fliehe und mich selbst betäube. Ich suche und finde mein Heil in dir. Alles andere muss ich wieder hergeben. Du aber bleibst mir. Darauf vertraue ich. Amen

Herzliche Grüße und eine gesegnete Weihnachtszeit,

Ihr / dein Hans Löhr

 

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Donnerstag, 30. November 2023

Mein Morgenstern hl

Losung: Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Maleachi 3,20 

Lehrtext: Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen. Römer 13,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute sollen mal zwei Große Losung und Lehrtext auslegen, zwei Liederdichter aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG). Zur Losung zitiere ich Christian David mit Vers 1 aus dem Lied „Sonne der Gerechtigkeit“ (EG 263):

Sonne der Gerechtigkeit, / gehe auf zu unserer Zeit; / brich in deiner Kirche an, / dass die Welt es sehen kann. / Erbarme dich, Herr.

Das war auf den Kirchentagen in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein großer Hit. Und ich habe dieses Lied gern gesungen, wollte ich doch auch, dass Jesus als „Sonne der Gerechtigkeit“ (Losung) in der Kirche aufgeht. Dass er über ihre Mauern hinausstrahlt in die Welt als Licht der Hoffnung für alle Unterdrückten und Ausgebeuteten. Ich habe heute noch die Klänge im Ohr, wenn dieser Choral von Dutzenden von Posaunenchören angestimmt wurde und den Gesang der großen Kirchentagsgemeinde begleitete.

Und zum Lehrtext fällt mir das Lied von Jochen Klepper ein „Die Nacht ist vorgedrungen“ (EG 16), ein Adventslied, das demnächst wieder vielfach in unseren Gottesdiensten erklingt und in dem es im ersten und im vierten Vers heißt:

Die Nacht ist vorgedrungen, / der Tag ist nicht mehr fern. / So sei nun Lob gesungen / dem hellen Morgenstern! / Auch wer zur Nacht geweinet, / der stimme froh mit ein. / Der Morgenstern bescheinet / auch deine Angst und Pein.

Noch manche Nacht wird fallen / auf Menschenleid und -schuld. / Doch wandert nun mit allen / der Stern der Gotteshuld. / Beglänzt von seinem Lichte, / hält euch kein Dunkel mehr, / von Gottes Angesichte / kam euch die Rettung her.

Der segnende Christus

Jochen Klepper hatte eine jüdische Frau und wurde deshalb von den Nationalsozialisten schikaniert. Kurz bevor sie und die beiden Töchter in ein Vernichtungslager abtransportiert werden sollten, hat er sich mit ihnen am 11. Dezember 1942 in Berlin das Leben genommen. Der letzte Eintrag in seinem Tagebuch lautet: »Wir sterben nun – ach, auch das steht bei Gott – Wir gehen heute Nacht gemeinsam in den Tod. Über uns steht in den letzten Stunden das Bild des Segnenden Christus, der um uns ringt. In dessen Anblick endet unser Leben.“ 

Gebet: Ja, Herr, die Nacht ist vorgedrungen, die Nacht, in der wieder so viele geweint haben und vor Kummer und Sorgen nicht schlafen konnten. Doch auch nach dieser Nacht bist du, Jesus, mein Morgenstern, aufgegangen über unserem Menschenglück und Menschenleid und bescheinst tröstend und mild Angst und Schmerz. Noch brennen uns die Augen von unseren Tränen. Doch wir singen dir dein Lob und danken dir für deinen Trost. Du bist der Stern der Gottesliebe. Du vertreibst die Finsternis um uns und in uns. Durch dich wird alles gut. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

Kleine Auswahl weiterer Lieder von Jochen Klepper im evangelischen Gesangbuch: EG 64: „Der du die Zeit in Händen hast“ (Melodie: EG 363). EG 452: „Er weckt mich alle Morgen“. EG 486: „Ich liege, Herr, in deiner Hut. EG 532: „Nun sich das Herz von allem löste“

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Mittwoch, 29. November 2023

Wohin sonst? hl

Losung: Hilf, HERR! Die Heiligen haben abgenommen, und treu sind wenige unter den Menschenkindern. Psalm 12,2 

Lehrtext: Jesus sprach zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? Johannes 6,67

Liebe Leserin, lieber Leser, 

diese Verse, die dem heutigen Lehrtext vorangehen, sind eine schwere Kost. Hier der Zusammenhang:

Geheimsprache?

Jesus sagt zu seinen Jüngern: (Johannes 6,53) »Wenn ihr nicht esst das Fleisch des Menschensohns und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.
54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.
56 Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm …..
Aber es sind etliche unter euch, die glauben nicht.« 
66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.
67 Da sprach Jesus zu den Zwölfen: »Wollt ihr auch weggehen?« (Lehrtext)
68 Da antwortete ihm Simon Petrus: »Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; 69 und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.«

Um diese Verse nicht misszuverstehen, mache ich mir klar, dass Johannes hier sein eigenes Verständnis vom Abendmahl darlegt. Immerhin hat er sein Evangelium erst gut 70 Jahre nach Jesu Tod geschrieben. Und dabei lag ihm nicht daran, nur wiederzugeben, was damals geschehen ist, sondern seine eigene Sicht der Dinge auf dem Hintergrund seiner Glaubenserfahrungen mitzuteilen.

Ein Herz und eine Seele

Nein, Johannes war kein Kannibale. Blut und Fleisch Jesu sind hier im übertragenen Sinn gemeint als Gleichnisworte für die Speise, von der der Glaube oder die Seele lebt. Im Glauben soll man sich ihm zufolge Jesus 'einverleiben', um so mit ihm eins zu werden, um so ein Herz und eine Seele mit ihm zu sein: »Er in mir und ich in ihm« (Vers 56). Dann hat man den lebendigen Christus in sich. Wer das Wesen und den Geist Jesu ganz und gar in sich aufgenommen hat, bleibt nicht im Tod, sondern wird auferweckt. Soweit Johannes.

Das alles war auch damals für viele zu viel. Sie verstanden nicht, was das Reden vom Fleisch und Blut Jesu sollte und wandten sich deshalb ab. Und auch ich heute habe mit dieser Art zu reden meine Schwierigkeiten. Für Johannes ist das eine seiner gewollten Missverständnisszenen. Das war sein Stilmittel, in einer Art Geheimsprache für Eingeweihte vom Geheimnis Jesu Christi zu reden. Nur die von Gott Berufenen und Erwählten sollten die Bedeutung Jesu erkennen. Den anderen würde sie verborgen bleiben.

Gott braucht keine frommen Besserwisser

Ich habe ein anderes Verständnis von Jesus. In ihm ist Gott für alle Menschen da, für alle seine Geschöpfe. Und alle sollen das erfahren. Er braucht keine frommen Besserwisser, keine Heiligen und keine Erwählten mit Geheimwissen. Er braucht dich und mich mit all unseren Schwächen und Fehlern, aber auch mit unseren guten Seiten.

Mir persönlich ist der Schluss jenes Bibelabschnittes wichtig, da Petrus auf Jesu Frage (Lehrtext) sagt: »Herr, wohin sollen wir schon gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.« Dieser Vers ist mein Konfirmationsspruch. Vor allem als junger Mensch war ich manchmal nah dran, Jesus zu verlassen, weil er mir scheinbar nichts zu sagen hatte.

Zurück in die offenen Arme

Und dann kam mir immer wieder dieser Konfirmationsspruch in die Quere: „Herr, wohin soll ich denn dann gehen?“ Wem kann ich sonst trauen gerade in meinen dunklen Stunden? Wer zeigt mir sonst, wie und wer Gott ist? Und vor allem, wer liebt mich so wie du, gerade wegen meiner Fehler und Schwächen, und bleibt mir treu, auch wenn ich untreu bin? (Vergleiche Losung) 

Und wenn ich von ihm weggegangen bin wie der „Verlorene Sohn“ in Jesu Gleichnis, so bin ich doch wieder in seine offenen Arme zurückgekommen. Ja, wohin sollte ich denn sonst gehen? 

Und wieder bete ich: ‚Herr, du bist bei mir‘, ‚du umgibst mich von allen Seiten‘, du bist meine Kraft und mein Licht, in dir bin ich geboren, ‚in dir lebe ich‘, in dir werde ich sterben und doch in deiner Liebe bleiben. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr
 

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Dienstag, 28. November 2023

Licht auf meinem Weg hl

Losung: Wenn dein Wort offenbar wird, so erleuchtet es und macht klug die Unverständigen. Psalm 119,130 

Lehrtext: Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Lebt als Kinder des Lichts. Epheser 5,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

hinter dem heutigen Losungswort muss eine Erfahrung gestanden haben, die jemand gemacht hat. Die Erfahrung ist verloren gegangen, und so ist nur das Wort selbst übrig geblieben. Jetzt liegt es an dir und an mir, ob wir mit diesem Wort eine eigene Erfahrung verbinden können. Hast du es schon einmal erlebt, dass jemandem, der in der Bibel gelesen hat, plötzlich ein Licht aufgegangen ist? Ist es dir vielleicht selbst so ergangen?

Reden wie der Blinde von der Farbe

Ich selbst habe lange, zu lange von Gott geredet wie der Blinde von der Farbe. Dass daran irgendwas falsch gewesen sein könnte, scheint auch anderen nicht aufgefallen zu sein. Aber am Ende meines Theologiestudiums hatte ich begriffen, dass ich unmöglich von ihm reden kann ohne von Jesus Christus zu reden und umgekehrt.

Das Wort „Gott“ ist zunächst nichts anderes, als ein Allerweltswort, das viele im Munde führen, ohne sagen zu können, was sie darunter verstehen. Ständig wird es in Floskeln verwendet wie: „Gottseidank”, „Um Gottes willen“, „O Gott!“, „Mein Gott!“, „Ach Gott“, „gottlob“, „gottverdammt“ und so weiter. Auf diese Weise reden auch eingefleischte Atheisten von Gott. Aber Gott ist mehr als eine Floskel im Mund eines winzigen und schwachen Menschen. Er ist mehr als der unpersönliche Schöpfer von Himmel und Erde und allem was lebt, mehr als bloße Energie. Er ist kein alter Mann mit Bart und auch kein Prinzip, keine stärkste Kraft oder höchster Wert.

Der Mensch gewordene Gott

Für mich ist Gott in Jesus Mensch geworden und hat sich in ihm gezeigt, wie er für mich und für dich und für alle Menschen sein will:
Für mich ist er der Schöpfer, der an seinem Geschöpf Anteil nimmt und den Menschen, also dich und mich, fragt: „Adam, wo bist du?“ Der meine Antwort will. Der will, dass ich mich vor ihm verantworte. 
Für mich ist er der „Jahwe“, der „IchBinDa“ aus der Geschichte von Abraham am brennenden Dornbusch.
Für mich ist er der Hirte aus Psalm 23, zu dem ich sagen kann „Du bist bei mir“.
Für mich ist er der nahe Gott aus Psalm 139, der mich von allen Seiten umgibt, der seine Hand über mir hält, für den ich nicht verloren gehen kann.
Für mich ist er der Herr aus Psalm 103, „den meine Seele lobt und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Der mir mein Versagen verzeiht, meine Schwächen heilt, meine Schuld vergibt und mich mit Güte und Liebe beschenkt.“

Dieser Gott ist mein Gott und kein anderer. Er begegnet mir in Jesus Christus
als Kind im Stall,
als Mann am Kreuz,
als Freund der Armen,
als Anwalt der Machtlosen,
als Kraft der Schwachen,
als Friedefürst unter den Kriegsknechten,
als Wahrheit in einem Meer der Lüge,
als Befreier aus den gottlosen Bindungen dieser Welt,
als der, dem ich mich anvertrauen kann im Leben und im Sterben ... 
In ihm und nur in ihm erkenne ich, wer und wie Gott ist.

Ob auch auf mich zutrifft, was der Lehrtext sagt? Das entscheide nicht ich. Das ist seine Sache. Doch so viel kann ich in Anlehnung an die Losung und mit Psalm 119 Vers 105 zu ihm  sagen: 

Gebet: Herr, „dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

Übrigens, gerade sehe ich ein Foto auf Tagesschau online mit einem Fahrzeug, das Geiseln durch die Nacht in die Freiheit fährt und die Gefangenen der anderen Seite zu ihren Familien zurückbringt. Auf der Tür des Fahrzeuges ist das Rote Kreuz zu sehen, das Kreuz Jesu. Und so fährt das Fahrzeug hin und her vom muslimischen Halbmond zum jüdisch-israelischen Davidstern und zurück. Und genau da, liebe Leserin, lieber Leser, gehört es hin, ist sein Platz, zwischen den Fronten und Feinden, ohne Parteinahme für die einen oder die anderen, das Kreuz als Zeichen der unparteiischen Menschlichkeit Jesu, als Fingerzeig Gottes. Und genau da ist auch dein und mein Platz.

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

Montag, 27. November 2023

Land ohne Gott? hl

Losung: Bedrückt nicht die Witwen, Waisen, Fremdlinge und Armen! Sacharja 7,10

Lehrtext: Ihr habt Christus nicht so kennengelernt. Epheser 4,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

60 Milliarden Euro fehlen im Bundeshaushalt, seitdem das Bundesverfassungsgericht der Regierung verboten hat, dieses, ursprünglich zur Bekämpfung der Corona-Seuche bestimmte Geld, anderweitig auszugeben. 60 Milliarden, das sind sechzigtausend Millionen Euro.

Ich bin kein Politiker und auch kein Haushaltsexperte. Aber mir ist aufgefallen, dass vor allem aus der Opposition gefordert wurde, nun kräftig bei den Sozialausgaben und bei der Kindergrundsicherung zu sparen. Das ist mir wieder eingefallen, als ich die heutige Losung gelesen habe.

Damals …

Die Warnung des Propheten Sacharja an die regierende Oberschicht in Jerusalem (Losung) geschah vor 2500 Jahren. Und er war nicht der einzige unter den biblischen Propheten, der immer wieder im Namen Gottes davor gewarnt hat, die Menschen im Land auszubeuten und zu unterdrücken. 

In anderen Ländern des alten Orients zu jener Zeit war das kein Problem. Denn oft wurden die Könige selbst als Götter verehrt. Sie konnten schalten und walten wie sie wollten. Die Kriege, die sie führten, die Paläste, die sie bauten – alles geschah auf dem Rücken der kleinen Leute und Sklaven. Da war niemand, der sie kritisiert hätte. Da gab es keinen Gott, der sich zum Anwalt der sozial Schwachen gemacht hätte.

Nur in dem kleinen Juda mit der Hauptstadt Jerusalem traten immer wieder diese unbequemen und lästigen Propheten auf, welche die Könige, die Oberschicht und die Oberpriester im Namen Gottes anklagten. Welche sagten, dass die Katastrophen, die immer wieder über dieses kleine Volk gekommen sind, auch damit zusammenhängen, wie man im Land mit den Schutzlosen, den Witwen und Waisen, den Ausländern, Flüchtlingen und Armen umgeht.  2500 Jahre ist diese Sozialkritik und die Verteidigung der Menschenwürde alt.

… und heute.

Und heute? Auch heute fällt vielen nichts anderes ein, als für die Krisen die Flüchtlinge verantwortlich zu machen und für die finanziellen Probleme die sozial Schwachen, für die der Staat zu viel Geld ausgeben würde. Wie gesagt, ich bin kein Politiker und kein Haushaltsexperte. Aber in mir sagt eine Stimme, dass das nicht recht ist und dass das mit meinem Glauben an Gott, wie er mir in Jesus Christus (Lehrtext) begegnet, nicht vereinbar ist.

Für Aufrüstung aber und Waffenlieferungen in die Ukraine waren in kürzester Zeit 100 Milliarden Euro da. Was könnte man mit diesem Geld für die eigene Bevölkerung nicht alles tun! Schulen, medizinische Versorgung, bezahlbare Wohnungen, funktionierender Bahnverkehr, alternative Energien und so weiter. Doch wenn sich die eigene Bevölkerung von der Politik vernachlässigt fühlt – ob zu Recht oder zu Unrecht –, ist es um die Zukunft des Landes nicht gut bestellt.

Heute ist die Situation so, dass, wer im Namen Gottes öffentlich auftritt, wer die Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft kritisiert und militärische Gewalt ablehnt, - dass der nach Meinung vieler in eine psychiatrische Klinik gehört. Und die Kirchen? Haben sie den Mut zur Kritik an denen, die in Politik, Medien und Gesellschaft Macht haben? Diese Frage kannst du, liebe Leserin, lieber Leser, selbst beantworten.

Gebet: Herr, sammle du die Menschen in unserem Land, die sich zu dir bekennen und nach dir richten, dass sie in deinem Namen auch öffentlich sagen, was Recht und Unrecht ist. Dass sie die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Kirche darauf hinweisen, wem gegenüber sie Antwort und Rechenschaft schuldig sind. Dass sie die Mächtigen mahnen, nicht nur an sich selbst zu denken, sondern sich um die zu kümmern, die Unterstützung brauchen. Denn eine Gesellschaft und ihre Regierung ohne dich ist wie ein Schiff ohne Ruder, das orientierungslos dahintreibt im Sturm der Zeit. Davor bewahre uns, Herr. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

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