Montag, 9. Dezember 2024

Der zweite Blick hl

Losung: Lass sich freuen alle, die auf dich trauen. Psalm 5,12

Lehrtext: Paulus schreibt: In allem erweisen wir uns als Diener Gottes: als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts haben und doch alles haben. 2. Korinther 6,4.10

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich bin nicht der Apostel Paulus. Ich kann mir sein Wort im Lehrtext nicht einfach so zu eigen machen. Das wäre anmaßend. Aber ich kann daraus lernen, wie er sich selbst mit den Augen des Glaubens sieht. Er sieht und erlebt sich nicht eindimensional. Dazu, wie es ihm gerade geht, wie andere ihn von außen sehen, gibt es für ihn immer auch einen zweiten Blick.

Besonders eindrucksvoll hat das Dietrich Bonhoeffer in seinem Gebet zur Sprache gebracht. Er musste in der Todeszelle der Nazis die Hinrichtung fürchten und hoffte zugleich auf seine Befreiung. Da wandte er sich an Gott  mit diesem Gebet:

Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen. Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln; ich kann es nicht allein
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht. 
Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.
Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. 
Ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden. 
In mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld. 
Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.
Vater im Himmel, 
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht.
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag. 
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben. 
Du hast mir viel Gutes erwiesen, lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen. 
Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann. 
Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum besten dienen. Amen
Quelle: Widerstand und Ergebung, DBW Band 8, Seite 204 f

Herzliche Grüße und eine gute neue Woche! 

Ihr / dein Hans Löhr 

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
**********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
**********************************************************
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************

Sonntag, 8. Dezember 2024

Die Weihnachtsbrücke hl

Losung: Wir haben gesündigt samt unsern Vätern, wir haben unrecht getan und sind gottlos gewesen. Psalm 106,6 

Lehrtext: So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben. Römer 3,28 

Liebe Leserin und lieber Leser,

Sünde kommt von Sund und bedeutet: das, was trennt. Der Strela-Sund in der Ostsee trennt die Insel Rügen und das Festland mit der Stadt Stralsund. Aber was trennt, kann auch Anlass sein, die Trennung zu überwinden und das Getrennte zu verbinden. Deshalb wurde in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts der Strela-Damm und 2007 die Strela-Hochbrücke gebaut. Seitdem gibt es eine feste Verbindung zwischen dem Festland und der Insel. Das Trennende, der Sund, ist immer noch da. Aber die Trennung ist überbrückt.

Für mich ist das ein Gleichnis für das Verhältnis zwischen Gott und uns Menschen, oder persönlicher gesagt, zwischen ihm und mir. Die gute Nachricht, das Evangelium heißt: Gott hat die Sünde, die mich von ihm trennt, überbrückt. Weil er es wollte, hat er die Weihnachtsbrücke gebaut. Auf ihr kommt er zu mir und komme ich zum ihm.

Ja, der Sund, die Sünde besteht fort. Sie ist nicht eine einzelne Schuld oder Verfehlung, sondern eine grundsätzliche Haltung des Menschen vor Gott. Er meint, sich eigensinnig nach allem möglich richten zu müssen und, wenn überhaupt, nur ab und zu nach seinem Schöpfer, nach Jesus, seinem Herrn. Ich bin ein Mensch. Ich bleibe ein Sünder mein Leben lang. Und du auch. Zugleich aber wirst du von ihm geliebt wie Eltern ihr schwieriges Kind lieben, weil sie spüren, dass es besonders viel Nähe und Zuwendung braucht. Ihre Liebe ist die Brücke zu ihm. Jesus, die Gottesliebe mit Hand und Fuß, ist die Brücke zu dir und zu mir. Durch ihn bleiben wir über alle Abgründe hinweg mit Gott verbunden.

Gebet: Herr, auch wenn ich manchmal den Weg zu dir nicht finde, so bist du doch zu mir gekommen. Du gehst über alles Trennende hinweg, weil du bei mir sein willst, damit ich bei dir sein kann. Komme du mit deinem Frieden auch in diesen Tagen wieder zu mir und allen deinen Menschen, damit es für uns nicht nur im Kalender Advent und Weihnachten wird. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!

Ihr / dein Hans Löhr 

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.

**********************************************************

Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.

**********************************************************
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************


Samstag, 7. Dezember 2024

Der Gott der Sünder hl

Losung: Der HERR sprach zu Kain: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde. 1. Mose 4,10

Lehrtext: Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin. 1.Timotheus 1,15


Liebe Leserin und lieber Leser,

der Apostel Paulus war kein einfacher Mensch. Ob ich mit ihm 'gekonnt' hätte, wie man heute sagt, weiß ich nicht. Aber das weiß ich: ich schätze seine Bereitschaft, sich selbst kritisch zu sehen. »Ich bin der erste unter den Sündern«, schreibt er freimütig im Brief an Timotheus (Lehrtext), weil er früher die junge Christengemeinde aus religiösem Eifer verfolgt hatte. Jetzt aber, so glaubt er, stünde Jesu Wiederkunft unmittelbar bevor und er würde sie noch erleben.

Zweitausend Jahre später kann ich wissen: Auch wer getauft ist, auch wer sich öffentlich zu Christus bekennt, auch wer nicht nur mit dem Mund, sondern ebenso mit Herzen glaubt, bleibt ein Sünder. Er versagt immer wieder vor Gott und seinen Mitmenschen. Versagt immer wieder gegenüber dem eigenen Anspruch. Bei mir ist das jedenfalls so. Ob das auch bei dir so ist, weißt nur du selbst. Auch Martin Luther sieht das so. Doch im gleichen Atemzug sagt er: Weil wir alle Sünder sind und bleiben (!), macht Gott in Jesus, was wir Menschen nicht können: er macht uns gerecht, damit wir ihm recht sind. Er ist der Gott der Sünder, der vergibt.

Die Sünden der Christen

Zu den größten Sünden von bekennenden Christen zählen meines Erachtens die Selbstgerechtigkeit, das Besserwissen, der fromme Dünkel und die angebliche moralische Überlegenheit. Aber auch, und jetzt muss ich aufpassen, eine unechte Demut und Selbstkritik.

Und wie ist das bei mir? Mich stößt das, in meinen Augen übertriebene Schuldbekenntnis in manchen frommen Kreisen ab, wenn es in ihren Gottesdiensten heißt: "Meine Schuld, meine Schuld, meine übergroße Schuld". Wirklich? Wen wollen sie damit beeindrucken? Verschafft ihnen das eine weiße Weste? Sind sie denn auch solidarisch mit anderen, die schuldig sind? Oder ist ihre Schuld und Sünde moralisch höherwertig als die der gewöhnlichen Sünder, die nichtmal anständig bekennen und beichten?

Holz vom eigenen Balken

Darüber kann ich mich aufregen. Die Sünden der anderen fallen eben immer zuerst auf. Aber bin ich denn besser? Jesu Wort vom Splitter im Auge des anderen und vom Balken im eigenen fällt mir ein (Matthäus 7,3-5). Ja, den Splitter beim anderen übersieht man nicht. Aber den eigenen Balken umso mehr. Stört mich jener Splitter deshalb, weil er allzu oft Holz vom eigenen Balken ist? Weil mich das Versagen des anderen an das eigene Versagen erinnert? Darüber will ich heute nachdenken.

Gebet: Herr, dein Wort ist mein Spiegel, in dem ich mich selbst sehe, wie ich wirklich bin. In dem ich mich meiner negativen Gefühle und Gedanken schäme. In dem mir meine falsche Freundlichkeit und meine Selbstgerechtigkeit zuwider werden. Du wendest dich mir zu, dass ich davon wieder frei werde und hältst bei mir aus, auch wenn ich versage. Darauf vertraue ich. Amen

Herzliche Grüße, Ihr / dein Hans Löhr

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
**********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
**********************************************************
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************



Freitag, 6. Dezember 2024

Deine Kinder, meine Geschwister hl

Losung: Ach HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding vor dir unmöglich. Jeremia 32,17

Lehrtext: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Johannes 3,16

Liebe Leserin und lieber Leser,

das ist mir gestern zu Losung und Lehrtext heute eingefallen:

1. Zur Losung: „Vor Gott ist kein Ding unmöglich“: er ist kein Zauberer und macht keine Kunststückchen. Er befriedigt nicht die Wundersucht vieler Gläubigen. Er muss und er will niemand beeindrucken. Er tut auf seine Weise, was seinem Willen und seiner Absicht entspricht. Das aber ist ihm doch nicht möglich: Gott will und kann seine Geschöpfe nicht hassen.

2. Zum Lehrtext: Wen hat Gott geliebt? Die Frommen? Die Braven und die Guten? Ja, die hat er geliebt und liebt sie noch.
Doch ebenso die Zweifler und Versager, die Sünder und die Schuldigen, auch die Mörder und diejenigen, die sich schlimmste Verbrechen haben zuschulden kommen lassen. Sie liebt er unter Schmerzen und Tränen; denn auch sie sind seine Kinder. Er liebt sie in und durch seinen Sohn Jesus Christus, der unter uns Menschen so gelitten hat – und leidet. Gott kann nicht hassen. Das können nur wir. Er ist nicht unversöhnlich. Das können nur wir sein. Es schmerzt ihn, sooft wir, seine Menschenkinder, ihm das Herz brechen.

3. Ausnahmslos
Dass ausnahmslos alle von Gott geliebt sind und niemand vor ihm verloren und verworfen ist, ‚wissen‘ das die Glaubenden? Johannes ist mit seinem Satz aus dem Lehrtext auf dem richtigen Weg, aber nicht am Ziel. Weg und Ziel ist Jesus Christus, der, wie es sein Name sagt, hilft, rettet und vergibt - ausnahmslos.

4. „The long and winding road“ (Beatles)

Diese Glaubenseinsichten sollen und können mein Leben bestimmen. Sie zeigen mir jenen Weg und jenes Ziel. Sie helfen mir, mich in dieser Welt und meinem Leben zu orientieren. Doch zugleich machen sie mir deutlich, welch langen und kurvenreichen Weg zu diesem Ziel ich noch vor mir habe. Ohne Gottes „große Kraft“ (Losung) werde ich diesen Weg auf den Spuren Jesu nicht schaffen. Ohne sie werde ich nicht an das Ziel gelangen. Ohne sie kann ich nicht in jedem (!) Menschen meinen von Gott geliebten Bruder oder Schwester sehen. Doch was sagt die Losung?: „Vor Gott ist kein Ding unmöglich.“

Gebet: Herr, du hast die Welt geliebt und liebst sie noch, nicht nur die schöne Welt der Werbung, sondern gerade auch die Welt voll Tränen und Schuld, Leid, Angst und Gewalt. Nur so willst du sie heilen. Heile auch mich, dass ich in allen Menschen, wer sie auch sind, deine Kinder sehe, meine Geschwister. Amen

Herzliche Grüße, Ihr / dein Hans Löhr 

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
**********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
**********************************************************
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************



Donnerstag, 5. Dezember 2024

Ein ganz besonderer Duft hl

Losung: Liebt Wahrheit und Frieden! Sacharja 8,19

Lehrtext: Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren. Philipper 4,7

Liebe Leserin und lieber Leser,

lange Zeit wusste ich nicht, wie ein Jasminstrauch und seine Blüten ausschauen. Ihr Duft war mir zwar bekannt, aber ich konnte ihn nicht zuordnen. Das hatte mich einfach nicht interessiert. Ungefähr vor 30 Jahre hat sich das geändert. Jetzt entdecke ich im Sommer am laufenden Band Jasminsträucher und halte meine Nase in ihre weißen Blüten. Manche duften nur leise, andere dafür umso intensiver.

Stolperwort Friede

Ganz ähnlich ging es mir mit dem Wort „Friede“ in der Bibel. Erst seitdem ich täglich über die Losungsauslegungen nachdenke, fällt mir auf, wie viele Bibelverse es gibt, in denen dieses Wort vorkommt, zum Beispiel gestern und letzten Sonntag, ebenso am 27., 17. und 14. November und so weiter. Nun also „stolpere“ ich fortwährend über dieses, für die Bibel und den Glauben so zentrale Wort.

Die beiden Bibelworte heute brauche ich nicht erst lang und breit auszulegen. Sie verstehen sich von selbst. Wahrheit und Frieden, Liebe und Frieden, Gerechtigkeit und Friede, Gott und Friede, Liebe und Friede, Glaube und Friede …. Und vor allem Jesus und Friede - das alles gehört zusammen.

Was das für dich bedeutet, für dein Verhalten und für deine Stellung zu Waffen und militärischer Gewalt, darüber nachzudenken bitte ich dich.

Nur Seelenfrieden?

Aber geht es im Glauben nicht allein um den inneren Frieden, den Herzens- und Seelenfrieden? Um den geht es zuerst, das stimmt, aber nicht allein. Wer keinen inneren Frieden hat, dem nehme ich auch seine gesellschaftlichen und politischen Friedensschalmeien nicht ab. Und wer sich aus der Diskussion um den äußeren Frieden heraushält, um seinen inneren Frieden nicht zu gefährden, den möchte ich fragen, wieweit es mit seinem Seelenfrieden her ist.

Dietrich Bonhoeffer hat noch 1938 mitten im Nationalsozialismus den für Christen programmatischen Satz gesagt: „Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch (1) singen.“ Beten ja - und zugleich tun, was gerecht ist und dem Frieden dient. Das, so glaube ich, macht mich zu einem Christen, aber nicht, dass ich mir das Etikett „christlich“ anklebe und es dabei bewenden lasse.

Gebet: Herr, in deinem Stall riecht es nach Ochs und Esel. Aber an deiner Krippe duftet es nach Frieden auf Erden. An deinem Kreuz riecht es nach Blut und Gewalt. Aber aus deinen Worten strömt der Duft der Vergebung. In unserem Land riecht es nach Hass und Streit. Aber wo Menschen dir vertrauen, duftet es nach Liebe und Versöhnung. Halte mich bei dir. Amen

Herzliche Grüße, Ihr / dein Hans Löhr

(1) gregorianische Gesänge werden zum Lob Gottes und zur eigenen Erbauung seit vielen Jahrhunderten in katholischen Klöstern, aber inzwischen auch wieder in evangelischen Kommunitäten angestimmt. Sie haben meist lateinische Texte.

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
**********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
**********************************************************
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************



Mittwoch, 4. Dezember 2024

Gerechtigkeit ohne Gewalt hl

Losung: O dass du auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen. Jesaja 48,18

Lehrtext: Die Frucht der Gerechtigkeit wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften. Jakobus 3,18

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

mit der Übersetzung unseres heutigen Losungswortes scheint Martin Luther sich schwergetan zu haben. Jedenfalls habe ich diesen Vers nicht gleich verstanden (1). Ich übersetze ihn für mich so: „Der Same für die Frucht der Gerechtigkeit wird gesät in Frieden von denen, die Frieden stiften.“ Und, so ich füge hinzu, die keimende Saat der Gerechtigkeit aber wird zertreten von denen, die ihre Probleme und die anderer mit Gewalt lösen wollen.

Weisheit, die von Gott kommt

Für mich heißt das: Gerechtigkeit geht nicht aus Gewalt hervor, nicht aus Streit, Krieg und Unterdrückung. Sie wächst auf dem Boden des Friedens. Sie hat zu tun mit der »Weisheit, die von Gott kommt (2). Diese ist vor allem aufrichtig; außerdem sucht sie den Frieden. Sie ist freundlich, bereit nachzugeben und lässt sich etwas sagen. Sie fühlt mit anderen und bewirkt Gutes. Sie ist unparteiisch, ohne Vorurteile und ohne alle Heuchelei« (HFA). So schreibt es Jakobus im Vers davor (Jakobus 3,17).

Jesus ist für mich diese "Weisheit, die von Gott kommt". An ihm, dem Mensch gewordenen Willen Gottes, will ich mich orientieren und "Frieden stiften" (Lehrtext). So versuche ich, ihm und mir selbst, meinem Glauben und meinem Gewissen gerecht zu werden.

Gebet: Herr, gib meinem Herzen feine Ohren, dass ich deine Stimme in dieser lauten Welt höre, wenn du mir ins Gewissen redest. So kann ich ein Leben führen, das dir und meinen Mitmenschen gerecht wird. Amen

Herzliche Grüße, Ihr / dein Hans Löhr

————

(1) Auch die Übersetzer der Bibel in zeitgemäßer Sprache „Hoffnung für alle“ (HFA) tun sich schwer damit. Sie übersetzen diesen Vers ziemlich frei, um einen Sinn darin zu entdecken: „Nur wer selbst Frieden stiftet, wird die Gerechtigkeit ernten, die dort aufgeht, wo Frieden herrscht." Hm, falsch ist das nicht. Aber trifft es das, was Jakobus gemeint hat?

(2) Auch Gott wird nach meinem Verständnis des Evangeliums uns Menschen nicht durch Gericht und Strafe gerecht, nicht durch Strenge oder gar Verdammnis. Dieses „Experiment“, sagt die Sintflut-Geschichte, ist gescheitert. Gott, so legt es der Verfasser dieses Mythos nahe, ist barmherzig und weise geworden. Am Schluss der Erzählung (1. Mose 8,21+22) heißt es einsichtig und etwas resignativ: „»Nie mehr will ich wegen der Menschen die Erde verfluchen, obwohl sie von frühester Jugend an voller Bosheit sind. Nie wieder will ich alles Leben vernichten, wie ich es getan habe! Solange die Erde besteht, soll es immer geben Saat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.« 

Gott, so möchte ich sagen, hat bis jetzt sein Versprechen gehalten. Heute wäre es die Aufgabe der Regierenden in aller Welt, für die Menschheit und die Schöpfung gemeinsam ein ähnliches Versprechen zu geben und ihm Taten folgen zu lassen. Aber sie können und wollen sich nichteinmal auf eine wirksame Eindämmung der lebensbedrohlichen Plastikflut einigen.

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
**********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
**********************************************************
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************



Sonntag, 1. Dezember 2024

Sein Reich, dein Herz hl

Wochenspruch für die erste Adventswoche

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. 

Denn ich (Gott) will die Kampfwagen vernichten in Ephraim und die Schlachtrosse in Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden. Denn er (dein König) wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die Enden der Erde.

(Sacharja 9b.10)


Liebe Leserin, Lieber Leser,

"Tochter Zion freue dich, jauchze laut Jerusalem" - so singen heute am ersten Advent zahlreiche Gottesdienstbesucher in unseren Kirchen. Es ist eines meiner Lieblingslieder aus dem Gesangbuch, komponiert von keinem Geringeren als Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759). 

Eine Verheißung beginnt sich zu erfüllen

"Tochter Zion"? Wer soll das sein? Ich hatte mir darüber lange keine Gedanken gemacht. Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Zion heißt der Berg, auf dem die Stadt Jerusalem gebaut ist. Sie ist die Tochter Zion, sie "jauchzt laut" als sich der erste Teil der uralten Verheißung des Propheten Sacharja (Wochenspruch) endlich erfüllt und Jesus in Jerusalem einzieht. 
Das ist ein starkes Bild. Es zeigt, wer und wie Jesus gewesen ist und was sich die Menschen von ihm erhofft haben: Der Heilskönig, nach dem sich die Juden damals gesehnt hatten und den ihr Prophet verheißen hatte, würde sich unterscheiden von allen anderen Königen dieser Welt. Er bräuchte kein Geld, keine Armee, keine tödlichen Waffen, kein Schlachtross, keine goldene Krone. Er würde "sanftmütig und von Herzen demütig" (Matthäus 11,29) sein.

Diesen König sahen die Bewohner Jerusalems damals in Jesus. Von ihm erwarteten sie sich Hilfe für ihr Land und für sich selbst - und nicht mehr von einem starken Mann, nicht von einem Feldherrn, nicht von einem Kriegskabinett, sondern von diesem Friedefürst. 
Ihn begrüßten sie mit Palmzweigen, breiteten vor seinem Reittier ihre Kleider aus und riefen: "Hosianna", auf Deutsch: "Du sollst, du kannst, du wirst helfen". Und die Antwort auf dieses Rufen saß vor ihren Augen auf dem Esel: "Jesus", der "Gott hilft!"
Für mich ist er noch heute die Antwort auf unsere Ängste und Probleme, auf unsere Konflikte und Kriege. Doch nur vier Tage später riefen die Menschen in Jerusalem nicht mehr "Hosianna", sondern "Kreuzigen! Kreuzigen!" Denn wer sich von der Tempelpolizei widerstandslos verhaften lässt, kann kein Anführer sein und erst recht kein König. Der ist für nationale Träume nicht zu gebrauchen. 

Ist die gewaltlose Machtübernahme gescheitert?

Hm, wie ist das bei uns heute? Denkst du bei jenem Lied noch an die Verheißung Sacharjas und an die Geschichte Jesu vom Einzug in Jerusalem mit all ihren sprechenden Zeichen und Bildern? Schließlich geht es in der Adventszeit um ihn und nicht um das Nürnberger Christkind, Glühwein und "hundertausend Lichter". Wollte denn Jesus damals in Jerusalem gewaltlos die politische Macht übernehmen? Hatte er sich als König der Endzeit verstanden, mit dem das ewige Friedensreich über alle Welt kommen würde (Wochenspruch)? Aber es kam nicht. Der zweite Teil der Verheißung Sacharjas hat sich nicht erfüllt. Auch heute sind wir soweit davon entfernt wie damals.

Oder ist es so, ...

... dass Jesus, das Kind aus dem Stall, der König auf dem Esel, der Mann am Kreuz, - dass sein Reich dein Herz ist, in dem diese Geschichten lebendig bleiben? Ist es so, dass sie dich bewegen, deinen Glauben, dein Fühlen, Denken, Reden und Verhalten? Dann würde er dich und mich regieren, und wir würden davon etwas auf unser Lebensumfeld ausstrahlen. Dann wäre die Adventszeit wieder die Zeit, in der er aufs Neue als Friedefürst kommt: zu dir, zu mir und zu allen, die für ihn die Tür und die Tore ihres Herzens weit machen (EG 1,1). Ich will, dass das für mich so ist. Deshalb helfen mir solche Bibelworte und Zeiten, mich zu erinnern, worum es in ihnen eigentlich geht und was das mit mir und dieser Welt zu tun hat.

Gebet:

Komm, o mein Heiland Jesu Christ,Meins Herzens Tür dir offen ist.Ach zieh mit deiner Gnade ein;Dein Freundlichkeit auch uns erschein.Dein Heilger Geist uns führ und leitDen Weg zur ewgen Seligkeit.Dem Namen dein, o Herr,Sei ewig Preis und Ehr. (EG 1,5)

Amen

Herzliche Grüße und eine gesegnete Adventszeit,
Ihr / dein Hans Löhr

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
**********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
**********************************************************
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************


Donnerstag, 28. November 2024

Dank und Rückfall hl

Losung: Ihr sollt Priester des HERRN heißen, und man wird euch Diener unsres Gottes nennen. Jesaja 61,6

Lehrtext: Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. 1.Korinther 4,1

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

ich möchte mich bei Ihnen und euch für die vielen, freundlichen Kommentare unter der gestrigen Auslegung herzlich bedanken. Am liebsten hätte ich meine Ankündigung wieder zurückgezogen, dass ich hier in Zukunft nur noch sporadisch und in unregelmäßigen Abständen meine Auslegungen zu Losung und Lehrtext veröffentlichen werde. Doch ich habe mir diese Entscheidung überlegt und möchte nun dabei bleiben.

Unwillkürlich gingen mir auch gestern wieder Gedanken zu Losung und Lehrtext durch den Kopf. Deshalb werde ich heute gleich rückfällig:

Was meint „Gottes-Dienst“?

Paulus schreibt im Lehrtext an die Christen in Korinth: »Seht in uns Diener von Christus und Boten, denen Gott die Verkündigung seiner Geheimnisse anvertraut hat« (Übersetzung HFA). So hat er sich ganz im Sinn des Alten Testaments (Losung) verstanden. Und so verstehen sich wohl die meisten, die den Glauben an andere weitergeben, die Jesus verkünden, das tiefste Geheimnis Gottes. Deshalb nennen wir ja auch bis heute unsere Zusammenkünfte „Gottesdienst“. Doch dieses Wort hat eine doppelte Bedeutung. Es weist zunächst auf den Dienst hin, den wir Gott leisten: Wir kommen im Gottesdienst zu unserem Herrn und dienen ihm mit dem, was da in seinem Sinn geschieht. 
Und das gilt ebenso, wann und wo auch immer ich etwas für andere tue. Luther sagt dazu: »Wenn eine arme Dienstmagd das Haus kehret und tut solches im Glauben an Christum, so tut sie ein besseres Werk und größeren Gottesdienst (!), denn der (heilige) Antonius in der Wüste getan hat.«

Jesus gibt ein Beispiel

Doch noch wichtiger ist meines Erachtens das andere Verständnis. Jesus selbst sagt im Johannes-Evangeliums zu seinen Jüngern: »Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin’s auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe« (Johannes 13,13-15).

Anders gesagt: Gott dient dir und mir in Jesus mit seiner bedingungslosen Liebe und allem, was er uns unablässig Gutes tut. Doch er erfüllt dabei nicht meinen Willen, sondern handelt nach seinem Willen. Was er uns Gutes tut, ist, was jeweils gut für dich und für mich ist. Ob ich das auch so sehe, steht auf einem anderen Blatt. Manches verstehe ich nicht. Manches empfinde ich als Last … Und doch arbeitet er an mir und für mich zu meinem Besten. Was ihn das selbst gekostet hat, sehen wir an Jesus. Im Gegenzug diene ich ihm damit, dass ich ihm vertraue und dankbar bin. Das ist mein Gottesdienst.

Gebet: Herr, du bist dir nicht zu schade, mir auch dann noch zu dienen, wenn ich das nicht verdient habe. Du dienst ebenso denen, die hilflos und elend sind. Dazu brauchst du auch mich. So will ich dir in ihnen dienen (Matthäus 25,31-40) und damit, dass ich dir danke und vertraue. Amen

Herzliche Grüße, Ihr / dein Hans Löhr

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
1728 erscheint in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
**********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
**********************************************************
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************



Mittwoch, 27. November 2024

Der Gott der Liebe und des Friedens hl

Losung: Uns, HERR, wirst du Frieden schaffen; denn auch alles, was wir ausrichten, das hast du für uns getan. Es herrschen wohl andere Herren über uns als du, aber wir gedenken doch allein deiner und deines Namens Jesaja 26,12+13.

Lehrtext: Paulus schreibt: Brüder und Schwestern, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. 2.Korinther 13,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

Vorbemerkung: Künftig werde ich in unregelmäßigen Abständen meine Losungsauslegungen hier veröffentlichen. Wie oft das der Fall sein wird, weiß ich noch nicht. Seit Mai 2010 waren es über 4800. Wer möchte, kann die eine oder andere auf der WEB-Seite https://glaubenswachstum.blogspot.com/ in der rechten Spalte aufsuchen und nachlesen.
Hin und wieder habe ich darauf hingewiesen, dass ich diese Arbeit vor allem für mich tue. Sie hält meinen Glauben lebendig. Und ich lerne durch die Begegnungen mit den vielen Bibelworten, die Bibel insgesamt besser kennen. Wenn die Auslegungen dir, liebe Leserin, lieber Leser, auch etwas gegeben haben, freue ich mich. 

Selber denken

Seit dem Ukraine-Krieg wird in den Kommentaren ab und zu angemahnt, dass ich zu viel Politik in den Auslegungen brächte. Wie gesagt, ich will nicht in erster Linie dich überzeugen, sondern für mich zur Sprache bringen, auf welchen Weg mich die Bibel leitet. Ob du ihn mitgehen willst, musst du selbst entscheiden. Für mich gilt auch beim Nachdenken über die Bibel der alte Satz, den der Philosoph Immanuel Kant 1784 zum Leitsatz der Aufklärung gemacht hat: „Wage es, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“. Diesem Wort möchte ich ein Zitat von Mark Twain zur Seite stellen: „Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.“

Selber glauben

Doch in Abwandlung des von Kant zitierten Satzes möchte ich meinerseits hinzufügen: Wage es, eigenständig zu glauben! Und da ist der Maßstab nicht die Bibel im Ganzen, sondern das in ihr enthaltene Evangelium, die frohe Nachricht von Gott, wie sie mit Jesus in die Welt kommt. Ihr Same keimt schon an verschiedenen Stellen im Alten Testament. Doch erst im Neuen Testament, in Bethlehem, kommt sie vollends auf die Welt und blüht wie die 'Christ-Rose' gerade in den finsteren Zeiten.

Zum Schluss noch noch einmal die beiden Bibelworten heute. In der Losung heißt es: „Uns, HERR, wirst du Frieden schaffen, denn dir verdanken wir alles, was wir erreicht haben. Es herrschen wohl andere Herren über uns als du, aber wir gedenken doch allein deiner und deines Namens“ (Übersetzung HFA und Luther)Und im Lehrtext steht das Wort: „Habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.“

Überlege bitte selbst, was diese beiden Bibelworte für dich persönlich und in unserer Welt heute bedeuten.

Gebet: Herr, du bist der Gott der Liebe und des Friedens. Wie könnte ich in deinem Namen hassen und Kriege unterstützen? Komm du mit deiner Liebe und deinem Frieden zu mir, dass ich deine gute Nachricht weitergebe und selbst danach lebe. Amen

In diesem Sinn herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer:
 So finden Sie 
alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link „Web-Version anzeigen“ tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************
1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************