Mittwoch, 14. Mai 2025

Gefährliche Selbstgerechtigkeit hl

Lies bitte zuerst diese Geschichte:

Jesus erzählte ein weiteres Gleichnis. Er wandte sich damit besonders an die Menschen, die selbstgerecht sind und auf andere herabsehen: 10 »Zwei Männer gingen hinauf in den Tempel, um zu beten. Der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zolleinnehmer. 11 Selbstsicher stand der Pharisäer dort und betete: ›Ich danke dir, Gott, dass ich nicht so bin wie andere Leute: kein Räuber, kein Betrüger, kein Ehebrecher und auch nicht wie dieser Zolleinnehmer da hinten. 12 Ich faste zwei Tage in der Woche und gebe von allen meinen Einkünften den zehnten Teil für dich.‹ Lehrtext: 13 Der Zolleinnehmer dagegen blieb verlegen am Eingang stehen und wagte es nicht einmal aufzusehen. Schuldbewusst betete er: ›Gott, sei mir gnädig und vergib mir, ich weiß, dass ich ein Sünder bin!‹ 14 Ihr könnt sicher sein, dieser Mann ging von seiner Schuld befreit (= gerechtfertigt) nach Hause, nicht aber der Pharisäer. Lukas 18,9-14 (Übersetzung: Hoffnung für alle)

Liebe Leserin, lieber Leser,

immer geht es in dieser Geschichte um einen von den betrügerischen Zolleinnehmern. Jene "Typen", wie man heute abwertend sagen würde, sind von den Leuten damals verachtet worden. Sie arbeiteten für die verhasste, römische Besatzungsmacht. Dabei hauten sie auch noch ihre eigenen Landsleute, die Juden, übers Ohr. 

Aber was ist mit dem selbstgerechten, unsympathischen Pharisäer, dem Anhänger einer religiös-politischen Partei in Palästina zur Zeit Jesu? Stimmt, er trug die Nase ziemlich hoch, sogar noch im Jerusalemer Tempel, sogar noch beim Beten, sogar noch vor Gott. Jesus sagt in seiner Geschichte von ihm: "Dieser ging nicht gerechtfertigt wieder nach Hause." 

Und warum? Hat Gott ihn auf diese Weise für seine zum Himmel stinkende Selbstgerechtigkeit bestraft? Ich glaube vielmehr, er stand sich mit seinem unmöglichen Betragen selbst im Weg - und hat es nichteinmal gemerkt. Vielleicht hat er deshalb nie erfahren, wie es ist, von Gott angenommen und geliebt zu sein, obwohl er das doch, wie jeder andere, auch brauchte. Obwohl er sich doch, wie jeder andere, danach sehnte. Manchmal merkt man eben nicht, wenn man geliebt wird, sei es von Gott oder von Menschen, solange man in sich selbst gefangen ist.

Eigentlich war er der arme Kerl in jener Geschichte. Für mich jedenfalls. Denn er hatte nur sich und seinen Dünkel. Mit dem kam er in den Tempel. Mit dem ging er wieder nach Haus. Mit dem wollte er mit Gott sprechen und führte doch nur ein Selbstgespräch. 

Der Zolleinnehmer ging leichten Herzens wieder nach Hause. Der Pharisäer aber ging, wie er gekommen war: mit einem Herz voll Selbstgerechtigkeit und Verachtung für den Zolleinnehmer. Da war kein Platz mehr für Gottes Liebe und Barmherzigkeit. Schade, wenn man sich mit seinen negativen Gefühl selbst so im Weg steht. Schade, wenn man sich ständig mit anderen vergleicht statt mal bei sich zu bleiben und bei seinem Gott.

Gebet: Herr, hilf mir, dass ich meine negativen Gefühle und Gedanken beherrsche, damit sie mich nicht beherrschen. Mit deiner Hilfe wird es gelingen. Ich weiß, ich kann dir nichts vorweisen, worauf ich stolz sein könnte. Vor dir stehe ich mit einem leeren Herzen. Vor dir bin ich innerlich arm (Matthäus 5,3)Doch gerade so schaffst du Raum, in mir zu wohnen. So muss ich nicht andere herabsetzen, um selbst etwas zu gelten. So kann ich dich lieben, indem ich mich denen zuwende, die in der Welt wenig gelten. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Dienstag, 13. Mai 2025

Gott lässt deine Hand nicht los hl

Losung: Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten. Psalm 139,9-10

Liebe Leserin, lieber Leser,

wo ist dein Gott in diesem Moment? Im Psalm 23 Vers 4  heißt es: "Herr, du bist bei mir." Ich glaube, das gilt auch für mich und für dich. Noch ausführlicher wird der Psalm 139. Da sagt David: Du umgibst mich von allen Seiten", von allen! Und weiter: Wo ich auch war, wo ich auch gerade bin, wo ich auch sein werde - du bist da: An den entlegensten Orten. Am äußersten Meer, selbst in der schwärzesten Finsternis. Ja sogar noch im Grab hältst du meine Hand.

Auch für mich?

Das alles denke ich mir nicht aus. Ich lasse es mir von der Bibel gesagt sein. Und jetzt liegt es an mir, mich darauf zu verlassen: Werde ich mir die Worte Davids zu eigen machen? Werde ich glauben, dass sie auch für mich gelten?

Wenn Gott Gott ist, wenn er der ist, der sich in Jesus Christus zeigt, dann müssen jene Psalmworte auch dann noch gelten, wenn ich nicht glaube. Denn dass er bei mir ist, jederzeit und überall, darauf habe ich keinen Einfluss. Das ist so. Das ist auch dann so, wenn ich davon nichts zu spüren meine. Und warum nicht auch bei dir? 

Im Psalm 139, aus dem das Losungswort kommt, heißt es noch genauer: Gott kennt mich. Er versteht mich. Er sieht mich. Er weiß, was ich sage. Er hält seine Hand über mir. Wie sollte ich das begreifen? - Ja, wie sollte auch ich das begreifen! Und wie du?

Glauben auf Probe

Manchmal, wenn mein Glaube schwindet und die Zweifel wachsen, dann sage ich mir: Hans, glaube doch wenigstens mal auf Probe. Tu so, als ob du dich auf Gott verlassen, als ob du ihm vertrauen könntest. Tu so, als ob die Worte aus dem Psalm 139 und dem Psalm 23 dir persönlich gesagt und für dich wahr seien. Und ebenso die vielen anderen stärkenden und tröstenden Worte der Bibel. Sei mal ein paar Tage oder Wochen Gott einfach nur dankbar, egal was sonst gerade ist, und stelle deine Bitten vorerst zurück. Bete im Geist jener beiden Psalmen und lass in dieser Zeit mal ihn für dich und deinen Glauben sorgen. Und dann, Hans, frage dich nochmal: Wo ist dein Gott jetzt? 

Gebet mit Psalm 139: 

HERR, du erforschest mich und kennest mich. 2 Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. 3 Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. 4 Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht alles wüsstest. 5 Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. 6 Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen. 7 Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? 8 Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da. 9 Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, 10 so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten. 11 Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein –, 12 so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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Sonntag, 11. Mai 2025

verirrt, gesucht, gefunden hl

Losung: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR. Jeremia 29,13-14

Liebe Leserin, lieber Leser,

so wie in der Losung dachten Menschen zur Zeit des Alten Testaments. So denken viele, vielleicht die meisten bis heute. So habe auch ich lange Zeit gedacht. 

Jesus sagt es in seinem Gleichnis vom Verlorenen Schaf anders. Er stellt solches Denken sozusagen vom Kopf auf die Füße, weil er Gott anders erlebt. Weil Gott in ihm anders ist und wirkt. Er lehrt jenes Wort nicht nur anders. Er lebt es anders. Er selbst ist der gute Hirte, der das entlaufene Schaf sucht und findet. Er bestraft es nicht, dass es weggelaufen ist. Er legt es sich auf die Schulter und trägt es voll Freude nach Haus. Jetzt heißt für mich das heutige Losungswort:

Gebet: Weil du, Herr, mich von ganzem Herzen suchst, will ich mich von dir finden lassen. Hier bin ich. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

Und hier die biblische Geschichte aus Lukas 15,1-6: 

"Immer wieder kamen viele Zolleinnehmer und andere verrufene Leute zu Jesus, um ihn zu hören. 2 Die Pharisäer und Schriftgelehrten ärgerten sich und schimpften: »Mit welchem Gesindel gibt der sich da ab! Er isst sogar mit ihnen!« 3 Da erzählte Jesus ihnen folgendes Gleichnis: 4 »Stellt euch vor, einer von euch hätte hundert Schafe und eins davon geht verloren, was wird er tun? Lässt er nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück, um das verlorene Schaf so lange zu suchen, bis er es gefunden hat? 5 Wenn er es dann findet, nimmt er es voller Freude auf seine Schultern 6 und trägt es nach Hause. Dort angekommen ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen: ›Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Schaf wiedergefunden!‹" (Übersetzung: 'Hoffnung für alle')

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Textkritische Erwägungen für Interessierte:

Fortsetzung mit Vers 7: Ich sage euch: So wird auch im Himmel Freude herrschen über einen Sünder, der zu Gott umkehrt – mehr als über neunundneunzig andere, die nach Gottes Willen leben und es deshalb gar nicht nötig haben, zu ihm umzukehren.

Dieser Vers 7 wurde vermutlich später hinzugefügt. Er ändert den Sinn des Gleichnisses und macht aus dem Evangelium, aus der frohen, befreienden Botschaft Jesu wieder ein forderndes Gebot (Gesetz): 'Komm zurück, tu Buße!' - Jetzt findet nicht mehr der Hirte das entlaufene "Schaf". Jetzt muss es selber Buße tun und zurückkommen. 

Solche Verse dienten damals vielleicht zur Disziplinierung der Mitglieder der frühen Christengemeinden: 'Geht nicht wieder weg. Und wenn doch, dann kommt schnell zurück!' Wer sie hinzugefügt hat, ist unbekannt. Die theologische Forschung ist mehrheitlich der Auffassung, dass es sich hierbei um eine "Gemeindebildung" handeln könnte.

Samstag, 10. Mai 2025

Erstaunliche Einsicht hl

Losung für 11.05.2025: Du sollst nicht stehlen. 2. Mose 20,15

"Jede Kanone, die gebaut wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztlich einen Diebstahl an denen, die hungern und nichts zu Essen bekommen, denen, die frieren und keine Kleidung haben. Eine Welt unter Waffen verpulvert nicht nur Geld allein. Sie verpulvert auch den Schweiß ihrer Arbeiter, den Geist ihrer Wissenschaftler und die Hoffnung ihrer Kinder." *

Dwight D. Eisenhower, 1890-1969, 34. Präsident der USA

Liebe Leserin, lieber Leser,

erstaunlich, zu welchen Einsichten der ehemalige Weltkriegsgeneral und spätere Präsident der Vereinigten Staaten doch noch gelangt ist. Ob so etwas in unserem Land auch noch mal möglich sein wird? Nun, auch in den USA hat man diese Einsicht Eisenhowers schnell wieder vergessen.

Und dann noch das 5. Gebot

Immerhin gilt für Christen uneingeschränkt auch noch das 5. Gebot: "Du sollst nicht töten!". Alle Versuche, für das Militär eine Ausnahme zu reklamieren, können mich nicht überzeugen, auch wenn fast alle christllichen Kirchen das gebilligt oder aktiv unterstützt haben. Nur die kleinen, jesustreuen Friedenskirchen bilden eine Ausnahme.

Nicht stehlen, nicht hassen, nicht töten. Wie die Welt wohl aussähe, wenn sich Christen und ihre Kirchen und Gemeinden öfter daran gehalten hätten? Wenn Jesu Gebot, die Feinde zu lieben, mehr befolgt worden wäre? Wenn Petrus das Schwert hätte stecken lassen, damals im Garten Gethsemane? 

Zuerst muss ich mich selbst überwinden

Es bringt meines Erachtens nichts, darauf zu warten, bis andere damit beginnen. Bis ein Papst, ein Bischof oder eine Pfarrerin dazu aufrufen. Ich muss selbst in mir die irrationalen Ängste, etwaige Gewaltfantasien und den Irrglauben überwinden, dass militärische Gewalt Probleme lösen könnte. Über kurz oder lang ist sie nur die böse Saat für neues Verderben.

Meine Großeltern haben den ersten und den zweiten Weltkrieg erlebt. Meine Großväter waren damals an der Front. Mein Vater war im zweiten Weltkrieg Soldat. Ich erinnere mich noch an die Kriegsruinen in Nürnberg, die ich als Kind gesehen, aber nicht begriffen habe. An die Bilder aus dem Vietnamkrieg. Und jetzt habe ich die Bilder aus Gaza vor Augen. Allesamt Dokumente von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Allesamt Zeugnisse des großen Diebstahls von Heimat und Glück, von Gesundheit und Leben an so vielen Kindern. Wofür? Für mich allesamt Zeugnisse, von der Missachtung Gottes und seiner Gebote.

Ein General und Präsident hatte einmal eine erstaunliche Einsicht. Wie er dazu kam, weiß ich nicht. Vielleicht war er  Christ, einer, für den Jesus mehr war als eine Krippenfigur.

Gebet: Herr, du nennst die selig, die nicht nur vom Frieden reden, sondern ihn machen im Kleinen wie im Großen**. Ich möchte so ein Friedensmacher sein, möchte in mir damit beginnen und damit fortfahren bei den Menschen, unter denen ich lebe. Ich möchte die Kraft dazu aus dem Frieden gewinnen, denn du gelebt hast. Du wirst sie mir geben. Dazu öffne ich mich deinem Geist. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

Eisenhower hielt diese eindringliche Rede im Jahr 1953 vor der American Society of Newspaper Editors. In dieser Zeit des Kalten Krieges warnte er vor den immensen Kosten und dem Verlust an menschlichem Potenzial, die mit der fortwährenden Aufrüstung einhergehen. (Quelle: Gemini)

** Seligpreisung Jesu, Matthäus 5,9

Dienstag, 6. Mai 2025

Warum? Wozu? hl

Losung: Und Gott, der HERR, antwortete Hiob: "Wo warst du, als ich die Erde gründete und zum Meer sprach: »Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!«?" Hiob 38,4.11

Ja, liebe Leserin, lieber Leser,

wo war Hiob damals, der große Leidensmann im Alten Testament? Und wo waren wir, als Gott den Himmel und die Erde erschaffen hat? Als in der Frühzeit der Erdgeschichte ein riesiger Asteroid unseren Planeten getroffen hat und dabei der Mond entstanden ist? Wo waren wir, als zahllose Katastrophen wie Vulkanausbrüche, Erdbeben, sintflutartiger Regenfälle und andere Ereignisse dazu beigetragen haben, dass das Leben wider alle Wahrscheinlichkeit aus kleinsten Anfängen entstanden ist und bis heute besteht?

Der große Zusammenhang

Nein, du musst das alles nicht wissen, um glauben zu können. Aber es schadet auch nicht. Im Gegenteil. Mir hilft es zu ahnen und bisweilen zu verstehen, wie alles zusammenhängt. Alles: Freude und Leid. Krankheit und Gesundheit. Hass und Liebe. Krieg und Frieden. Aber eben auch Entstehen, Wachsen, Blühen, Frucht bringen, Vergehen. Und dass alles zurück in den Urgrund der Schöpfung, in die Hände des Schöpfers geht. Aus denen wir geboren sind. In die hinein wir wieder sterben werden.
Und bei alledem haben wir Menschen seit Jahrtausenden immer wieder Grund zu fragen:

Gebet: Herr, warum darf gerade ich leben und das Licht der Sonne sehen? Und warum muss ich sterben in der Todesnacht? Warum wohnen großes Glück und furchtbares Unglück oft Tür an Tür? Warum darf ich mich freuen? Warum muss ich leiden am Leib und an der Seele? Warum gibt es das Gute nicht ohne das, was ich als böse empfinde? Warum nur? Warum? .....

So hat sich Hiob gefragt und deshalb Gott angeklagt. Er, so sagt die Bibel, ist der Mensch in seinem Glück und zugleich in seinem Schmerz, so wie du und ich: Manchmal himmelhoch jauchzend. Manchmal zu Tode betrübt.
Doch Gott beantwortet in der Hiob-Geschichte unsere Frage nach dem Warum nicht. Er erlöst uns davon. Ja, die Klage und manchmal auch die Anklage ist berechtigt. Aber dass ich ihm danke und ihn lobe für all das Gute, ist mindestens ebenso berechtigt. Und was mich betrifft, habe ich alles in allem mehr, viel mehr Gründe dazu. Hiob selbst sagt am Anfang der Erzählung: "Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?" (Hiob 1,22) Aber dann kommt es doch so knüppeldick, dass ihm nur noch Jammern und Wehklagen bleibt. 

Was ich daraus lernen kann

Was sollten die ersten Hörer und Leserinnen der Hiobsgeschichte aus alledem lernen? Was soll ich heute aus ihr lernen. Vielleicht das:
— Auf manches Warum gibt es einfach keine Antwort. 
— Auch, was mir unerträglich scheint, muss ich schließlich doch tragen. 
— Hinter manchem Leid kann ich keinen Sinn finden. 
— Und bei dem Entsetzlichen, das Menschen einander antun können, darf ich den Verstand nicht verlieren

Und Gott?

Das alles kann ich aus der Hiob-Erzählung für mich lernen. Das Wichtigste aber wird wohl sein, über alledem Gott nicht zu verlieren. Er ist kein Zuschauer, wenn wir leiden. Er ist in Jesus in die Tiefen menschlicher Angst, Leiden und Schmerzen gekommen, in Todesangst und Qualen. Er teilt unser Schicksal - um bei uns zu sein. 

Warum gibt es Leid? Ich weiß es nicht. Wozu? Leid hat keinen Zweck. Es gehört für alle Geschöpfe von Anfang an zum Leben. Wo es nicht anders geht, muss ich es aushalten und zugleich das Leiden anderer lindern so gut ich kann. Und schließlich will ich vertrauen, dass Gott weiß, was ich nicht weiß. Dass er schafft und geschehen lässt, was ich nicht verstehe (Losung). Dass er mich in Jesus durch alle Höhen und Tiefen begleitet bis ich wieder ganz bei ihm bin, wo alles begonnen hat.

Gedicht:
Menschen gehen zu Gott in ihrer Not,
flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot
um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.
So tun sie alle, alle, Christen und Heiden.

Menschen gehen zu Gott in Seiner Not,
finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und Brot,
sehen ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und Tod.
Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden.

Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,
sättigt den Leib und die Seele mit Seinem Brot,
stirbt für Christen und Heiden den Kreuzestod,
und vergibt ihnen beiden.
Dietrich Bonhoeffer: Christen und Heiden (Juli 1944)

Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr

Start in den Tag hl

 Mein Morgengebet:

(Hände in Kopfhöhe):

Vater im Himmel, 


(Arme mach oben):

Komm zu mir in deiner Kraft.


(beide Hände auf den Kopf):

Schütze mich mit deiner Macht. 


(Hände in Hüfthöhe öffnen und nach oben): 

Mit deinem Segen fülle mich. 


(Arme um den Oberkörper legen):

In deine Liebe hülle mich. 


(beide Hände auf's Herz legen):

Bleib bei mir in Jesu Namen.


(Arme weit öffnen):

Du bist meine Freude. Amen


Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr






Samstag, 26. April 2025

Die Chance, alt zu sein hl

Ansprache zur Trauerfeier für Frau Lina G. am 26.04.2025

Liebe Angehörige, liebe Trauergemeinde,

alle wollen es werden, keiner will‘s sein: alt. Aber wenn du nicht alt sein willst, wie sollst du dann alt werden? Lina G. durfte alt werden, sehr alt sogar: 91 Jahre. Ihre letzten Jahre waren mühsam. Ohne professionelle Pflege wären sie noch mühsamer gewesen. Gut, dass es Frauen und Männer gibt, die diesen Beruf gewählt haben. Ihnen möchte ich an dieser Stelle danken. Gestorben ist Lina G. dann am Karsamstagabend, in der Osternacht, in H., wo sie die letzten Wochen im Pflegeheim war. Während Christen überall auf der Welt ihre Osterlieder angestimmt haben, haben die Angehörigen mit ihr ein letztes Vaterunser gebetet: "denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit."

Ja, sie ist das geworden, was sich alle hier wünschen: alt. Grund genug, dass wir bei dieser Trauerfeier ihren und unseren Gott loben. Er hat sie behütet und all die Jahre am Leben erhalten. Zuletzt wollte sie dann selbst gehen, zu ihm, von dem sie gekommen war, zu ihrem und unserem Schöpfer. Wir hier bleiben zurück und sehen ihr nach. Wir haben noch das Bild vor Augen, da wir sie das letzte Mal gesehen, haben noch ihre Stimme im Ohr, als wir sie das letzte Mal gehört haben.

Das letzte Ade

Und heute sagen wir ihr ein letztes Ade am offenen Grab, wenn wir sie zur letzten Ruhe betten. Und, liebe Freunde, lasst uns dieses Ade, diesen Abschiedsgruß, nicht nur einfach so dahinsagen, sondern geben wir ihm die Bedeutung, die er hat: „ade“ - auf Deutsch „Gott befohlen!“. Geh mit ihm, Lina G., er bringt dich nach Haus.
Ihm will ich nun an ihrer Stelle danken und vielleicht auch in eurem Namen, dass sie so alt geworden ist. Dieser Dank, liebe Angehörige, soll bei aller eurer Trauer der Schlusspunkt hinter ihrem Erdenleben sein.

Und jetzt frage ich dich, wie alt willst du denn sein, bis du zu deinem Gott sagen kannst: „Ewiger Vater, ich bin bereit. Wenn es dein Wille ist, so will ich zu dir gehen. Danke für die Jahre, die du mir bis jetzt gegeben hast."
Aber das ist nicht alles. Dazu gehört für mich auch die Liedstrophe, die wir gleich singen werden: Doch willst du uns noch einmal Freude schenken / an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, / so woll'n wir des Vergangenen gedenken / und dann gehört dir unser Leben ganz. Also, wie alt willst du werden, um so zu beten? Wie alt, um mit Herz und Verstand zu singen: "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag".
Lass uns heute doch einmal gemeinsam dankbar sein für die Zeit, die er bis jetzt dir und mir geschenkt hat. Mehr noch, vertrauen wir Gott aufs Neue unser Leben an. Er hat es gegeben. Er hat es in der Hand. Er wird es wieder nehmen, wann er will und er wird es gut machen mit dir und mit mir. Das hoffe, das glaube ich.

Frau, Mutter, Bäuerin

Wer war Lina G., von der wir heute Abschied nehmen?
Sie war in den letzten Jahren eine alte, kranke, pflegebedürftige Frau von 91  Jahren. Ja, das war sie. Aber nicht nur. Sie war voll Lebenserfahrung. War in den dreißiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts ein Kind wie wir alle. Aufgewachsen ist sie im Elternhaus in E. mit sechs Schwestern. Als sie fünf Jahre alt war, ist der Vater gestorben. Eine Erfahrung, die die Kinder zeitlebens eng verbunden hat. Solange es möglich war, haben die sieben „Madli“ gemeinsam ihre runden Geburtstage gefeiert. Getauft und konfirmiert wurde sie in der schönen, gotischen Johanniskirche in Ansbach. Zur Schule ist sie in H. gegangen. Danach hat sie in der Landwirtschaft gearbeitet. Schließlich hat sie ihren Mann Willi kennengelernt und kam zu ihm auf den Hof in die ehemalige Sommersdorfer Mühle. Gertraut wurden sie in unserer Kirche.
Lina G. war der Mittelpunkt der Familie und ihrem Mann eine treue Gefährtin. Mehr noch, sie war Bäuerin mit Leib und Seele. Ich habe in guter Erinnerung, wie ich mit meinen damals noch kleinen Kindern zur Nachbarin in den Stall gegangen bin, um ihnen zu zeigen, wie die Kühe gemolken werden und woher die Milch kommt. 
Als ihr Mann Willi 2005 gestorben ist, kümmerte sich ihr Sohn Herbert um sie, der von ihren fünf Kindern im Elternhaus geblieben ist. Sie trauern jetzt um die Mutter gemeinsam mit neun erwachsenen Enkeln und einer Urenkelin.

Das und noch mehr, als ich hier andeuten kann, war "die Müllerin", wie sie in unserem Dorf manchmal genannt wurde. Und was ist sie jetzt? Was wird sie sein? Sie wird im Herzen von euch Kindern die Mutter bleiben, an die ihr euch erinnert. Und die schönen Zeiten mit ihr werden in euch je länger, desto heller leuchten. Ihre Stimme, ihr Lachen, ihr Blick wird euch begleiten. Und sooft ihr an sie denkt, werdet ihr dankbar sein für das Leben, das sie euch geschenkt hat; für das, was sie euch gewesen ist und noch immer bedeutet.

Abschied in Dankbarkeit

Doch für Gott, ihren Schöpfer, ist sie mehr als bloße Erinnerung. Für ihn war, ist und bleibt sie sein Geschöpf, sein Kind, das er gewollt, das er gesegnet hat mit einem langen Leben und einer großen Familie. Von ihm empfing sie ihre Arbeitskraft und ihren Glauben. Ja, Lina G. war eine selbstbewusste und temperamentvolle Frau, die sich bei allem, was schwer für sie war, doch ihres Lebens gefreut hat.
Nun ist sie in der Osternacht alt und lebenssatt gestorben, hinein die Hände des Auferstandenen, der noch am Kreuz sagte: "Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist." Er, so glaube ich, hält uns auch dann noch, wenn sonst niemand mehr halten kann. Er ist bei uns im finsteren Tal, wo sonst niemand mitgehen kann. Er lässt uns den Morgenglanz der Ewigkeit sehen, den uns sonst niemand zeigen kann. 

Wer war diese Frau? Sie war und bleibt, was auch du bist, ein Geschöpf und Kind des Allmächtigen. Von ihm heißt es in ihrem Konfirmationsspruch: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen - und wir sind es auch!“ (1. Johannes 3,1) Das gilt für sie. Das gilt für dich und für mich.

 „Alle wollen es werden, aber niemand will es sein: alt.“ Lina G. ist alt geworden und war es auch. Alt sein, liebe Freunde, ist kein Grund zur Panik. Aber eine große Chance, dazuzulernen im Glauben und in der Demut, in der Gelassenheit und in der Liebe zu Gott und den Menschen. Das wünsche ich uns allen. Amen

Sonntag, 20. April 2025

Ostern: Mut zur Zuversicht hl

Bibelwort für Ostersonntag 2025:
„Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ Lukas 21,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich weiß nicht, wie‘s dir zurzeit geht. Mir geht es jedenfalls so, dass ich aufgrund der vielen schlechten Nachrichten weltweit und auch in eigener Sache aufpassen muss, nicht seelisch in eine Abwärtsspirale zu geraten. Das beginnt bei meinen Gefühlen, die eine Spiralwindung nach der anderen nach unten rutschen, ins Negative, wenn ich nicht gut drauf bin und mich mental gehen lassen. Aus diesen Gefühlen werden dann entsprechende Gedanken und schließlich Worte und Verhaltensweisen. Das alles muss, äußerlich gesehen, gar nicht dramatisch sein. Aber ich selbst merke, wie meine Stimmung kippt und der Abwärtstrend sich selbst verstärkt. Ein negatives Gefühl geht dann aus dem anderen hervor, ein negativer Gedanke aus dem anderen. Kein Wunder, wenn ich mir dann selbst nicht gut bin.

Keine Zeit für Abwärtsspiralen

Sobald ich das merke – manchmal leider erst spät – sage ich zu mir: „Stopp! Du hast doch gar nicht mehr so viel Lebenszeit für solche Abwärtsspiralen. Sie tun dir nicht gut und anderen auch nicht. Also hör auf damit! Wenn du etwas nicht zum Guten ändern kannst, dann löse dich davon, mach dich frei und schlage gefühlsmäßig und gedanklich die entgegengesetzte Richtung ein. Gibt es nicht auch eine Aufwärtssprirale?

Worauf es mir ankommt

In meinem Bibelwort zum Ostersonntag heißt es: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ (Lukas 21,28). Lukas zufolge bezieht sich Jesus dabei auf verschiedene Katastrophen als Vorboten der Endzeit und seiner Wiederkunft. Inzwischen sind 2000 Jahre vergangen und die alte Welt ist noch nicht untergegangen, obwohl das bis heute oft vorausgesagt wurde. Mir kommt es auch gar nicht auf die Einzelheiten eines Weltuntergangs an. Aber darauf kommt es mir an, wie ich mich angesichts der vielen negativen Meldungen in den Medien und dessen, was mich persönlich bewegt, verhalten kann. Und da ist das Bibelwort eindeutig: ‚Starre nicht wie das Kaninchen gelähmt auf die Schlange, auf das, was dir Sorgen macht und Furcht einflößen will. Hebe deinen Kopf und schaue auf Gott den Herrn. Nicht du musst alles tragen und zurechtbiegen. Nicht du musst alle Konflikte lösen und die Welt retten. Er regiert. Die Mächtigen in Washington und Moskau, Jerusalem und Peking und demnächst auch wieder in Berlin wollen ihren Willen durchsetzen. Doch auch sie können nicht das Geringste gegen seinen Willen ausrichten genauso wenig wie du.

Pflicht und Grund zur Zuversicht

Doch du wirst von ihm gebraucht, um in dem allgemeinen Chaos deinetwillen und um der anderen willen zuversichtlich zu bleiben. Das ist deine Aufgabe, deine Verantwortung, deine Pflicht (so auch der Philosoph Immanuel Kant). Denn du hast Grund zur Zuversicht, auch wenn es zurzeit nicht danach ausschaut. Du kannst glauben und darauf vertrauen, dass du, deine Angehörigen und diese Welt nach wie vor in Gottes Hand sind. Und du kannst etwas im Sinn deiner Zuversicht tun, kannst aufhören in den Chor derjenigen einzustimmen, die in ihrer Abwärtsspirale gefangen sind. Du kannst das Lied deiner verwegenen Hoffnung singen, weil du deinen Kopf hebst und über die Probleme, die so vielen den Blick verstellen, hinausschaust. Denn die Schwierigkeiten, die wir zweifellos haben, sind nicht das Ende. Christus ist das A und O, der Anfang und das Ende, die lebendige Hoffnung, wo alle anderen ihre Hoffnungen längst begraben haben. Sie soll dich bewegen, weiter nach Lösungen und Auswegen zu suchen für deine eigenen Probleme, aber auch für ein friedliches, gerechtes Zusammenleben im Kleinen wie im Großen.

Die Sitzung geht weiter!

Darum, liebe Leserin, lieber Leser, gefällt mir diese Geschichte des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann so gut, die ich hier das letzte Mal vor drei Jahren gebracht habe:
Im 19 Jahrhundert, irgendwo im mittleren Westen der Vereinigten Staaten von Amerika tagte das regionale Parlament. Während der Sitzung brach ein schreckliches Unwetter los. Die Abgeordneten meinten, die Welt gehe unter und verkrochen sich unter ihren Tischen. Nur der Parlamentspräsident blieb ungerührt sitzen, läutete energisch mit der Tischglocke und rief, den Orkan übertönend, in den Saal: »Meine Herren, entweder die Welt geht noch nicht unter und das Unwetter zieht vorüber, dann gibt es keinen Grund, die Sitzung zu unterbrechen. Oder die Welt geht unter und unser Herr Jesus Christus kommt, dann soll er uns wenigstens bei der Arbeit finden. Die Sitzung geht weiter!«

Gebet: Herr, im Vertrauen auf dich und in deiner Kraft will ich Schritt für Schritt den Weg gehen, den du mir zeigst, auf dem du bei mir bist, der mich durch die Welt in deine Arme führt. Du hast den Tod besiegt. Das macht mir Mut zum Leben, allen Widrigkeiten zum Trotz. Amen

Frohe Ostern und herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr

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Donnerstag, 17. April 2025

Der Gott der Treue hl

Losung: 23 Dennoch bleibe ich stets bei dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand. 25 Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. 26 Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. 28 Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte / und meine Zuversicht setze auf Gott den HERRN. Psalm 73,23

Lehrtext: Jesus betete: „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Lukas 22,42-43

Liebe Leserin, lieber Leser,

für mich gehören die Losung und die nachfolgenden Sätze aus Psalm 73 zu den Goldenen Worten der Bibel. Ja, auch das Alten Testament aus der Zeit vor Jesus enthält vor allem Psalmworte und Erzählungen, die meinen Glauben prägen. Dazu gehört die heutige Losung aus Psalm 73. Sie beginnt mit einem Wort, ohne das ich nicht glauben könnte: „dennoch“. „Dennoch bleibe ich, Hans Löhr, an dir.“

Nein, ich glaube nicht deshalb, weil mich Gott mit Glück und Segen überschütten würde. Im Vergleich zu manch anderem kann ich mich nicht beklagen. Ich habe immer wieder Grund, dankbar zu sein. Ich glaube auch nicht deshalb, weil er alles Unglück und Leid von mir fernhalten würde. Ich glaube dennoch, allem, was mich von Gott abbringen will, zum Trotz. Ich glaube, dass mich Gott in den seelischen und körperlichen Nöten bei meiner Hand hält (Losung) und gerade im finsteren Tal der Sorgen und Leiden bei mir ist (Psalm 23,4).

Es hat schon einige Zeit gedauert, bis ich verstanden hatte, dass Gott nicht dazu da ist, mir alle Steine aus dem Weg zu räumen und mich auf Händen zu tragen (Psalm 91,13 und Matthäus 4,6). Das hat er bei Jesus nicht gemacht und auch nicht bei dessen Jüngern. Denn darum geht es nicht. Er ist kein Glücksgott. Er ist der Gott der Treue, der bei mir bleibt, wenn es hart auf hart kommt oder „wenn mir gleich Leib und Seele verschmachten“ (Psalm 73).

Ihm halte ich meine Hand hin, damit er sie, damit er mich hält (Losung) und das buchstäblich. Es kommt schon vor, dass ich ihm mitten in der Nacht meine Hand entgegenstrecke, damit er sie ergreife und mich beruhige. Mir jedenfalls helfen solche Gesten und stärken meinen Glauben.

Nein, ich will nicht davonlaufen, wenn es Leib und Seele schlecht geht. Ich will bei ihm bleiben. Das hat mir bisher geholfen, das soll mir auch künftig helfen.

Gebet: Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Was auch geschieht, du, Gott, tröstest mich und bleibst mir treu. So geschehe, was du willst. Dann wird alles gut. Denn das ist meine Freude, dass ich mich zu dir halte und meine Zuversicht setze auf dich, meinen Gott. Amen (Gebet nach Psalm 73 Verse 25,26,28).

Herzliche Grüße zum Gründonnerstag,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen. Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Mittwoch, 16. April 2025

Unendlich sanft hl

Losung: Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da. Die Gnade aber des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Psalm 103,15-16.17

Liebe Leserin, lieber Leser,

vom Menschen heißt es, dass er in den letzten 500 Jahren dreimal schwer gekränkt worden sei: einmal von Nikolaus Kopernikus (1473-1543). Dieser hat uns das alte Weltbild genommen. Seitdem ist die Erde nicht mehr der Mittelpunkt des Weltalls. Jetzt kreisen wir auf dem winzig kleinen Planeten Erde um die Sonne und mit ihr um den Mittelpunkt der Milchstraße. Statt selbst Mittelpunkt zu sein, sind wir jetzt nur noch eine Randerscheinung.

Ein einziger Ursprung von allem

Die zweite Kränkung geht von Charles Darwin (1809-1882) aus und seiner Erkenntnis, dass sich alles, Pflanzen,Tiere und Menschen aus einem gemeinsamen Ursprung entwickelt hat. Letztlich sind alle Lebensformen auf der Erde miteinander verwandt, auch der Mensch mit dem Wurm oder der Stechmücke. Doch das Wunder des Lebens existiert nur auf der Erde. Schade, dass die Bereitschaft, dieses einzigartige Paradies zu erhalten, so gering ist und Kain noch immer den Abel erschlägt. 

Die Macht des Unbewussten

Die dritte Kränkung soll der Psychoanalytiker Sigmund Freud (1856-1939) der Menschheit zugefügt haben. Er hat herausgefunden, dass das Ich des Menschen nicht Herr im eigenen Haus ist: Was wir bewusst erleben, was wir wollen und entscheiden, hängt zu einem großen Teil vom Unbewussten in uns ab. Vieles geschieht, ohne dass uns klar ist, warum wir uns so verhalten, wie wir es tun. Wir meinen, wir hätten uns im Griff, stattdessen, so Freud, hat uns das Unbewusste im Griff, ohne dass uns das bewusst wird.

Alles fällt

Die schlimmste Kränkung des Menschen aber ist meines Erachtens seit jeher der Tod (siehe Losung). Auch der größte, stärkste, mächtigste oder reichste Mensch ist letztlich nur „ein Blum und fallend Laub, / der Wind nur drüber wehet, / so ist es nimmer da. / Also der Mensch vergehet, / sein End, das ist ihm nah“ (EG 289,3)

Auch Musk, Trump, Putin und Netanjahu müssen sterben und werden irgendwann mal vergessen sein. Machen wir uns nichts vor, der Tod, der große Gleichmacher, wird früher oder später jeden vom Thron stoßen - oft schneller als man denkt. Und irgendwann werden auch die berühmtesten Namen Schall und Rauch sein.

Dreimal, ja viermal wurde der Mensch schwer gekränkt. Doch einmal wurde und wird er noch mit der guten Nachricht getröstet: du und ich sind und bleiben trotz allem Kinder Gottes. Darauf möchte ich nicht stolz sein, sondern dankbar und so gut es geht Verantwortung übernehmen für meine Menschengeschwister, meine Mitgeschöpfe die Tiere und unsere bedrohte und zerbrechliche Welt.

Rainer Maria Rilke (1875-1926) hat zum Thema dieses Gedicht geschrieben:
Die Blätter fallen, fallen wie von weit, / 
als welkten in den Himmeln ferne Gärten; /
sie fallen mit verneinender Gebärde. /
Und in den Nächten fällt die schwere Erde /
aus allen Sternen in die Einsamkeit. /
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. /
Und sieh dir andre an: es ist in allen. / 
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen /
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Daran denke ich an Ostern und überlasse es Gott, wie er das macht und was mit mir und allem Leben geschehen wird, das er geschaffen hat. 

Ja, der Tod ist die wohl größte Kränkung. Er schlägt die Tür hinter uns zu, Und doch ist mit Jesus Christus eine lebendige Hoffnung in die Welt gekommen. Ich kann das nicht beweisen, nur ahnen und glauben, dass Gott weiß, was er tut: Der Tod ist sein Knecht. In das Leben aber ist er verliebt.

Psalmgebet: Herr, du bist unsre Zuflucht für und für. / 2 Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. 3 Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder! 4 Denn tausend Jahre sind vor dir / wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. 5 Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, / sie sind wie ein Schlaf, wie ein Gras, das am Morgen noch sprosst, 6 das am Morgen blüht und sprosst und des Abends welkt und verdorrt. Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Psalm 90 Auszug)

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Sonntag, 13. April 2025

Die Richtschnur hl

Lehrtext: Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht. Philipper 2,5

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sätze wie diesen im Lehrtext, die kann man nicht einfach so vom Katheder oder von der Kanzel herab anderen sagen. Die muss man, auch wenn man der Apostel Paulus ist, erstmal selbst gehört und beherzigt haben; erstmal sich selbst gesagt und als Richtschnur für das Zusammenleben mit anderen angenommen haben. Wie sollte man sonst glaubwürdig sein? 

Die eigene Autorität reicht dazu nicht. Das eigene Beispiel ist es, das auch andere dazu bewegt, sich ähnlich zu verhalten. Aber auch das ist noch zu wenig. Meines Erachtens gehört noch dazu, dass ich auch die eigenen Schwierigkeiten nenne, mich so zu verhalten wie es der Lehrtext sagt. Dieses Wort ist, wie viele andere in der Bibel auch, eine Richtschnur und kein Gesetz. Das ist ein großer Unterschied. Ein Gesetz muss ich erfüllen. Nach einer Richtschnur kann ich mich richten.

Für den Apostel Paulus ist es die Gemeinschaft mit Jesus, nach der sich meine Gesinnung und daraus folgend auch mein Verhalten richten soll. Jesus selbst gibt allen, die auf ihn schauen, die Goldene Regel für das Zusammenleben mit jedermann: „Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch.“ Sie bedarf keiner langen Interpretation. Wer sie kennt, weiß, was er zu tun hat.

Einen gesegneten Palmsonntag,

Ihr / dein Hans Löhr

Freitag, 11. April 2025

Alles lobt Gott hl

Lehrtext: Der Seher Johannes schreibt: Jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Offenbarung 5,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

„jedes Geschöpf“, sagt der Seher Johannes, „jedes Geschöpf“ ehrt Gott. Aber wie? Ich glaube, einfach damit, dass es existiert, dass es da ist und lebt. Das Werk lobt den Meister“, heißt es in Schillers Gedicht „Die Glocke“. Das Geschöpf lobt seinen Schöpfer, sagt Johannes im Lehrtext. Und ich? Ich schließe mich ihm an. Ich lobe meinen Gott, der mich geschaffen hat, der mir in Jesus menschlich begegnet und sage: 
„Danke, dass ich lebe und du mir diesen Tag schenkst. Damit will ich zugleich annehmen, was mich herausfordert und mich an dem freuen, was mir gut tut.“
Jedes Geschöpf lobt Gott allein schon dadurch, dass es existiert. Und jedes Geschöpf möchte gern am Leben bleiben, solange es erträglich ist. Und ebenso jeder Mensch, solange noch ein Funken Hoffnung in ihm ist.

Auf und im Meer

Jedes? Ich denke an die Zeit, da ich noch getaucht bin. Was für ein Reichtum an Lebensformen im Meer! Da kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Manchmal lag ich, gut austariert, längere Zeit über einem großen Korallenstock im Wasser und betrachtete die vielen kleinen bunten Fische zwischen den Korallenblüten, die gut getarnten Muränen, vorübertreibende Medusen, wundersame Meerschnecken, nahezu durchsichtigen Garnelen… Immer wieder gab es Neues zu entdecken in dieser anderen Welt (Lehrtext). Aber die meisten Geschöpfe im Wasser oder an Land kenne ich nicht, weil sie zu klein und für das bloße Auge nicht sichtbar sind. 
Sie alle ehren und loben ihren Schöpfer allein dadurch, dass sie sind; denn ohne ihn wären sie nicht. Wäre ich nicht. Wärst du nicht.

Lob und Ehre überall

Ich mache mir dieses Glaubensbild, diese Vision des Johannes zu eigen und sage: Ständig ist die Welt erfüllt vom Lobpreis der Geschöpfe, unhörbar für die meisten Menschen und doch vernehmbar für den, der mit dem Herzen sieht und hört. Und noch die fernsten Galaxien, Sterne und Planeten singen dem Schöpfer ihr Lied, denn auch sie verdanken ihm ihr Sein. Vielleicht kann man das sogar von den kleinsten Bausteinen sagen, von den Atomen und ihren Elementarteilchen. Warum sollten nicht auch sie Gott loben, dem sie ihre Existenz verdanken? Da geht es nicht um die Frage, ob das wirklich so ist. Was kann eine solche Frage schon klären? Da geht es um die Poesie des Glauben, wie sie in solchen Liedern klingt:
Weißt du wieviel Mückenlein / spielen in der heißen Sonnenglut; / wieviel Fischlein auch sich kühlen / in der hellen Wasserflut? / Gott der Herr rief sie mit Namen, / dass sie all ins Leben kamen, / dass sie nun so fröhlich sind(EG 511,2)

Abendlied

Diesen Vers hat mir meine Mutter oft vorgesungen, wenn ich abends in meinem Kinderbett lag. Und auch die anderen beiden Verse von den „Sternlein“ und den Wolken, die nur „Gott der Herr gezählet hat, dass ihm auch nicht eines fehlet“. Und natürlich musste sie für mich auch den Vers von den „Kindern“ singen, in dem es am Schluss von Gott heißt: er „kennt auch dich und hat dich lieb.“ Das war mir damals wichtig. Das ist mir heute noch wichtig. Und vielleicht ist es für dich wichtig zu lesen, dass er auch dich kennt und liebt.
Wir alle, „Sternlein und Wolken“, „Mücklein und Fischlein“, kleine und große, junge und nicht mehr ganz so junge Gotteskinder ehren und loben ihn einfach dadurch, dass wir das Werk des großen Meisters sind, dass wir leben. Und es ist eine Gnade, ein großes Geschenk, dass mir das auch bewusst ist und ich ihn dafür mit Mund und Seele loben kann.

Schönheit und Trost

Für manche klingt das vielleicht kitschig. Schade, dass sie mit jenen Glaubensbildern nichts anfangen können und die Schönheit und der Trost des Glaubens sie offenbar nicht berührt. Und doch loben und ehren auch sie gemeinsam mit allen anderen Geschöpfen Gott den Herrn einfach damit, dass sie sind.

Gebet: 
Es danken Dir die Himmelsheer,
o Herrscher aller Thronen;
und die auf Erden, Luft und Meer
in Deinem Schatten wohnen,
die preisen Deine Schöpfermacht,
die alles also wohl bedacht.
Gebt unserm Gott die Ehre!
Amen

Evang. Gesangbuch EG 390 Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut, Vers 2

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

P.S. Und wer darüber hinaus noch wissen will, wie es klingt, wenn der große Johann Sebastian Bach dieses Lied für Chor und Orchester vertont, der kann folgenden Link in YouTube öffnen und Gott auch damit loben, indem er aufmerksam zuhört: https://youtu.be/CK-BI6AR15s si=3PCzLrtQ59V_7KL6

»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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